Nach dem Besuch des Taj Mahal stehen die Sehenswürdigkeiten in Jaipur, die Hauptstadt von Rajasthan, auf dem Programm. Jaipur ist riesig. Mehr als 3 Millionen Menschen leben in der Pink City. Als erstes sehen wir uns den Palast der Winde an. Dies ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Jaipur. Wie wir einen Fahrer finden und was wir uns in Jaipur alles ansehen, verraten wir in diesem Bericht.
Wir haben schon viel gehört von den Sehenswürdigkeiten in Jaipur und wir sind gespannt, was uns erwartet. Wir fahren mit dem Zug von Agra nach Jaipur, diesmal nicht mehr so luxuriös wie beim letzten Mal. Als wir am Bahnhof in Jaipur aussteigen, werden wir, wie immer bei unserer Ankunft an einem neuen Ort, von einer ganzen Horde von Fahrern belagert. Jeder bietet uns seine Dienste an und möchte mit uns ins Geschäft kommen. Von allen Seiten reden alle gleichzeitig auf uns ein und jeder möchte uns davon überzeugen, dass seine Dienste die Besten sind. Wir lassen uns Zeit uns zu orientieren und beginnen mit einem Fahrer zu diskutieren. Rasch werden wir uns einig und wir entscheiden uns die Sehenswürdigkeiten in Jaipur mit einem Fahrer zu erkunden.
Nachdem wir mit ihm über Preise für einen Rundtrip durch Rajasthan gesprochen haben, fährt er uns umsonst zum Hotel. Wir haben hier in Jaipur ein Zimmer im Hotel Pearl Palace Heritage reserviert. Das Gebäude hat mehrere Stockwerke und wir kriegen ein schönes Zimmer im ersten Stockwerk.
Unser Zimmer ist sehr geräumig und wirklich schön eingerichtet. Es ist mit Sandstein ausgekleidet und sehr schön mit Steinmetzarbeiten verziert. Auch das Badezimmer ist sehr schön mit farbigen Fliessen und Holz gestaltet. Wir fühlen uns schon fast wie ein Maharadscha.
Das Hava Mahal in Jaipur ist auch bekannt als Palast der Winde
Jaipur ist die Hauptstadt des Staates Rajasthan, in dem wir den grössten Teil unserer Indienreise verbringen. Die Stadt wächst rasant und es leben über 3,5 Millionen Menschen in Jaipur. Wir fahren zuerst zum Hawa Mahal oder auch Palast der Winde genannt (Hawa = Wind, Mahal = Palast). Dieser architektonisch aussergewöhnliche Palast ist eines der Wahrzeichen von Jaipur.
Der Palast der Winde wurde durch Maharadscha Sawai Pratap Singh im Jahre 1799 erbaut und liegt nahe des City Palastes. Das fünfstöckige Gebäude mit der wabenartigen Fassade besteht aus rotem und rosa Sandstein mit reichhaltigen Verzierungen. Es diente allein dazu, den Haremsdamen den Ausblick auf die pompösen Festumzüge und das Treiben auf der Strasse zu ermöglichen, dabei selbst aber nicht gesehen zu werden. Die Fassade zur Strasse enthält 953 kleine, kunstvoll gestaltete Fenster und so konnten die Frauen des Harems unbeobachtet das Treiben auf der Strasse verfolgen.
Zugang zum Palast erhält man nicht von der Strasse her. Oder besser ausgedrückt, die schöne Fassade welche zur Strasse hin ausgerichtet ist, ist eigentlich die Rückseite des Palastes. Durch ein Eingangstor betreten wir den grossen Innenhof des Palastes.
Der Palast hat fünf Stockwerke und ist 15 Meter hoch. Die oberen drei Stockwerke sind sehr schmal und hinter der Fassade nur gerade so tief wie ein Zimmer. Gegen den Innenhof des Palastes besitzen die Zimmer Balkone und in den unteren Stockwerken Terrassen. Auf dem Bild unten ist gut zu erkennen, wie schmal die oberen Stockwerke des Bauwerks sind.
Die Zimmer mit den Erkern sind klein und mit Fenstern auf den drei Seiten der Erker versehen. Die farbigen Gläser ergeben ein schönes und warmes Lichtspiel in den Zimmern.
Die eigentlichen Fenster, durch welche die Frauen das Treiben auf der Strasse mit verfolgen konnten, sind klein und können mit einem Holzladen geschlossen werden.
Neugierig, was es durch das Fenster so alles zu sehen gibt? Auf der gegenüberliegenden Strassenseite gibt es ein Schuhgeschäft.
Auf der Strasse sind Fahrrad Rikschas unterwegs.
Wir könnten stundenlang das Treiben auf der Strasse beobachten. Nur, wir wollen ja noch mehr von Jaipur sehen.
Zurück im Palast sehen wir uns weiter um.
Der City Palace ist eine der Sehenswürdigkeiten in Jaipur die du nicht verpassen darfst
Als nächstes sehen wir uns den City Palace an. Am Eingangstor posiert Reni mit den beiden Türstehern im klassischen Gewand und mit Turban.
Der Palast besteht aus mehreren Gebäuden, Innenhöfen und Gärten und wurde zwischen 1729 und 1732 erbaut. Das linke Gebäude ist Chandra Mahal und das rechte Gebäude im Vordergrund ist der Diwan I Khas (Private Audienzhalle).
Chandra Mahal ist das eindrücklichste Gebäude des City Palace Komplexes.
Das Chandra Mahal ist sieben Stockwerke hoch. Der grösste Teil des Gebäudes wird noch immer von den Nachfahren der früheren Herrscher von Jaipur bewohnt. So können wir nur die Räume im Parterre, in welchen ein Museum eingerichtet ist, besichtigen.
Vom Innenhof führen vier sehr schön bemalte Türportale in die Innenräume. Jedes Türportal repräsentiert eine der vier Jahreszeiten und ist einer Hindu-Gottheit gewidmet. Dies ist das Lotus Gate, das den Sommer repräsentiert und der Hindu-Gottheit Lord Shiva-Parvati gewidmet ist.
Das Pfauen Gate repräsentiert den Herbst und ist Lord Vishnu gewidmet ist.
Das Observatorium Jantar Mantar besteht aus riesigen astronomischen Instrumenten
Gleich neben dem City Palace steht eine weitere der Sehenswürdigkeiten in Jaipur, die auf den ersten Blick sehr fehl am Platz wirkt.
Das Jantar Mantar ist ein Observatorium mit einer Ansammlung von architektonischen, astronomischen Instrumenten. Maharadscha Jai Singh II hat dieses Observatorium zwischen 1727 und 1734 erbaut. Das Observatorium besteht aus 14 nach astronomischen Gesichtspunkten entworfenen Bauwerken. Diese dienen unter anderem der Messung der Zeit, der Voraussage von Eklipsen, der Beobachtung der Planetenbahnen und der Bestimmung von astronomischer Höhe und Deklination.
Das grösste Bauwerk ist das Samrat Jantar, eine Sonnenuhr mit einer Höhe von 27 Meter, die die Zeit auf etwa 2 Sekunden genau anzeigen kann.
Royal Gaitor liegt ausserhalb von Jaipur und ist eine Anlage mit vielen Ehrengrabmählern
Etwas ausserhalb von Jaipur schauen wir uns die Zenotaphen des Royal Gaitor an. Hier stehen in zwei Bereichen die marmornen Mausoleen der ehemaligen Herrscherfamilien von Jaipur.
Der vordere Bereich wird durch den zweistöckigen Zenotaph des Herrschers Madho Singh II beherrscht.
Wir schlendern eine ganze Weile durch die wunderschön verzierten Bauwerke hindurch. Ausser ein paar Affen und einem Aufseher am Eingang sind wir hier ganz alleine. Wir geniessen die Ruhe und die ungestörte Atmosphäre sehr. Die meisten Sehenswürdigkeiten in Indien sind sonst immer sehr gut besucht und voll von Menschenmassen. Wie zum Beispiel das Taj Mahal. Umso schöner ist es mal die Stille zu geniessen wie hier im Royal Gaitor.
Die Zenotaphe sind komplett mit Marmor überzogen und mit vielen sehr feinen Steinmetzarbeiten verziert.
Die schwierigen Arbeitsbedingungen in einer Textilfirma in Jaipur
Auf dem Weg zurück zum Hotel stoppen wir noch bei einer der Textilfirmen. In Jaipur werden verschiedene Textilien hergestellt und verarbeitet. Die Arbeitsbedingungen für die Arbeiter sind alles andere als angenehm und die Hilfsmittel oft sehr rudimentär. Diese weissen Stoffbahnen warten auf das Einfärben.
Unter anderem schauen wir uns den Prozess des Holztafeldruckes an. Dies ist das älteste, langsamste aber auch einfachste Textildruckverfahren. Mit aus Holz geschnitzten Stempel wird die Farbe auf den Stoff gestempelt.
Die Anzahl der übereinander gestempelten Farben und Muster bestimmt auch den Preis des Stoffes. Die Arbeiter sind blitzschnell. Wichtig ist vor allem, dass die Stempel genau ausgerichtet werden.
Das wunderschöne Amber Fort im Aravalli Gebirge
Da wir mit der Tour von gestern sehr zufrieden waren, haben wir unserern Fahrer gleich nochmals für einen Tag engagiert. Heute wollen wir die Attraktionen ausserhalb von Jaipur besichtigen. Zuerst fahren wir in das etwa 11 Kilometer von Jaipur entfernte Amber. Auf einem Hügelzug des Aravalli Gebirges wurden hier zwei Forts erbaut, das Jaigarh und das Amber Fort.
Im Morgenlicht leuchtet das aus gelbem Sandstein erbaute Amber Fort golden und wirkt auf uns wie aus einem Märchen.
Das Amber Fort wurde durch Raja Man Singh I. erbaut und besticht durch seine ausserordentliche, artistische Bauweise, die Stilelemente von Hindu und Rajput vereint.
Der Aufstieg zum Amber Fort ist anstrengend und schweisstreibend.
Wir gehen hoch zum Haupttor, dem Suraj Pole (Sun Gate), das zum riesigen Innenhof Jaleb Chowk führt.
Das nächste Gate ist Ganesh Pol, das nach der Hindu-Gottheit Lord Ganesh benannt wurde. Dieses Tor führt zu den privaten Palästen der Maharadschas. Es ist drei Stockwerke hoch und reichlich mit Fresken geschmückt. Im obersten Stockwerk des Gates zieren Jalis (Gitter) die Fenster, durch welche die Damen der Königlichen Familie das Geschehen auf dem Innenhof mitverfolgen konnten.
Durch das Ganesh Pol erreichen wir einen weiteren Innenhof. Dieser Innenhof wird von einem grossen Garten im Mogul Stil beherrscht.
Auf der linken Seite des Gartens befindet sich der Sheesh Mahal (Spiegelpalast). Die Wände und Decken der Räume dieses Palastes sind sehr reichhaltig mit Glasmosaiken und Spiegeln geschmückt.
Das Jaigarh Fort liegt oberhalb des Amber Forts
Nach der Besichtigung des Amber Forts machen wir uns wieder auf den Weg zu unserem Fahrer, der beim Auto auf uns gewartet hat. Als nächstes fahren wir zum Jaigarh Fort, welches ein Stück oberhalb des Amber Forts liegt. Der Hügel auf dem das Fort sitzt wird auch Berg der Adler genannt.
Das Fort wurde im Jahre 1726 durch Sawai Jai Singh III zum Schutze des Amber Forts und dessen Palastanlagen erbaut. Das Fort erstreckt sich über eine Länge von drei Kilometern und wurde während der Regierungszeit des Mogulherrschers Shah Jahan Kanonen hergestellt.
Von den Festungsmauern des Forts haben wir eine traumhafte Aussicht auf das Aravalli Gebirge und die vielen Wehrmauern, die auf den Hügelzügen erbaut wurden.
Auch das Amber Fort liegt nun zu unseren Füssen und wir können von hier oben vor allem den Grundriss gut erkennen. Das Jaigarh Fort gehört definitiv auch auf die Liste der Sehenswürdigkeiten in Jaipur, die sich lohnen. Die Aussicht von oben ist genial.
Das Nawalgarh Fort liegt in den Hügeln bei Jaipur
Auf dem Weg zurück nach Jaipur schauen wir uns noch das Nawalgarh Fort an. Dieses Fort liegt auf einem Hügel und wir haben einen schönen Ausblick über die Stadt Jaipur. Das Fort wurde grösstenteils im Jahre 1734 durch Maharaja Sawai Jai Singh II erbaut.
Die Räume in der Palastanlage sind mit schönen Fresken bemalt. Die Räume sind durch Gittertüren geschützt und als uns die ersten Affen erschrecken wissen wir auch warum. Einige der Affen sind recht aggressiv und scheinen uns als Eindringlinge zu sehen.
Der Wasserpalast Jal Mahal liegt inmitten des Sees
Auf dem Weg zurück zu unserem Hotel können wir den Wasserpalast Jal Mahal vom Ufer des Sees aus bestaunen. Dieser Palast wurde inmitten des Sees Man Sagar, der am Stadtrand von Jaipur liegt, erbaut.
Hotel Tipp in Jaipur
Hotel Pearl Palace – Die grosszügigen Zimmer mit der geschmackvollen Einrichtung und das super Preis-Leistung-Verhältnis haben uns begeistert. Diese Hotel ist sehr schön und neu, trotzdem aber gemütlich.
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Kennst du noch mehr Sehenswürdigkeiten in Jaipur? Was darf man bei einem Besuch nicht verpassen?
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