Sobald du auf Bali den Stränden den Rücken kehrst und dich auf den Weg ins Landesinnere machst, triffst du auf wunderschöne Reisterrassen. Egal, an welchem Strand oder welcher Küste du bist. Fährst du in die Inselmitte, stösst du immer wieder auf wundervolle Kunstwerke. Geschaffen von Menschenhand in der Natur. Kaum eine andere Landschaftsform prägt Bali so stark, wie die atemberaubenden Reisterrassen. Doch wo gibt es die schönsten Reisterrassen auf Bali?
Diese Frage haben wir uns auch gestellt, als wir nach Bali gereist sind. Die letzten Jahre hat es uns immer wieder auf die Insel der Götter gezogen. Bei jedem Aufenthalt besuchten wir verschiedene Regionen, unter anderem um herauszufinden, wo es die schönsten Reisterrassen auf Bali gibt. Doch das ist alles andere als einfach zu beantworten. Denn es gibt so viele Reisfelder auf der Insel und wir finden, sie sind alle schön. Und doch gibt es einige, die aus der Masse herausstechen.
In diesem Beitrag zeigen wir dir unsere persönlichen Highlights und in welchen Regionen wir die schönsten Reisfelder gefunden haben. Nachfolgend dreht sich also alles um das Grundnahrungsmittel Reis.
Reis, Reis, Baby
Sobald du dich von der Küste abwendest und dich ins Landesinnere begibst, triffst du auf sie. Reisfelder und Reisterrassen. Für uns sind sie wunderschön angelegte Kunstwerke. Mit einem hochkomplexen Bewässerungssystem werden sie mit dem kostbaren Gut Wasser versorgt. Das Bewässerungssystem ist das Herzstück der Reisterrassen und etwas vom wichtigsten beim Reisanbau. Es ist ausgeklügelt und bereits tausende von Jahren alt. So beeindruckend und herausragend, dass es sogar in die Liste des UNESCO Welterbes aufgenommen wurde.
Inzwischen gibt es auf Bali einige Regionen, die für ihre Reisterrassen sehr bekannt geworden sind. Wanderwege durch die Felder sind entstanden und Restaurants mit Aussichtsterrassen sind wie Pilze aus dem Boden geschossen. Einige Tour Veranstalter sind auf den Zug aufgesprungen und bieten Wanderungen und Bike-Touren durch die Reisfelder an. Mache Regionen leiden unter den riesigen Besucherströmen und die fragile Landschaft nimmt zunehmend Schaden.
Die Reisterrassen sind nämlich mit Erdwällen eingefasst. Sie speichern das Wasser auf den Feldern. Sind zu viele Besucher auf den Erdwällen unterwegs, werden sie in Mitleidenschaft gezogen und erodieren. In anstrengender Handarbeit müssen die Schäden von den Farmern wieder behoben werden. Sei vorsichtig, wenn du die Reisterrassen besuchst und trample nicht einfach quer durch die Felder oder über die schmalen Erdwälle. Halte dich, wenn vorhanden, an die ausgeschilderten Wege und respektiere die Arbeit der Farmer.
Oft sind gerade die Orte, die nicht zuoberst auf der Liste der Besucher stehen oder als Top Insta-Spot gelten, die Schönsten. Unter Umständen ist es viel schöner eine Region mit weniger bekannten Reisterrassen zu besuchen, wenn du diese dafür nicht mit hunderten anderer Besucher gleichzeitig teilen musst. Wir haben auch festgestellt, dass es sehr auf die Saison ankommt, in der du die Reisterrassen besuchst. Je nachdem ob die Reisterrassen gerade brach liegen, frisch angepflanzt sind, erntereif oder in sattem Grün stehen, unterscheidet sich das Aussehen grundlegend.
Unsere Liste der schönsten Reisterrassen auf Bali
Es fällt uns schwer eine Liste der schönsten Reisterrassen auf Bali zu erstellen, denn wann immer wir mit dem Roller von der Küste Weg ins Landesinnere fahren, treffen wir auf schöne Reisterrassen. Die Entscheidung fällt uns da echt schwer.
Auf den Ebenen nahe der Küste sind die Reisfelder teilweise recht gross. In hügeligen Regionen werden sie dann von kleinen Reisfeldern und Reisterrassen abgelöst.
Die Reisterrassen von Jatiluwih und Tagalalang sind bei Besuchern sehr beliebt. Sie sind nicht nur wunderschön, sondern auch in der Nähe vom Touristen Hotspot Ubud. Der Nachteil, oft sind die Reisterrassen überlaufen von Touris. Es gibt ausgeschilderte Wanderwege und auch Restaurants, Cafés und Shops für die vielen Besucher. Etwas ruhiger ist es bei den Reisterrassen von Sidemen, Belimbing oder Tirta Gangga.
Fährst du noch weiter Richtung Norden, gibt es im Hochland östlich vom Gungug Bratan auf rund 1’000 Meter Höhe die Reisterrassen von Muduk, Mayong und Dayang. Diese Reisterrassen haben uns besonders gut gefallen, denn sie sind noch viel ursprünglicher und nicht so stark frequentiert.
Unser Tipp: Lass dich am besten auf eine spontane Entdeckungstour ein. Fahre ins Landesinnere, halte Ausschau nach Reisfeldern und vielleicht findest du so deine ganz persönliche schönste Reisterrasse auf Bali.
Die Reisfelder bei Ubud sind sehr gut erreichbar
Ubud befindet sich im Landesinneren und Reisfelder sind nie weit entfernt. Wenn du ein paar Tage im hübschen Künstlerort Ubud verbringst, kannst du sogar mitten im Reisfeld wohnen. Eine Traum-Unterkunft ist zum Beispiel das Hati Padi Cottages in Ubud. Eine Oase mitten in den Reisfeldern.
Die beliebte Touristendestination Ubud liegt nur etwa eine Autostunde nördlich von Balis Hauptstadt Denpasar. Du findest ein riesiges Angebot von Unterkünften, Restaurants, Cafés, Souvenirläden und Märkten. In der Stadt geht es vor allem während des Tages sehr geschäftig zu und her. Am Abend allerdings, wenn die Tagestouristen den Ort verlassen, wird es wieder viel ruhiger.
Du suchst auch tagsüber die Ruhe? Kein Problem. Es gibt auch viele Unterkünfte an ruhiger Lage und nahe von Reisfeldern, manche sogar mittendrin. Denn Ubud ist umgeben von Reisfeldern. So findest du neben Unterkünften auch Restaurants, Cafés und Yogaschulen mitten in den Reisfeldern. Es ist ruhig und du kannst die Aussicht ins satte Grün der Reisstauden geniessen oder den Reisbauern bei ihrer Arbeit zuschauen. Was gibt es entspannteres als mitten im Grünen zu sein?
Campuhan Ridge Walk und Sari Organic Walk in Ubud
In der Umgebung von Ubud kannst du auch durch die Reisfelder wandern. Der bekannteste Weg ist der Campuhan Ridge Walk, der von der Jalan Raya Ubud startet und mitten durch die Reisfelder von Ubud führt. Von der gleichen Strasse geht es auch auf den Sari Organic Walk. Dieser heisst so, weil du auf dem Weg durch die Reisfelder auch am gleichnamigen Restaurant vorbei kommst. Am Weg gibt es weitere schöne, weniger bekannte Warungs, die günstiger und genauso gut sind. Von den Restaurant-Terrassen hats du eine wundervolle Aussicht auf die Reisfelder, wo du essen oder einen leckeren Fruchtshake geniessen kannst.
Kajeng Reisterrassen in Ubud
Die Kajeng Reisterrassen bei der Jalan Kajeng sind auch sehr schön. Ein Teil der Felder liegt an einem steilen Flussufer und diese sind darum als kleine Reisterrassen angelegt. Lass dich einfach treiben, lass die Hektik der grossen Strassen hinter dir und suche dir einen Weg durch die Reisterrassen von Ubud.
Wo übernachten in Ubud
Aufwachen inmitten der Reisfelder von Bali? Kein Problem. Schau dir unsere Hotel-Tipps an.
Nirwa Ubud Homestay – Unterkunft mitten im Grünen und doch zentral. Zimmer mit Terrasse und super Preis-Leistungsverhältnis.
Villa D’Uma – Stilvolle Anlage in tropischem Garten und direkt am Reisfeld. Villen mit Pool und Balkon. Eine Traumunterkunft etwas ausserhalb vom Zentrum Ubuds.
Die Jatiluwih Reisterrassen gehören zum UNESCO Welterbe
Die Jatiluwih Reisterrassen im Zentrum von Bali stehen seit 2012 auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes. Das Bewässerungssystem zur Versorgung der Reisterrassen von Jatiluwih wird als herausragend eingestuft und hat zur Aufnahme in die Liste geführt. Es soll aus dem 9. Jahrhundert stammen und ist als Subak bekannt. Betrieben wird das Bewässerungssystem nach dem Prinzip des «Tri Hita Karana», dem Zusammenspiel von Geist, Menschen und Natur. Verantwortlich für den Unterhalt des Subak Bewässerungssystems ist die Genossenschaft, die aus den Reisbauern besteht.
Die Reisterrassen von Jatiluwih sind so angelegt, dass jedes einzelne Reisfeld mit dem Subak Bewässerungssystem mit Wasser versorgt wird. Das Wasser fliesst durch Bäche, Kanäle und über Aquädukte von den oberen Reisterrassen entlang des Hanges durch die Felder talwärts, sodass dabei jede einzelne Reispflanze mit dem lebenswichtigen Element Wasser versorgt wird.
Durch die Jatiluwih Reisterrassen wurden fünf Wanderwege angelegt. Beim Ausgangspunkt gibt es eine Karte mit den eingezeichneten Wegen von 0.5 bis 7.7 km. Auf dem Weg sind die Routen ausgeschildert. Am stärksten frequentiert sind die kürzeren Routen. Wählst du eine der längeren Routen, hat es gleich weniger Leute und du kannst die wundervollen Reisterrassen in Ruhe geniessen. Entlang der Zufahrtsstrasse wird eine Eintrittsgebühr zu den Reisterrassen verlangt.
Tipp: Ganz in der Nähe der Reisterrassen von Jatiluwih befindet sich der Yeh Hoo Wasserfall. Der Zugangsweg führt an einem schönen Bambuswald vorbei.
Die Tegalalang Reisterrassen liegen sehr nahe bei Ubud
Die Tegalalang Reisterrassen befinden sich nur 10 Kilometer nördlich von Ubud. Die gute Erreichbarkeit hat aber auch einen Nachteil. Touristen strömen in Scharen zu diesen schönen Reisterrassen. Restaurants, Cafés, kleine Warungs und Souvenir-Shops reihen sich aneinander. Ausserdem werden Körbe und Sichelmesser für Selfies angeboten und auch mit einem Reisbauern kannst du dich ablichten lassen.
Die Reisterrassen von Tagalalang befinden sich in einem recht engen Tal. Fasziniert schauen wir ins Tal, auf die kleinen Reisfelder, die an den steilen Hang angelegt wurden. Jeder Platz ist ausgenutzt. Das muss eine aufwändige, anstrengende Arbeit gewesen sein.
Am besten schaust du dir diese Reisterrassen früh morgens an, dann kannst du dem grossen Besucherstrom etwas ausweichen. Es gibt einen ausgeschilderten Rundweg, für den du etwa 30 bis 45 Minuten einrechnen solltest. Danach kannst du dich in eines der vielen Cafés setzen und die Aussicht auf die Reisterrassen geniessen. Entlang der Zufahrtsstrasse wird eine Eintrittsgebühr zu den Reisterrassen verlangt.
Die ruhigen Sidemen Reisterrassen in Bali
Im Gegensatz zu den vorgängig erwähnten Reisterrassen, ist es bei den Sidemen Reisterrassen bedeutend ruhiger. Es gibt zwar inzwischen auch hier einige Hotels und Unterkünfte mitten in den Reisterrassen. Trotzdem konnte sich der kleine Ort seine Ursprünglichkeit erhalten.
Die Reisterrassen von Sidemen liegen an den Ausläufern des Gunung Agung Vulkans. Wenn sich der Vulkan nicht gerade hinter den Wolken versteckt, bietet er einen tollen Hintergrund. Du kannst die Reisfelder entweder auf eigene Faust erkunden oder dich einer geführten Tour anschliessen. Wir lieben es, uns treiben zu lassen und spontan loszulaufen. Das geht in den Sidemen Reisterrassen besonders gut. Bring etwas Zeit mit, such dir ein schönes Plätzchen, setzt dich hin und lass die Atmosphäre auf dich wirken. Mit etwas Glück kannst du zuschauen, wie in den Reisterrassen gearbeitet wird.
Die wunderschönen Reisterrassen bei Belimbing
Bei einem unserer Ausflüge mit dem Roller sind wir von Lovina an der Nordküste zur Südwestküste unterwegs. Per Zufall kommen wir so an den Belimbing Reisterrassen vorbei. Was für ein fantastischer Ausblick. Wir trauen unseren Augen nicht, als wir das riesige Kunstwerk sehen. Das Wetter war zwar leicht bewölkt und die Reisterrassen nicht bepflanzt. Trotzdem gehören für uns die Belimbing Reisterrassen zu den Schönsten von ganz Bali.
Die Reisterrassen sind in einer Art Trichter, wundervoll geschwungen, angelegt. Die einzelnen Ebenen der Terrassen sind sehr lang und gekonnt in die Landschaft eingebettet. Ein richtiger Augenschmaus.
Die Gegend beim Wasserpalast Tirta Gangga bietet auch schöne Reisterrassen
Den Besuch des Wasserpalastes von Tirta Gangga kannst du gut mit der Besichtigung der Reisterrassen verbinden. Tirta Gangga liegt ganz im Osten von Bali an den Ausläufern des mächtigen Vulkans Agung. Bei einem Tagesausflug in diese Gegend triffst du auf das noch recht ländliche Bali. In unserem Beitrag «Amed und der Osten von Bali» findest du mehr Infos zu den Sehenswürdigkeiten in dieser Region.
Die Reisterrassen in der Gegend um Tirta Gangga sind in einem etwas flacheren Gelände angelegt und wirken ganz anders als jene im engen Tal. Wir finden sie ebenfalls sehr beeindruckend. Zwischen den Feldern stehen immer wieder Bananenbäume und andere kleine Büsche. Du kannst gut auf eigene Faust durch die Reisfelder wandern und es ist bei weitem nicht so steil, wie bei anderen Reisterrassen auf Bali.
Die Reisterrassen im Nodern von Bali sind noch herrlich untouristisch
Wenn du bereit bist einen etwas längeren Weg auf dich zu nehmen, können wir dir die Reisterrassen im Norden von Bali wärmstens empfehlen. An der östlichen Flanke des Vulkans Bratan befinden sich auf einer Höhe von rund 1’000 Metern sehr schöne Reisterrassen. Wir haben den Ausflug von Lovina Beach an der Nordküste aus unternommen. Du kannst aber auch vom Süden von Bali aus hierherfahren.
Entlang der gesamten Zufahrt zum Gungung Bratan und den drei Vulkanseen gibt es sehr viele Reisterrassen. Du kannst also entlang der Strasse immer wieder stoppen, um die Aussicht zu geniessen. Die Reisterrassen von Mayong, Munduk und Dayang solltest du auf keinen Fall verpassen, wenn du in der Gegend bist. Uns gefallen die Reisterrassen unglaublich gut, denn sie sind so herrlich untouristisch. Zudem kannst du in das gemächlichen Leben des Hochlandes von Bali eintauchen.
Die Reisterrassen von Munduk und Dayang liegen nur wenige Kiloemeter von den Kraterseen des Gunung Bratan entfernt. Jene von Mayong liegen etwas weiter westlich. Die Besichtigung der Reisterrassen lassen sich gut mit einem Besuch der Vulkanseen, Wasserfälle und der Tempel dieser Gegend verbinden. Im Beitrag «Lovina im Norden von Bali» findest du mehr Infos zu den Attraktionen dieser Umgebung. Denk unbedingt daran, dass diese Reisterrassen auf über 1’000 m ü. M. sind und es kühl werden kann. Pack unbedingt eine Jacke ein.
Hintergrundinformationen zu den Reisterrassen von Bali
Seit 2’000 Jahren wird auf Bali Reis angebaut. Über die Jahre hat sich der Reisanbau zum Kunsthandwerk entwickelt. Wenn du schon mal auf Bali warst, stimmst du uns bestimmt zu, dass die Reisterrassen wahre Kunstwerke sind. Nirgendwo sonst in Südostasien sind wir solch eindrücklichen Reislandschaften begegnet wie auf Bali. In anderen Ländern wird Reis oft auf riesigen Ebenen angepflanzt, sodass grosse Reisfelder entstehen. Sind sie saftig Grün, sind sie natürlich auch etwas fürs Auge.
Da Bali sehr hügelig und im Zentralland sogar gebirgig ist, fehlen diese Ebenen. Und das macht es gerade aus. Denn trotz schwierigem Terrain wird auf Bali sehr viel Reis angepflanzt, sodass in den Hügeln die weltbekannten Reisterrassen entstehen. Aber nicht nur der Anbau, sondern auch die Versorgung der Felder mit Wasser ist eine hohe Kunst. Ein weit verzweigtes System von Bächen, Röhren, Kanälen und Aquädukten durchzieht die Felder. Es versorgt die Reispflanzen mit dem Lebenselixier Wasser.
In der Küstennähe gibt es vor allem im Süden von Bali grössere Flächen. Dort kann der Reis auch auf grossen Reisfeldern angepflanzt werden. Sobald wir die Küste verlassen, wird das Land hügeliger und grössere Flächen fehlen. So werden die Reisfelder der Landschaft angepasst. Je weiter wir in die Hügel vorstossen, desto kleiner werden die Reisfelder.
Die ausgeklügelten Bewässerungssysteme der Reisterrassen
Da für den Reisanbau viel Wasser benötigt wird, werden vor allem die Flusstäler genutzt. Wenn genügend Wasser zur Verfügung steht, kann pro Jahr bis zu dreimal geerntet werden ohne dass der Boden dadurch leidet. Dies liegt einerseits daran, dass der vulkanische Boden sehr nährstoffreich ist. Andererseits sorgt ein ausgeklügeltes Bewässerungssystemen für die optimal Verteilung des Wassers. Das Wasser wird aus dem Fluss abgezweigt, fliesst durch die Felder von Stufe zu Stufe und versorgt so alle Felder mit genügend Wasser.
Die Täler sind teilweise sehr tief und die Flanken steil. Deshalb sind manche Felder unglaublich schmal. Oft reicht der Platz nur für drei bis fünf Reihen Reispflanzen. Das Wasser ist das Lebenselixier für die Reispflanzen und der Wasserstand in den Feldern entscheidend für den Lebenszyklus des Reisanbaus. Mit dem Heranwachsen der Reispflanzen wird der Wasserlevel ständig erhöht. Zu einem bestimmten Zeitpunkt wird der Level des Wassers reduziert. Sind die Felder trockengelegt, kann der Reis geerntet werden. Für die Produktion von einem Kilogramm Reis wird etwa 3’000 bis 5’000 Liter Wasser benötigt.
Wie wird auf den Reisfeldern von Bali gearbeitet?
Auf unseren Ausflügen stoppen wir immer wieder, um den Leuten bei der Arbeit auf den Reisfeldern zuzusehen. Es ist faszinierend, mit welcher Geduld und welchem Fleiss die Leute die Reisfelder pflegen und diese Kunstwerke entstehen lassen. Wenn auf den Ebenen und in grossen Feldern motorisierte Hilfsmittel verwendet werden können, ist die Vorbereitung der Felder effizienter und schneller. Befinden sich die Felder jedoch am Hang und die Grösse der einzelnen Felder schrumpft, wird auch die Bearbeitung aufwendiger. Die Vorbereitung der Felder kann dann nicht mehr mit motorisierten Hilfsmitteln durchgeführt werden und Menschenkraft ersetzt die mechanischen Hilfen.
Mit den motorisierten Hilfsmitteln können die grossen Reisfelder optimal für die Reispflanzung vorbereitet werden. Für die etwas kleineren Felder oder die Bauern, die sich keine motorisierte Hilfe leisten können, gibt es die Möglichkeit einen Pflug mit Ochsen oder Kühen zur Hilfe zu nehmen. Oft ist es aber wegen der kleinen Abmessungen der Felder und der steilen Hanglage nicht möglich die Felder mit motorisierten Hilfsmitteln zu bearbeiten. Manchmal ist auch die Zuhilfenahme der Ochsen nicht möglich und so bleibt nur noch die menschliche Handarbeit. Diese Arbeit ist sehr anstrengend und Rückenschmerzen sind vorprogrammiert. Die Bauern stehen zudem stundenlang mit blossen Füssen in knöcheltiefem Schlamm. Der letzte Schliff der Felder wird oft ohne Hilfsmittel mit blossen Füssen durchgeführt.
Handarbeit im Reisfeld
Gleichzeitig mit der Vorbereitung der Felder werden in kleinen Beeten die Reisstauden angesät. Die Reisstauden sind sehr nahe beieinander und so entsteht das satteste Grün, das auf den Reisfeldern zu sehen ist. Sobald die jungen Reisstauden gross genug sind, werden diese aus den Jungbeeten genommen und büschelweise für die Pflanzung bereitgestellt. Jede einzelne Reisstaude wird nun von Hand eingepflanzt. Da der Boden durch das Wasser ganz weich ist werden die Stauden von blosser Hand in die Erde gedrückt.
Meist sind ganze Familien oder ganze Dorfgemeinschaften zusammen auf den Feldern an der Arbeit. Denn nur mit vereinten Kräften ist der riesige Arbeitsaufwand zu meistern. Nach der Pflanzung der jungen Reisstauden müssen diese ständig gepflegt und mit Nährstoff versorgt werden. Die Felder müssen von Unkraut befreit werden und es muss immer für die richtige Wassermenge gesorgt werden.
Immer wieder stehen in den Reisfeldern kleine Hütten oder Unterstände. Diese Unterstände spenden während Pausen zwischen der Arbeit etwas Schatten und dienen den Bauern als Platz zum Ausruhen. Auch kleine Tempel und Schreine dürfen auf den Reisfeldern nicht fehlen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil für die erfolgreiche Reisernte.
Was passiert nach der Reisernte?
Der Reisernte ist vollbracht. Doch was passiert dann? Zuerst werden die Körner von den Stauden entfernt und anschliessend getrocknet. Auf Bali geschieht das meistens auf der Strasse.
Und dann beginnt der ganze Zyklus wieder von vorne.
Reiseführer für Bali
Mehr Infos über die schönsten Reisterrassen auf Bali findest du auch im Lonely Planet. Klick hier, um dir den Reiseführer Bali, Lombok und Nusa Tenggara auf Amazon anzusehen.
In diesem Beitrag hast du nun viele Fotos von schönen Reisfeldern gesehen. Welche Felder oder Terrassen gefallen dir am besten? Die riesigen, weiten Reisfelder oder die steilen, kunstvollen Reisterrassen in den Bergen?
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