Der Piz Boe ist 3’152 Meter hoch und relativ einfach zu erreichen. Auf der Wanderung zum Piz Boe geniessen wir wundervolle Aussichten auf die beeindruckende Bergwelt der Dolomiten im Südtirol. Von Bozen aus sind die Dolomiten sehr gut erreichbar. Das Wetter sieht relativ gut aus und wir fahren los Richtung Brenner und biegen kurz nach Bozen ins Eggental ab.
Nach rund 25 Kilometern erreichen wir den Karer See. Der Karer See (italienisch: Lago di Carezza) befindet sich auf einem Bergplateau in Südtirol und wird als einer der schönsten der vielen Alpenseen angesehen. Berühmt ist der kleine Bergsee vor allem für sein sanftes, tiefgrünes Wasser und die schöne Bergkulisse mit dem Rosengarten und Latemar im Hintergrund. Der Karer See ist etwa 300 x 130 Meter gross und das Wasser, welches aus unterirdischen Quellen den See speist, ist glasklar. Die Tiefe des Sees wird mit 22 Meter angegeben. Diese schwankt aber saisonal mit dem Wasserstand sehr stark. Der See ist umzäunt und seine Ufer dürfen nicht betreten werden.
Im Winter wird der Karersee auch manchmal von Tauchern besucht, die ihre Tauchgänge unter einer dicken Eisschicht durchführen und in Dokumentarfilmen das Unterwasser-Farbenspiel festhalten.
Wir spazieren um den See und geniessen die Ruhe und das herrliche Panorama der Dolomiten. Obwohl es bewölkt ist und die Berge in Wolken eingehüllt sind, ist das Lichterspiel und die Reflektionen im See traumhaft schön.
Nach unserem Zwischenstopp am Karer See fahren wir weiter über den Karer Pass. Die kurvige Strasse birgt bei jeder Kurve wieder eine Überraschung. Die Strasse führt durch bewaldete Gebiete und immer wieder sehen wir Felsformationen der Dolomiten.
Unser Ziel ist das Pordoijoch. Die kurvenreiche Strasse schlängelt sich hoch zur Seilbahnstation, die vom Pordoijoch zum Sass Pordoi führt. Das Pordoijoch ist mit einer Scheitelhöhe von 2’239 m der zweithöchste mit einer durchgehend asphaltierten Strasse versehene Gebirgspass in den Dolomiten Italiens. Es verbindet Canazei im Fassatal in der Provinz Trentino mit dem Tal von Buchenstein in der Provinz Venetien.
Der Sass Pordoi (2’950 m) ist ein plateauförmiger Felsgipfel im Massiv der Sellagruppe in den Dolomiten. Er ist mit einer Seilbahn vom Pordoijoch aus erreichbar. Auf dem Sass Pordoi gibt es einen Aussichtspunkt mit Panoramaterrasse und Restaurant. Sass Pordoi ist auch Ausgangspunkt für anspruchsvolle Wanderwege und Klettersteige im Bereich der Sella. Anscheinend hatten nicht nur wir diese Idee hier hoch zu kommen, denn rundum gibt es wanderbegeisterte Leute. Die Aussicht von hier oben ist gewaltig. Wir sehen sogar die kurvige Strasse die wir hochgekommen sind.
Seit 2009 gehören Teile der Dolomiten zum UNESCO Weltkulturerbe. Wenn man hier oben steht, ist klar warum. Die Dolomiten sind auch wirklich sehr eindrücklich. Die Rundsicht reicht weit über die Dolomitengipfel und umliegenden Täler hinweg auf Rosengarten, Seiser Alm und Langkofel im Westen und Nordwesten.
Der Sass Pordoi kann auch durch steile Geröllkare und über Klettersteige zu Fuss bestiegen werden. Der kürzeste Weg von Süden verläuft vom Pordoijoch durch die Pordoischarte unterhalb der Seilbahn. Die Seilbahn erspart diesen schwierigen und mühsamen Aufstieg, so dass sich die meisten Besucher auf die vergleichsweise einfache Wanderung zum Piz Boe in den Dolomiten konzentrieren. Als wir unsere Wanderung auf den Piz Boe beginnen, sehen wir den Gipfel leider nur durch ein kleines Loch in der Wolkendecke. Der Wanderweg ist markiert mit kleinen und manchmal sehr grossen Steinhaufen. So verfehlen wir den Weg bestimmt nicht.
Wir lassen uns jedoch vom Wetter nicht irritieren. Die Wolken wechseln sich ständig mit der Sonne ab. Somit sind wir guter Hoffnung. Kurz bevor wir uns auf den Aufstieg machen, fängt es leicht zu regnen an. Wir lassen uns zum Glück nicht entmutigen und gehen trotzdem weiter. Der Aufstieg ist teils recht steil und nur mit Hilfe von Seilen können wir steile Passagen bewältigen. Es lohnt sich aber jeder Schweisstropfen. Oben angekommen werden wir mit einer tollen Aussicht belohnt.
Der Piz Boe ist mit 3’152 Metern der höchste Berg und einziger Dreitausender der Sellagruppe in den Dolomiten. Er gilt als „leichtester Dreitausender“ der Dolomiten und ist von der Bergstation der Seilbahn zum Gipfel des Sass Pordoi in gut einer Stunde zu erreichen, wobei einige schwierigere Passagen mit Drahtseilen versichert sind. Auf dem Gipfel befindet sich seit 1969 das Rifugio Capanna-Fassa, eine kleine, im Sommer bewirtschaftete Schutzhütte mit beschränkter Übernachtungsmöglichkeit. Im Jahre 1974 wurde auf dem Gipfel ein weithin sichtbarer Telefon-Reflektor errichtet. Wegen seiner leichten Erreichbarkeit, des überragenden Panoramas und der bewirtschafteten Schutzhütte wird der Piz Boe sehr häufig besucht.
Stolz stehen wir hier auf dem Gipfel des Piz Boe auf 3’152 Meter über Meer und posieren für ein Beweisfoto. Zur Belohnung kehren wir in der Refugio Hütte ein und gönnen uns einen Kaffee mit einem Stück Apfelstrudel.
Auf dem Rückweg blicken wir ins Tal. Unten ist es sehr grün. Trotz vieler Wolken gibt es immer wieder Aufhellungen und stückweise blauen Himmel. Wir kriegen hier hautnah zu spüren, wie schnell sich das Wetter in den Bergen ändern kann. Von einer Sekunde auf die Andere wechselt es von Regen zu Sonnenschein.
Das Rifugio Forcella Pordoi ist eine weitere Hütte mit Restaurant zwischen dem Piz Boe und der Seilbahnstation Sass Pordoi.
Ein herrlicher Tag geht zu Ende und für uns heisst es zurück nach Bozen zu fahren.
Warst du auch schon mal in Den Dolomiten wandern? Die Landschaft ist wunderbar und wir können die Wanderung zum Piz Boe in den Dolomiten sehr empfehlen.
