Lovina und der Norden von Bali bieten wunderschöne Orte abseits der Touristenmassen

Der Norden von Bali ist wie eine Schatztruhe. Schwarze Sandstrände, Vulkanlandschaften, riesige Reisterrassen, tropische Wälder, traditionelle Dörfer und faszinierende Tempel warten darauf, entdeckt zu werden. Viele Reisende lassen Lovina, die Nordküste und das Hochland links liegen und verpassen so ein paar Highlights der Götterinsel. Willst du ein authentisches Bali abseits der Touristenmassen erleben? Dann nichts wie hin in den Norden von Bali.

Der Küstenort Lovina liegt etwa in der Mitte der 180 km langen Nordküste von Bali. Am westlichen Ende der Nordküste liegt Gilimanuk, wo die Fähren nach Banyuwangi auf Java ablegen. Am östlichen Ende der Nordküste Balis befindet sich Amed, ein beliebter und bekannter Ort zum Tauchen. In diesem Bericht nehmen wir dich mit nach Lovina, ein Ort der erfrischend anders ist. Viel ursprünglicher, unberührter, weniger touristisch und vor allem viel ruhiger als die überfüllten Orte im Süden.

Wenn du also in Bali Urlaub machen möchtest, dich aber vor den Touristenmassen im Süden der Insel fürchtest und mehr Ruhe suchst, dann können wir Lovina und den Norden Balis sehr empfehlen. Die Strände wirken zwar mit dem dunkeln Lavasand nicht so paradiesisch wie jene im Süden, dafür sind sie sehr gut zum Schwimmen geeignet. Zudem gibt es an der Nordküste meist keine grossen Wellen und du hast viel mehr Platz. Lovina ist auch ein optimaler Ausgangspunkt, um die Attraktionen im Norden von Bali zu erkunden. In der Umgebung gibt es nämlich einiges zu sehen. Schöne Tempel, Vulkane mit Kraterseen, Strände und das traditionelle Leben in kleinen balinesischen Dörfern.

Java → Bali: Mit der Fähre von Banyuwangi nach Gilimanuk

Die meisten Touristen reisen mit dem Flugzeug nach Bali und landen auf dem internationalen Flughafen Ngurah Rai in Denpasar. Für viele bleibt der Norden des Landes verborgen. Sie bleiben nach der Ankunft im Süden Balis und verbringen ihren Urlaub an den bekannten Stränden um Denpasar. Ein kleiner Teil der Touristen unternimmt vielleicht einen Ausflug an die Nordküste Balis, die wenigsten nehmen sich jedoch die Zeit, die Orte im Norden Balis besser kennen zu lernen. So ist für Individualreisende der Norden von Bali umso attraktiver. Wenig Touristen und ein authentisches Bali wartet auf sie.

Bali ist eine Insel und so sind neben Flugzeugen auch Fähren ein beliebtes Transportmittel. Wenn du verschiedene Inseln Indonesiens bereist und eine günstige Alternative zu Flügen suchst, dann können wir dir die Fähren empfehlen. Diese sind zwar langsamer als wenn du fliegst, dafür sind sie sehr günstig und du kommst oft an Orte mit weniger Touristen.

Wir reisen quer durch Indonesien. Nachdem wir von Yogyakarta bis ganz in den Osten Javas nach Banyuwangi gereist sind, steigen wir um auf die Fähre. Die Luftline zwischen Java und Bali ist gerade mal 5.5 km. Die Überfahrt von Banyuwangi nach Gilimanuk dauert rund 45 Minuten und kostet etwa IDR 8’500 / EUR 0.50. Fähren sind mit Abstand die günstigsten Transportmittel für ein Insel-Hopping in Indonesien.

Bali: Mit dem Bus von Gilimanuk entlang der Nordküste nach Lovina

Die Überfahrt von Banyuwangi (Java) nach Gilimanuk (Bali) läuft reibungslos. Wir erreichen den Fähranleger in Gilimanuk, der sich am westlichsten Ende von Bali befindet. Unser Ziel ist Lovina, an der Nordküste. Mit dem Bus fahren wir der Nordküste entlang. Der Bus ist sehr langsam unterwegs, denn ständig steigen Fahrgäste zu und wieder aus. Einen festen Fahrplan gibt es irgendwie nicht und auch keine vordefinierten Stopps. Der Bus stoppt, sobald jemand im Bus oder am Strassenrand zu- oder aussteigen will. Wir haben einen richtigen Bummel-Bus erwischt und brauchen für die knapp 80 Kilometer volle zweieinhalb Stunden. Da wir zwei Nächte zuvor sehr wenig Schlaf hatten, fühlt sich die Fahrt um ein vielfaches länger an und wir sind froh endlich in Lovina anzukommen.

Wir suchen uns eine schöne Unterkunft, denn wir wollen ein paar Tage in Lovina Pause machen und uns von den anstrengenden Tagen auf Java erholen. Im Angsoka Hotel finden wir ein schönes Zimmer mit einem kleinen Garten.

Das beste am Hotel ist jedoch der Pool. Genau das Richtige, um ein paar Tage auszuspannen und die Seele baumeln zu lassen.

Lovina Beach an der Nordküste Balis ist supergemütlich

Lovina oder auch Lovina Beach ist ein Touristenort an der Nordküste von Bali. Die Infrastruktur für Touristen ist gut ausgebaut und es fehlt an nichts. Trotzdem hat das Dorf den gemütlichen Charme nicht verloren. Der Ort erstreckt sich entlang der Küste auf einer Länge von rund 20 km. Der nächstgrössere Ort ist Singaraja, rund 10 km östlich von Lovina. Wenn du einen Ort zum Relaxen, ein Buch lesen, sich im Meer oder Swimmingpool abkühlen suchst, bist du in Lovina Beach genau richtig. Das ist dir zu langweilig? Du kannst auch eine Bootsfahrt zu den Delfinen machen oder dir einen Roller mieten und die Umgebung auf eigene Faust erkunden. Ideal für Ausflüge ist die Küste oder das hügelige Landesinnere von Nord-Bali.

Lovina Beach ist auch toll für ausgedehnte Strandspaziergänge. Der dunkle Sandstrand ist typisch für die Nordküste, denn der Sand stammt nicht von Korallen, sondern vom Vulkangestein. Ganz anders als im Süden, wo der Sand hell ist. Auch die traditionellen Fischerboote, sie heissen Jukung, sind typisch für Bali und im Norden gibt es noch sehr viele von diesen traditionellen Booten mit den Auslegern. Wir haben Strandabschnitte gesehen, die komplett zugestellt waren mit den farbenfrohen kleinen Booten.

Früher sind vor allem Fischer mit den Booten auf das Meer hinaus gefahren mit der Hoffnung auf einen guten Fang. Heute werden die Boote oft oder vielleicht sogar grösstenteils für Touristenausfahrten benutzt. Du kannst mit den kleinen Booten an Schnorchel-Touren, Sunset-Ausfahrten, Delfin-Watching oder dich einfach so aufs Meer hinausfahren lassen.

Strandleben am Lovina Beach

Die Einwohner auf Bali sind sehr gastfreundliche, zuvorkommende und gemütliche Menschen. Gerade im Norden der Insel, wo es noch nicht so viele Touristen gibt wie im Süden, spüren wir das noch ausgeprägter. Die Menschen sind gesellig, sitzen oft in Gruppen zusammen und nehmen sich viel Zeit für ihre Freizeitbeschäftigungen. Sie lieben das Basteln und Steigenlassen von Drachen, sie sind gerne am oder auf dem Meer unterwegs und gehen regelmässig zum Gebet in die vielen Tempel. Die Stimmung ist ausgelassen und die Atmosphäre unglaublich friedlich.

Fast schon meditativ ist es, den Fischern am frühen Morgen oder am späten Abend zuzusehen. Sie stehen knietief im Meer, um einen Fisch für die nächste Mahlzeit zu fangen. Da der Strand im Norden von Bali flachabfallend ist, können sie bei Ebbe sehr weit hinaus waten.

Motorradtour zu den schönsten Orten im Norden von Bali

In den ersten Tagen in Lovina geniessen wir das süsse Nichtstun. Und dazu ist Nord-Bali ideal. Nach den anstrengenden Tagen während unserer Reise durch Java und den kurzen Nächten mit wenig Schlaf sind wir froh hier in Lovina etwas zur Ruhe zu kommen. Unser Hotelzimmer ist sehr ruhig, am Pool können wir relaxen und in Gehdistanz gibt es einige nette Restaurants. So können wir uns sehr gut erholen. Nach ein paar Tagen sind unsere Batterien wieder geladen und wir freuen uns auf Abwechslung. Wir mieten uns ein Motorrad und wollen die schönsten Orte im Norden von Bali erkunden. Da wir weder eine detaillierte Strassenkarte noch ein GPS besitzen, finden wir den Tempel nicht auf Anhieb. Dafür kommen wir an anderen schönen Tempeln und Dörfern vorbei.

Die Tore zu den Tempeln faszinieren uns immer wieder und sie sind auf ganz Bali zu finden. Ob an Dorf-, Tempel- oder Hauseingängen, überall sieht man sie. Bali ist sehr stark vom Hinduismus geprägt. Die Bevölkerung bekennt sich zum grossen Teil zur Hindu-Religion und lebt im Einklang mit diesem Glauben.

Bali wird manchmal auch Insel der tausend Tempel genannt. Zu Recht, denn hinduistische Tempel sind wirklich überall zu finden. Egal ob in kleinen Dörfern, einzelnen Häusern, auf kleinen Inseln, in Wäldern oder auf Vulkanen. Viele sind uralt, es werden aber auch ständig neue Tempel gebaut oder ältere Tempel erweitert und verschönert.

Der Brahmavihara-Arama ist der grösste buddhistische Tempel auf Bali

Ganz in der Nähe von Lovina, nur etwa 10 km südwestlich, befindet sich der grösste und bekannteste buddhistische Tempel Balis. Weniger als ein Prozent der balinesischen Bevölkerung bekennt sich zum buddhistischen Glauben und so ist es auch kein Wunder, dass in dem vom Hinduismus so stark geprägten Bali auch der Brahmavihara-Arama eine Mischung aus buddhistischen und hinduistischen Stilen ist.

Das buddhistische Kloster und der Tempel sind wundervolle Orte der Ruhe und Entspannung. Die Anlage ist weitläufig und auf mehreren Ebenen befinden sich Gärten und Statuen. Auf der obersten Ebene finden wir einen grossen Meditationsgarten und den Haupttempel, der uns ein bisschen an die Tempelanlage in Borobodur auf Java erinnert.

Air Panas Banjar – Die heissen Quellen von Banjar

Nur wenige hundert Meter westlich vom Brahmavihara-Arama Tempel befindet sich bereits die nächste Sehenswürdigkeit von Nord-Bali. Die Banjar Hot Springs. Sie befinden sich mitten im Dschungel und weil es keine direkte Strassenverbindung gibt, musst du ein paar Kilometer Umweg in Kauf nehmen. Wenn du Lust auf ein Bad in der heissen Quelle hast, lohnt sich der Abstecher. Das Wasser ist schwefelhaltig und um die 37 Grad warm. Es heisst, das heilige Wasser helfe gegen Verspannungen und Rückenbeschwerden. Unter der Woche hast du die Becken teils ganz für dich alleine. Besonders am Morgen sind die Banjar Hot Springs fast menschenleer. Das Wochenende würden wir meiden, denn dann kommen viele Einheimische zum Baden her. Neben den heissen Quellen gibt es ein Restaurant und einige Souvenirstände.

Mayon Cultural Walk – Spaziergang durch die schönsten Reisterrassen im Norden von Bali

Ein paar Kilometer westlich von Lovina befindet sich im Landesinneren die Ortschaft Buban. Wenn du weiter Richtung Süden fährst, erreichst du nach ein paar Kilometern das kleine Dorf Mayong. Hier gibt es den Mayon Cultural Walk, wo du mitunter die schönsten Reisterrassen im Norden von Bali bewundern kannst. Falls du nicht mobil bist, kannst du die Reisfelder auch im Rahmen einer geführten Tour, inklusive Transport, Wanderung und anschliessendem Essen, anschauen.

Wenn du von Mayong aus weiter Richtung Vulkan Bratan und den Vulkanseen fährst, kommst du nach etwa 10 Kilometern am Ort Munduk vorbei. Auch hier gibt es wunderschöne Reisterrassen, die sich lohnen anzuschauen. Wir fahren nun aber zuerst noch weiter Richtung Süden.

Während der Gewürznelken Ernte duftet der Norden von Bali wundervoll

Im Landesinneren im Norden von Bali finden wir nicht nur üppige Landschaft und Reisfelder, sondern auch das typisches Landleben. Vom kleinen Ort Banjar fahren wir weiter landeinwärts und tauchen in eine andere Welt ein. Es fühlt sich ein bisschen an, als ob die Uhren anders ticken. Wir fahren auf kleinen engen Strassen durch herrliche Landschaften. Ein kleines Dorf reiht sich ans nächste. Unterbrochen sind die Dörfer von kleinen Waldstücken oder Reisterrassen, die an den steilen Hängen angelegt sind. Die Dörfer sind belebt und oft für irgendeine Zeremonie geschmückt. Und von denen gibt es in Bali jede Menge.

Eine Fahrt durch die Dörfer im Norden von Bali ist für alle Sinne interessant. Nicht nur für die Augen und die Ohren, sondern auch für die Nase. Ein Duft der uns über einige Kilometer begleitet, können wir dann endlich zuordnen. Es sind die Blütenknospen von Gewürznelken (auf Schweizerdeutsch Nägeli), die so intensiv duften.

Der Gewürznelkenbaum ist in dieser Region Balis verbreitet. Die Pflanze stammt ursprünglich aus den Molukken (Gewürzinseln), wird aber heute in verschiedenen Regionen der Welt angepflanzt. Für die Gewürznelkenkulturen werden die Bäume meist klein gehalten, denn die Blütenknospen werden von Hand geerntet. Nach der Ernte müssen die Blütenknospen getrocknet werden. Dazu werden sie auf Planen verteilt und an die Sonne gelegt. Wo Platz vorhanden, wird dies auf Feldern oder Plätzen gemacht. Fehlt der Platz, werden die Gewürznelken am Strassenrand oder manchmal sogar auf der Strasse getrocknet.

Während dem Trocknen verlieren die Blütenknospen bis zu drei Viertel ihres Gewichts, verfärben sich braun und werden hart. Dabei wird ein Teil der ätherischen Öle freigesetzt. Das ist auch der Grund für den wundervollen Gewürzduft in der Luft. Ein grosser Teil der Ernte wird für die in Indonesien beliebten Nelkenzigaretten (Kretek) verwendet.

Bunut Bolong ist ein Baumtunnel zum Hindurchfahren

Als nächstes wollen wir zur Südwestküste von Bali. Von Lovina aus sind es etwa 40 Kilometer auf kurviger Strasse durch das Hochland. Die Vegetation ist üppig und die Fahrt spannend. Bevor wir das Meer erreichen, stoppen wir noch beim Baumtunnel. Ja, richtig gelesen. Rund 10 Kilometer vor der Küste steht mitten auf der Strasse ein Baum, der Bunut Bolong. Doch der Baum versperrt uns nicht den Weg, sondern seine Wurzeln bilden einen natürlichen Tunnel, durch den wir durchfahren können.

Weil Bunut Bolong im Hochland von Bali liegt, ist die Gegend oft in Nebel gehüllt. Die Banyan-Feige Bunut Bolong gilt bei den Einheimischen als heilig und es gibt einige interessante Geschichten und Sagen dazu. Deshalb wurden um den riesigen Baum viele kleine Tempel und Schreine errichtet. Täglich kommen Einheimische und legen ihre Canang Sari (Opfergaben) nieder um die Götter zu besänftigen.

Die Küste im Südwesten von Bali ist komplett anders als die Nordküste

Nach dem kurzen Stopp bei Bunut Bolong fahren wir weiter Richtung Süden und vom Hochland wieder runter auf Meereshöhe. Die Südwestküste von Bali ist komplett anders als die Nordküste. Der Sand ist heller, viele der Strände sind aber auch Steinstrände, das Meer ist viel rauer und die Wellen grösser und kräftiger.

Wir erreichen die Ortschaft Medewi, die touristisch noch nicht so stark erschlossen ist. Bekannt ist Medewi vor allem bei Surfern, denn es gibt hier eine der besten und vor allem längsten Wellen auf Bali. Ansonsten ist dieser Teil der Küste kaum touristisch erschlossen und wir finden kilometerlange Strände ohne eine Menschenseele. Von Medewi aus fahren wir rund 30 Kilometer entlang der Südwestküste bis nach Antap. Dort verlassen wir die Küste wieder und nehmen den Weg über Antosari zurück in den Norden der Insel.

Wundervolle Fahrt durch die Reisterrassen bei Belimbing

Die Fahrt von Antosari zurück nach Lovina ist unglaublich schön. Wir sind auf der Jalan Antosari Pupuan unterwegs, eine kurvige Strasse die uns durch kleine Dörfer führt. Einzigartige Aussichten auf die wundervolle Landschaft des Hochlandes machen diese Strecke zu einem besonderen Erlebnis. Immer wieder stoppen wir, um die üppige Vegetation und die beeindruckenden Reisterrassen zu bewundern. Die schönsten Reisfelder gibt es auf dem ersten Abschnitt zwischen Angosari und Pupuan.

Sehr bekannt und unglaublich eindrücklich sind die Reisterrassen bei Belimbing. Sie sind riesig und idyllisch in den Hügeln angelegt. Das Dorf liegt westlich des Vulkans Batukaru, der mit 2’276 Metern der zweithöchste Berg von Bali ist.

Fahrt zu den Vulkanseen und den Bergtempeln im Norden von Bali

Wir wollen noch mehr von der schönen Landschaft im Norden von Bali entdecken und mieten uns nochmals ein Motorrad. Von Lovina aus fahren wir direkt von der Nordküste in die Berge. Unser Ziel sind die Vulkanseen Danu Buyan und Danu Tamblingan, sowie Bergtempel und Reisterrassen. Bis zum ersten der drei Seen, dem Danau Tamblingan sind es etwa 17 Kilometer. Entlang der Strasse kannst du die schönen Reisterrassen bestaunen oder auch noch einen kurzen Abstecher zu den Reisterrassen bei Munduk unternehmen.

Unser erstes Ziel ist der Tamblingan See, einer von drei Vulkanseen in der Bratan Caldera. Das Gebiet der Caldera umfasst zwischen 6 und 11 km, in dem sich drei Vulkanseen und verschiedene Vulkankrater befinden. Der grösste Krater ist Gunung Batukaru. Die Seen liegen auf einer Höhe von etwa 1’200 Metern und der Kraterrand, auf dem wir entlangfahren, befindet sich auf über 1’300 m ü. M. Im Gegensatz zur Nordküste ist es hier im Hochland von Bali einiges kühler und wir sind froh um unsere Jacken.

Der Buyan See befindet sich gleich nebenan, ist aber einiges grösser als Danau Tamblingan. Wir fahren am Kraterrand entlang und haben eine herrliche Aussicht über die beiden Seen. Sie liegen in den Überresten des Vulkankraters. Dank dem fruchtbarem Boden und der Nähe zum Wasser wird am Seeufer viel Gemüse angepflanzt. Auf dem See entdecken wir sogar schwimmende Gärten.

Pura Ulun Danu Bratan ist einer der bedeutendsten Wassertempel in Bali

Ein paar Kilometer weiter erreichen wir den dritten Vulkansee, den Danu Bratan. Hier befindet sich der Wassertempel Pura Ulun Danu Bratan, ein sehr wichtiger Hindu Tempel aus dem 17. Jahrhundert. Pura Ulun Danu Bratan ist der Gottheit des Wassers, Dewi Danu, gewidmet und wird sehr aktiv für Opferzeremonien verwendet.

Es lohnt sich früh morgens hierher zu fahren, denn gegen Mittag bilden sich oft dichte Wolken, welche die Vulkanberge in der Umgebung einhüllen. Der Tempel ist übrigens auf dem 50’000 Rupiah Bankschein (EUR 3) abgebildet.

Der innere Teil des Tempels ist nicht allzu gross. Der äussere Teil ist von einem Park umgeben, in dem Zeremonien abgehalten werden. Das schönste Gebäude ist der 11-stöckige Turm, der auf einer kleinen Insel im See steht.

Vom kühlen Hochland zurück zum Pura Beji Sangsit an der Nordküste von Bali

Nach der Besichtigung des Pura Ulun Danu Bratan fahren wir hoch zum Kraterrand beim Buyan See. Bei schönster Aussicht gönnen wir uns in einem Warung ein Nasi Goreng. Wir sind froh um das warme Essen und die Sonnenstrahlen, denn der Fahrtwind auf dem Roller hat uns ganz schön ausgekühlt. Im Hochland sind die Temperaturen merklich tiefer als an der Küste.

Gestärkt machen wir uns auf den Rückweg. Wir nehmen die Strasse über Git Git nach Singaraja, wo wir uns noch die Gitgit und andere Wasserfälle anschauen.

Bevor wir schliesslich zurück nach Lovina Beach fahren, machen wir noch einen letzten Abstecher zum Pura Beji Sangsit. Der Tempel befindet sich etwa 16 km östlich von Lovina oder 8 km östlich von Singaraja. Pura Beji Sangsit ist der Reisgöttin Dewi Sri gewidmet. Mitten in den Reisfeldern finden wir den reich verzierten Tempel, der durch seinen typischen nordbalinesischen Stil besticht. Die vielen Ornamente sind überwältigend. Und so auch der Duft von den vielen Francipani-Bäumen, die im Innenhof stehen.

Der kleine Pura Dalem liegt gleich nebenan mitten in den Reisfeldern

Keine 500 Meter weiter, finden wir inmitten eines Reisfeldes den Pura Dalem. Dieser Tempel ist kleiner, aber vom Aufbau und Stil her sehr ähnlich wie der Pura Beji Sangsit.

Pura Meduwe Karang mit dem Fahrrad fahrenden Holländer

Zum Abschluss unseres Rollerausfluges fahren wir nochmals fünf Kilometer weiter Richtung Osten. Im Küstenort Kubutambahan steht der Pura Maduwe Karang Tempel. Dieser gilt als schönster Tempel im Norden von Bali und auch als einer der wichtigsten Tempel der Götterinsel. Er ist recht gross und im typischen nordbalinesischen Stil erbaut. Es gibt viele Statuen und die Tempelbauten sind allesamt sehr reichhaltig mit Ornamenten und Reliefs verziert.

Die Kinder, die uns bei der Tempelbesichtigung begleiten, wollen uns unbedingt etwas ganz Spezielles zeigen. Sie sind schon ganz aufgeregt. Sie nennen es «Das Fahrrad von Holland» und sind schon ganz gespannt auf unsere Reaktion. Und siehe da, an der linken Seitenwand des Haupttempels befindet sich ein Relief mit dem Abbild eines Fahrradfahrers. Das bekannte Relief stellt den Holländischen Künstler W. O. J. Nieuwenkam dar, der 1904 Bali mit seinem Fahrrad erkundet hat. Speziell ist vor allem das Hinterrad in Form einer Blume.

Mit dem Roller zum Vulkansee Danau Batur im Nordosten von Bali

Ein weiterer lohnender Tagesausflug, den du von Lovina aus unternehmen kannst, ist die Fahrt zum Vulkan Mount Batur im Nordosten von Bali. Für die 70 km lange Fahrt durch das Hochland im Norden von Bali solltest du mindestens zwei Stunden pro Weg einrechnen. Am besten fährst du von Lovina der Küste entlang Richtung Osten bis nach Boenkoelan und dann ins Hochland. Unterwegs kommst du an vielen kleinen Dörfern vorbei, wo du immer wieder mal stoppen und die Aussicht geniessen kannst. Es gibt auch kleine Tempel und einen Wasserfall zu besichtigen.

Sobald du Penelokan erreichst, wirst du mit einer herrlichen Aussicht auf den Vulkansee Batur und die Vulkane Batur, Abang und Agung belohnt. An den Flanken des Vulkans Batur kann man den dunkeln Lavastrom vom letzten Vulkanausbruch sehr gut erkennen. Mount Batur hat 1968 das letzte Mal Lava ausgespuckt, zwischen 1999 und 2000 kam es zu mehrere Ascheeruptionen. Im Hochland von Bali kann es übrigens recht kühl sein, denn man befindet sich auf rund 1’000 m ü. M. Von Penelokan geht es über eine kurvige Strasse runter zum Danau Batur Vulkansee.

Gunung Batur ist 1’717 m hoch. Es ist möglich mit einem Guide den Vulkanberg zu besteigen. Uns genügt es jedoch ihn von weitem zu bestaunen. Wenn du willst kannst du den Batur Vulkan mit dem Roller umrunden. Folge einfach der Strasse entlang des Vulkansees Batur, die rund um den Vulkan führt.

Pura Besakih – Der wichtigste Hindutempel auf Bali

Wenn du Lust, Energie und Zeit hast, kannst du vom Vulkansee Batur noch weiter Richtung Osten fahren und den Besakih Tempel besuchen. Es sind zwar nochmals 25 Kilometer, doch der Abstecher lohnt sich sehr. Pura Besakih ist nicht nur einer der schönsten Tempel auf der Götterinsel, sondern er gilt auch als wichtigster Hindu Tempel auf Bali. Deshalb wird er auch als Muttertempel bezeichnet.

Du kannst den Pura Besakih auch von Ubud oder Amed aus besuchen. Wenn du mehr über den faszinierenden Tempel wissen möchtest, findest du in unserem Beitrag Amed Beach und der Osten von Bali Fotos und Informationen vom sehenswerten Tempelkomplex.

Du siehst, es gibt im Norden von Bali unglaublich viel zu sehen. Wenn du eine Abwechslung vom Strand brauchst oder mehr von Land und Leuten sehen möchtest, solltest du unbedingt ein paar Tage für den Norden einplanen. Du wirst begeistert sein.

Wo übernachten im Norden von Bali

Unterkünfte gibt es entlang der Ostküste an vielen Orten. Wir finden Lovina Beach eignet sich für Strandurlaub oder Ausgangspunkt in die Umgebung am besten. Lovina ist am Meer und touristisch gut erschlossen. Zudem ist es ein toller Ausgangsort für Ausflüge zu Tempeln und Vulkanseen im Inland. Hier findest du unsere Tipps für Hotels und Hostels in Lovina.

Lovina Oasis Hotel – Geräumige, helle Zimmer mit Küchenzeile. Gemütlicher Gartensitzplatz und Pool. 5 Gehminuten vom Strand entfernt. Restaurants in Gehdistanz.

Lovina Loca – Günstiges Hostel mit hübsch eingerichteten Zimmern. Gebäude in traditionellem, kunstvollem Stil. Gemütlicher Garten mit Pool und Chillout Area. Gemeinschaftsküche vorhanden. Der Strand Ganesha liegt ca. 200 m entfernt.

Pondok Wisata Sartaya 2 – Sehr grosse Zimmer. Der Strand Ganesha ist ca. 1.1 km entfernt. Restaurant und toller Aussenpool. Garten mit Yoga-Plätzen.

Alle Unterkünfte bieten kostenloses WLAN an.

Geld abheben und bezahlen in Indonesien

Bargeld abheben ist in Indonesien am einfachsten mit einer Debitkarte oder Kreditkarte am Geldautomaten (ATM). Wir reisen seit vielen Jahren mit der Kreditkarte von DKB und sind sehr zufrieden. Hier kannst du das kostenlose Girokonto mit Visa Debitkarte beantragen. Die Visa Kreditkarte ist kostenpflichtig und ist gegen eine Gebühr zubuchbar.

Reisekrankenversicherung für Indonesien

Hast du dich bereits um das Thema Reisekrankenversicherung gekümmert? Was, wenn du während der Reise krank wirst, einen Unfall hast oder dir dein Gepäck gestohlen wird? Auch wenn wir nicht gerne an das Thema Versicherung denken, es reist sich entspannter mit der Sicherheit, dass jemand im Fall eines Notfalls da ist. Wir sind seit vielen Jahren bei World Nomads versichert und sehr zufrieden mit dem Service. Du kannst die Reiseversicherung vor deiner Reise oder auch von unterwegs kaufen.

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