Trekking in Luang Namtha durch den Dschungel im Norden von Laos

Reisfelder, soweit das Auge reicht, Dschungel und Bergvölker. Das und noch viel mehr gibt es im bergigen Norden von Laos. Auf einem Trekking in Luang Namtha erhalten wir die wunderbare Möglichkeit, der Natur und der lokalen Bevölkerung der Bergregion näher zu kommen. In diesem Beitrag nehmen wir dich auf die dreitägige Trekking Tour durch den Dschungel mit.

Luang Namtha ist für Outdoor-Liebhaber ein Traum. Der Nordwesten von Laos ist nicht nur für Dschungel-Trekkings und Kajaken populär, sondern auch um einen Einblick in das lokale Leben in den Bergen von Laos zu kriegen.

Bevor wir ein Trekking in Luang Namtha buchen, erkunden wir mit dem Fahrrad die nähere Umgebung. So erhalten wir bereits einen ersten Eindruck der bergigen Landschaft. Im Zentrum finden wir dann auch das Büro der Tourismusbehörde. Wenn wir schon hier sind, buchen wir auch gleich die dreitägige Trekking Tour. Wir sind kurzentschlossen, weil wir einen Tipp von einer guten Freundin erhalten haben. Und es hat sich gelohnt auf die Empfehlung zu hören.

Drei Tage Trekking in Luang Namtha durch den Dschungel

Gleich nach dem Frühstück geht unser Abenteuer los. Zu Fuss gehen wir zum Touristenbüro, wo wir bereits erwartet werden. Unsere Gruppe besteht aus sieben Reisenden. Ein bunt gemischter Haufen aus Irland, England und den USA. Begleitet werden wir von zwei lokalen Guides in das Gebiet von Phou Sam Yord in der Nähe von Luang Namtha.

Das Trekking startet jedoch nicht in Luang Namtha, sondern im Dorf Ban Kokmee. Der Pickup steht schon für uns bereit. Wir sind aufgeregt und freuen uns riesig. Nach kurzer Fahrt steigen wir vom Pickup, schnallen uns die Rucksäcke um und los geht’s. Gleich zu Beginn geht es auf engen Trampelpfaden, die regelmässig von den Bauern benutzt werden, sehr steil aufwärts. Durch Felder und Sekundärwald geht es bis zu unserem ersten Stopp nur aufwärts. Es ist heiss und wir kommen ganz schön ins Schwitzen. Je höher wir kommen, desto schöner wird die Landschaft. Rollende Hügel sind überzogen von dichtem Wald. Leider sehen wir aber auch einige Hänge, die der Brandrodung zum Opfer gefallen sind.

Nach einem anstrengenden, schweisstreibenden Aufstieg ist Zeit für eine Mittagspause. Wir sind ganz schön geschafft und wir freuen uns auf das leckere Essen. Unsere Guides packen verschiedene Körbchen aus und kippen den Inhalt auf riesige Bananenblätter. Schon ist das Buffet angerichtet. Zum Gemüse und Fleisch gibt es Klebereis. Es schmeckt vorzüglich.

Übernachten im Dorf Ban Sam Yord 

Gestärkt wandern wir weiter. Nach rund drei Stunden erreichen wir dann das Dorf Ban Sam Yord, wo wir die erste Nacht verbringen. Das Dorf wird von der Minderheit Khmu bewohnt. Etwa 20 Familien leben in der abgelegenen Gemeinschaft. Die Khmu sind eine kleine ethnische Gruppe, die in der bergigen Region von Nordlaos, im Süden Chinas, in Vietnam und Thailand lebt.

Die Häuser sind meist aus Holz gebaut und stehen auf dem Boden. Es gibt sehr viele Tiere, die im ganzen Dorf frei herumlaufen. Die Dorfbevölkerung züchtet Kühe, Schweine, Ziegen, Hühner und Tauben. Besonders niedlich sind die Jungtiere, die wie die Schweinchen auf dem Foto unten, die Freiheit haben, überall herumzutollen und zu spielen.

Vor dem Abendessen spazieren wir durch das kleine Dorf, schauen uns die Häuser an und beobachten die Kindern beim Spielen. Zuerst werden wir etwas kritisch und mit grossen Augen bestaunt. Doch das Eis ist rasch gebrochen und wir werden eingeladen mitzuspielen. Alltäglich ist es nicht, dass hier Touristen übernachten. Uns gefällt, dass auf einen sanften Tourismus geachtet wird. Es heisst, es würden maximal zwei- bis dreimal im Monat Touristen in den entlegenen Dörfern übernachten.

Abendessen im Dorf

Das Abendessen wird von ein paar Frauen aus dem Dorf zubereitet und schmeckt lecker. Es gibt Reis mit Schweinefleisch. Und zwar vom Schwein, dass wir am Nachmittag noch quietschfidel herumrennen gesehen haben. Frischer kann das Essen nicht sein. Auch wenn das Fleisch sehr zäh ist, sind wir dankbar für die Speisen. Nach dem Abendessen besucht uns dann der Chef des Dorfes. Wir haben die Möglichkeit Fragen zu stellen, so erfahren wir viel über die Bewohner und ihr Leben in den Bergen. Damit der Kulturaustausch nicht nur einseitig ist, stellt auch er uns einige Fragen.

Draussen ist es bereits stockdunkel, Zeit für die Nachtruhe. Unsere Hütte, die auch Ess-, Wohn- und Gemeinschaftszimmer ist, wird in ein Schlaflager umfunktioniert. Wir legen Matten auf den Holzboden und decken uns mit einer Wolldecke zu. Während wir gedanklich den Tag Revue passieren lassen, hören wir immer wieder Geräusche. Wir finden nicht heraus, was es ist. Vielleicht erfahren wir morgen, welche nachtaktiven Tiere unterwegs waren.

Trekking in Luang Namtha – Tag 2 

Die Nacht war kurz. Wegen dem harten Boden und den Geräuschen war unser Schlaf nicht allzu erholsam, dafür ein einzigartiges Erlebnis. Wir stehen mit der Sonne auf und die Hügel sind noch in Nebel eingehüllt. Sobald die Sonne stark genug ist, löst sich der Nebel schliesslich auf. Zum Frühstück gibt es einen köstlichen gebratenen Reis und Tee. Gestärkt packen wir unsere Sachen und schnüren unsere Trekkingschuhe.

Auf dem ersten Stück begleitet uns ein Guide aus dem Dorf. Er hat ein Gewehr dabei, denn er soll uns vor Bären beschützen. An einem Baum finden wir dann tatsächlich den Beweis, dass es hier wirklich wildlebende Bären gibt. Wir realisieren, dass auch auf den Baum klettern uns nicht helfen würde. Denn Bären sind sehr gute Kletterer.

Wir setzen die Wanderung fort, die nicht ohne ist. Der Weg führt grösstenteils durch Regenwald und ist sehr anstrengend. Wir überqueren mehrere Hügelketten und Täler, mal steil aufwärts und wieder abwärts. Ab und zu packt unser Guide seine Machete aus, um uns den Weg freizumachen. Die Pfade sind schmal und rutschig, so kommt richtiges Dschungel-Feeling auf.

Die Zeit vergeht wie im Flug und schon ist wieder Zeit für die Mittagspause. Sobald unsere Guides einen geeigneten Platz finden, suchen sie als erstes Bananenblätter. Die riesigen Blätter werden auf den Boden gelegt, zum Sitzen aber auch für das Essen. Ein ganz natürliches Tischtuch quasi. Im Nu ist angerichtet und mitten in der Natur schmeckt das Essen einfach hervorragend.

Übernachten im Dorf Ban Nam Talan 

Nach rund sechs Stunden wandern durch den wunderschönen Urwald, erreichen wir eine kleine Ebene mit einem Fluss und Reisfeldern. Wir befinden uns im Dorf Ban Nam Talan, wo wir die zweite Nacht verbringen. Für unsere Gruppe steht wieder ein eigenes Haus mit Küche und Toiletten bereit.

Bewohnt wird dieses Dorfes von etwa 40 Familien der Khmu und Lanten Minderheit. Unsere Unterkunft befindet sich im Teil der Lanten, die Ihre Häuser auf Stelzen bauen. Von der Veranda unseres Hauses haben wir eine herrliche Aussicht auf die Ebene, die Häuser und Reisfelder. Wir lernen auch, dass jede Familie eines dieser Vorratshäuser besitzt, in denen Reis gelagert wird.

Das Abendessen wird auch heute wieder von den Dorfbewohnern für uns zubereitet. Nach dem Abendessen kommt der Dorfchef bei uns vorbei und wir können ihm Fragen stellen. Für die 40 Familien gibt es eine Schule, in der die Kinder sechs Jahre lang unterrichtet werden. Wenn die Kinder länger als sechs Jahre in die Schule gehen wollen, müssen sie nach Luang Namtha gehen.

Der heutige Tag war sehr anstrengend und wir alle sind ziemlich geschafft. Zum Glück sind die Betten schon vorbereitet, sodass wir nur noch unter die Moskitonetze schlüpfen können.

Laos Trekking in Luang Namtha – Tag 3

Am letzten Tag geht es dann nochmals durch wunderschönen Regenwald. Am Anfang wechseln sich Auf- und Abstiege ab. Dann geht es tendenziell mehr abwärts durch Plantagen und Felder, bis wir nach rund vier Stunden wandern das Dorf Ban Sop Simn erreichen. Hier werden wir von einem Pickup abgeholt. Es ist noch kein Fahrzeug in Sicht, so vertreiben wir uns die Wartezeit indem wir das Dorf erkunden.

Vor den Häusern sitzen die Kinder auf den Terrassen. Sie beobachten uns und wir sie. Wir fragen um Erlaubnis, ob wir Fotos machen dürfen. Klar, rufen die Kids. Die Kinder lieben es, für unsere Kameras zu posieren und dann die Aufnahmen auf dem Bildschirm anzuschauen. Zum Abschied schenken sie uns noch ein ganz bezauberndes Lächeln.

Das 3-Tages-Trekking in Luang Namtha durch den Dschungel im bergigen Norden von Laos wird uns noch lange in bester Erinnerung bleiben.

Solltest du eine Reise nach Laos planen, können wir dir ein Trekking sehr empfehlen. Es ist eine wunderschöne Erfahrung.

Unterkunft in Luang Namtha – Unser Tipp

Wenn du eine Unterkunft in Luang Namtha suchst, können wir dir das Zuela Guesthouse empfehlen. Wir hatten einen super Aufenthalt und haben die Ursprünglichkeit der Umgebung total genossen. Es hat einfach alles gepasst.

Zuela Guesthouse – Gemütliches Guesthouse mit traditionell eingerichteten Zimmern. Zentrale Lage, ganz in der Nähe ist der Nachtmarkt. Wir haben uns superwohl und sicher gefühlt. Während wir auf der mehrtägigen Trekking-Tour waren, konnten wir das Gepäck bis zu unserer Rückkehr im Guesthouse aufbewahren.

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