Die Tierwelt der Antarktis ist atemberaubend schön und aufregend. Während der dreiwöchigen Antarktis Expedition haben wir unglaublich viele Tiere gesehen und spannendes über sie gelernt. Wir haben auf den Falklandinseln Brutkolonien verschiedener Vögel besucht, sind auf Südgeorgien mitten in riesigen Pinguinkolonien gestanden, wurden während der Schiffsfahrt von Meeresvögeln begleitet, haben in die treuherzigen Kulleraugen der Robben geschaut und wurden auf Zodiac Ausfahrten von Walen umkreist. Bei all diesen unvergesslichen Momenten mitten in der Tierwelt der Antarktis haben wir tausende von Fotos aufgenommen.
Update des Artikels: 11. April 2023
Die schönsten Fotos der Tiere der Antarktis haben wir in diesem Beitrag zusammengestellt. Wir erzählen dir zu den Aufnahmen auch gleich noch etwas zu den Tieren und deren Lebensraum. Während der Antarktis Expedition wurden wir von einem sehr kompetenten Team, bestehend aus Guides und Wissenschaftern, betreut. So konnten wir während vieler Vorträge und im Feld sehr viel über die Tierwelt der Antarktis lernen. Einen Teil dieser Informationen haben wir in diesen Beitrag einfliessen lassen.
Vom wichtigsten und meistverbreitenden Tier der Antarktis haben wir leider kein Foto. Nur dank ihren in gigantischen Mengen vorkommenden Schwärmen gibt es in der Antarktis derart vielfältiges Leben. Von Fischen über Robben bis hin zu Walen, die so lang sind wie Autobusse. Alle ernähren sich von diesen, in riesigen Mengen vorkommenden, Tieren. Schätzungen besagen, dass in der Antarktis bis zu einer Milliarde Tonnen dieser kleinen Lebewesen leben. Wie viele individuelle Tiere von jeweils vier bis sechs Zentimeter Länge das wohl sein mögen?
Weisst du um welches Tier es sich handelt?
Das wichtigste Tier der Antarktis und Lebensgrundlage für die gesamte Tierwelt in der Antarktis ist der Krill. Diese kleinen vier bis sechs Zentimeter grossen Krebse leben in riesigen Schwärmen und stellt eine der grössten Biomassen der Welt dar. Sie sind die grösste Nahrungsquelle für die in der Antarktis lebenden Tiere und können als erfolgreichstes Lebewesen der Welt bezeichnet werden. Pro Kubikmeter Wasser kann ein Schwarm von Krill bis 30’000 individuelle Tiere zählen. Nahrungsquelle für die Krill ist das Phytoplankton, welches sich im eiskalten Wasser der Antarktis bildet.
Wer hätte gedacht, dass diese kleinen unscheinbaren Geschöpfe die wichtigste Nahrungsquelle der Antarktis sind?
Und noch ein Tier haben wir in der Antarktis nicht vor die Linse gekriegt. Den Eisbären. Dieser lebt nämlich nicht in der Antarktis, sondern in der Arktis, also in der Polarregion der nördlichen Halbkugel. Genauso ist es übrigens mit Walrössern und Belugas. Auch diese Tiere gibt es ausschliesslich auf der nördlichen Halbkugel.
Unsere schönsten Fotos von der Tierwelt der Antarktis
Während unserer dreiwöchigen Antarktis Expedition haben wir sehr viel Zeit mit beobachten der Tiere verbracht. Während der Tage bei den Falkland Inseln, Südgeorgien und der antarktischen Halbinsel haben wir jeden Tag zweimal Ausflüge unternommen. Wir sind entweder angelandet und konnten auf kurzen Wanderungen die Tiere hautnah miterleben oder haben auf Ausfahrten mit dem Zodiac die Tiere beobachtet. Während der Fahrten mit dem Schiff haben wir so viel Zeit wie möglich auf Deck verbracht und auch dabei konnten wir oft Tiere beobachten. Aufwärmen konnten wir uns zwischendurch immer wieder während der Präsentation der Wissenschafter und Guides, wo wir viel über die Tierwelt der Antarktis lernen konnten.
Mit der Tierbeobachtung waren wir so beschäftigt, dass wir kaum Zeit gefunden haben unsere Fotos auszusortieren und aufzubereiten. Erst nach der Reise haben wir das Ausmass der Erlebnisse und Begegnungen so richtig begriffen. Da wurde uns erst bewusst, was für ein unglaubliches Glück und auch Privileg wir haben, die einmalige Tierwelt der Antarktis mit eigenen Augen gesehen, mit unserer Nase gerochen und mit unseren Ohren gehört zu haben. All diese Eindrücke der Tiere der Antarktis werden für immer in unseren Köpfen eingebrannt bleiben.
Die schönsten Fotos von den Vögeln der Antarktis
Obwohl die Antarktis als sehr lebensfeindlich gilt und das Klima extrem ist, sind wir ausserordentlich vielen Tieren begegnet. Vor allem Vögel haben wir nebst den Meeresbewohnern wie Walen und Robben als ständige Begleiter gehabt. Bereits während der Fahrt von Ushuaia durch den Beagle Kanal Richtung Falkland Inseln haben viele Vögel unser Schiff begleitet. Angezogen von den leckeren Düften aus der Bordküche und vom Windschatten, der den Vögeln ein energiesparenderes Vorankommen ermöglicht, folgen sie uns über viele Kilometer.
Wir sind stundenlang auf dem Deck gestanden und haben diesen Akrobaten der Lüfte zugeschaut, wie sie gekonnt den Windschatten des Schiffes ausnutzen. Teilweise sind die Vögel dabei so nahe an uns vorbei geflogen, dass wir sie wunderbar beobachten konnten und jedes Detail sehen konnten. Das Fotografieren der Vögel hat allerdings einiges an Geduld abverlangt und erst nach vielen Versuchen konnten wir die schnell vorbeifliegenden Sturmvögel und Albatros auf Bildern festhalten.
Der Riesensturmvogel hat uns auf der gesamten Reise begleitet
Die Riesensturmvögel sind ganz schön eindrückliche Tiere. Sie besitzen eine Flügelspannweite von bis zu 200 cm und eine Körperlänge von über 90 cm. Das Gefieder ist Graubraun und der Vogel wirkt durch die düsteren Farben und seine Grösse sehr imposant. Die Vögel haben ihre Nistplätze vor allem auf der antarktischen Halbinsel und den subantarktischen Inseln wie Südgeorgien. Ein grosser Teil der Riesensturmvögel brütet aber auch auf den Falkland Inseln.
Auf der gesamten Antarktis Expeditionsreise, vom Verlassen des Hafens in Ushuaia bis zum südlichen Polarkreis, haben uns immer wieder Riesensturmvögel begleitet. Sie verbringen ihr Leben überwiegend auf hoher See und so haben wir sie immer wieder gesehen, wenn wir auf dem Deck gestanden sind. Aber auch auf dem Wasser oder an Land haben wir diese eindrücklichen Vögel regelmässig gesehen.
Die Kolonien der wunderschönen Schwarzbrauen Albatrosse
Der Schwarzbrauen Albatros ist der am weitest verbreitete Albatros. Wie der Riesensturmvogel verbringt auch der SchwarzbrauenAlbatros die grösste Zeit seines Lebens auf dem offenen Südpolarmeer. Das eindeutige Merkmal diesen Vogel zu identifizieren, sind die dunkeln Streifen um die Augen. Diese dunkeln Augenstreifen verleihen dem wunderschönen Vogel ein Aussehen, als ob er geschminkt wäre.
Ein ausgewachsener Schwarzbrauen Albatros kann über 80 cm gross werden und die Spannweite 250 cm betragen. Das Gewicht beträgt bei einem ausgewachsenen Tier zwischen 3 und 4.5 kg. Das sind ganz schön eindrückliche Zahlen, trotzdem ist er einer der kleinesten Albatros-Arten. Durch seine aerodynamische Form und der speziellen Flugtechnik kann der Schwarzbrauen Albatros dicht über dem Wasser grosse Distanzen zurücklegen ohne mit den Flügeln zu schlagen.
Der Schwarzbrauen Albatros brütet in Kolonien auf den Inseln rund um die Antarktis. Wir haben Kolonien auf den Falklandinseln besucht und konnten dort die Tiere aus aller nächster Nähe beobachten. Viele der Jungen sind bereits geschlüpft und werden von den Eltern bestens beschützt. Die Kolonien befinden sich meist an steilen Hängen, damit die Vögel beim Start den Aufwind nutzen können. Die Nester der Schwarzbrauen Albatros bestehen aus festgetretener Erde und Gras und sind bis zu einem halben Meter hoch.
Gemäss Schätzungen brüten etwa 75 % dieser Vögel auf den Falkland Inseln. Auch auf Südgeorgien und den Südlichen Sandwichinseln gibt es Kolonien von brütenden Schwarzbrauen Albatrossen, die auf der roten Liste der gefährdeten Arten stehen. Viele Tiere sterben durch die Fischerei, vor allem durch die Hacken an den Langleinen der Fischerboote.
Die Pinguine sind für uns die süssesten Tiere der Antarktis
Die Pinguine sind sicher die bekanntesten Tiere der Antarktis. Sie werden am meisten mit dem eisbedeckten Kontinent in Verbindung gebracht. Es gibt weltweit 18 Pinguin Arten, die alle auf der südlichen Halbkugel leben. Sieben dieser Pinguinarten haben wir während unserer Antarktis Expedition gesehen. Allerdings sind nur fünf Arten wirkliche Bewohner der Antarktis. Die restlichen Arten haben wir auf den Falkland Inseln und Südgeorgien angetroffen.
Die Pinguine leben zudem nicht im Landesinneren der Antarktis, sondern entlang der Küste in der Nähe des Südpolarmeeres. Sie sind vom Meer als Nahrungsquelle abhängig und können darum nicht längere Zeit zu weit davon entfernt leben.
Der Magellan Pinguin lebt nicht in der Antarktis
Bereits auf dem Festland von Argentinien, entlang der Ostküste, haben wir einige Kolonien der Magellan Pinguine gesehen. Sie sind auf der Halbinsel Valdes, bei Cabo dos Bahias, Punta Tombo, bei Puerto Deseado und anderen Orten zu beobachten. Während unserer Antarktis Expedition haben wir diese Pinguinart auf den Falkland Inseln bei der Aufzucht ihrer Jungen beobachten können. Weiter südlich sind diese Pinguine nicht mehr anzutreffen.
Die Magellan Pinguine bauen sich für die Aufzucht ihrer Jungen höhlenartige Nester, welche sie in die Erde graben. Bei unserem Bootsausflug von Puerto Deseado zur Pinguin Insel haben wir auch gesehen, dass die Pinguine Ruinen von Häusern und Steine für den Bau ihrer Nester verwenden.
Bei unserem Besuch auf den Falkland Inseln haben wir bei mehreren Landgängen Magellan Pinguine beobachten können. Witzig war es auch zu sehen, wie die Pinguine mitten in den Schafherden umherstolzieren und ihre Nester in den Weiden der Schafe bauen.
Der Felsenpinguin lebt auf den subantarktischen Inseln und in Südamerika
Die kleinen Felsenpinguine fallen durch ihre gelben Augenbrauen und die agile Art über die Felsen zu hüpfen auf. Bei der Bootstour von Puerto Deseado zur Pinguin Insel haben wir eine Felsenpinguin Kolonie besucht, sind ihnen sehr nahegekommen und konnten bereits viel Zeit mit diesen süssen Pinguinen verbringen.
Die meisten Felsenpinguine haben wir während unserer Antarktis Expedition auf den Falkland Inseln angetroffen. Sie leben in Kolonien an steilen Klippen. Ihre Nistplätze auf den Felsen erreichen sie indem sie über die Felsen hüpfen. Sie sind die kleinste Pinguinart, die wir sehen und sind äusserst agil.
Der Gesamtbestand wird auf rund 3.7 Millionen geschätzt und das Verbreitungsgebiet ist sehr gross. Leider ist der Bestand dieser Pinguinart rückläufig und in den letzten 30 Jahren um rund 30 % gesunken. Vor allem auf den Falkland Inseln ist der Bestand der Felsenpinguine drastisch gesunken. Der Rückgang von über 80 % wird vor allem auf die Überfischung der Region zurückgeführt.
Der Goldschopfpinguin lebt in der Antarktis und den vorgelagerten Inseln
Die Goldschopfpinguine gleichen den Felsenpinguinen. Auch sie haben markante, gelbe Augenbrauen. Allerdings sind diese bei den Goldschopfpinguine durchgehend und nicht wie bei den Felsenpinguinen unterbrochen. Auch sie leben wie die Felsenpinguine in Kolonien an steilen Felsen.
Die Goldschopfpinguine haben wir in Südgeorgien und der Antarktischen Halbinsel gesehen. Sie sind die weitverbreitetsten Pinguine in Südgeorgien. Die Population ist allerdings in den letzten 30 Jahren um die Hälfte geschrumpft. Wir treffen in der Cooper Bay in Südgeorgien auf eine Kolonie, die auf den Felsen lebt.
Der Gesamtbestand der Goldschopfpinguine wird auf 10 Millionen Tiere geschätzt und verteilt sich auf viele subantarktische Inseln wie Südgeoorgien, die südlichen Shetlandinseln, die südlichen Orkneyinseln und andere.
Der Eselspinguin oder Rotschnabelpinguin ist der kommunikativste Pinguin
Die Eselspinguine mit ihren orange-roten Schnäbel haben ihren Namen durch den eselartigen Schrei erhalten, den sie von sich geben. Die Pinguine brüten in Nestern, welche sie aus kleinen Steinen bauen. Im Gegensatz zu anderen Pinguinarten sind die Eselspinguinkolonien sehr betriebsam. Es ist immer etwas los in diesen Kolonien und es wird herzhaft geschnattert.
Das Ausbrüten der Eier wird zwischen den beiden Partnern aufgeteilt. Jeder Partner geht dabei täglich auf die Futtersuche im Meer und ernährt er sich vor allem von Krill und Fisch. So ist es sehr einfach die Partner beim Tausch des Platzes im Nest zur beobachten. Die Eselspinguine legen bei der Futtersuche auch keine langen Distanzen zurück und bleiben meist im Umkreis von wenigen Kilometern zu den Kolonien. Diese Kolonien befinden sich meist in geschützten Buchten und Fjorden.
Die Eselspinguine haben wir auf den Falkland Inseln, Südgeorgien und der Antarktischen Halbinsel gesehen. Auf den Falkland Inseln gibt es über 100 Kolonien der Eselspinguine, in Südgeorgien leben über 100’000 Paare in vielen kleineren Kolonien und auch auf der Antarktischen Halbinsel sind sie anzutreffen. Gesamthaft wird die Population auf über eine halbe Million Pinguine geschätzt.
Der Adelie Pinguin ist ein richtiger Antarktis Bewohner
Die Adelie Pinguine leben in der Antarktis und sie lieben das Eis. Wir haben während der Fahrt entlang der Antarktischen Halbinsel immer wieder Kolonien dieser Pinguinart gesehen. Diese putzigen Pinguine mit ihrem schwarzen Kopf und eher kurzen Schnabel wirken auf uns sehr scheu und zurückhaltend. Der weisse Ring um ihre Augen ist ein weiteres auffälliges Merkmal. Wir haben ganze Kolonien auf Eisbergen gesehen und immer wieder auch einzelne Pinguine bei unseren Zodiac Ausfahrten angetroffen.
Die Adelie Pinguine sind die populationsstärksten Pinguine der Antarktis. Der Bestand wird auf über sieben Millionen Individuen geschätzt. Sie ernähren sich vor allem von Krill. Sie sind nebst den Kaiserpinguinen die einzige Art, welche auf dem Hauptteil der Antarktis leben und eine Kolonie der Adelie Pinguine in der Ross See gilt als südlichste Pinguinkolonie.
Der Zügelpinguin oder Kehlstreifenpinguine mit seinem netten lächeln
Die Zügelpinguine mit ihrem schwarzen Streifen im Gesicht sind wohl die freundlichsten Pinguine, die wir während unserer Antarktis Expedition angetroffen haben. Der Streifen verleiht ihnen ein ständiges und überaus freundliches Lächeln. Die ersten Exemplare dieser Pinguine haben wir in Südgeorgien angetroffen. Grössere Kolonien haben wir dann bei der Antarktischen Halbinsel gesehen.
In Südgeorgien leben rund 13’000 Kehlstreifenpinguine. Auf den benachbarten Süd Sandwich Inseln wird der Bestand auf rund 5 Millionen geschätzt. Der gesamte Bestand wird auf 8 Millionen Tiere geschätzt.
Die Kehlstreifenpinguine bevölkern die Kolonien nur zur Brutzeit. Ab Mitte Februar verlassen sie dann die Kolonien. Hauptnahrungsquelle der Zügelpinguine ist, wie könnte es anders sein, der Krill, aber auch kleinere Fischarten.
Der Königspinguin lebt in riesigen Kolonien
Die Königspinguine sind die grössten Pinguine, die wir auf unserer Expedition sehen. Nur die Kaiserpinguine sind noch grösser. Die Königspinguine leben nicht in der Antarktis, sondern wir treffen in Südgeorgien und den Falklandinseln auf diese Pinguin Art.
Die Königspinguine können stattliche 60 bis 95 cm gross und zwischen 10 und 16 kg scher werden. Sie fallen vor allem durch ihr goldgelbes Federnkleid um den Hals auf und zählen sicher zu den schönsten Pinguinen. Jungtiere sind in ein dichtes, braunes Gefieder gekleidet und sehen unglaublich süss aus. Das Federnkleid, welches die Jungtiere in ihrem ersten Lebensjahr tragen erinnert uns an einen Pelzmantel.
Die grössten Kolonien auf Südgeorgien sind in St. Andrew’s Bay (150’000 Paare), Salisbury Plain (60’000 Paare), Royal Bay (30’000 Paare) und Gold Harbour (25’000 Paare). Die gesamte Königspinguin Population auf Südgeorgien wird auf fast eine halbe Million Tiere geschätzt und die Zahlen sind steigend. Der gesamte Bestand wird auf rund 3 Millionen Tiere geschätzt.
Die Königspinguine brüten ihre Eier, wie auch die Kaiserpinguine, nicht in Nestern aus, sondern balancieren sie auf ihren Füssen unter einer Hautwulst. Königspinguine sind gute Taucher und können in Tiefen bis zu 300 Meter vorstossen, um Nahrung zu finden. Sie bleiben dabei mehrere Minuten unter Wasser und können bis zu 150 Tauchgänge pro Tag absolvieren. Auch sie ernähren sich nebst kleinen Fischen und Tintenfischen natürlich von Krill.
Die Königspinguine sind wie die Magellanpinguine und die Felsenpinguine auch in Südamerika anzutreffen. Auf dem chilenischen Teil der Insel Feuerland gibt es eine kleine Kolonie von etwa 100 Königspinguinen. Diese Kolonie liegt nahe dem Ort Porvenir und bietet die Chance, diese wunderschönen Tiere zu sehen ohne den weiten Weg nach Südgeorgien auf sich zu nehmen.
Der Kaiserpinguin, den wir in der Antarktis sehen, ist ein absoluter Glücksfall
Die Kaiserpinguine leben ausschliesslich in der Antarktis und es sind die einzigen ständigen Bewohner der Antarktis. Normalerweise sind die Kaiserpinguine nur weiter südlich anzutreffen, aber wir haben Glück einen einzelnen Kaiserpinguin auf der Antarktischen Halbinsel zu sehen. In einem Kanal hinter der Vernadsky Station erblicken wir bei der Fahrt mit dem Zodiac auf einer Meereisplatte einen einzelnen Pinguin, der grösser ist als alle anderen Pinguine, die wir bisher gesehen haben. Als wir etwas näher hinkommen und durch unsere Ferngläser schauen bestätigt sich die Vermutung. Wir haben einen einsamen Kaiserpinguin gefunden.
Der Lebensraum der Kaiserpinguine liegt innerhalb des Südlichen Polarkreis und der Packeisgrenze. Er ist damit die am südlichsten lebende Pinguinart. Anhand von Satellitenaufnahmen wird der Bestand der Kaiserpinguine auf knapp 600’000 Tiere in 46 Kolonien geschätzt. Natürlich ernährt sich auch der Kaiserpinguin nebst kleinen Fischen und Tintenfischen von Krill. Die Kaiserpinguine sind ausgezeichnete Taucher, können bis zu einer Tiefe von 500 Metern vorstossen und bis zu 20 Minuten unter Wasser verweilen.
Die Kaiserpinguine sind mit bis zu 130 cm die grössten Pinguine und werden bis zu 40 kg schwer. Sie haben kaum Feinde und werden im Durchschnitt rund 20 Jahre alt.
Der Subantarktikskua oder auch Brauner Skua liebt Pinguinküken
Mit dem Skua haben wir bereits bei unserem Ausflug von Puerto Deseado auf die Isla Pinguino unliebsame Bekanntschaft gemacht. Sie verteidigen ihre Nester mit den Eiern gegen Eindringlinge und schrecken auch nicht davor ab Menschen anzugreifen.
Auf der anderen Seite sind die Subantarktikskuas auch sehr aktiv in den Pinguinkolonien. Sie versuchen oft im Verband mit mehreren Tieren die brütenden Pinguine abzulenken, um aus den Pinguinnestern Eier oder junge Küken zu stehlen. Gerade die Eselspinguine versuchen die Subantarktikskua mit ihrem lauten Geschnatter und Schnabelhieben zu vertreiben und ihre Nachkommen zu beschützen. Wir haben aber auch gesehen, wie ein Subantarktikskua erfolgreich war und ein Ei aus einem Nest stehlen konnte. Die herzzerreissenden Schreie der Pinguineltern, nach dem Verlust eines Jungen, gehen durch Mark und Bein.
Der Antarktische Kormoran oder auch Blauaugenscharbe
Die Blauaugenscharbe lebt auf der Antarktischen Halbinsel, den subantarktischen Inseln, den Falkland Inseln sowie Patagonien. Sie leben in kleinen Kolonien zusammen und wir haben sie oft zusammen mit Felsenpinguinen und Schwarzbrauen Albatros gesehen. Bei Landausflügen, aber auch Zodiac-Fahrten haben wir immer wieder einzelne Exemplare dieser Vögel beim Jagen im Wasser oder an ihren Nistplätzen beobachten können. Bereits auf dem Festland von Südamerika haben wir einige Male diese Vogelart mit den auffälligen Augen gesehen.
Die schönsten Aufnahmen von den Robben der Antarktis
Von den Säugetieren gibt es nur zwei Gruppen in der Antarktis anzutreffen. Die Meeressäuger Wale und Robben. Es gibt sechs Robbenarten, welche sehr zahlreich in der Antarktis Leben. Obwohl die Bestände der Robben während des 19. und 20. Jahrhunderts durch das Abschlachten der Tiere wegen deren Fell und dem Öl, das aus ihrem Fett gewonnen wurde, stark reduziert, erholen sich die Bestände der Robben zum Glück in den letzten Jahren wieder. Lebensgrundlage bietet auch für sie die enormen Vorkommen des Krill.
Der Antarktische Seebär oder auch Pelzrobbe
Die Antarktischen Seebären oder auch Pelzrobben wurden im 20. Jahrhundert beinahe ausgerottet. Ihre Pelze waren sehr beliebt und so wurden sie zu Tausenden abgeschlachtet und verwertet. Die Population hat sich seither zum Glück erholen können und heute sind die Strände wieder stark von dieser Robbenart bevölkert.
Die antarktischen Seebären leben auf den Inseln rund um die Antarktis. Auf Südgeorgien befinden sich die grössten Kolonien. Die männlichen Seebären können fast 2 m Länge und ein Gewicht von 150 kg erreichen. Die weiblichen Tiere sind kleiner. Die pubertierenden jungen Männchen können aggressiv sein und gebührender Abstand ist anzuraten.
Bei den Landgängen in Südgeorgien waren die Strände oft so dicht mit Seebären besiedelt, dass ein Anlanden schwierig wurde. Die Expeditionscrew hatte alle Hände voll zu tun, um die Tiere zurückzuhalten und uns einen sicheren Pfad durch die vielen Tiere zu bahnen.
Gemäss Schätzungen lebten Ende des 18. Jahrhunderts mehrere Millionen antarktische Seebären auf den Inseln rund um die Antarktis. Dann begannen die Raubzüge und die Massenabschlachtungen dieser Tiere und viele Kolonien wurden komplett ausgelöscht. Innerhalb von nur zwei Jahren wurde der gesamte Bestand von 400’000 Tieren auf den Südlichen Shetlandinseln komplett vernichtet. In den 1830er Jahren galt der arktische Seebär als ausgestorben.
Zum Glück haben aber einige Tier überlebt und in den 1930er Jahren wieder eine Kolonie auf Südgeorgien gegründet. Zu Ende des 20. Jahrhunderts sollen bereits wieder mehrere Millionen Tiere auf Südgeorgien gelebt haben. Dies Dank den strengen Schutzmassnahmen zum Erhalt dieser Art.
Die Südlichen See-Elefanten sind die grössten Robben der Welt
Bereits auf dem Festland von Südamerika und auf Feuerland haben wir immer wieder die gigantischen See-Elefanten an Stränden beobachtet. Die Fortbewegung der Tiere an Land schaut unglaublich anstrengend aus. Sie robben mit ihrem riesigen Körper, der nur aus Fett zu bestehen scheint über den Strand und alle paar Meter legen sie eine Pause ein. Die Kämpfe und auch Paarungsrituale sind ganz schön beeindruckend und haben etwas brachiales. Sobald die Tiere aber im Wasser sind scheint die Fortbewegung fast schon mühelos und elegant.
Auf Südgeorgien konnten wir an vielen Anlandungen Südliche See-Elefanten sehen und beobachten. Die riesigen Männchen haben ihre Harems verteidigt, die Weibchen haben sich um ihren Nachwuchs gekümmert und die Jungtiere haben uns mit ihren riesigen Kulleraugen angeschaut und manchmal sogar unsere Nähe gesucht. Meistens haben sie jedoch einfach nur dagelegen und sich in der Sonne gewälzt.
Der Südliche Seeelefant ist eine sehr grosse und bullige Robbe. Die Männchen können bis zu 6.5 m lang und 4 Tonnen schwer werden. Die Weibchen sind um einiges kleiner und werden meist nicht grösser als 3.5 m und rund 900 kg. Die dominanten Männchen, welche ein Harem von 40 bis 50 Weibchen besitzen und einen Strand Abschnitt dominieren, werden Beach Master genannt. Ihre Nasen werden mit dem Alter grösser und durch die vielen Verteidigungskämpfe werden ihre Verletzungen zahlreicher.
Die Seeelefanten erscheinen an Land sehr plump und unbeweglich, im Wasser sind sie aber zu Höchstleistungen fähig. Sie können während bis zu zwei Stunden dauernden Tauchgängen auf bis zu 1’500 m vorstossen. Der tiefste nachgewiesene Tauchgang eines See-Elefanten war über 2’000 m tief. Die Population der Seeelefanten wird auf 750’000 Tiere geschätzt.
Die Weddellrobbe ist ein ständiger Bewohner der Antarktis
Das erste Exemplar dieser sehr zutraulichen Robbenart haben wir am Strand des Yankee Harbours aus nächster Nähe bestaunen können. Der Kopf erscheint uns gegenüber dem massigen Körper sehr klein und die kurze Schnauze verleiht der Robbe ein liebliches Aussehen. Während unserer Fahrt entlang der Antarktischen Halbinsel haben wir immer wieder einzelne Weddellrobben auf Eisschollen entdeckt. Sie leben rund um die Antarktis am Rand des Packeises und auch im Winter ziehen viele Tiere nicht gegen Norden. So ist die Weddellrobbe das am südlichsten lebenden Säugetier. Um auch im Winter, wenn das Südpolarmeer entlang der Halbinsel zufriert, an Nahrung zu gelangen, halten die Weddellrobben ein Loch im Eis frei. Um es vor dem zufrieren zu bewahren müssen sie dieses ständig mit ihren Eckzähnen freinagen.
Die Weddellrobben sind durch ihre katzenartige Schnauze und dem gemusterten Fell zu erkennen. Sie leben vor allem in der Antarktis und ihren Namen haben sie von ihrem Entdecker, dem Seefahrer und Robbenjäger James Weddell. Die Robben werden etwa 2.5 bis 3 m gross und rund 400 kg schwer. Die Population der Weddellrobben wird auf etwa 800’000 Tiere geschätzt.
Die Krabbenfresser Robbe ist die weitverbreitetste Robbe der Antarktis
Der Krabbenfresser ist die meistverbreitete Robbe mit einem kleinen Kopf und einer Schnauze, die an einen Hund erinnert. Während unserer Fahrt entlang der Antarktischen Halbinsel haben wir immer wieder einzelne Krabbenfresser auf Eisschollen entdeckt. Ein Exemplar, dass auf einer Eisscholle lag, hat uns dann sogar ein ganzes Stück begleitet und ist unserem Schiff nachgeschwommen.
Krabbenfresser haben oft Narben und Wunden. Jungtiere werden oft von Seeleoparden angegriffen und tragen von diesen Angriffen Wunden mit. Nur etwa 20 % der Jungen Krabbenfresser überleben die Angriffe der Seeleoparden. Ein weiterer Feind der Krabbenfresser ist der Schwertwal. Genau diese Narben haben aber vielleicht die Krabbenfresser vor der Ausrottung durch Robbenjäger bewahrt. Denn Felle und Leder mit Narben und Verletzungen sind natürlich nicht so beliebt und der Wert ist nicht so hoch.
Die ausgewachsenen Krabbenfresser werden maximal 2.5 m lang und wiegen zwischen 170 und 230 kg. Die Weibchen sind bei dieser Robben Art im Durchschnitt etwas grösser und schwerer als die Männchen. Ihr Fell ist je nach Jahreszeit silbergrau bis beige mit braunen Fellpartien.
Das Gebiss der Krabbenfresser ist erstaunlich gut auf die Ernährungsweise angepasst. Die Krabbenfresser Robben ernähren sich zu 95 % von Krill. Da sich der Krabbenfresser hauptsächlich vom kleinen Krill ernährt, haben sich die Zähne zu einem Art Filtersystem entwickelt. Die Zähne des Ober- und Unterkiefers passen genaustens aufeinander und verzahnen sich gegenseitig. Wenn der Krabbenfresser einen Krill Schwarm findet, öffnet er sein Maul und füllt seinen Mund. Schliesst ihn und presst das Wasser zwischen den kleinen Spalten zwischen den Zähnen hinaus. Zwischen den Zähnen bleiben, die einzelnen Krill hängen und werden dann geschluckt.
Gemäss Schätzungen leben rund 10 bis 50 Millionen in der Antarktis und die Krabbenfresser Robbe ist damit die weitverbreitetste Robbe der Welt.
Der Seeleopard steht ganz oben an der Nahrungskette der Antarktis
Die Seeleoparden sind die am wenigsten verbreitete Robben Art in der Antarktis. Man braucht schon etwas Glück eines dieser Tiere mit ihren reptilienartigen Köpfen zu sehen. Die Seeleoparden sind sehr neugierig und nicht ängstlich. Kein Wunder, denn sie stehen zuoberst der Nahrungskette. Sie sind die Raubtiere der Antarktis und ernähren sich nebst Krill auch von Pinguinen und jungen Krabbenfresser Robben. Nebst den Orcas sind sie sozusagen die Löwen der Antarktis und brauchen sich vor keinem anderen Tier zu fürchten.
Wir hatten einige Male das Glück gehabt Seeleoparden auf Eisschollen zu entdecken und sind dann mit dem Zodiac um diese herumgefahren. Natürlich mit gebührendem Abstand. Denn es soll schon vorgekommen sein, dass Seeleoparden Zodiac angegriffen und sich in die Luftkammern verbissen haben. Wir sind nur auf sehr friedlich Exemplare gestossen und diese haben allenfalls ihren Kopf gedreht, um uns besser beobachten zu können.
Die Population der Seeleoparden wird auf etwa 200’000 geschätzt. Sie werden 3-4 m lang und wiegen bis zu 400 kg.
Die Rossrobbe ist nur sehr selten zu sehen in der Antarktis
Die Rossrobbe kriegt man nur sehr selten vor die Linse. Sie lebt rund um die Antarktis und ist ein Einzelgänger. Sichtungen sind sehr selten und so ist diese Robbenart auch nur wenig erforscht. Es wird vermutet, dass nur etwa 130’000 Rossrobben in der Antarktis leben. Die Rossrobben sind mit nur 2 m deutlich kleiner als andere Robbenarten, welche in der Antarktis leben. Wir hatten leider nicht das Glück eine dieser Robben zu sehen. Ein Foto können wir dir deshalb von der Rossrobbe leider nicht zeigen.
Die schönsten Aufnahmen von den Walen der Antarktis
Von den weltweit etwa 80 Walarten sind 14 Walarten regelmässig in der Antarktis anzutreffen. Wir haben auf unserer Reise in die Antarktis sehr viele Buckelwale gesehen sowie einige Finnwale, Schwertwale und Zwergwale. Die Wale sind im Sommer in der Antarktis wegen der riesigen Menge an Krill anzutreffen. Sie legen oft riesige Distanzen zurück, um die reichen Jagdgründe mit gigantischen Krillschwärmen zu erreichen.
Wal- und Robbenfang haben die Bestände zu Beginn des 20. Jahrhunderts stark reduziert. Einige Arten wurden dabei fast ausgerottet. Die Fangstatistiken bieten ein Bild des Grauens und es ist schwer vorstellbar, wie verbreitet gewisse Arten vor dem Massaker wohl waren. Fast 3 Mio. Wale wurden getötet und abgeschlachtet. Dank Fangverboten haben sich in der Zwischenzeit viele der Walarten wieder erholen können, sind aber bei Weitem noch nicht auf dem Stand vor der Massenvernichtung.
Den ersten Finnwal sehen wir auf der Überfahrt zu den Falklandinseln
Bereits am zweiten Tage der Antarktis Expedition haben wir noch auf der Überfahrt zu den Falklandinseln den ersten Wal gesichtet. Es ist nicht irgendein Wal, sondern ein Finnwal und es ist auch nicht nur einer sondern es sind gleich zwei dieser riesigen Meeressäuger. Die Finnwale sind nach dem Blauwal die zweitgrössten Tiere unseres Planeten. Stattliche 20 bis 27 m lang kann ein Finnwal werden und 40 bis 70 Tonnen bringt er auf die Waage.
Die Finnwale meiden die Küstenregionen und halten sich im Winter in subtropischen Gewässern auf. Hier paaren sie sich und gebären ihre Jungen. Im Sommer wandern die Finnwale in die kälteren Gewässer der Antarktis und Arktis für die Futteraufnahme. Ihre Nahrung besteht fast ausschliesslich aus Krill, welche sie aus dem Wasser filtern. Sie nehmen einen riesigen Schluck Wasser, drücken dann das Wasser durch ihre Barten und filtert Krill sowie kleine Fische aus dem Wasser. Ein Schluck Wasser kann bei einem Finnwal bis zu 80 Tonnen gross sein und an einem Tag kann er bis zu zwei Tonnen Nahrung aufnehmen.
Durch den Walfang bis in die 1960er Jahre wurden die Bestände der Finnwale dramatisch reduziert und die Art beinahe ausgerottet. Der Bestand vor dem Walfang wird auf knapp 500’000 Tiere geschätzt. Durch den Walfang wurde dieser Bestand auf unter 5’000 reduziert. Aktuelle Schätzungen zufolge soll der Bestand inzwischen wieder auf rund 35’000 Exemplare angestiegen sein.
Buckelwale begleiten uns auf der Fahrt
Buckelwale werden zwischen 12 und 18 m lang und wiegen zwischen 25 bis 30 Tonnen. Die Brustflossen sind im Vergleich zu anderen Walarten riesig und erreichen fast einen Drittel der Körperlänge. Die Fluke ist sehr gross und tief eingekerbt. Oft ist die Unterseite weiss oder hat weisse Flecken. Die Maskierung der Fluke kann als Erkennungsmerkmal einzelner Individuen herangezogen werden. Den Namen haben die Buckelwale von ihrem Tauchverhalten. Tauchen sie ab, bilden sie einen ausgeprägten Buckel und zeigen oft ihre Fluke. Wir haben beobachtet, dass sie oft drei bis vier Mal an die Wasseroberfläche stossen, um zu atmen und dann einen Tauchgang beginnen. Dieses Verhalten ist für Fotografen äusserst günstig, denn man kann sich richtig schön auf den perfekten Moment für die Aufnahme vorbereiten.
Die Buckelwale leben in allen Ozeanen. Sie legen riesige Wanderungen zurück und sind in der Antarktis im Sommer anzutreffen. Sie kommen in die Antarktis wegen des riesigen Vorkommens von Krill. Das Jagdverhalten der Buckelwale ist unglaublich beeindruckend. Oft rotten sich mehrere Tiere zusammen und machen sich gemeinsam auf die Jagd nach den Krill Schwärmen. Die Wale tauchen ab, beginnen dann Luftblasen auszustossen und im Kreis zu schwimmen. Dieser Luftvorhang treibt den Krill Schwarm zusammen und konzentriert deren Dichte. Dann tauchen die Wale mit offenem Mund auf und filtern riesige Mengen von Krill aus dem Wasser.
Wir konnten während unserer Antarktis Expedition einige Male genau dieses Fressverhalten beobachten. Wir haben die Wale abtauchen sehen. Dann hat sich an der Wasseroberfläche ein Kreis von aufsteigenden Luftblasen gebildet und dann sind die Wale mit offenen Mündern durch die Wasseroberfläche gestossen. Was für ein unglaubliches Spektakel. An der Wasseroberfläche sind oft Vögel zugegen, welche sich über ein paar Krill erfreuen, die an die Wasseroberfläche getrieben werden.
Der Bestand der Buckelwale ist durch den Walfang drastisch reduziert worden. Es wird angenommen, dass die Population in den südlichen Meeren von über 100’000 Buckelwalen währen der Walfangjahre auf wenige 1’000 Exemplare reduziert wurde. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden über 100’000 Tiere getötet. Seit 1966 steht der Buckelwal unter weltweitem Artenschutz und die Bestände erholen sich. Die Population wird heute auf rund 25’000 Tiere geschätzt.
Schwertwale, auch bekannt als Orcas
Auf der Halbinsel Valdes hatten wir das riesige Glück von der Küste aus Orcas beobachten zu können. Die Tiere kommen sehr nahe an die Küste zum Jagen. Die jungen Robben und See-Elefanten sind die Beute der Orcas, welche sie oft durch gewagte Angriffe auf den Strand erbeuten. Es war das erste Mal, dass wir Orcas in der freien Wildbahn gesehen haben und wir waren völlig aus dem Häuschen, dass wir solch grosses Glück hatten.
Während der Fahrt entlang der Antarktischen Halbinsel haben wir dann nochmals das Glück, die Orcas anzutreffen. Beide Male sind wir zur richtigen Zeit auf Deck gestanden und hatten unsere Kamera mit dabei. Das eine Mal hat der Kapitän die Geschwindigkeit verlangsamt und sogar einen grossen Kreis gefahren, um die Gruppe von Orcas zu beobachten. Im Gegensatz zu den Orcas, welche wir auf der Halbinsel Valdes gesehen haben, sind diejenigen der Antarktis eher schwarz-gelblich gemustert. Die Orcas bei Valdes waren eher schwarz-weiss.
Die Schwertwale oder auch Orcas stehen am oberen Ende der Nahrungskette der Antarktis. Genauso wie die Leopardenrobben haben sie praktisch keine Feinde. Ganz im Gegensatz also zum Krill, welcher am untersten Ende der Nahrungskette liegt. Die Orcas sind eine Art Wale aus der Familie der Delfine.
Durchschnittlich werden die Orcas etwa 7 bis 8 m lang und sind um die 6 Tonnen schwer. Wobei die Weibchen deutlich kleiner sind als die Männchen. Die Männchen haben eine sehr lange Rückenflosse, welche oft das erste ist, was man an der Wasseroberfläche zu sehen kriegt. Diese dreieckige Finne kann bei ausgewachsenen Männchen bis zu 1.8 Meter hoch werden. Was auch den Namen Schwertwal erklärt. Die kontrastreiche schwarz-weisse Färbung ist ein weiteres typisches Erkennungsmerkmal für die Orcas.
Ein Zwergwal kommt ganz nah und beobachtet uns
Der Zwergwal oder auch Minkwal ist, wie es der Name schon sagt, recht klein. Zumindest für einen Wal. Die Meeressäuger erreichen eine Grösse von etwa 7 m. Sie sind ausserdem sehr stromlinienförmig und eher schlank, was sie gegenüber anderen Walen noch kleiner erscheinen lässt.
Bei Paradise Harbour haben wir zwischen Eisschollen eine Finne entdeckt. Als wir mit dem Zodiac etwas näher herangefahren sind, konnten wir erkennen, dass es sich um einen Zwergwal handelt. Der Wal hat plötzlich sehr grosses Interesse an uns gezeigt und ist immer näher um das Zodiac herumgeschwommen. Dann hat er seinen Kopf aus dem Wasser gestreckt und uns angeschaut mit seinen für den Körper sehr kleinen Augen.
Immer wieder ist er unter dem Zodiac durchgeschwommen, um auf der anderen Seite wieder aufzutauchen. Es hat schon fast so gewirkt, als ob er Spass daran hätte uns immer wieder aufs Neue zu verwirren und hinter uns aufzutauchen. Trotzdem haben wir den Zwergwal unglaublich gut beobachten können und jedes Detail erkennen können. Dieses Schauspiel zu beschreiben oder auf einem Foto oder Video festzuhalten ist unmöglich. Wir haben diese Begegnung für immer in unseren Köpfen, teilen können wir dies mit dir also nur bedingt.
Die Antarktis gilt als extrem lebensfeindlich und ist nur sehr wenig erforscht. Während unserer Expedition zum siebten Kontinent haben wir sehr viele Tiere angetroffen und konnten uns einen Eindruck über diesen Teil der Erde machen. Wir sind völlig begeistert von der Antarktis und dessen Tierwelt. Die Landschaften mit den vielfältigen Formen und Farben des ewigen Eis, die atemberaubende Tierwelt der Antarktis, es ist und bleibt ein ganz besonderer Teil unseres Planeten. Deshalb ist es ganz wichtig, die Antarktis zu schützen, auch wenn wir noch nicht allzu viel über sie und deren Tiere wissen.
Die Berichte mit Fotos der atemberaubenden Tierwelt der Antarktis
Die 22 Tage auf der Antarktis Reise, zu den Falklandinseln, Südgeorgien und der antarktischen Halbinsel war für uns ein unerreichbarer Traum, der Wirklichkeit geworden ist. Im Beitrag Wie wir eine Last Minute Antarktis Expeditionsreise gebucht haben verraten wir, wie schnell ein Traum Wirklichkeit werden kann. In den Beiträgen Falklandinseln, Südgeorgien und Antarktische Halbinsel findest du detaillierte Beschreibungen zu den jeweiligen Destination einer Antarktis Reise und im Beitrag Faszination Antarktis findest du mehr zu den Gründen, wieso wir von der Antarktis so begeistert sind. Wir hoffen, dass dir der Beitrag zur Tierwelt der Antarktis gefallen hat und wir dir einen Einblick in diese wundervolle Welt geben konnten.
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Wir hoffen unsere Fotos von der Tierwelt der Antarktis gefallen dir. Welche Begegnungen mit Tieren faszinieren dich am meisten?