Am Inle-See in Burma spielt sich das Leben auf und am Wasser ab. Die schwimmenden Gärten, die fotogenen Einbeinruderer, aber auch der Markt von In-Dein machen die Reise zu einem Highlight. Auch wenn der Inle Lake nicht am Weg liegt, ein Abstecher lohnt sich auf jeden Fall.
Wenn wir an den Inle-See in Burma zurückdenken, kommen uns als erstes die Einbeinruderer in den Sinn. Uns erstaunt es deshalb auch nicht, dass sie in Magazinen oft abgebildet sind, wenn über Burma (Myanmar) berichtet wird. Die Einbeinfischer sind faszinierend und wahre Balance-Künstler. Einbeinig stehen sie auf ihren schmalen Kanus, halten ihre Fischreusen in einer Hand und fangen so geschickt Fische.
Aber jetzt von Anfang an. In diesem Bericht findest du die wichtigsten Sehenswürdigkeiten am Inle-See, Reisetipps für die Anreise, Unterkünfte und Bootstouren.
Anreise von Mandalay nach Nyaung Shwe am Inle-See in Burma
Nach spannenden Tagen mit viel Kultur in den ersten Wochen unserer Burma Reise, geht’s weiter ins Zentrum des Landes. In Mandalay steigen wir in den Bus. Das ist die günstigste Variante zum Inle-See zu reisen. Die Fahrt dauert rund 10 Stunden und ist alles andere als entspannt. Ein paar unserer Mitreisenden geht es nicht gut, sodass wir kein Auge zutun. Völlig übermüdet steigen wir an der Kreuzung aus. Es ist 4 Uhr morgens und wir sind noch immer 12 km von unserem Ziel Nyaung Shwe entfernt. Zum Glück sind wir nicht die einzigen Gestrandeten. Mit uns sind noch zwei Jungs aus Kanada ausgestiegen, die ebenfalls zum Inle-See wollen.
Leider ist kein Taxi in Sicht und wir haben keine Ahnung, wie wir weiterkommen. Nach längerer Suche nach einer Fahrgelegenheit, harten Verhandlungen und einer kleinen Pause finden wir dann ein Taxi, das uns bis nach Nyaung Shwe fährt.
Reifenpanne in der Pampa morgens um 4:30 Uhr
Auf der Fahrt haben wir dann auch noch eine Reifenpanne. Wir steigen alle aus, während der Taxifahrer im Dunkeln den Reifen wechselt. Um 5 Uhr in der Früh erreichen wir endlich das Aquarius-Inn Guesthouse. Zum Glück haben wir vorgebucht, nur müssen wir zuerst den Besitzer aus dem Bett klingeln. Todmüde fallen wir ins Bett und schlafen ein paar Stunden. Am späten Vormittag gönnen wir uns ein leckeres Frühstück und fühlen uns gleich viel besser. Unsere Energie ist sofort zurück, sodass wir am Nachmittag die Sehenswürdigkeiten in Nyaung Shwe erkunden.
Nyaung Shwe ist eine alte Fürstenstadt, die über einen Kanal direkt mit dem Inle-See verbunden ist. Die gute Lage in der Nähe vom See, sowie die gemütliche Atmosphäre hat in den letzten Jahren dazu beigetragen, dass viel in die touristische Infrastruktur investiert wurde. Wir besuchen den Inle-See in der Nebensaison und so ist nicht viel los in der Stadt. Als wir zu Fuss durch Nyaung Shwe spazieren, kommt uns dieser alte Lastwagen entgegen. Einmal mehr eine Reise zurück in die Vergangenheit.
Der Grossteil des Lebens findet hier allerdings auf dem Wasser statt. Entweder auf Flüssen oder dem Inle Lake. Einige der Flüsse münden in den Inle-See, zudem verbindet ein gewaltiges Kanalsystem die Umgebung mit dem See. Wir schlendern durch die Strassen von Nyaung Shwe und lassen das bunte Treiben auf uns wirken. Natürlich treffen wir auch wieder auf etliche Tempel, die wir uns gleich anschauen.
Bootstour auf dem Inle-See in Burma
Im Guesthouse sprechen wir uns zu viert ab und buchen eine Tour auf einem Long Boat. Der Tagesausflug beinhaltet den Besuch in verschiedenen Dörfern, Handwerksbetrieben, einem Markt und Tempel. Wir erfahren auch sehr viel über Land und Leute, sowie über deren Lebensweise auf oder am Wasser.
Die wenigsten Einheimischen können sich ein Boot mit Aussenbordmotor leisten. Es bleibt ihnen nichts anderes übrig als in ihren kleinen Nussschalen an ihr Ziel zu paddeln.
Einbeinruderer auf dem Inle-See in Burma
Das Einbeinrudern hat bei den Burmesen eine lange Tradition, die hauptsächlich zum Fischen praktiziert wird. Auf einem Bein stehen sie am Heck des Holzbootes, während sie mit dem anderen Bein das Ruder bewegen. Als ob das nicht schon genug Balance abverlangen würde, wird mit der freien Hand auch noch das Fischernetz gehalten. Es ist unglaublich spannend diesen Balance-Künstlern bei ihrer Arbeit zuzuschauen. Wir sind echt verblüfft, wie sie das Boot mit nur einem Bein in Perfektion steuern.
Gefischt wir entweder mit einer Angelrute, einem Fischernetz oder einer Art Reusen.
Das Ufer ist gesäumt von Dörfern. Aber auch mitten auf dem See gibt es immer wieder einzelne Holzhäuser, Bambushütten und teils sogar ganze Dörfer.
Am Markt von In-Dein werden Frischwaren gehandelt
Wir fahren ans südliche Ende des Inle-See, wo wir über Flussläufe und Kanäle ins Landesinnere vordringen. Ein ganzes Stück landeinwärts erreichen wir den Markt von In-Dein. Hier werden in einer grossen Markthalle allerlei Lebensmittel und Alltagswaren verkauft.
Entweder bringen die Bauern ihre Waren mit Ochsenkarren zum Markt oder sie transportieren ihren Grosseinkauf für die Familie nach Hause. Marktfrauen transportieren ihre Waren in grossen Körben auf dem Kopf zum Markt. Und auch mit dem Boot werden die verschiedensten Gemüse zum Markt gebracht.
In-Dein – Der Wald voller Pagoden
Vom Markt führt ein überdachter Weg mit unzähligen Souvenirläden zum Pagodenwald. Zu Fuss sind es rund 10 Minuten bis zur Gedenkstätte. Der In-Dein ist ein buddhistischer Friedhof am Inle-See und die Hauptattraktion in der Umgebung.
Wir treten ein und bewundern die Pagoden und Stupas, die teils mehrere Jahrhundert alt sind. Viele sind komplett überwuchert, andere ganz neu. Noch heute werden Stupas gebaut, sodass ein schöner Mix aus neuen und alten Monumenten entstanden ist.
Zurück beim Markt steigen wir wieder ins Boot und steuern ein Restaurant auf Stelzen im Inle-See an. Leider ist das Essen nicht der Brüller. Wir sind wohl in einem der Massenrestaurants für Tourgruppen gelandet. Naja, man kann nicht immer Glück haben.
Die Handwerksbetriebe am Inle-See
Frisch gestärkt setzten wir unsere Tour fort. In einer Bootswerft können wir zuschauen, wie ein Fischerboot und Transportboot entsteht. Rund vier Wochen benötigen vier Arbeiter, um ein 10 Meter langes Transportboot zu fertigen. Ein kleines Fischerboot schaffen die fleissigen Männer in knapp drei Wochen.
Cheroot Cigarren – Von Hand gedreht
Zu den lokalen Betrieben gehört auch eine kleine Zigarrenfabrik. Die Blätter des Cheroot Baums sehen Haselnussblättern ähnlich. Die Tabakmischung wird von Hand in die getrockneten, aufgerollten Cheroot Blätter gefüllt. Bei Burmesen sind die filterlose Zigarren sehr beliebt, weil sie günstig sind.
Die schwimmenden Gärten auf dem Inle-See
Eine weitere Besonderheit sind die schwimmenden Gärten. Im seichten – meist etwa 3 Meter tiefen – Wasser werden mit Seegras auf dem Wasser Gartenbeete erstellt. Auf diesen schwimmenden Beeten werden verschiedene Gemüse angepflanzt. Schwimmende Tomatenplantagen sehen wir am häufigsten. Unser Bootsfahrer erzählt uns, dass die Tomaten bis nach Yangon verkauft werden. Anscheinend geniessen sie den Ruf besonders schmackhaft zu sein.
Eine Bäuerin beim Pflegen der einzelnen Tomatenpflanzen auf den schwimmenden Beeten. Das milde Klima ermöglicht mehrmalige Ernten verteilt über das gesamte Jahr.
Die Phaung-Daw-U-Pagode am Ufer des Inle-See
Die grösste und bekannteste Tempelanlage am Inle-See ist die Phaung-Daw-U-Pagode. Das wuchtige, mehrstufige Dach über dem quadratischen Hauptgebäude dominiert. Die goldene Stupa ist die Krönung. In einem weiteren Gebäude, das zur Tempelanlage gehört, befindet sich die königliche Barke.
Die Zeit ist fast um. Wir sind auf dem Weg zurück nach Nyaung Shwe, zurück ins Guesthouse. So schliessen wir auch unseren Bericht über die Sehenswürdigkeiten am Inle-See in Burma ab.
Die Bootstour zu den Einbeinruderern, den schwimmenden Gärten und den Dörfern um den Inle-See hat uns supergut gefallen. Auf GetYourGuide findest du vielleicht die Tour auf dem Inle Lake, die dir entspricht.
Unsere 4-wöchige Reise geht langsam dem Ende entgegen. Als nächstes besuchen wir eine der heiligsten buddhistischen Stätten in Burma (Myanmar). Hier kannst du mehr über unsere Reise zu den schönsten Sehenswürdigkeiten in Burma nachlesen.
Informationen zum Inle-See in Burma
Der Inle-See liegt im Osten von Burma – im Shan-Staat – rund 600 km nördlich der Hauptstadt Yangon. Mit einer Länge von 22 km und einer Breite von 11 km ist er der zweitgrösste See Burmas. 1985 ist der Inle-See sowie das umliegende Feuchtgebiet unter Naturschutz gestellt worden und bietet zahlreichen Vogelarten ein Zuhause.
Anreise von Yangon mit dem Bus oder Flugzeug
Von Yangon kannst du mit dem Bus zum Inle-See fahren. Die Fahrt ist jedoch sehr lang und anstrengend. Einfacher und komfortabler ist zu fliegen. Flüge zwischen Yangon und Heho verkehren mehrmals täglich und dauern rund eine Stunde. Der Flughafen Heho befindet sich rund 30 km nordwestlich von Nyaung Shwe.
Unterkunft in Nyaung Shwe beim Inle-See – Unser Tipp
Wir haben ein paar Nächte im Aquarius-Inn gewohnt. Die Unterkunft ist sehr gemütlich und ist an einer tollen Lage in Nyaung Shwe. Gute Ausgangslage auch für eine Tour auf dem Inle-See. Die Besitzer sind sehr freundliche Besitzer, die Zimmer gut ausgestattet, WLAN ist kostenlos und das Preis-Leistungsverhältnis stimmt.
Weitere Hotel Tipps in Nyaung Shwe
Novotel Inle Lake Myat Min – Tolle und ruhige Lage. Wunderschöne Aussicht auf den See. Stilvoll eingerichtete Zimmer. Kostenfreies WLAN.
La Maison Birmane Boutique Hotel – Gute Lage in Nyaung Shwe. Grosse Zimmer und traumhafte Gartenanlage. WLAN ist kostenlos.
Hotel Tipp in Ywana am Inle-See
Paramount Inle Resort – Ausgezeichnete Lage. Resort liegt direkt am Wasser auf Stelzen gebaut. Nur mit dem Boot erreichbar. Gemütlich traditionelle Einrichtung. WLAN kostenlos.
Pinne diesen Beitrag auf Pinterest
Hinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate Links. Wenn du über einen der Links eine Buchung tätigst, erhalten wir eine kleine Provision.