Der Margelchopf ist der Hausberg der Grabser. Unser Ziel ist der Gipfel auf 2’164 m, wo uns Ausblicke aufs St. Galler Rheintal und die Voralpen erwarten. Vom Voralpsee auf den Margelchopf sind fast 1’000 Höhenmeter zu überwinden. Klingt anstrengend? Das ist es auch. Doch es lohnt sich sehr. Wir nehmen dich mit auf die aussichtsreiche Wanderung mit steilem Aufstieg durch Wälder, über Alpenwiesen und an Alphütten vorbei. Fantastische Bergpanoramen kommen dabei nicht zu kurz.
Ein paar Stunden wandern und auf dem Gipfel mit einer fantastischen Aussicht belohnt werden, so stellen wir uns einen perfekten Wandertag vor. Unser Ziel ist der Margelchopf im Rheintal im Kanton St. Gallen. Der Gipfel liegt auf 2’164 m, den man vom Voralpsee oder vom Berghaus Malbun aus erreicht. Marcel hat während dem Studium in Buchs gewohnt und war regelmässig in der Gegend unterwegs. Die Strecke vom Berghaus Malbun auf den Margelchopf kennt er bereits, deshalb entscheiden wir uns für die Route vom Voralpsee auf den Gipfel.
Margelchopf Wanderung – Was erwartet dich in diesem Beitrag?
Wir beschreiben zwei Wanderrouten auf den Grabser Hausberg. Die erste Tour führt vom Parkplatz Voralp auf den Margelchopf und die Zweite vom Berghaus Malbun auf den Margelchopf. Du findest Eckdaten zur Wanderung, die Routenbeschreibung und Fotos. Lies weiter und schau dir die wunderschöne Aussicht vom Gipfel auf das Rheintal, die Appenzeller Alpen und die Alvier-Gruppe an.
Eckdaten zur Margelchopf Wanderung vom Parkplatz Höhi-Voralp
Distanz: 11.4 km | Wanderzeit: 5:40 h (Aufstieg: 3:20 h, Abstieg 2:20 h | Schwierigkeitsgrad: anspruchsvoll (T3) | Höhenmeter: ⇑ 976 m ⇓ 976 m
Wegpunkte: Parkplatz Höhi-Voralp (1’188 m) – Inggernast (1’439 m) – Schlösslichopf (1’806 m) – Isisizsess (1’863 m) – Sisitzgrat (2’016 m) – Margelchopf (2’164 m) – Sisitzgrat (2’016 m) – Isisizsess (1’863 m) – Voralpsee (1’218 m) – Parkplatz Höhi-Voralp (1’188 m)
Start- und Endpunkt der Wanderung
Parkplatz Höhi bei der Voralp am Grabser Berg (gebührenpflichtige PP, Tageskarte CHF 6, 2-Tageskarte CHF 9). Gegenüber befindet sich die Alpsennerei Höhi-Voralp.
Anfahrt zum Voralpsee und Startpunkt Margelchopf Wanderung
Auf der N13 Autobahnausfahrt Buchs nehmen oder von Wattwil, Wildhaus nach Buchs. Von Buchs nach Grabs und dort in der Dorfmitte dem Wegweiser Voralp folgen. Kurvige, enge Strasse von Grabs bis zum Parkplatz Höhi-Voralp. Es stehen genügend Parkplätze zur Verfügung.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Grabs den Bus Richtung Voralp Kurhaus nehmen. Bei der Postauto Haltestelle Höhi-Voralp aussteigen, dieser befindet sich beim gleichnamigen Parkplatz.
Auf sanften Start folgt steiler Aufstieg
Wir starten die Wanderung beim Parkplatz Höhi-Voralp und folgen dem schmalen Weg durch den Wald bis Chalchofen. Dort treffen wir auf eine breite Waldstrasse, die leicht ansteigt. Rund 5 bis 10 Gehminuten weiter finden wir den Wegweiser. Links weg geht es nach Inggernast, da wollen wir hin.
Auf einem schmalen Pfad geht es steil aufwärts durch den Wald. Eigentlich logisch, denn Inggernast befindet sich auf 1’437 m ü. M. So haben wir über 250 Höhenmeter zu bewältigen und das auf nur etwas mehr als einem Kilometer. Der steile Zickzack-Weg hat es ganz schön in sich. Wir stoppen regelmässig und atmen tief ein und aus. Es ist zwar anstrengend, doch wir geniessen es. Ist ein perfektes Konditionstraining. Wenn auch du Lust auf einen anspruchsvollen Aufstieg hast, ist das der richtige Weg für dich.
Wer einen längeren Weg in Kauf nimmt, kann es gemächlicher angehen. Der alternative Wanderweg ist mit 2.7 km fast doppelt so lang, dafür weniger anstrengend. Rechne vom Parkplatz aus mit rund 50 Minuten bis Inggernast.
Aussicht vom Schlösslichopf auf den Voralpsee
Nach einer kurzen Verschnaufpause folgt wieder ein steiles Stück. Wir schauen hoch und blicken direkt an die imposante Bergwand. Inzwischen haben wir die 1’600 Meter Marke erreicht. Der Wanderweg verläuft nun unterhalb des Bergs in westliche Richtung. Inzwischen haben wir unsere Jacken im Rucksack verstaut, denn wir kommen beim Aufstieg ganz schön ins Schwitzen. Beim Chappeli treffen wir auf eine Alphütte mit Brunnen. Eine willkommene Erfrischung.
Nach einer kurzen Pause wandern wir weiter zum Schlösslichopf. Die Kieswege sind teils recht matschig vom geschmolzenen Schnee. An ein paar schattigen Ecken liegt jedoch noch etwas Schnee und sogar genug, dass es für eine Schneeballschlacht reicht.
Inzwischen sind wir etwa 1.5 Stunden unterwegs und erreichen den Schlösslichopf. Ein Aussichtspunkt, den du auf keinen Fall verpassen solltest. Wir stehen am Felsvorsprung und staunen nicht schlecht. Senkrecht unter uns sehen wir den Voralpsee. Wir stellen uns vor, wie es wäre Flügel zu haben. Einfach abheben und über die wunderschöne Landschaft schweben.
Die Aussicht vom Schlösslichopf ist genial. Ein Blick in die Tiefe, dort zeigt sich der Voralpsee. Geradeaus erkennen wir die Appenzeller Alpen mit dem Hohen Kasten und den Säntis. Auf der anderen Seite können wir den imposanten Gamsberg bewundern, der mit 2’385 m die höchste Erhebung in der Alvier-Gruppe ist.
Beim Schlösslichopf teilt sich der Wanderweg. Wir wollen auf den Margelchopf wandern, so nehmen wir den linken Abzweiger. Rechts geht’s zur Oberlänggli, zur Unterlänggli und am Langgnerbach runter zum Voralpsee. Diese Strecke gehen wir auf dem Rückweg, sobald wir vom Gipfel zurück sind.
Vom Schlösslichopf auf den Margelchopf
Wir werfen nochmals einen Blick zum Voralpsee runter und freuen uns schon auf eine gemütliche Pause am Seeufer. Zuerst wartet noch der Gipfel des Margelchopf auf uns. Vom Schlösslichopf geht es moderat weiter bis zur nächsten Alphütte bei Isisizsess. Und jetzt sehen wir ihn, den Margelchopf.
Bei der Alphütte treffen wir auf ein Pärchen mit Hund. Wir grüssen uns und wandern voll motiviert weiter. Und plötzlich haben wir einen Weggefährten dabei. Der Hund wedelt mit dem Schwanz und rennt vor uns her. In regelmässigen Abständen wartet er, kniet sich hin und will mit uns spielen. Irgendwann merkt er, dass es Zeit ist wieder zu seinen Besitzern zurück zu gehen.
Der Wanderweg verläuft wieder stetig aufwärts, die Steigung ist jedoch angenehm. Vor uns sehen wir den Sisitzgrat, wo noch einige Schneereste liegen. Bald erreichen wir den Sisitzgrat, wo wir mit einer fantastischen Aussicht auf die Alvier-Gruppe belohnt werden. Wunderschön, die schneegezuckerten Berghänge.
Margelchopf – Dem Ziel ganz nah
Wir blicken hoch zum Margelchopf. Unser Ziel ist nun in greifbarer Nähe. Auf dem letzten Stück haben wir nun unser Ziel ständig vor Augen. Wir gehen auf dem Sisitzgrat entlang und erreichen bald einen steinigen Zickzack-Weg. Spannend wird der Schlussaufstieg, der über grosse Felsen senkrecht hochgeht. Der kritische Abschnitt ist mit Stahlseilen gesichert, sodass der Aufstieg problemlos ist.
Geschafft! Nach über drei Stunden haben wir den Gipfel erreicht. Wir lassen unsere Blicke über das weite Rheintal schweifen und geniessen den Moment in vollen Zügen. Wir suchen uns einen Platz auf dem grasbewachsenen Hochplateau. Während wir unsere Sandwiches geniessen, lassen wir uns vom Panorama verzaubern. Wir vergessen schon fast die Zeit, es ist so herrlich hier oben.
Nachdem wir uns fast einen Sonnenbrand geholt haben, machen wir uns langsam auf den Abstieg. Bis zum Schlösslichopf folgen wir demselben Weg wie beim Aufstieg. Dann nehmen wir den linken Abzweiger nach Oberlänggli, wo wir nach knapp 10 Minuten an einer Alphütte vorbeikommen.
Der Wanderweg geht immer steiler abwärts, teils müssen wir den Wanderweg suchen. Es scheint, als ob nicht mehr so viele Wanderer auf dieser Route unterwegs sind. Das Terrain ist teils anspruchsvoll, weil auch vermehrt Äste und umgestürzte Bäume über dem Pfad liegen. Beim Abstieg kommen wir auch noch an der Alphütte Unterlänggli vorbei.
Ein grosser Teil des Weges führt nun durch den Wald bis wir schliesslich den Wegweiser zum Voralpsee entdecken. Bevor wir jedoch zum See kommen, haben wir noch ein paar Kilometer vor uns. Zweimal müssen wir den Bach überqueren. Das eine Mal sind die Steine im Flussbett sehr rutschig und es geht senkrecht in die Tiefe. Ein Fehltritt könnte verheerend sein. Langsam, vorsichtig und konzentriert gehen ist der Trick. Nach zweieinhalb Stunden erreichen wir schliesslich den Voralpsee. Einer ausgedehnten Pause am ruhigen Seeufer steht nun nichts mehr im Weg.
Voralpsee – Wunderschöner Natursee beim Grabserberg
Der idyllische Voralpsee ist ein beliebtes Ausflugsziel für Naturliebhaber, Familien, Spaziergänger, Wanderer und Biker. Der hübsche Bergsee befindet sich in einer Mulde auf dem Grabserberg, umgeben von Wäldern und Weiden. Wer einmal um den Voralpsee spazieren möchte, kann das tun. Der See ist knapp 550 Meter lang und rund 250 Meter breit. Im Sommer lädt er zum Baden ein und wer einen schönen Sommersonntag in der Natur verbringen möchte, kann bei einer Feuerstelle auch gleich was Leckeres grillen. Neben diversen Picknickplätzen gibt es auch einen Kiosk mit Verpflegung und Toiletten. Bei unserem Besuch Mitte Oktober war der Kiosk geschlossen. Vermutlich ist er nur während der Sommersaison geöffnet.
Fischen am Voralpsee
Der Voralpsee ist auch beliebt bei Fischern. Wer sein Glück versuchen möchte, kann ein Angelpatent für einen Tag, eine Woche oder die gesamte Saison beim Fischereiverein Werdenberg beantragen. Im See soll es Saiblinge und Forellen geben.
Wanderung vom Berghaus Malbun auf den Margelchopf
Wir anfangs erwähnt, wandern die meisten vom Berghaus Malbun auf den Margelchopf. Der Hauptgrund ist wohl, weil der Aufstieg weniger anstrengend ist.
Anfahrt: Auf der N13 die Ausfahrt Buchs nehmen. Vom Zentrum der Buchserbergstrasse 10 km folgen. Die kurvige Bergstrasse führt zum Berghaus Malbun. Kostenpflichtige Parkplätze sind vorhanden.
Start- und Endpunkt der Wanderung
⇒ Parkplatz beim Berghaus Malbun ⇐
Eckdaten zur Margelchopf Wanderung ab Malbun
Distanz: 9.5 km | Wanderzeit: 3:30 h | Schwierigkeitsgrad: anspruchsvoll (T3) | Höhenmeter: ⇑ 793 m ⇓ 793 m
Wegpunkte: Berghaus Malbun (1’371 m) – Obersäss (1’743 m) – Hanenspil (1’888 m) – Bi den Seen (1’983 m) – Sisitzgrat (2’016 m) – Margelchopf (2’164 m) – Sisitzgrat (2’016 m) – Bi den Seen (1’983 m) – Obersäss (1’743 m) – Berghaus Malbun (1’371 m)
Der Wanderweg startet direkt beim Parkplatz Berghaus Malbun. Zuerst geht es aufwärts über Weiden, durch den Wald und erneut ein paar Hänge hoch bis zur Alp Obersäss. Erreicht man die Alphütte, sind die ersten 400 Höhenmeter bereits geschafft. Der Wanderweg wird nun etwas flacher und führt über Alpwiesen unterhalb am Hanenspil entlang. Man kann auch über den Hanenspil auf 1’888 Metern wandern. Schliesslich kommt man zu den vielen kleinen Bergseen «Bi den Seen». Sie befinden sich zwischen dem Margelchopf und dem Glannachopf. Die Landschaft ist wunderschön, besonders bei schönem Wetter. Dann spiegelt sich die Umgebung auf der Wasseroberfläche der kleinen Seen.
Vom Sisizgrat auf den Margelchopf
Nun ist es nur noch ein Katzensprung bis zum Sisizgrat auf 2’016 m ü. M. Und auch der Margelchopf ist nicht mehr allzu weit. Hier trifft der Weg auf den vorher beschrieben Wanderweg vom Voralpsee. Mit jedem Schritt auf dem Sisizgrat kommt man dem imposant Margelchopf näher. Der Bergwanderweg wird steiniger und verläuft im Zickzack aufwärts bis man vor einer Felswand steht. Der Schlussaufstieg ist so steil, dass dieser mit Seilen gesichert ist. So ist der Auf- und Abstieg gut machbar. Hat man diese Passage geschafft, wird man mit einer gewaltigen Aussicht belohnt. Oben auf dem Wiesenplateau fühlt es sich fast an wie auf einer kleinen Insel.
Plane genug Zeit für eine ausgedehnte Pause auf dem Margelchopf ein. Wir haben es oben ja bereits beschrieben und die Fotos sprechen für sich.
Der Abstieg erfolgt denselben Weg zurück. Du kannst auch vom Berghaus Malbun am Buchserberg zum Margelchopf und hinunter an den Voralpsee wandern. Die Streckenlänge beträgt dann etwa 13 km (Höhenmeter: 900 m aufwärts, 1’050 m abwärts).
Es gibt ein Postauto, das von Voralp nach Grabs fährt. In Grabs mit dem Bus nach Buchs, dort erneut umstiegen, um von Buchs zum Berghaus Malbun zu gelangen. Achtung, die reine Fahrzeit dauert 70 Minuten. Je nach Verbindung und Wartezeit musst du jedoch viel mehr Zeit einrechnen.
Die beste Saison für die Wanderung auf den Margelchopf
Die beste Zeit, um auf den Margelchopf zu wandern, ist unserer Meinung vom Spätfrühling bis Herbst. Doch auch der Winter hat seinen Reiz. Wer gerne mit Schneeschuhen wandert, kann auch im Winter auf den Gipfel steigen.
Tipp für den Winter
Du willst eine abenteuerliche, anspruchsvolle Tour machen? Im Winter kannst du vom Berghaus Malbun mit den Schneeschuhen auf den Margelchopf. Der letzte Teil ist im Winter jedoch nicht zu unterschätzen. Wenn du geübt bist und dich im Winter bei Schnee hinauf wagst, ist es ratsam Steigeisen und einen Pickel mitzunehmen. Du kannst dich natürlich auch einer geführten Schneeschuhtour anschliessen.
Wichtige Informationen für die Margelchopf Wanderung
- Verpflegung: Picknick und genügend Wasser mitnehmen. Bei den meisten Alphütten gibt es auch Brunnen, wo man Wasser auffüllen kann.
- Trittsicherheit ist zwingend erforderlich. Es gibt kritische Stellen, wo ein Fehltritt verehrende Folgen haben können.
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Wanderungen im Alpstein und den Appenzeller Alpen
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