Gornergrat (Zermatt) - Inmitten von Alpenriesen und Gletschern

Es ist eine andere Welt oben auf der Aussichtsplattform beim Gornergrat. Magisch, irgendwie. Unsere Blicke schweifen über die Gletscher und die Gebirgskette. Geradeaus das Monte-Rosa-Massiv mit etlichen 4000ern und rechterhand das Matterhorn. Allein dieser Anblick lässt uns die Welt rundherum vergessen. Die beste Aussicht auf das Matterhorn geniessen wir jedoch auf der Wanderung vom Gornergrat zurück nach Zermatt.

Voller Vorfreude wachen wir frühmorgens auf und schauen sofort aus dem Fenster. Enttäuscht setzen wir uns auf den Bettrand. Sonne ist weit und breit keine zu sehen, dafür aber ein grauer Deckel am Himmel. Und es sieht nicht aus, als ob es in Kürze besser wird. Was jetzt? Sollen wir trotzdem los und mit der Bahn auf den Gornergrat oder lieber noch ein Weilchen warten.

«Schauen wir uns doch einfach die Webcam des Gornergrat an, dann wissen wir wie das Wetter in der Höhe ist. Denn vielleicht ist es auf über 3000 Metern ja schöner», sagen wir zueinander. Tatsächlich, in den Bergen sieht es etwas besser aus. Wolkenfrei ist es auf dem Gornergrat zwar nicht, doch zwischen den Wolkenfetzen zeigt sich immer wieder blauer Himmel. Noch besser sieht das Wetter auf dem Klein Matterhorn aus.

«Na, dann fahren wir doch einfach zuerst aufs Klein Matterhorn und anschliessend auf den Gornergrat.» Diese spontane Entscheidung stellt sich als goldrichtig heraus.

Fahrt auf den Gornergrat

Die meisten Reisenden fahren mit der Zahnradbahn von Zermatt direkt zum Gornergrat. Die Talstation befindet sich im Dorfzentrum gegenüber vom Bahnhof. In 33 Minuten fährt die Bahn zuerst durch Wälder bis schliesslich die Baumgrenze erreicht wird. Das ist dann der Moment, in dem man freien Blick auf die Bergwelt hat.

Tickets kannst du hier kaufen: Gornergratbahn

Gornergrat – Glücksgefühle über den Wolken

«Wow», kommt es über unsere Lippen. Was für ein Panorama. In dem Moment, wo wir aus dem Zug steigen, geniessen wir bereits eine gigantische Aussicht. Das Matterhorn müssen wir uns zwar noch in der Fantasie vorstellen, denn es versteckt sich hinter den Wolken. Doch die Aussicht auf die verschiedenen Gletscher ist fantastisch. Die Wolken ziehen rasant über die Berge und machen die Umgebung sehr spannend.

Noch ist es ruhig an der Station Gornergrat. In der Hochsaison ist es sehr touristisch hier oben, nicht aber im Moment. Wir befinden uns auf 3089 m ü. M. Der höchste Punkt des Gornergrat liegt etwas höher, und zwar auf 3135 m. Langsam spazieren wir los und steuern die Aussichtsplattform an. Zuerst kommen wir an der Multimedialen Erlebniswelt «Zooom the Matterhorn» vorbei. Hier kannst du unter anderem mit 3-D VR Brillen über das Matterhorn fliegen.

Gigantisches 360° Panorama auf dem Gornergrat

Nachdem wir am Hotel und der kleinen Kapelle vorbei spaziert sind, erreichen wir schon bald die oberste Plattform. Wieder trauen wir unseren Augen kaum. Auch wenn es nicht das erste Mal ist, dass wir hier oben stehen, sind wir erneut unglaublich beeindruckt von der Aussicht. Die Dufourspitze 4634 m, der Liskamm 4527 m, der Castor 4228 m, der Pollux 4092 m, das Breithorn 4164, das Matterhorn 4478 m und die vielen anderen Bergriesen zu sehen, ist einmalig. Ein Viertausender reiht sich an den anderen. Dazwischen Gletscher, welche die Umgebung wie ein kunstvolles Kunstwerk aussehen lassen.

Wir stehen einfach nur da und es fühlt sich gerade an, als wären wir weit weg von der Zivilisation. Gedankenverloren schauen wir von links nach rechts und wieder zurück. Schliesslich bleibt unser Blick beim Gornergletscher hängen. Er ist mit knapp 13 km der drittlängste Gletscher der Alpen. Obwohl er die letzten Jahre merklich zurückgegangen ist, beeindruckt er noch immer sehr.

Auf der Aussichtsplattform gibt es viele Sitzgelegenheiten. Dick eingepackt setzen wir uns hin und geniessen es einfach an diesem besonderen Ort zu sein. Hoch oben auf über 3000 Metern und umgeben von 29 Viertausendern. Plötzlich breitet sich ein Glücksgefühl in uns aus. Die Natur ist doch einfach überwältigend. Wir vergessen die Zeit und alles um uns herum.

Gedankenverloren blicken wir auf das Breithorn und denken an die Besteigung des Allalinhorns zurück. Bevor wir nach Zermatt gereist sind, haben wir von Saas-Fee aus unseren ersten 4000er bestiegen. Ob das Breithorn unser nächster 4000er wird?

Wanderung vom Gornergrat bis Furi

Der Wettergott meint es gut mit uns, denn inzwischen haben sich die Wolken gelichtet und sogar das Matterhorn freigegeben. Bis auf einen hartnäckigen Wolkenfetzen zumindest.

Dass wir bei diesem Wetter ins Tal wandern, ist klar. Wie weit, das lassen wir noch offen. Bei der Bahnstation folgen wir dem Wanderweg Richtung Riffelsee, der vom Gornergrat in etwa einer halben Stunde erreichbar ist. Auf dem Weg talabwärts haben wir das Matterhorn immer im Blick. Und die Aussicht wird mit jedem Schritt schöner. Immer wieder ziehen wir unser Smartphone aus der Tasche und machen ein Foto.

Der Weg zwischen Gornergrat und Rotenboden heisst übrigens Aussichtsweg. Dieser Name könnte kaum treffender sein. Wenn du genug Zeit hast, gehe unbedingt das Stück zwischen Rotenboden und Gornergrat zu Fuss. Egal in welche Richtung. Es ist wirklich unglaublich schön. Du kannst entweder bei der Fahrt zum Gornergrat bei Rotenboden aussteigen oder auf dem Rückweg dort zusteigen.

Im Riffelsee spiegelt sich das Matterhorn

Der Riffelsee ist einer der beliebtesten Fotospots. Kein Wunder, denn das Matterhorn spiegelt sich auf der Wasseroberfläche und kitschig schöne Bilder sind garantiert.

Doch der Riffelsee ist nicht der einzige Ort für superschöne Fotos. Nachdem wir beim Riffelsee schon unzählige Fotos aufgenommen haben, finden wir kurz darauf eine kleine, eher unscheinbare Wasserfläche. Dort gibt es sogar noch schönere Bilder.

Wir wollen dich hier nicht langweilen mit Matterhorn-Bildern. Doch ein paar davon müssen wir dir einfach zeigen.

Wir sind noch immer in der baumlosen Höhe und geniessen die Aussicht ins Tal. Zermatt sieht von hier oben fast schon winzig aus. Noch besser ist jedoch die freie Sicht auf das Matterhorn. Inzwischen kreisen nur noch wenige Wolken um den imposanten Berg. Mit jedem Schritt kommen wir dem Matterhorn näher. Das nennen wir doch mal eine aussichtsreiche Wanderung.

Gornerschlucht, Gletschergarten und Hängebrücke

Beim nächsten Abzweiger wechseln wir auf den Gletschergartenweg. Es folgen steile Passagen, teils sind die Steine nass und rutschig. Wir konzentrieren uns auf den Weg, was bei dieser traumhaften Aussicht auf die Walliser Bergwelt schwierig ist. Inzwischen sind wir wieder unterhalb der Baumgrenze und der Weg führt durch Wald.

Wir blicken in die Gornerschlucht und zum Furggbach. Im Moment führt der reissende Fluss jede Menge Gletscherwasser, das tosend Richtung Tal fliesst. Nachdem wir den Abstieg geschafft haben, machen wir noch einen Abstecher zum Gletschergarten. Dort lernen wir interessantes über die Geschichte der Gletscher. Besonders cool sind die Gletschermühlen.

Zwischen dem Gletschergarten und der Hängebrücke kommen wir noch an einer grossen Feuerstelle mit Spielplatz vorbei. Ein idealer Ort zum Verweilen. Wir wollen weiter, denn es ist schon spät am Nachmittag. Wir überqueren den Holzsteg und erreichen kurz darauf die Hängebrücke. Sie ist 100 Meter lang und überspannt die Gornerschlucht. Sie ist zwar kürzer als die Charles Kuonen Hängebrücke bei Randa, doch irgendwie ist sie fast noch spektakulärer. Ein Blick nach unten lässt unseren Atem kurz stoppen. Obwohl wir schwindelfrei sind, pocht unser Herz plötzlich schneller. 90 Meter hoch ist die Brücke. Phu, dann geht’s hier ja ganz schön tief runter. Trotz Herzklopfen müssen wir regelmässig stehen bleiben und runter schauen. Denn die gewaltige Natur ist sehr eindrücklich.

Von der Hängebrücke bis zur Station Furi geht es nun stetig abwärts durch Fichtenwald und über Wiesen. Eine halbe Stunde später erreichen wir Furi, wo wir überglücklich und müde in die Gondel steigen und zurück nach Zermatt fahren. In luftiger Höhe gleiten wir über die eindrückliche Gornerschlucht, wo wir die Holzstege erkennen können. Die Schlucht kann man von Zermatt aus erkunden. Unsere Zeit ist leider zu knapp, doch beim nächsten Mal werden wir uns die Gornerschlucht dann auch noch ansehen. So haben wir wieder einen Grund gefunden nach Zermatt zurückzukommen.

Wie du zur Gornerschlucht kommst und was du sehen kannst, findest du im Blog von Zermatt Tourismus

Anreise auf den Gornergrat

Der Gornergrat mit der Aussichtsplattform auf 3131 m ü. M. ist mit der Bahn erreichbar. Die Talstation der Gornergrat Bahn befindet sich gegenüber vom Bahnhof Zermatt. Die Fahrt mit der Zahnradbahn dauert 33 Minuten.

Die Bahn fährt regelmässig von Zermatt nach Gornergrat mit Stopps in Findelbach, Riffelalp, Riffelberg und Rotenboden. Die Endstation Gornergrat befindet sich auf 3089 m ü. M. Die Züge verkehren regelmässig von morgens bis abends.

Die Fahrt auf den Gornergrat hat seinen Preis. Für eine einfache Fahrt von Zermatt bis Gornergrat zahlst du im Sommer CHF 63 und CHF 126 hin und zurück. Bei schönem Wetter empfehlen wir dir, den Rückweg zu Fuss abzuwandern. Auf dem Aussichtsweg kommst du am Riffelsee vorbei, wo du tolle Fotos mit Spiegelungen vom Matterhorn machen kannst. Ist es windstill, ist der Riffesee wie ein Spiegel und du siehst das Matterhorn gleich doppelt.

Falls dir der gesamte Weg zu weit ist, kannst du bei einer der Stationen in den Zug steigen. Oder du wanderst wie wir bis Furi und fährst mit der Gondel zurück nach Zermatt.

Ticket für die Matterhorn Zermatt Bergbahnen

Ein Peak Pass für einen Tag kostet je nach Saison zwischen CHF 159 und CHF 206 für Erwachsene. 50 % Ermässigung gibt es mit dem Generalabonnement, Halbtaxabonnement, Kinder von 6 bis 15.99 Jahren und dem Swiss Travel Pass. Wenn du einen Mehrtagespass kaufst, wird der Preis günstiger. Weitere Informationen, Fahrzeiten und aktuelle Preise findest du hier: Offizielle Seite der Gornergrat Bahn.

Unterkunft auf dem Gornergrat

Das 3100 Kulmhotel ist das höchste Hotel in den Schweizer Alpen und bietet alle Annehmlichkeiten. Moderne Zimmer, alle mit Bergblick und kostenfreiem WLAN. Essen kannst du im Vis-à-vis Restaurant oder im Panorama Selbstbedienungsrestaurant. Eine Übernachtung auf dem Gornergrat können wir aus eigener Erfahrung empfehlen. Das Bergpanorama zum Sonnenaufgang ist magisch. Denk unbedingt an warme Kleider, wenn du vor dem Sonnenaufgang raus gehst, kann es noch sehr kalt sein auf dieser Höhe.

Hier findest du weitere Infos, Preise und Fotos vom 3100 Kulmhotel

Übernachten im 3100 Kulmhotel auf dem Gornergrat ist ein unvergessliches Erlebnis. Bei schönem Wetter aufwachen und durchs Fenster das Matterhorn oder den Monte Rosa sehen, klingt fantastisch. Besonders schön ist es auch, wenn die Tagesgäste weg sind und man die Aussichtsplattform praktisch für sich allein hat. Da sich das Wetter in den Bergen schnell ändern kann, ist die Aussicht auf das Matterhorn nicht garantiert.

Unterkunft in Zermatt

Hotel Derby – Zentral gelegen an der Bahnhofstrasse. Wenige Gehminuten zum Bahnhof und zur Gornergratbahn. Das Haupthaus ist neu erbaut worden. Die Zimmer sind modern und gemütlich zugleich. Beim Ausbau wurde Arvenholz verwendet, was einen heimeligen Charakter verleiht.

Weitere Informationen über Zermatt

Umfassende Informationen über Aktivitäten, Attraktionen und Sehenswürdigen in Zermatt findest du im Tourismusbüro am Bahnhofplatz 5 oder auf der offiziellen Webseite von Zermatt Tourismus.