Zum Sonnenaufgang am Bromo, Semeru und Batok in Ost-Java

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  • Beitrag zuletzt geändert am:20. Januar 2022
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Den Sonnenaufgang über dem Mount Bromo und Mount Semeru sehen, steht bei praktisch allen Reisenden in Ost-Java auf der Liste. So auch bei uns, denn die faszinierende Vulkanlandschaft muss man einfach gesehen haben. Die Tour startet mitten in der Nacht und die Anfahrt ist abenteuerlich. Beim Aussichtspunkt ist es bitterkalt, doch jede Anstrengung lohnt sich. Die Aussicht auf den Bromo, Semeru und Batok ist wie eintauchen in eine Traumwelt.

Puhhh, das war eine kurze Nacht. Der Wecker klingelt um 1:00 Uhr und reisst uns aus dem Schlaf. Wir sind in Malang und haben eine Tour zum Sonnenaufgang am Bromo gebucht. Um 1:30 Uhr müssen wir bereit sein. Draussen ist es noch stockdunkel. Schlaftrunken packen wir unsere Sachen – ausgecheckt haben wir am Vortag – und warten am Strassenrand auf den Minibus. Vor uns liegt eine spannende 2-Tages-Tour zum Sonnenaufgang am Mount Bromo und anschliessend wandern wir zum Ijen-Plateau. Wieso sich das frühe Aufstehen lohnt und du auf einer Reise durch Java den Bromo-Tengger-Semeru Nationalpark auf keinen Fall verpassen darfst, zeigen wir dir gleich.

Ausgangspunkte zum Mount Bromo sind Malang, Probolinggo oder Cemoro Lawang  

Malang ist ein möglicher Ausgangsort für den Besuch der Vulkanlandschaft im Bromo-Tengger-Semeru-Nationalpark in Ost-Java. Beliebt bei vielen Reisenden ist auch Probolinggo, nordöstlich an der Küste. Die meisten Besucher fahren dann am Abend von Probolinggo in den Nationalpark, um rechtzeitig zum Sonnenaufgang beim Aussichtspunkt zu sein. Andere Möglichkeiten sind in einem Dorf auf dem Weg zu übernachten oder in Cemoro Lawang, einem Dorf am Kraterrand. Cemoro Lawang ist am nächsten vom Bromo-Tengger-Semeru-Nationalparks. Der grosse Vorteil, von Cemoro Lawang kannst du direkt loslaufen.

Für uns startet die Tour zum Gunung Bromo, Gunung Semeru und zum Ijen-Plateau in Malang. Wir haben uns dieses Mal für eine voll durchorganisierte Tour entschieden. Die Tour beinhaltet den Transfer von Malang bis nach Banyuwangi, wo wir anschliessend mit der Fähre nach Bali übersetzen. Auf dem Weg besuchen wir Mount Bromo zum Sonnenaufgang, fahren weiter nach Sempol, wandern zum Ijen-Plateau und anschliessend fahren wir bis Banyuwangi, ganz im Osten Javas. Von Banyuwangi ist es dann ein Katzensprung mit der Fähre nach Bali.

Im Normalfall reisen wir spontan und auf eigene Faust. Zur Abwechslung ist eine Tour aber auch ganz cool. So können wir uns zurücklehnen und müssen uns weder um Unterkünfte noch Transporte kümmern.

Von Malang zum Sonnenaufgang am Bromo, Semeru und Batok in Ost-Java

Malang liegt bereits hinter uns. Nach etwas mehr als zwei Stunden Autofahrt über steile, kurvige Strassen erreichen wir unser erstes Ziel. Draussen ist es noch immer stockdunkel und bitterkalt. Zum Aufwärmen gönnen wir uns zuallererst einen feinen, frisch gebrauten Java Kaffe. Kurz vor halb fünf gehen wir los und erreichen nach einem kurzen Fussmarsch die Aussichtsplattform am Gunung Penanjakan. Wir sind sehr früh dran und können uns in der vorderster Reihe am Geländer der Plattform einen Platz aussuchen. Der Ansturm zum Sonnenaufgang ist gross und die Aussichtsplattform füllt sich sehr rasch. Dicht an dicht drängen sich Touristen, obwohl es noch komplett dunkel und eisig kalt ist.

Nach einer gefühlten Ewigkeit zeigt sich im Osten das erste bisschen Licht am Horizont. Gespannt warten wir auf die Sonne. Doch bevor uns die ersten wärmenden Sonnenstrahlen erreichen, sinkt die Temperatur nochmals drastisch. Und dann, endlich sehen wir die ersten Anzeichen der aufgehenden Sonne. Der Himmel verfärbt sich langsam rot und gelb. Die Stimmung ist wunderschön. Wir erleben, wie der Tag erwacht, atmen tief ein und sind glücklich hier zu sein.

Erste Anzeichen des Sonnenaufgangs

Mit jeder Minute wird es heller und wir sehen immer mehr von der Landschaft, die uns zu Füssen liegt. Die Sonne versteckt sich zwar noch hinter dem Horizont, trotzdem erkennen wir die atemberaubende Vulkanlandschaft.

Die Aussichtsplattform am Mount Penanjakan liegt auf 2’770 m und ganz ehrlich, die Aussicht auf die Vulkanlandschaft des Bromo-Tengger-Semeru Nationalparks ist atemberaubend. Richtung Süden liegt im Vordergrund Mount Batok (2’440 m), leicht links davon der rauchende Vulkankrater von Mount Bromo (2’329 m) und dahinter der mächtige Mount Semeru auf 3’676 m ü. M. Die Vulkane sind umgeben vom Sandmeer, das unter einer Nebelschicht liegt.

Bromo, Semeru und Batok in Java

Dann ist es soweit. Im Osten schaffen es die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont und die Wolkenschicht. Ein magischer Moment. Und endlich spüren wir auch die ersehnten wärmenden Sonnenstrahlen, die unseren durchgefrorenen Körpern schmeicheln.

Zum Sonnenaufgang bei Penanjakan Aussicht auf Bromo

Geniale Aussicht vom Mount Penanjakan Lookout

Unser Blick wandert Richtung Süden, wo wir die Veränderung des Lichtes sehen. Je heller es wird, desto detaillierter erkennen wir die Schönheit der Landschaft. Das Sonnenlicht wird immer intensiver und die ersten Sonnenstrahlen erhellen auch die etwas verborgenen Ecken der Landschaft. Mit dem Sonnenlicht verwandeln sich auch die Farben der Landschaft. Das dominierende Grau wird zusehends durch Braun-, Gelb- und Grüntöne abgelöst. Alles wirkt nun viel freundlicher und noch imposanter.

Sandmeer mit Nebel

Dorf Ngadisari am Sandmeer

Sonnenaufgang Bromo-Tengger-Semeru

Die Vulkane des Bromo-Tengger-Semeru Nationalparks in Ost-Java sind nach wie vor aktiv und immer wieder gibt es grössere Eruptionen. Wegen seismischer Aktivität war 2019 der Mount Bromo für Touristen aus Sicherheitsgründen gesperrt. Mount Semeru ist mit seinen 3’676 Metern der höchste Berg Javas und einer der aktivsten Vulkane auf Java. Er speit in regelmässigen Abständen von etwa 15 Minuten Asche. Ein faszinierendes Schauspiel.

Mount Semeru ist ein aktiver Vulkan

Die Sonne ist inzwischen schon recht hoch und zum krönenden Abschluss lässt Mount Semeru auch nochmals seine Muskeln spielen. Weit im Hintergrund zeigt er mit einer Aschenwolke, dass jederzeit mit Aktivität zu rechnen ist. Solange nur diese regelmässige Aschenwolke ausgestossen wird, besteht kein Grund zur Unruhe.

Die Aktivitäten der Vulkane werden durch internationale Teams ständig überwacht. Es gibt jedoch immer wieder Zeiten erhöhter Aktivität, die dann zu Zutrittsbeschränkungen führen. Zwischendurch wird auch der Flugverkehr in Malang beeinflusst.

Sonnenaufgang am Bromo und Semeru mit Aschewolke

Nach dem Sonnenaufgang mit schönster Aussicht auf die Vulkane Bromo, Semeru und Batok geniessen wir noch eine zweite Tasse Java Kaffee, zusammen mit unserem wohlverdienten Frühstück in einem der kleinen, improvisierten Restaurants.

Als wir anschliessend mit unserem Minibus losfahren wollen, stellen wir mit Schrecken fest, dass wir einen Plattfuss haben. Mit vereinten Kräften ist der Reifen rasch gewechselt und unsere Tour kann weitergehen. Auf der Fahrt runter zum Sandmeer geniessen immer wieder herrliche Aussichten auf die Landschaft des Bromo-Tengger-Semeru-Nationalpark.

Abenteuerliche Fahrt durch das Sandmeer zum Mount Bromo

Die Strasse vom Mount Penanjakan Lookout hinunter in die Ebene ist sehr eng und steil. Talabwärts begegnen wir einer asiatische Reisegruppe, die mit Fahrrädern talabwärts unterwegs sind. Sie sind top ausgerüstet. Nicht nur die Kleidung, sondern auch die Mountainbikes sind hochklassig. Wir fragen uns aber, wieso die meisten ihre Bikes schieben. Dass man das Fahrrad schieben muss, weil es zu steil aufwärts geht, kennen wir ja. Doch abwärts schieben? Wir erfahren, dass es ihnen viel zu steil ist und sie sich fürchten.

Kurz bevor wir dann das Nebelmeer erreichen, stoppen wir nochmals, um den herrlichen Ausblick auf den Mount Batok zu geniessen.

Mount Batok im Nebelmeer in Java

Surreal – Das Sandmeer und der Tempel Pura Luhur Poten 

Über dem Sandmeer liegt dichter dichter Nebel. Da fahren wir nun direkt rein. Die Landschaft ist in einen dichten Schleier eingehüllt und es wird plötzlich dunkel. Die Fahrt durch das Sandmeer ist ein märchenhaftes, mystisches Erlebnis. Die Landschaft wirkt wie eine Mondlandschaft und der Nebel, der darüber hängt, lässt das Ganze völlig surreal wirken. Unser Fahrer muss unglaublich aufpassen, denn die Sichtweite ist nur wenige Meter. Zudem ist der Untergrund sandig, sodass die Gefahr besteht stecken zu bleiben. Eine Strasse gibt es nicht, wir folgen lediglich den Fahrspuren.

Plötzlich tauchen aus dem Nichts die Umrisse des Tempels Pura Luhur Poten auf. Der Nebel lichtet sich etwas und wir merken, dass wir nicht die Ersten sind. Irgendwie fühlt sich das ganze ein bisschen wie eine Rallye an, die durch die Wüste und dichten Nebel führt. Viele der Fahrzeuge sind alte Toyota Land Cruiser der FJ40 Serie oder andere Geländewagen. Wir mit unserem Minivan sind da schon fast Exoten.

Pura Luhur Poten Tempel im Sandmeer

Geländewagen im Sandmeer beim Bromo

Aufstieg zum Kraterrand vom Mount Bromo

Zu Fuss geht es nun weiter auf den Mount Bromo. Für jene, denen der Aufstieg auf den Vulkan zu anstrengend ist, stehen Pferde bereit. Geführt werden die Pferde von der einheimischen Bevölkerung der Tengger, die hier im Vulkangebirge lebt. Die Menschen sind sehr kleinwüchsig und in warme Kleidung eingehüllt. Sie tragen Wollpullover, Wollkappen und dicke Jacken. Am Weg entlang zum Kraterrand gibt es einige improvisierte Verkaufsstände, wo Getränke und Snacks angeboten werden.

Der Aufstieg auf dem sandigen, teils losen Untergrund ist recht anstrengend. Das letzte Stück führt über 253 steile Stufen zum Kraterrand. Dort werden wir belohnt mit einer herrlichen Aussicht auf den Sandsee, der noch immer in Nebel gehüllt ist. Ob wir das was sich darunter verbirgt wohl noch zu Gesicht bekommen? Wenige Minuten später verzieht sich der Nebel und der Sandsee mit dem Tempel kommt zum Vorschein. Auf der anderen Seite des Kraterrandes geht es tief in den Vulkankrater. Aus dem Krater steigt Dampf aus dem Innern der Erde auf, der einen sehr intensiven Geruch nach faulen Eiern hat.

Kiosk beim Aufstieg zum Bromo

Pferde beim Aufstieg zum Bromo

Bromo Aussicht aufs Sandmeer mit Pura Luhur Poten

Mount Bromo Vulkan Krater

Wir schauen rundherum und entdecken auch den Vulkan Batok. Seine gleichmässige Kegelform ist so, wie man sich einen typischen Vulkan vorstellt. Batok ist kein aktiver Vulkan mehr und über die Jahre haben Pflanzen die Flanken des Vulkankegels überwachsen.

Mount Batok Vulkan Kegel

Für uns wird es Zeit für den Abstieg, denn wir haben noch eine weite Fahrt vor uns. Unser nächstes Ziel ist das Ijen-Plateau. Inzwischen hat sich der Nebel fast vollständig aufgelöst und wir erkennen zum ersten Mal, wie gross das Sandmeer ist. Bis wir zurück am Fuss vom Mount Bromo sind,  dauert es ganz schön. Denn wir sind natürlich nicht die Einzigen, die auf den Kraterrand gestiegen sind.

Mount Batok Bromo Tour

Inzwischen ist auch der Pura Luhur Poten Tempel aus dem Nebel zum Vorschein gekommen. Ausserhalb der Tempelmauern steht eine Wächter-Figur, die den Tempel und auch den Bromo im Hintergrund bewacht.

Pura Luhur Poten mit Mount Bromo

Wähter Figur am Pura Luhur Poten beim Mount Bromo

Ab durch den Sand mit unserem Minivan

Zum Glück fällt unser Minivan unter all den Geländewagen auf. So ist es einfacher das richtige Fahrzeug zu finden. Merk dir unbedingt die Fahrzeugfarbe und das Kennzeichen, damit du nach der Besteigung des Mount Bromo wieder zum richtigen Fahrzeug findest. Unser Fahrer schlägt vor, dass wir quer durch das Sandmeer fahren. Das ist der direkteste Weg nach Probolinggo an der Nordküste. Dieser Weg ist zwar eigentlich nur mit Geländewagen machbar, aber unser Fahrer ist überzeugt, dass wir es auch mit dem Minivan schaffen. Wir fahren also los, mitten durch das Sandmeer Richtung Norden.

Mount Bromo mit Dampfwolke

Doch der Sand hat seine Tücken. Wir dürfen gleich kräftig mithelfen, ansonsten kommen wir mit dem Minibus nicht durch den tiefen Sand. Kurz bevor wir die befestigten Strasse erreichen, ist der Sand nochmals recht tief und es geht leicht aufwärts. Auch nachdem wir alle aus dem Minivan ausgestiegen sind und der Fahrer Anlauf nimmt, schaffen wir es nicht. Nach ein paar missratenen Anläufen und mehrmaligem Freischaufeln schaffen wir es mit vereinten Kräften durch den Sand. Die vielen Geländewagen haben also durchaus ihre Berechtigung.

Mount Bromo Sandmeer Ausfahrt

Mount Bromo Sandmeer Aussicht

Wieder auf Teerstrassen sind alle Strapazen vergessen. Das nächste Abenteuer wartet bereits auf uns. Die Vulkane des Ijen-Plateaus.

Hotel und Hostel Tipps in Malang

In Malang gibt es unzählige Unterkünfte. Wir haben dir ein paar Vorschläge für deinen Aufenthalt in Malang zusammengestellt.

Luxuriöse Unterkunft in Malang

Hotel Tugu Malang – Luxuriöse Unterkunft im Zentrum von Malang. Im 5-Sterne Hotel kannst du in edlen Suiten nächtigen, dich im tropischen Innenhof entspannen, dich im Pool erfrischen oder lecker Essen.

Preisgünstige Hostels in Malang

INNI Homestay – Gepflegtes Guesthouse an ruhiger Lage. Helle Zimmer mit eigenem Bad.

SO! Boutique Hostel – Günstige Backpacker-Unterkunft mit modernen Schlafsälen und Gemeinschaftsbad. Für Gepäck und Taschen stehen Schliessfächern zur Verfügung.

Hostel Tipps in Probolinggo

Clover Homestay – Gute Lage. Einfache Zimmer, super Preis-Leistungsverhältnis. Gutes und günstiges Essen. Supermarkt in der Nähe.

Happy Volcano Backpacker Hostel & Dormitory – Gute Lage nähe Restaurants und Mini-Markt. Zweckmässige Zimmer oder Bett in Gemeinschaftssaal.

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Mehr Informationen für deinen Besuch in Malang findest du in diesem Bericht: Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Malang

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Hast du den Sonnenaufgang am Bromo selbst erlebt? Oder steht eine Reise nach Java noch auf deiner Wunschliste? Wir freuen uns auf deine Tipps und Fragen.

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