Rheintaler Höhenweg – 118 km, 1’000 unvergessliche Eindrücke und 3 Blasen

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  • Beitrag zuletzt geändert am:28. Februar 2023
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Unsere Sehnsucht nach dem Reisen ist gross und irgendwie können wir uns nicht mehr zurückhalten. Doch in ein Flugzeug steigen möchten wir nicht. Noch nicht. Denn es gibt noch so viele Orte in der Schweiz, die wir entdecken möchten. Zu Fuss und mit dem Zelt im Rucksack ziehen wir los. Sechs Tage sind wir auf dem Rheintaler Höhenweg unterwegs. Was uns bleibt sind 118 km mehr auf den Sohlen, 1’000 unvergessliche Eindrücke, drei Blasen und Lust auf mehr.

Es gibt Momente im Leben, da macht es einfach Klick. So ist es uns vor kurzem ergangen, als wir über unser Leben nachgedacht haben. Wir lieben das Reisen. Das Unterwegssein. Und die Freiheit. Doch so einfach ist es im Moment nicht mit dem Reisen. Oder doch? Statt in die Ferne reisen, ziehen wir los. Von der Haustüre aus. Neun Tage wandern wir zu Fuss durch das Appenzellerland bis zum Bodensee und anschliessend bis nach Sargans. Davon sind wir sechs Tage auf dem Rheintaler Höhenweg unterwegs. Ein einmaliges Erlebnis. Landschaftlich, mental und körperlich. Wir haben nicht nur unglaublich schöne Orte in der näheren Umgebung entdeckt, sondern auch viel über uns selbst gelernt.

Was es auf dem Rheintaler Höhenweg zu entdecken gibt, und welche Streckenabschnitte besonders schön sind, beschreiben wir in diesem Beitrag.

Rheintaler Höhenweg von Rorschach nach Sargans

105 km sind es von Rorschach nach Sargans, wenn man auf dem Rheintaler Höhenweg wandert. 118 km sind es bei uns geworden, weil wir zwei kleinere Abstecher eingelegt haben. In sechs Etappen führt der Wanderweg durch Weinberge und Wälder, über Weiden und Wiesen, an Schlössern und Burgen vorbei.

Wir haben uns entschieden unterwegs im Zelt zu schlafen. Eine gute Entscheidung, denn wir haben uns inmitten der Natur sehr wohl gefühlt und die Ruhe unglaublich genossen. Du kannst natürlich auch in Gaststätten, B&B’s, Hotels oder im Berghaus übernachten.

Inhaltsverzeichnis

Die einzelnen Etappen können auch als Tageswanderungen unternommen werden. In den grösseren Orten führt der Wanderweg an Bahnhöfen und Bushaltestellen vorbei, wo du bequem auf den Bus oder Zug umsteigen kannst.

Eckdaten zum Rheintaler Höhenweg

  • Die Wanderwege sind mit gelben Wegweisern und einem grünen Kleber mit der Zahl 86 markiert.
  • Aussichtsreiche und landschaftlich vielfältige Mehrtageswanderung.
  • Wanderwege durch Rebberge, Wälder und Weiden, zu Schlössern und Burgruinen.
  • Fantastisches Bergpanorama zwischen Wildhaus und dem Berghaus Malbun.
  • Lohnender Abstecher zum Voralpsee. Idyllischer Bergsee zum Verweilen.

Distanz: 105 km | 6 Etappen | Schwierigkeit: mittel | Gesamte Wanderzeit: 32 h 20 min | Höhenmeter: 5’000 ↑ 4’900 ↓

1. Unsere Etappe: Rorschach – Zehrberg oberhalb von St. Margrethen (18 km)

Offizielle Etappe Rheintaler Höhenweg: Rorschach – Berneck (19 km)

Distanz: 19 km | Dauer: 5:45 h | Höhenmeter: 800 ↑ 780 ↓

Was für ein genialer Start. Wir stehen am Bodensee bei strahlendem Sonnenschein und staunen, wie schön es wieder ist. Die Regentage, die wir auf der Wanderung durch das Appenzellerland hatten, sind sofort vergessen. Wir schauen zum Himmel und automatisch zieht es unsere Mundwinkel hoch. Das Wetter ist voll auf unserer Seite und die kommenden Tage soll es so bleiben. Voller Vorfreude hieven wir unsere prallgefüllten Rucksäcke hoch. Zwölf Kilogramm schwer sind sie. Ein Gewicht, mit dem wir ganz zufrieden sind.

Vom Hafen Rorschach spazieren wir gemütlich am See entlang bis zum Hauptbahnhof. Dort müssen wir uns bereits vom See verabschieden, denn der Rheintaler Höhenweg verläuft nun Richtung Süden, weg vom See.

Beim Aufstieg kommen wir an schönen Wohnhäusern vorbei. Die meisten mit grossen Terrassen und Traumaussichten auf den Bodensee. Ebenfalls am Weg befinden sich die Schlösser Wartegg und Wartensee. Beides sind heute Hotels mit Restaurants.

Rorschach am Bodensee

Schloss Wartegg in Rorschach

Mehrheitlich verläuft der Wanderweg noch auf asphaltierten Strassen. Als wir die Anhöhe am Rorschacherberg erreichen, können wir an einem Hang Gleitschirmpiloten zuschauen, wie sie ihre Übungsflüge absolvieren. Ist bestimmt ein grossartiges Gefühl bei dieser Aussicht abzuheben.

Steiniger Tisch und Rebberge

Auch wir geniessen die Sicht auf den Bodensee, bevor es in den Wald geht. Bald erreichen wir Buechstieg, wo wir auf Naturstrassen an Schafweiden entlang spazieren. Inzwischen dominieren Rebberge das Landschaftsbild. Wir schauen hinüber zum Steinigen Tisch, dem Hügelzug mit den Rebbergen. Der Steinige Tisch ist ein beliebtes Ausflugsziel und befindet sich auf der Krete des Buechberges auf 523m ü. M.

Rebberge und Steiniger Tisch im Rheintal

Als wir den Klusbach überqueren, entdecken wir den Wanderwegweiser mit den Nummern 22 und 86. Hier treffen die beiden Wanderwege Kulturspur Appenzellerland (Nr. 22) und der Rheintaler Höhenweg (Nr. 86) zusammen. Wenn dich die Mehrtageswanderung durch das Appenzellerland interessiert, findest du in diesem Beitrag mehr darüber: Kulturspur Appenzellerland

Zurück auf dem Rheintaler Höhenweg. Die nächste Ortschaft, die wir durchlaufen ist Thal. Es ist gerade Mittagszeit und wir freuen uns über den Dorfbrunnen, wo wir unsere Wasserreserven auffüllen können. Zudem gibt es im Zentrum ein Restaurant mit Take-Away. Das kommt uns sehr gelegen. Mit zwei Hotdogs setzen wir uns auf eine Parkbank und geniessen die Mittagspause.

Gestärkt geht es weiter. Der Weg führt nun durch den Wald und Rebberge bis zum Schloss Weinberg. Im Schloss Weinberg ist ein Restaurant untergebracht. Eine tolle Location und überaus beliebt für Hochzeitsfeiern. Auch an der Burgruine Grimmenstein kommen wir vorbei, die sich erhöht auf einem Hügel inmitten eines Rebbergs befindet. Von der ehemaligen Raubritterburg sind jedoch nur noch Mauerreste übrig.

Schloss Weinberg in St. Margrethen

Unsere erste Nacht im Zelt auf dem Rheintaler Höhenweg

Nach einem kurzen Stopp beim Schloss wandern wir weiter. Ein paar Kilometer wollen wir noch zurücklegen. Kurz nach 17 Uhr erreichen wir den bewaldeten Zehrberg. Langsam ist es Zeit einen Schlafplatz zu suchen. Wir entdecken einen Trampelpfad und versuchen unser Glück. Der schmale Weg führt uns auf einen Erdwall, wo wir den perfekten Platz für unser Zelt finden. Der Boden ist übersäht mit trockenen Blättern und soft. Es dauert keine 15 Minuten und unser Zelt steht.

Das Abendessen ist schnell zubereitet, denn wir haben unsere Mahlzeiten bereits in Portionen abgepackt. Unsere Fertigmischung besteht aus Hörnli, getrockneten Zwiebeln und Gewürzen. Die Idee unsere Mahlzeiten in Portionen abzupacken, haben wir bei anderen Weitwanderern abgeschaut. Eine super Idee, denn so brauchen wir nur Wasser aufkochen, rühren und warten. Und schon ist das Essen fertig.

Proviant Mehrtageswanderung

Zelten im Wald in der Schweiz

2. Zehrberg bei St. Margrethen – Kristallhöhle Kobelwald in Oberriet (27 km)

Offizielle Etappe Rheintaler Höhenweg: Berneck – Altstätten (13 km)

Distanz: 13 km | Dauer: 4 h | Höhenmeter: 600 ↑ 560 ↓

Nach einer relativ entspannten Nacht – wir sind nur zweimal aufgewacht, weil uns zu kalt wurde – geniessen wir unseren Kaffee und das Porridge frühmorgens gleich doppelt so fest. Gestärkt machen wir uns auf den Weg und kommen in Berneck vorbei. Der Wanderweg verläuft vermehrt durch Rebberge. Wir sind hier in der Weinregion, in der Trauben für Riesling Silvaner angepflanzt werden.

Schlössertour im Rheintal

Es gibt aber nicht nur Rebberge, sondern auch Schlösser. Das Schloss Grünenstein in Balgach ist in Privatbesitz. Neun Wohnungen sind 1983 im Schloss eingebaut worden. Zudem gibt es Räume, die man für Hochzeiten, Feiern oder zum Arbeiten mieten kann.

Knapp 3 km weiter treffen wir bereits auf das nächste Schloss. Diesmal ist es das Schloss Weinstein, ein Gourmettempel und eine überaus beliebte Location für Hochzeiten. Mit unseren Wanderklamotten sind wir total underdressed, deshalb wandern wir lieber weiter.

Zwei Kilometer weiter kommen wir dann am Schloss Neu-Altstätten vorbei. Der Rheintaler Höhenweg entpuppt sich als Schlössertour. Wie das Schloss Weinstein ist auch Neu-Altstätten in den Rebbergen eingebettet.

Schloss Grünenstein in Balgach

Schloss Weinstein in Marbach

Schloss Neu-Altstätten am Rheinhaler Höhenweg

Spaziergang durch die Altstadt Altstättens

Wir freuen uns schon auf Altstätten, denn wir hoffen dort einen Dorfbrunnen zu finden. Im Zentrum der Altstadt finden wir tatsächlich einen Brunnen mit Trinkwasser. Grossartig. Schnell packen wir unsere leeren Pet-Flaschen aus und füllen sie mit frischem Wasser. Der Supermarkt ums Eck ist auch noch geöffnet, sodass wir uns mit Lebensmitteln eindecken können. Natürlich nehmen wir uns auch Zeit, uns in der Altstadt umzusehen. Die Fassaden sind superschön.

Altstadt von Altstätten im Rheintal

Allzuviel Zeit wollen wir jedoch nicht in der Stadt verbringen. Denn der Streckenabschnitt zwischen Berneck und Altstätten ist relativ dicht besiedelt, sodass sich die Suche nach einem Platz für unser Zelt etwas schwierig gestaltet.

27 km haben wir bereits auf den Sohlen, als wir beim Grillplatz oberhalb der Kristallhöhle Kobelwald unsere Rucksäcke abstellen. Geplant haben wir nicht, an einem Tag so weit zu wandern. Doch die Suche nach einem geeigneten Platz für unser Nachtlager ist alles andere als einfach. Das Terrain im Wald ist steil und dicht überwachsen. Umso glücklicher sind wir, als wir etwas zurückversetzt von der Grillstelle ein kleines, flaches Plätzchen entdecken.

Inzwischen sind wir beim Zelt aufstellen routiniert und wenige Minuten später steht unsere kleine Behausung. Kurz bevor wir uns hinlegen, geniessen wir noch die Aussicht auf das Rheintal. Die Abendstimmung ist genial. Doch noch schöner ist der Sonnenaufgang am nächsten Tag.

Abendstimmung auf dem Rheintaler Höhenweg

Sonnenaufgang im Kobelwald in Oberriet

Unterkunft in Altstätten

Hotel Sonne – Zentrale Lage, grosse Zimmer und gutes Preis-Leistungsverhältnis.

3. Kristallhöhle Kobelwald in Oberriet – Burgruine Hohensax in Sennwald (19 km)

Offizielle Etappe Rheintaler Höhenweg: Altstätten – Sennwald (21 km)

Distanz: 21 km | Dauer: 6:20 h | Höhenmeter: 1’000 ↑ 1’000 ↓

Frühstücken am Strassenrand klingt alles andere als romantisch. Es gibt jedoch Ausnahmen. Wie zum Beispiel hier, mitten im Kobelwald. Am Horizont kommt langsam die Sonne hervor. Mit einer heissen Tasse Kaffee in der Hand beobachten wir, wie der neue Tag erwacht. Diese wundervolle Aussicht versorgt uns sofort mit neuer Energie für die nächste Etappe auf dem Rheintaler Höhenweg. Und die brauchen wir heute. Denn es gibt 1’000 Höhenmeter zu bewältigen. Ab- und aufwärts.

Wanderweg auf dem Rheintaler Höhenweg

Im Kobelwald geht es wieder hinunter ins Tal, wo der Wanderweg ein Stück der Hauptstrasse folgt. Am Dorfeingang bei Rüthi finden wir einen Brunnen mit Trinkwasser. Das kommt uns wie gerufen. Sofort packen wir unsere leeren Gebinde aus und befüllen sie mir herrlichem, frischen Wasser. Der Nachteil, unsere Rucksäcke sind auf einen Schlag um drei Liter schwerer.

Nach kurzer Rast folgen wir wieder dem Wegweiser mit der Nummer 86. Gerade eben standen wir noch an der Hauptstrasse, doch nur wenige Gehminuten auf der Nebenstrasse und wir sind bereits wieder auf dem Land. Bauernhäuser, Weiden und Wiesen weit und breit. Manchmal lohnt es sich auch einen Pfad ins Gebüsch zu folgen. Marcel entdeckt so per Zufall diesen Wasserfall nur wenige Meter neben dem Wanderweg.

Wasserfall im Rheintal

Je weiter wir wandern, desto dünner besiedelt wird es. Als wir durch die Bauernsiedlung Plona spazieren, staunen wir. Der unbekannte Weiler ist charmant und idyllisch gelegen. Plona befindet sich am Fuss vom Hohen Kasten.

Mittagspause in Sennwald

Durch Wald und über Wiesen geht es weiter nach Sennwald. Das Dorf kommt uns wie gerufen. Der Wanderweg führt zwar oberhalb von Sennwald weiter, doch wir hoffen in Sennwald ein Restaurant zu finden. Deshalb verlassen wir kurz den offiziellen Rheintaler Höhenweg. Der Abstecher lohnt sich. Im Restaurant Schäfli essen wir bei schönstem Sommerwetter einen grossen Fitnessteller und ein Schnipo. «Weisst du, was ich am Wandern so cool finde?», sage ich zu Marcel. «Nein», meint Marcel. «Dass man essen kann, was man will und dabei kein Gramm zunimmt.»

Sennwald im Rheintal

Aussicht auf Frümsen im Rheintal

Satt und zufrieden wandern wir weiter nach Frümsen, wo wir bei der Bergbahn vorbeikommen. Die Bahn führt hoch zur Staubern. Auf dem Panoramaberg befindet sich das Berggasthaus Staubern (1’751 m ü. M.), wo man eine wunderbare Aussicht auf vier Länder geniesst.

Wir fahren nicht auf den Berg, sondern wandern weiter und kommen am Baumnussweg vorbei. Frümsen ist ein Nussdorf und auf dem rund 5 km langen Baumnussweg kannst du Wissenswertes über Baumnüsse lernen.

Burgruine Hohensax

Als wir die Burgruine Hohensax erreichen, haben wir bereits wieder 18 km zurückgelegt. Unsere Blicke schweifen über die Ruine und zu den Bergen. Was für eine Traumkulisse. Wir schauen uns an uns sagen: «Das wäre doch ein herrlicher Platz zum Zelten. Und stell dir vor, den Frühstückskaffee bei diesem Panorama zu geniessen wäre doch der Hammer.»

Bevor wir uns entscheiden, wo übernachten, schauen wir uns die Ruine etwas genauer an. Zwei andere Wanderer sind auch noch unterwegs, doch sie kommen nur, um ein paar Fotos zu schiessen.

Uns gefällt die Umgebung so gut, dass wir entscheiden zu bleiben. Die Sonne verabschiedet sich leider schon früh hinter der Bergkette. Doch wir schaffen es noch vorher das Zelt aufzustellen. Sobald die Sonne weg ist, wird es kühl. Deshalb verkriechen wir uns schnell ins Zelt und freuen uns auf den kommenden Wandertag.

Burgruine Höhensax auf dem Rheintaler Höhenweg

Burgruine Hohensax Rheintaler Höhenweg

Unterkunft in Sennwald

Hotel Hecht – Gute Lage, Zimmer zweckmässig eingerichtet.

4. Burgruine Hohensax in Sennwald – Campingplatz Wildhaus (18 km)

Offizielle Etappe Rheintaler Höhenweg: Sennwald – Wildhaus (19 km)

Distanz: 19 km | Dauer: 5:50 h | Höhenmeter: 1’200 ↑ 560 ↓

Nach einer entspannten, kalten Nacht werden wir von Kuhglocken-Gebimmel geweckt. Ein herrliches aufwachen.

Der Wegverlauf von der Ruine Hohensax bis zur Felsenbachbrücke ist angenehm. Obwohl es ein paar Steigungen gibt, sind sie gut machbar. Zwischendurch gibt es auch immer wieder Parkbänke, wo wir ein paar Minuten pausieren und die Aussicht geniessen können.

Bei der Hardegg sind die Bauern voll beschäftigt mit der Bewirtschaftung ihrer Felder. Teils sind die Hänge so steil, dass mit speziellen Maschinen das Gras geschnitten werden muss. Uns fällt auf, dass es riesige Unterschiede gibt, bei der Feldarbeit. Die einen arbeiten mit modernen, riesigen Traktoren, wobei andere wiederum noch viel Handarbeit anlegen.

Kurz nach dem Mittag erreichen wir unser Tagesziel. Wildhaus. Ausnahmsweise gehen wir auf den Campingplatz, denn wir haben dringend eine Dusche nötig. Zudem gönnen wir uns einen halben Tag «frei» vom Wandern. Frisch geduscht stossen wir mit einem Bier auf die letzten Tage und das Traumwetter an. Und wenn wir schon in der Zivilisation sind, gehen wir abends aus.

Bauernhaus in Wildhaus

Unterkunft in Wildhaus

Hirschen Wildhaus – Zentrale Lage. Moderne, grosszügige Zimmer.

Hotel Restaurant Schönau – Gute Lage etwas ausserhalb vom Zentrum. Gemütliche Zimmer und gutes Restaurant. Die Pizza ist sehr lecker. Haben schon mehrmals dort gegessen.

5. Campingplatz Wildhaus – Oberschaan (24 km)

Offizielle Etappe Rheintaler Höhenweg: Wildhaus – Malbun / SG (15 km)

Distanz: 15 km | Dauer: 5 h | Höhenmeter: 950 ↑ 660 ↓

Nach einer entspannten Nacht auf dem Campingplatz Schafbergblick in Wildhaus wandern wir frisch und munter los. Einmal mehr startet der Tag mit einem steilen Aufstieg. Bis Älpligatter verläuft der Wanderweg mehrheitlich durch den Wald. Zwischendurch lichtet sich der Wald, sodass wir wunderschöne Aussichten auf den Wildhauser Schafberg geniessen können. Ein Traum, die Aussicht und auch das Wetter. Rund 20 Grad, zwischendurch eine frische Brise, das sind perfekte Bedingungen zum Wandern.

Als wir den Oelberg erreichen, sind wir auf 1’432 m ü. M. und somit fast auf dem höchsten Punkt unserer Wanderung. Bei der Alp Oelberg klettert das Thermometer sogar auf 23 Grad.

Kühe in Wildhaus am Rheintaler Höhenweg

Reni und Marcel auf dem Rheintaler Höhenweg

Ölberg auf dem Rheintaler Höhenweg

Mittagessen am Voralpsee

Rund 3 km weiter kommen wir an die Weggabelung bei der Voralp. Der offizielle Wegverlauf führt nicht bis zum Voralpsee, doch wir machen den kleinen Umweg. Und er lohnt sich. Wenn du in der Gegend bist, können wir dir den Abstecher zum idyllischen Bergsee sehr empfehlen. Es gibt Sitzgelegenheiten mit Tischen und Bänken, der perfekte Platz eine ausgedehnte Pause einzulegen. Wer kein Proviant dabei hat, kann beim Kiosk etwas Essen, Trinken oder ein Eis geniessen.

Voralpsee im Rheintal

Quelle mit Trinkwasser im Rheintal

Berghaus Malbun im St. Galler Rheintal

Vom Voralpsee spazieren wir querfeldein über die Wiese und treffen wieder auf den offiziell markierten Rheintaler Höhenweg. Es geht einmal mehr aufwärts, anfangs noch moderat. Doch die letzten zwei Kilometer bis zum Berghaus Malbun haben es in sich. Der Pfad geht unglaublich steil aufwärts, da kommen wir ganz schön ins Schwitzen. Zum Glück führt der Weg grösstenteils durch den schattigen Wald.

Als wir das Berghaus Malbun erreichen, geniessen wir zuerst einmal die fantastische Aussicht auf das Rheintal und das Fürstentum Liechtenstein.

Leider ist das Berghaus Malbun geschlossen, sonst hätten wir gern etwas länger auf der Gartenterrasse verbracht. Falls du einkehren oder im Berghaus übernachten möchtest, erkundige dich unbedingt vorher über die Öffnungszeiten.

Aussicht über das Rheintal

Berghaus Malbun am Buchserberg

Ein paar Kilometer legen wir noch zurück, bevor wir uns einen Übernachtungsplatz suchen. Im Wald oberhalb von Oberschaan finden wir dann einen super Platz für unser Zelt. Es ist die letzte Nacht auf unserer Mehrtageswanderung durch das Rheintal.

Mitten in der Nacht werden wir von starken Windböen wachgerüttelt. Wir hören, wie der Zeltstoff flattert. Doch unser Zelt hält dem Wind stand. Wir liegen wegen dem Lärm noch eine Weile wach, bis uns plötzlich die Müdigkeit überkommt und wir wieder einschlafen.

Unterkunft in Malbun / SG

Berghaus Malbun – Modernes Berghaus am Buchserberg auf 1’371 m ü. M. Superschöner Gartenterrasse und fantastischen Bergblicken. Geöffnet Mittwoch bis Sonntag. Details findest du auf der offiziellen Webseite des Berghaus Malbun

6. Oberschaan – Sargans – (12 km)

Offizielle Etappe Rheintaler Höhenweg: Berghaus Malbun /SG – Sargans (18 km)

Distanz: 18 km | Dauer: 5:25 h | Höhenmeter: 520 ↑ 1’400 ↓

Als uns frühmorgens die Sonne weckt, sind wir erstaunt. Es ist windstill und wir werden von strahlendem Sonnenschein begrüsst. Herrlich! Marcel bereitet uns einen heissen Kaffee und ein reichhaltiges Porridge zu. Überglücklich essen wir unser Frühstück und geniessen das wunderbare Bergpanorama.

Marcel am zelten auf dem Rheintaler Höhenweg

Wanderer Frühstück

Noch 12 Kilometer liegen vor uns, dann haben wir den Rheintaler Höhenweg geschafft.

Die letzten Kilometer haben es aber nochmals in sich. Zuerst erfolgt ein steiler Aufstieg und dann verfolgt uns eine Horde Rinder. Das Erlebnis ist so lustig, das müssen wir dir erzählen. Wanderwege führen immer wieder mitten durch Kuhweiden. Im Normalfall ist das Vieh irgendwo auf der Wiese am Fressen oder Relaxen. Diesmal ist es anders. Als wir das Gatter öffnen, stehen mehrere Rinder gleich davor. Wir öffnen vorsichtig den Zaun und treten ein. Langsam gehen wir ein paar Schritte, doch als wir an den Rindern vorbeispazieren, drehen sich alle um und folgen uns. Eine, zwei, drei, zehn Rinder. Und je weiter wir gehen, desto mehr Vieh kommt dazu. Wir gehen einfach weiter und lassen uns nichts anmerken. Doch der Lärm der Kuhglocken hinter uns wird immer lauter.

Als wir einen Blick retour werfen, sehen wir eine ganze Schar Rinder hinter uns herlaufen. Mir wird etwas mulmig, sodass ich das Tempo erhöhe. Das Resultat, die Rinder laufen ebenfalls schneller. Marcel lässt sich nicht beirren und behält sein Tempo bei. Ein weiterer Blick zurück und ich muss grinsen. Es scheint, die Rinderherde hat Marcel als Leader akzeptiert. In gleichmässigen Schritten laufen sie ihm hinterher.

Marcel mit der Rinderherde

Das Ziel kommt näher

Kurz vor dem Mittag ziehen Wolken auf. Die Wetterprognosen haben Gewitter vorausgesagt und es sieht so aus, als ob es tatsächlich bald umschlägt. Unser Timing passt perfekt. Bis mittags sollten wir es bis Sargans schaffen.

Die letzten paar Kilometer geht es nochmals durch den Wald und an Wasserfällen vorbei. Als wir nach einer knappen Stunde aus dem Wald kommen, sehen wir unser Ziel. Sargans.

Wir setzten uns eine Weile auf eine Parkbank und fühlen uns unglaublich gut. Auch wenn wir uns ein paar Blasen eingefangen haben, sind wir superhappy, dass wir den Rheintaler Höhenweg mit Zelt gemeistert haben. Und es hat unglaublich viel Spass gemacht. Denn einmal mehr haben wir gemerkt, wie wenig wir zum Überleben brauchen. Beim Laufen sind simple Dinge wichtig. Wie kommen wir zu Trinkwasser und Essen, wo finden wir einen Platz zum Übernachten und wie weit können wir laufen. Alles andere scheint unwichtig und weit entfernt. Ein befreiendes Gefühl.

Das Wandern und das Unterwegssein mit dem Zelt haben uns so gut gefallen, dass wir gleich eine weitere Tour planen. Als nächstes steht der Toggenburger Höhenweg auf dem Plan.

Aussicht auf Sargans

Schloss Sargans am Rheintaler Höhenweg

Unterkunft in Sargans

Hotel Franz Anton – Zentrale Lage. Geräumige Zimmer und gutes Restaurant.

Information zum Zelten im Freien

Wenn du wie wir mit dem Zelt unterwegs bist, informiere dich vor der Wanderung über die Region und wo du dein Zelt aufstellen darfst. Gute Informationen findest du auf der SAC Seite: Zelten in der Schweiz

Fazit

Die Wanderung auf dem Rheintaler Höhenweg bietet einige Highlights. Schlösser, Burgruinen, gewaltig schöne Aussichten auf die Talebene des Rheintals, wunderschönes Panorama auf die Churfirsten, sowie die Alpen in Österreich und Liechtenstein.

Unser persönlich schönster und aussichtsreichster Abschnitt ist von Wildhaus nach Sargans. Ebenfalls wunderschön ist das Stück zwischen Rüthi via Plona nach Sennwald. Was uns weniger gut gefallen hat, sind die langen Abschnitte auf asphaltierter Strasse zwischen Berneck und Altstätten.

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Helen und Chris

    Liebe Reni, lieber Marcel

    Einfach herrlich, wie ihr stets motiviert an neue Erfahrungen herangeht. Vom Tagestrip zu Mehrtagestouren.
    Und für uns ‚ortskundige Rheintaler‘ sehr interessant, was ihr alles wahrnehmt, euch beeindruckt und ihr ausführlich schildert. Uns altbekannte Orte, schauen wir nun aus einem neuen Blickwinkel an.
    Weiterhin tolle Wandererfahrungen wünschen euch Helen und Chris

    1. Reni

      Liebe Helen, lieber Chris

      So schön, diese Worte von euch zu lesen. Vorallem, weil ihr die Gegend ja sehr gut kennt.
      Und nochmals herzlichen Dank für die Gastfreundschaft.
      Liebe Grüsse von unterwegs… sind grad auf der Via Alpina.
      Reni und Marcel

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