Digital Detox – Wann warst du das letzte Mal für drei Wochen Offline?

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  • Beitrag zuletzt geändert am:4. Dezember 2020
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Wann warst du das letzte Mal für mehrere Wochen offline und ohne Internetzugang? Hast du schon mal ganz bewusst ein Digital Detox gemacht? Das Internet ist inzwischen zu einem nicht mehr wegzudenkenden Bestandteil unseres Lebens geworden. Sei es im Privatleben oder bei der Arbeit. Das Internet ist heute nicht mehr aus unseren Leben wegzudenken. Mit all seinen Vor- und Nachteilen. Digital Detox ist schon seit einer ganzen Weile in aller Munde. Brauchen wir mehr Pausen vom Internet? Sind wir alle süchtig und abhängig von unseren elektronischen Geräten und dem Internet?

Auf unseren Reisen sind wir natürlich sehr froh um unsere digitalen Begleiter. Wir können mit unser Digitalkamera Sehenswürdigkeiten, Eindrücke und Abenteuer festhalten. Wir können mit unseren Laptops die Abenteuer niederschreiben und mit unseren Familien, Freunden und den Lesern unseres Blogs teilen. Dank dem Internet können wir auch viel einfacher mit unseren Familien, Freunden und Bekannten in Kontakt bleiben. Wir können Nachrichten schreiben, Fotos austauschen und telefonieren.

Auch die Sozialen Medien sind aus unserem Leben natürlich nicht mehr wegzudenken. Wir benutzen diese sehr regelmässig, um aktuelle Geschehnisse auf unseren Reisen zu teilen und unsere Leser an unseren Abenteuern teilhaben zu lassen. Ausserdem sind die Sozialen Medien gute Plattformen, um neue Leser für unseren Reiseblog zu finden und zu begeistern.

Wir sind also rege Nutzer von digitalen Geräten und dem Internet. Sind wir nun abhängig von diesen? Ein Stück weit sind wir das wohl. Denn sie sind ein fester Bestandteil unseres Lebens geworden und wir möchten nicht mehr auf sie verzichten.

Auf unseren Reisen sind wir zwar regelmässig Online und verbringen viel Zeit im Internet. Trotzdem gibt es aber auch immer wieder Zeiten, in den wir keinen Internetzugang haben und offline leben. Wir bewegen uns oft abseits der ausgetretenen Touristenpfade und dort gibt es oft weder Internet noch ein Mobilfunknetz. Diese Zeiten geniessen wir dann sehr und es fehlt uns an nichts.

Kannst du dir vorstellen drei Wochen Offline zu sein?

In Europa und auch anderen Gegenden der Welt ist das Internet ständiger Begleiter. Zugang haben wir entweder am Arbeitsplatz oder zu Hause. Aber auch in Restaurants, Cafés, Einkaufszentren, öffentlichen Plätzen oder in ganzen Städten gibt es heute oft Internetzugang. Auch wenn es kein WiFi gibt, sind die meisten von uns über das Mobilfunknetz mit dem Internet verbunden und online.

Was aber wenn wir einmal offline sind und kein Internet haben? Kannst du dir vorstellen wie es ist für mehrere Wochen Offline ohne Internet zu sein? Wann warst du das letzte Mal für mehrere Tage oder sogar Wochen Offline? Als wir vor zwei Jahren mit unseren Freunden in Australien entlang der Canning Stock Route gefahren sind, waren wir für drei Wochen Offline und ohne Internet. Es war wunderbar.

Die Canning Stock Route ist eines der letzten grossen Abenteuer in Australien. Über 1’700 km verläuft eine ehemalige Viehtreiberstrecke durch das australische Outback in Westaustralien. Entlang der Strecke gibt es weder Städte und Dörfer, noch Einkaufsmöglichkeiten oder andere Zivilisation. Natürlich gibt es in dieser entlegenen Gegend auch keinen Mobilfunkempfang oder Internet. Der perfekte Ort also für ein Digital Detox und drei Wochen Offline ohne Internet zu sein. Denn drei Wochen brauchten wir für die Fahrt entlang der 1’700 km. Klingt verrückt oder? War es auch, denn die Strecke ist keine Strasse, sondern eine Offroad Piste durch Wüsten, über Felsen, durch einen Fluss und über hunderte von Sanddünen. Im Beitrag Canning Stock Route kannst du mehr über unser Abenteuer lesen.

Wie ist es uns während drei Wochen Offline ohne Internet ergangen?

Für die Fahrt durch diese abgelegene Gegend mussten wir uns natürlich gründlich vorbereiten. Dazu gehörte auch uns von Familien und Freunden abzumelden. Einen Tag bevor wir uns auf den Weg gemacht haben, haben wir noch die letzten Nachrichten versendet. Die ersten Tage war es schon komisch, kein Internet zu haben. Wir konnten keine Nachrichten empfangen. Wir konnten aber auch die Erlebnisse nicht mit unseren Freunden und Familien zu Hause teilen. Rasch haben wir uns aber daran gewöhnt und es auch genossen.

Wir mussten nicht ständig auf unsere Mobiltelefone oder das Laptop schauen und fühlten uns nicht gezwungen uns mitzuteilen. Dafür hatten wir viel mehr Zeit für andere Dinge. Wir haben während der Zeit sehr angeregte und intensive Gespräche mit unseren Freunden geführt und die Zeit am Lagerfeuer unheimlich genossen. Alle Eindrücke haben wir viel intensiver erlebt und in uns aufgesogen. Auch mit der Zubereitung unserer Mahlzeiten haben wir viel mehr Zeit verbracht. Und einfach mal dasitzen und nichts tun, hat auch was. Einfach ins Lagerfeuer schauen, die Sterne bestaunen oder einem Vogel zuschauen. Es gibt so viele wundervolle Dinge, die wir verpassen, wenn wir ständig nur in unsere Mobiltelefone schauen.

Trotzdem haben wir natürlich auch unsere digitalen Begleiter benutzt. Wir haben Fotos mit unseren Smartphones aufgenommen. Wir haben die Fotos auf unsere Laptops geladen und unsere Eindrücke niedergeschrieben. Das Schrieben am Laptop ist uns aber sehr viel einfacher gefallen. Wir hatten nicht die Möglichkeit uns vom Internet ablenken zu lassen. So konnten wir uns viel besser konzentrieren und uns auf das Schrieben fokussieren.

Elektronische Geräte entlang der Canning Stock Route

Klar gab es immer wieder die Momente, wo wir gerne was im Internet nachgeschaut hätten. War es etwas Wichtiges, haben wir es uns einfach aufgeschrieben. Wenn wir wieder Online sind, können wir es dann nachschauen. Die Zeit verging auch so. Tag für Tag haben wir unser Digital Detox genossen. Je mehr Zeit verging, desto weniger hat uns interessiert, was denn in der grossen, weiten Welt so läuft und was alles passiert. Zu weit weg von allem haben wir uns gefühlt. Völlig frei und unbeschwert. Einfach grossartig.

Wie ist die Rückkehr in die Onlinewelt nach dem Digital Detox für drei Wochen?

Nach rund drei Wochen haben wir Wiluna, am südwestlichen Ende der Canning Stock Route, erreicht. Plötzlich stehen wir wieder mitten in der Zivilisation. Obwohl das Kaff nicht viel bietet, gibt es alles was man braucht. Ein Roadhouse mit Tankstelle, Shop und Pub. Menschen, Einkaufsmöglichkeit und natürlich Mobiltelefonempfang. Und schon sind wir wieder mittendrin. Wir schalten unsere Geräte ein uns da prasseln die Nachrichten und Benachrichtigungen nur so auf uns ein.

Die Inbox ist zum Bersten voll. Ist etwas Sinnvolles dabei? Zuerst alle Spam Nachrichten löschen, die durch den Spamfilter gerutscht sind, dann alle Newsletter löschen, diese sind eh schon veraltet, alle Nachrichten ohne direkte Anrede können auch in den Müll. Dann die Emails löschen, welche sich in der Zwischenzeit erledigt haben. Zurück bleibt nur eine Handvoll sinnvoller und wichtiger Emails.

Das gleiche bei den Benachrichtigungen der Sozialen Medien. Bis auf die persönlichen Nachrichten löschen wir einfach alle Benachrichtigungen. Diese sind bei den schnelllebigen sozialen Medien eh nach ein paar Tagen völlig veraltet. Zurück bleiben auch hier nur ein paar wenige Nachrichten. Wir beantworten ein paar, melden uns bei unseren Familien und Freunden zurück und posten ein paar Bilder unsere Erlebnisse.

Und das wars auch schon??? Ja. Auch nach drei Wochen Offline ohne Internet sind nur ein paar wenige, wichtige Nachrichten übriggeblieben. Nichts weltbewegendes oder schlimmes ist passiert. Jedenfalls nichts, das uns persönlich betreffen würde. Was haben wir denn erwartet?

Fast schon ein bisschen leer und ausgelaugt schalten wir unsere Geräte wieder aus. Wir konzentrieren uns lieber wieder auf das Wesentliche. Wir füllen unsere Dieseltanks und Wassertanks, kaufen ein paar Lebensmittel ein und machen uns gleich auf zum nächsten Abenteuer. Wir fahren von Wiluna über den Gunbarrel Highway nach Alice Springs. Gleich das nächste Digital Detox. Wieder sind wir für mehrere Tage Offline und ohne Internet bis wir Alice Springs erreichen.

Digital Detox in Australien. Offline im Outback.

Digital Detox auf dem Frachtschiff – Drei Wochen Offline und ohne Internet

Gerade sind wir mit dem Frachtschiff über den Atlantik von Hamburg nach Montevideo in Uruguay gefahren. Diesmal ein Digital Detox auf dem Frachtschiff. Denn für drei Wochen sind wir Offline und ohne Internet. Was für eine geniale Erfahrung. Wir sind zwar umringt von unglaublich viel Technik. Radar, Funk, GPS, Satellitenempfang, Tiefenmesser und was es sonst noch alles auf einem grossen Frachtschiff gibt. Wir können für Notfälle und wichtige Dinge auch Emails schreiben und über das Satellitensystem versenden. Sonst sind wir aber komplett offline und haben kein Internet. Auf dem Atlantik gibt’s natürlich auch kein Mobilfunknetz.

Wir waren eigentlich auf dem Frachter Grande Amburgo gebucht für die Reise von Hamburg nach Montevideo. Im letzten Moment wird aber der Stopp in Hamburg gestrichen. Wir fahren nach Antwerpen um einzuschiffen. Dann wird auch der Stopp in Montevideo gestrichen. Da steht aber das Schiff Grande Africa gerade noch im Hafen Antwerpen und so können wir dann ganz kurzfristig einschiffen. Wir sitzen auf dem Schiff und da gibt’s natürlich kein Internet. Mobilfunkempfang haben wir zwar, aber nur eine Schweizer SIM mit Prepaid Guthaben und der Internetzugang deshalb unheimlich teuer. Na ja. Dann können wir uns eben nicht von unseren Familien und Freunden abmelden, bevor wir über den Ozean fahren.

Digital Detox auf dem Frachtschiff Grande Africa

Das Schiff fährt zuerst nach Hamburg hoch. Dort legen wir für einen Tag an. Wir verlassen das Schiff und fahren in die Stadt. Da gibt’s natürlich auch WiFi in den Cafés. Wir sitzen in eines und trinken einen Cappuccino. Wir schalten unsere Smartphones ein und verabschieden uns von unseren Familien und Freunden. Selbst mit unseren Freunden in Australien quatschen wir noch kurz über Skype. Noch ein paar Bilder auf die Sozialen Medien hochladen und dann schalten wir die Smartphones aus.

Wir konnten uns verabschieden und sind nun bereit für das Digital Detox. Denn während der nächsten drei Wochen auf See werden wir Offline sein und kein Internetzugang haben. Wir geniessen die wenigen Stunden sehr, die wir in Hamburg noch haben und bleiben gleich offline, denn wir schalten unsere Smartphones gar nicht mehr ein. Wir haben uns schon damit abgefunden die nächste Zeit offline zu sein.

Digital Detox und für drei Wochen Offline auf dem Frachtschiff

Die Zeit auf dem Frachtschiff ist grossartig. Wir geniessen jeden einzelnen Tag. Neben der 26 Mann starken Crew sind nur vier Passagiere an Bord. Zwei davon sind wir. Das Essen ist super und sehr abwechslungsreich. Wir quatschen viel beim Essen, lesen einige Bücher und lernen jeden Tag Spanisch. Auf dem Frachtschiff gibt es ein Gestell voller Bücher. Viele sind in Sprachen, die wir nicht lesen können. Einige sind aber auch in Deutsch oder Englisch. Immer wieder suchen wir nach einem interessanten Buch. Uns springt der Kriminalroman Täuschung von Petra Ivanov ins Auge. Wir beginnen das Buch zu lesen und können es kaum mehr weglegen. So spannend ist die Geschichte. Wir haben beide zuvor noch nie etwas von dieser Autorin gehört. Ein Teil der Handlung spielt in der Agglomeration Zürich und die Autorin ist selbst gebürtige Zürcherin. Wir sind völlig überrascht eine so tolle Autorin aus unserer Heimat zu lesen. Den Krimi können wir wirklich wärmstens empfehlen.

Digital Detox ohne Internet und offline Aktivitäten

Oft sitzen wir auf dem Deck und schauen aufs Wasser. Beobachten die Wellen. Wenn wir in einem Hafen anlegen, verfolgen wir das rege Treiben. Natürlich benutzen wir auch regelmässig unsere Laptops. Wir schreiben viel für unseren Reiseblog. Das fällt uns sehr leicht, denn wir sind entspannt, ausgeglichen und voll motiviert. Und vor allem sind wir offline und ohne Internet.

Digital Detox auf der Frachtschiff Reise mit grandioser Aussicht

Digital Detox auf dem Frachtschiff mit Sonnenuntergang

So sind wir nicht abgelenkt von der Informationsflut im Internet. Wir können uns voll und ganz auf unsere Texte konzentrieren und kommen unglaublich gut voran. Sind wir Online, schauen wir ständig irgendwelche Kleinigkeiten im Internet nach. Oft verlieren wir uns dabei und verbringen dann viel zu viel Zeit im Internet. Nicht hier auf dem Frachtschiff. Keine Ablenkung durch das Internet und so sind wir viel Effizienter als sonst. Klar gibt es immer wieder Dinge, die wir im Internet gerne nachschauen würden. In unseren Texten markieren wir dann die Stelle einfach und so können wir, sobald wir wieder Internetzugriff haben, diese Dinge noch recherchieren und ergänzen.

Welche Erkenntnis ziehen wir aus dem Digital Detox und drei Wochen Offline ohne Internet?

Wann immer wir Online sind und Internetempfang haben, sind wir rege Nutzer dieser Technologie. Auf Reisen erleichtert uns das Internet unsere Leben in vielen Situationen. Allerdings gibt es auch Momente, in denen wir das Internet am liebsten aus unseren Leben verbannen würden. Die Informationsflut ist überwältigend manchmal geradezu erdrückend. Oft gleicht die Suche nach einer Information im Internet der berühmten Stecknadel im Heuhaufen. Dann kann das Internet schnell zum Zeitfresser werden.

Auch die Sozialen Medien nutzen wir intensiv und wir sehen sehr viele Vorteile von Facebook und Co. Aber auch hier ist Vorsicht geboten. Ganz schnell macht man sich abhängig von diesen Anwendungen und man sollte sehr bewusst mit dem Gebrauch von Sozialen Medien umgehen.

Sind wir nun süchtig nach Internet und Sozialen Medien? Je nach Definition sind wir das vielleicht. Wir sind sicher rege Nutzer und verbringen viel Zeit Online. Wir gehen aber mit diesen Technologien sehr bewusst um und können auch sehr gut ohne diese leben. Auf jeden Fall freuen wir uns bereits wieder auf unser nächstes Digital Detox, wenn wir wieder offline und ohne Internetzugang sind. Das wird es mit Bestimmtheit auch öfters geben in der wundervollen Natur von Südamerika.

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Digital Detox - Offline auf der Frachtschiffreise

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. marc | phototraveler.ch

    Sehr spannender Artikel – danke für eure Impressionen! An einem burmesischen Strand phototraveler.ch/halbinsel-dawei-badeferien-myanmar/ hatte ich null Empfang und kein Internet….und war sozusagen gezwungen ein Digital Detox zu machen. Und ich teile eure Meinung: Es tut manchmal gut ohne Internet zu leben.
    Viel Spass in Südamerika! 🙂
    LG
    Marc

    1. Reni

      Hallo Marc

      Vielen Dank für deine Nachricht und das Kompliment. Auch wenn das Internet ganz viele Vorteile hat, ist eine Internetfreie Zeit etwas sehr wertvolles. Und an einem dieser traumhaften Strände in Myanmar lässt sich es ja durchaus aushalten. Sieht toll aus! Danke für den Bericht.

      Viele Grüsse aus Uruguay,
      Reni

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