Die Gibbon Experience im Bokeo Nature Reserve (heute Nam Kan National Park) im Norden von Laos ist eines der genialsten Abenteuer, das wir je erlebt haben. Schlafen in einem Baumhaus auf 40 Meter Höhe, an Ziplines durch die Baumwipfeln von riesigen Bäumen sausen, Gibbons zuschauen, wie sie durch die Bambuswälder hangeln und durch den Dschungel wandern. Wenn das nicht perfekte Voraussetzungen für ein unvergessliches Abenteuer sind.
Während der Reise durch Laos erfahren wir von zwei Schweizern, dass es an der Grenze von Laos zu Thailand ein Abenteuer ganz besonderer Art gibt. Die Gibbon Experience im Bokeo Nature Reserve im bergigen Norden von Laos. Das Erlebnis ist so einzigartig, dass es mit Fotos und Text fast unmöglich ist, es so richtig zu beschreiben. Wir versuchen es trotzdem, weil wir dir dieses geniale Abenteuer im tropischen Regenwald nicht vorenthalten möchten.
Ein Traum wird wahr – Schlafen im Baumhaus auf 40 Meter Höhe
Unser Ziel ist Huay Xai (auch Houayxay), eine kleiner Ort an der Grenze zwischen Laos und Thailand. Wir sind hier, weil wir in den Dschungel wollen. Die Gibbon Experience ist eines dieser Abenteuer, das wir uns auf unserer Südostasien-Reise nicht entgehen lassen möchten. Nachdem wir im Guesthouse eingecheckt haben, versuchen wir unser Glück im Office der Organisation. Die Gibbon Experience ist bei Backpackern sehr beliebt und weil es nur eine limitierte Anzahl Plätze gibt, ist die Tour oft ausgebucht. So auch jetzt. Wir können uns jedoch auf die Warteliste setzen lassen. Das machen wir natürlich. Die Antwort kommt bis spätestens am nächsten Tag um 8 Uhr, dann müssen wir aber auch parat sein für die Tour.
Nach einer unruhigen Nacht stehen wir zeitig auf und frühstücken ausgiebig. Es ist bereits nach acht und wir haben noch keine Nachricht. Das war’s dann wohl. Wir haben uns schon damit abgefunden, dass wir nicht zu den Glücklichen gehören, die an der Gibbon Experience bei Huay Xai teilnehmen können und in dem Fall von Laos nach Thailand übersetzen werden. Und dann, der Anruf. Im Guesthouse werden wir ans Telefon gerufen. Zwei Teilnehmer haben abgesagt, somit sind zwei Plätze frei. Uns bleiben genau 30 Minuten zum Packen bevor wir bei der Unterkunft abgeholt werden.
Gibbon Experience – Geniales Abenteuer im Dschungel von Nord-Laos
Total aufgedreht und überglücklich packen wir unsere Rucksäcke und stehen in 30 Minuten bereit. Und wie bereit wir sind. Voller Erwartungen und Vorfreude auf das bevorstehende Abenteuer der Gibbon Experience warten wir auf das Pickup, das uns zum Büro der Gibbon Experience in Houayxay fährt. Dort lernen wir den Rest der Gruppe kennen und erhalten eine kurze Einführung. Uns werden die Sicherheitsmassnahmen detailliert erklärt, die wir unbedingt einhalten müssen. Schliesslich werden wir auf 40 Meter Höhe in einem Baumhaus wohnen und an Ziplines durch die Baumwipfel sausen. Das ist nicht ohne.
Anreise zu den Baumhäusern der Gibbon Experience
Mit dem Pickup fahren wir los und erreichen nach etwa drei Stunden das Dorf Bann Toup. Dort werden wir von einem lokalen Guide in Empfang genommen. Zuerst heisst es wandern. Auf kleinen Pfaden geht es für die nächste Stunde durch den Urwald des Nam Kan National Parks. Wir wandern durch Bambuswälder, überqueren auf Bambusbrücken kleine Flüsse und begegnen lokalen Bauern, welche die Felder in der Umgebung bewirtschaften.
Nach etwa einer Stunde erreichen wir mitten im Wald die Küche und das Lager der Gibbon Experience. Uns werden Klettergurte ausgehändigt, die in den nächsten drei Tagen unsere ständigen Begleiter sind. Der Klettergurt ist mit einer Rolle ausgestattet, die auf die Ziplines eingehängt wird. So können wir in schwindelerregender Höhe entlang der Ziplines durch die Baumkronen sausen.
Entlang der Zipline zum Baumhaus auf 40 Meter Höhe
Nun geht es aber wirklich los. Unser Guide macht es einmal vor und schon sausen wir an dem etwa 50 m langen Stahlseil zum ersten Baumhaus. Das erste Mal durch die Baumkronen gleiten ist schon etwas unheimlich, aber es macht unglaublich Spass.
Insgesamt gibt es fünf Baumhäuser. Wir steuern das erste und grösste Baumhaus an. Es besteht aus drei Etagen und befindet sich auf etwa 35 m in der Baumkrone eines riesigen Baumes. Sieben unserer Gruppe können in diesem Baumhaus übernachten. Wir sind baff. Die Einrichtung ist unglaublich. Es gibt einen Abwaschtrog mit fliessend Wasser (es ist sogar trinkbar), eine Dusche, eine Toilette und die Schlafstellen sind mit Moskitonetzen geschützt.
Wir kriegen das Turmzimmer im Baumhaus 1. Auf der obersten Etage gibt es zwei Schlafplätze, da werden wir auf rund 40 m Höhe zwei Nächte schlafen. Die Seitenwände sind mit einem Netz bespannt, sodass wir nachts nicht in die Tiefe fallen. Uaaaahhhh… wie geil ist das denn.
Die Aussicht aus dem Baumhaus ist atemberaubend schön. Normalerweise ist es ja im Regenwald eher düster, weil man am Fuss der riesigen Bäumen steht. Diesmal ist es anders, denn statt hoch zu den imposanten Riesen zu schauen, befinden wir uns mitten im Blätterdach praktisch in gleicher Höhe wie die Baumwipfel. Wir geniessen die Weitsicht in und über die Baumkronen. So entdecken wir eine ganz neue Welt.
Nachdem uns der Schlafplatz zugeteilt wurde, erhalten wir eine detaillierte Einführung zum Ablauf und der Organisation der nächsten Tage. Als erstes erfahren wir viel über die Umgebung und die Natur, in der wir uns befinden. Das coole ist, wir sind komplett frei. Die Ziplines können wir jederzeit benutzen und wir dürfen auch durch den Dschungel wandern. Es stehen aber auch jederzeit Guides zur Verfügung, sollten wir uns alleine nicht trauen. Für das Essen wird auch gesorgt. Im Baumhaus stehen Snacks wie Reiswaffeln und Keckse, aber auch Tee und Kaffee zur Verfügung. Warme Speisen – meistens Reis, Fleisch und Gemüse – werden jeweils morgens, mittags und abends direkt ins Baumhaus geliefert.
Nach dieser Einführung gehen wir zuerst einmal auf Erkundungstour über die Ziplines. Über eine Plattform stürzen wir uns vom Baumhaus in die Tiefe. Es braucht schon etwas Überwindung nur am Stahlseil hängend ins Nichts zu springen. Adrenalin hat jeder von uns genügend in der Blutlaufbahn.
Reni geniesst den Ritt entlang der Ziplines durch die Baumkronen total. Die längsten Ziplines sind etwa 600 m lang und führen über ganze Täler. So gleiten wir auf mehreren hundert Metern Höhe einfach und rasch durch den Dschungel. Es ist unglaublich und macht Spass!
Unterwegs besuchen wir das Baumhaus 2. Dies ist das kleinste Baumhaus und es bietet zwei Personen Platz. Es wird auch Honeymoon-Suite genannt. Stell dir vor, du schläfst hier mitten im Regenwald. Mitten in der Natur. Weit weg von der Zivilisation. Unbezahlbar, finden wir.
Leider ist der erste Tag schon wieder vorbei und wir müssen zurück in unser Baumhaus. In der Nacht ist das Benutzen der Ziplines nämlich zu gefährlich. Wir treffen uns mit den andern zum Abendessen auf der Gemeinschaftsplattform, wo unser Abendessen von einem Guide geliefert wird. Nach so einem abenteuerlichen Tag schmeckt das Essen unglaublich gut. Die Sonne verschwindet langsam und wir zünden die Kerzen an, denn Elektrizität gibt es im Baumhaus keine. Perfekt für gemütliche Stimmung auf 35 m Höhe mitten im Dschungel. Das Eindunkeln hier oben zu erleben und all die Tiere zu hören, ist faszinierend.
Tag 2 – Gibbon Experience in Laos
Am Morgen stehen wir vor Sonnenaufgang auf, denn wir wollen heute Gibbons sehen. Da Gibbons sehr scheu sind, ist die Chance am grössten sie bei Sonnenaufgang zu sehen.
Der Tag erwacht und wie bei einem grossen Chor gesellt sich ein Geräusch zum anderen. Die Geräuschkulisse ist gewaltig. Es fühlt sich an, als ob alle Lebewesen zusammen das Lied des Urwalds singen.
Wir haben unheimliches Glück. Zuerst können wir den Gibbons bei ihrem unglaublich lauten und schrillen Gesängen zuhören. Dann führt uns der Guide durch den Dschungel und wir können die Gibbons aus nächster Nähe sehen. Unglaublich, wie schnell und wendig sich die Tiere durch die Bäume und Äste bewegen. Für mich als Fotograf sind die Gibbons viel zu schnell und es ist sehr schwierig ein Foto von ihnen zu schiessen. Zwar etwas unscharf, aber auf diesem Foto ist ein Gibbon in freier Wildbahn erkennbar.
Zufrieden und glücklich kehren wir erst einmal zurück zum Baumhaus. Das Frühstück wartet. Gestärkt geht es weiter mit einer Wanderung durch den Regenwald des Nam Kam Nationalpark in Laos. Auf dem Weg besuchen wir auch Baumhaus 3 und Baumhaus 5. Zwischendurch gibt es immer wieder Ziplines, um Täler zu überqueren. Trotzdem ist die Wanderung sehr anstrengend und wir sind etwa drei Stunden unterwegs.
Am Nachmittag kehren wir zu unserem Baumhaus zurück und geniessen einfach die Aussicht und beobachten die Tiere in der freien Wildbahn. Wir sehen gelbe, rote und grüne Vögel, zwei Zibetkatzen und Eichhörnchen. Nach dem langen und anstrengenden Tag sind wir alle müde und verziehen uns nach dem Abendessen recht schnell unter die Moskitonetze.
Der dritte und letzte Tag auf der Gibbon Experience
Leider neigt sich dieses wundervolle Erlebnis bereits wieder dem Ende zu und wir müssen das Baumhaus für die nächsten Gäste der Gibbon Experience räumen. Wir haben sehr viel erlebt und gesehen und können dieses geniale Erlebnis jedem weiterempfehlen.
Bei der Küche treffen wir dann noch auf einen putzigen jungen Bären. Dies ist bereits der zweite Beweis, dass es in den Wäldern von Laos Bären gibt. Dieses kleine Kerlchen wird von der Küchenmannschaft aufgezogen, weil die Mutter von Wilderern getötet wurde.
Unterkunft in Huay Xai
In Huay Xai gibt es viele Unterkünfte, vorallem Guesthouses und Hostels mit günstigen, einfachen Zimmern. Das Little Hostel ist gleich beim Office der Gibbon Experience.
Auch sehr empfehlenswert ist das Dschungel-Trekking im Norden von Laos.
Bargeld abheben in Laos
Bargeld abheben ist in Laos am einfachsten mit einer Debitkarte oder Kreditkarte am Geldautomaten (ATM). Wir reisen seit vielen Jahren mit der Kreditkarte von DKB und sind sehr zufrieden.
Hier kannst du das kostenlose Girokonto mit Visa Debitkarte beantragen. Die Visa Kreditkarte ist kostenpflichtig und gegen eine Gebühr zubuchbar.
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Hast du schon mal von der Gibbon Experience in Laos gehört? Was war dein speziellstes Reiseerlebnis? Würdest du dich trauen über die Ziplines zu einem Baumhaus in 40 Meter Höhe zu flitzen und dort zu schlafen?
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Sieht nach einem tollen Erlebnis aus, aber irgendwie wirkt das auch den Bilder nicht so ganz sicher. Die Geländer wirken ziemlich wackelig und dass man da ungesichert am Rand sitzen kann…. Ich war mal vor ein paar Jahren in Kambodscha in einem Zip-Line-Park (allerdings ohne Übernachtung) und da sah irgendwie alles sehr viel robuster aus und wir waren ständig gesichert – meistens sogar doppelt.
Hallo Oli
Klingt auch sehr spannendend, dein Zip-Line Erlebnis in Kambodscha.
Wir haben uns damals in Laos sicher gefühlt. Die Organisatoren haben uns gut instruiert und wir hatten von den Guides eine Einführung. Aber klar, es ist nicht ganz ohne. Man muss sich schon bewusst sein, dass man sich auf +/- 40 Meter Höhe befindet.
Lg, Reni