Die Via Alpina Wanderung ist ein Weitwanderweg, der durch acht Alpenländer Europas führt. Es gibt fünf verschiedene Routen, die insgesamt über 5000 km abdecken. Wir wandern einen kleinen Teil davon, und zwar die Nationale Route 1, die quer durch die Schweiz führt. Was wir auf den 390 km entlang der Via Alpina von Vaduz bis Montreux entdecken, ist gewaltig. Während drei Wochen überqueren wir 14 der schönsten Schweizer Alpenpässe, kommen an idyllischen Bergseen und Bergdörfern vorbei und erleben die Natur hautnah.
Drei Wochen lang mit dem Rucksack auf der Via Alpina Wanderung quer durch die Schweiz wandern, stand eigentlich nie auf unserer Wunschliste. Denn bisher hat uns die grosse weite Welt mehr interessiert als unsere Heimat. Wir dachten immer, die Schweiz und Europa können wir noch bereisen, wenn wir alt sind. Und dann kam Corona. Spontanes reisen ist schwieriger geworden und viele Länder sind im Moment unerreichbar. Deshalb haben wir nach einer Alternative gesucht und sie gefunden. Direkt vor der Haustür. Zum Glück, denn so haben wir die Schweiz endlich besser kennengelernt. Beim Wandern auf der Via Alpina sind wir nicht nur an wunderbaren Orten vorbeigekommen, sondern haben auch die imposante Bergwelt intensiv erlebt.
Alles im Rucksack, was wir zum Leben brauchen
Die Zeit beim Weitwandern auf der Via Alpina Wanderung hat uns auch gezeigt, dass alles was wir zum Leben brauchen in einen Rucksack passt. Uns ist bewusst geworden, dass wir mit eigener Kraft unglaublich weit kommen. Klar, es braucht Zeit. Doch auch zu Fuss erreicht man weit entfernte Ziele. Zudem sind wir beim Weitwandern körperlich stärker geworden und mental gewachsen, denn wir wurden physisch und psychisch gefordert. Und es hat uns einmal mehr die Augen geöffnet. In der Natur sind wir glücklich. Draussen an der frischen Luft. Der weite Himmel und die Sonne machen uns rundum zufrieden. Genug philosophiert. Jetzt erzählen wir dir von der Via Alpina Wanderung, zeigen dir Fotos von unterwegs und hoffen, dass du eine grosse Portion Inspiration mitnehmen kannst.
Was findest du hier über die Via Alpina Wanderung?
In diesen Beitrag findest du einen kurzen Streckenbeschrieb mit den einzelnen Etappen der Via Alpina Wanderung. Wir erzählen dir auch, wie wir auf die Idee gekommen sind mit dem Zelt im Rucksack quer durch die Schweiz zu wandern und wie es uns auf der Weitwanderung durch die Alpen ergangen ist. Du findest Tipps und Informationen über die schönsten Etappen und wo es uns am besten gefallen hat. Auch über Glücksgefühle und schwierige Momente plaudern wir und hoffen, dass du von unseren Erfahrungen profitieren kannst. Zudem wollen wir dich zum Wandern inspirieren. In der Natur unterwegs sein, ist einfach unglaublich schön.
Inhaltsverzeichnis
- Wie sind wir auf die Idee gekommen, die Via Alpina von Vaduz bis Montreux zu wandern?
- Vorbereitung, beste Reisezeit, Packliste
- Einzelne Etappen und kurzer Streckenbeschrieb der Via Alpina
- Highlights entlang der Via Alpina
- Alltagstipps für die Weitwanderung auf der Via Alpina
- Herausforderungen und unvergessliche Momente
- Via Alpina mit dem Zelt oder Unterkünfte in Hütten und Hotels
- Hotel-Tipps entlang der Via Alpina
- Apps und Hilfsmittel
Wie sind wir auf die Idee gekommen, die Via Alpina von Vaduz bis Montreux zu wandern?
Bis vor kurzem hatten wir praktisch keine Erfahrung mit Mehrtageswanderungen. Und schon gar nicht mit dem Zelt. Denn bis anhin haben wir Tageswanderungen bevorzugt. Am liebsten Rundwanderungen, um nicht zweimal den gleichen Weg gehen zu müssen. Doch irgendwie hat uns immer wieder der Anfahrtsweg gestört. Wie wäre es einfach weiter zu wandern? Irgendwo in den Bergen übernachten und am nächsten Tag von dort weiterlaufen? Je länger wir darüber nachdachten, desto besser hat uns die Idee gefallen. Und so sind wir mit dem Zelt im Rucksack losgezogen.
Auf die Idee, die Via Alpina zu wandern, sind wir durch unsere Freunde Susanna und Peter gekommen. Die beiden sind vor ein paar Jahren auf der Via Alpina gewandert. Sie haben immer wieder von der Via Alpina geschwärmt und uns total gluschtig aufs Weitwandern gemacht.
Via Alpina Wanderung – Beste Reisezeit, Vorbereitung und Packliste
Die beste Reisezeit für die Via Alpina Wanderung ist zwischen Juni und September. Wobei es keine pauschale Antwort gibt. Im einen Jahr ist der Sommer heiss und trocken, im anderen – wie dieses Jahr – nass ohne Ende.
Wir haben so ziemlich den übelsten Sommer für die Wanderung auf der Via Alpina erwischt. Unbeständiges Wetter, viel Regen und Wolken haben uns während den gesamten drei Wochen begleitet. Von Hochsommer keine Spur. Trotzdem war die Tour ein voller Erfolg. Den Regen haben wir mehr als einmal im Hotel ausgesessen und so unsere wanderfreien Tage den Launen der Natur angepasst. Erwischt man einen heissen Sommer, ist es vermutlich fast genauso anstrengend wie bei regelmässigen Regentagen. Und dass es in der Schweiz drei Wochen in Folge trocken und sonnig bleibt, ist sowieso fast unmöglich.
Unser Tipp: Lass dich vom Wetter nicht verrückt machen. Jeder Regen hört irgendwann auf. Hast du die richtige Ausrüstung und Einstellung, kann dir schlechtes Wetter nichts anhaben.
Vorbereitung
Das Wetter ist unvorhersehbar, umso wichtiger ist die Vorbereitung. Bei einer Mehrtageswanderung wie der Via Alpina gibt es viele Pässe zu überqueren. Der höchste Punkt ist das Hohtürli auf 2778 m ü. M. und in den Alpen kann sich das Wetter schlagartig ändern. Warme Kleidung und das richtige Equipment, sowie eine gute Kondition und die positive Einstellung sind bereits die halbe Miete.
Wir haben die Strecke auf Schweiz Mobil vorher durchgelesen und während der Wanderung am Vortag die nächsten Etappen jeweils genau angeschaut. Zusammen mit den Wettervorhersagen haben wir versucht, die einzelnen Etappen sinnvoll abzustimmen. Das war bei dem unbeständigen Wetter unglaublich schwierig. Unterwegs haben wir deshalb mehrmals sehr spontan entschieden den Regen im Hotel, statt im Zelt, auszusitzen. Die ungenauen Wetterprognosen waren für uns das Nervenaufreibendste während den drei Wochen. Doch zum Glück verläuft die Streckenführung so, dass man täglich an Hütten oder in einem Dorf vorbeikommt.
Unser Tipp: Rechne mit allem und bleib spontan, vorallem wenn du mit dem Zelt unterwegs bist.
Packliste für die Via Alpina Wanderung
Was packen für die Via Alpina Wanderung. Eine der ganz grossen Fragen. Wir sind drei Wochen zu Fuss unterwegs und wenn immer möglich schlafen wir im Zelt. Alles was wir mitnehmen, tragen wir auf dem Rücken. Wichtig für uns ist also, so wenig Gewicht wie möglich im Rucksack zu haben.
Die Details, was wir in den Rucksack packen (von der Kleidung, Toilettenartikeln über das Kochgeschirr und Proviant bis hin zum Zelt), beschreiben wir im Beitrag «Packliste für die Via Alpina». In der Packliste findest du zudem Antworten zu unserem Basisgewicht, wieviel Wasser wir dabeihaben, auf welche Ausrüstungsgegenstände wir nicht verzichten können und was wir nächstes Mal zu Hause lassen würden.
Via Alpina – 20 Etappen und kurzer Streckenbeschrieb
Die Via Alpina Nr. 1 startet in Vaduz (Liechtenstein) und verläuft bis nach Montreux am Genfersee. Zwischen Sargans und Montreux werden sieben Schweizer Kantone durchwandert.
Unser Tipp: Der Startpunkt der Via Alpina Wanderung ist Vaduz im Fürstentum Liechtenstein. Und wenn man schon in Liechtenstein ist, bietet sich der Liechtensteiner Panoramaweg an. Die aussichtsreiche Wanderung führt unter anderem über den spektakulären Fürstensteig und zu den drei Schwestern. Die Mehrtageswanderung kann man in 2-3 Etappen machen und ist absolut empfehlenswert. Hier findest du den ausführlichen Bericht vom Liechtensteiner Panoramaweg, auch bekannt als Route 66. So kannst du die Via Alpina bereits von der österreichischen Grenze her bewandern.
Via Alpina Wanderung – Ein paar Zahlen
Wegweiser: Die gesamte Via Alpina Wanderung ist gut ausgeschildert. Gelbe Wegweiser mit grünem Aufkleber mit der Nr. 1. Die meisten Wege sind Bergwanderwege (weiss-rot-weiss).
- Gesamtstrecke: 390 km
- Aufstiege insgesamt: 23’600 Höhenmeter
- Abstiege insgesamt: 24’800 Höhenmeter
Schwierigkeit: einfache bis schwierige Passagen. Es gibt 14 Alpenpässe, die überquert werden. Viele der Pässe sind steil und einige Aufstiege sind sehr anstrengend und schweisstreibend. Zudem gibt es immer wieder exponierte Passagen. Die Via Alpina ist eine anspruchsvolle, aussichtsreiche Mehrtageswanderung mit unzähligen Highlights.
20 Etappen – Offizielle Routenführung von Schweiz Mobil
1. Vaduz (Fürstentum Liechtenstein) → Sargans – 27 km – Relativ langweilige Etappe, da ein längeres Stück auf Teerstrasse erfolgt.
2. Sargans → Weisstannen – 13 km – Spektakuläre Landschaft in der einsamen Weisstannenschlucht. Steiler Aufstieg durch vermoosten Wald und am Bach entlang.
3. Weisstannen → Elm – 23 km – Faszinierende Landschaft der UNESCO Tektonikarena Sardona. Steiler Aufstieg bis zum Foopass.
4. Elm → Linthal – 25 km – Weg führt am Elmer Höhenweg entlang. Wunderschöne Strecke mit Bergpanorama und Aussicht auf das Martinsloch. Schweisstreibender Aufstieg zum Erbser Stock und über den Richetlipass. Traumlandschaft mit Bergen und Alpwiesen.
5. Linthal → Urnerboden – 16 km – Steiler Aufstieg bis Braunwald. Wunderbare Aussicht auf die Glarner Alpen.
6. Urnerboden → Altdorf – 27 km – Moderater Aufstieg über den Klausenpass. Passhöhe ist auf 1952 m ü. M. Tagesziel ist Altdorf, wo das Tell Denkmal steht.
7. Altdorf → Engelberg – 29 km – Anstrengende Etappe mit 2100 m Aufstieg auf den Surenenpass, wo es ganzjährig Schneefelder hat. Landschaftlich atemberaubende Gegend.
8. Engelberg → Engstlenalp – 12 km – Steiler, schweisstreibender Aufstieg bis zum Trübsee und weiter über den Jochpass. Beim Abstieg wunderschöne Aussicht auf den Engstlensee. Übernachtungstipp: Hotel Engstlenalp
9. Engstlenalp → Meiringen – 22 km – Traumhaft schöne Gratwanderung mit Aussicht auf den Tannensee und den Melchsee, den Triftgletscher und die Alpen.
10. Meiringen → Grindelwald – 23 km – Aufstieg im Wald zu den Reichenbachfällen. Wunderschönes Panorama zwischen dem Nostalgiehotel Rosenlaui und der Grossen Scheidegg.
11. Grindelwald → Lauterbrunnen – 20 km – Vielbegangener Weg von Grindelwald zur Kleinen Scheidegg. Imposante Bergwelt mit Eiger, Mönch und Jungfrau.
12. Lauterbrunnen → Griesalp – 22 km – Eindrücklicher Staubbachfall im Lauterbrunnental. Schweisstreibender Aufstieg bis Mürren (autofreies Dorf). Erneuter Aufstieg bis zur Rotstockhütte und über die Sefinenfurgge. Letztes Stück erfolgt über Holzstufen, sehr anstrengender Aufstieg, dafür fantastische Aussicht. Einzelne ganzjährige Schneefelder.
13. Griesalp → Kandersteg – 17 km – Diese Etappe ist landschaftlich ein Highlight. Happiger Aufstieg auf das Hohtürli (2778 m). Ausblick auf die Blüemlisalphütte auf 2840 m. Wer in der Hütte übernachten will, erreicht die Hütte in wenigen Minuten. Reservation erforderlich. Fantastische Aussicht auf Gletscher, den Eiger, Mönch und die Jungfrau, sowie ins Kandertal. Abstieg über Schotterwege im Zickzack und über Weiden bis zum idyllischen Oeschinensee.
14. Kandersteg → Adelboden – 16 km – Steiler Aufstieg von Kandersteg über den Passübergang Bunderchrinde auf 2382 m. Aussicht auf den Oeschinensee auf der gegenüberliegenden Talseite. Steiler Abstieg bis zur Bunderalp.
15. Adelboden → Lenk – 14 km – Schönster Abschnitt der Etappe ist die Wallbachschlucht. Grossteil der Strecke verläuft leider auf Teer.
16. Lenk → Gstaad – 22 km – Moderater Aufstieg auf den Trüttlisbergpass. Aussicht auf den Gieferspitz und ins Turbachtal. Durchquerung des Moorgebietes beim Abstieg nach Gstaad.
17. Gstaad → L’Etivaz – 16 km – Steiler, aussichtsreicher Aufstieg zum Col de Jable. Hier erreicht man die Sprach- und Kantonsgrenze.
18. L’Etivaz → Rossinière – 14 km – Kurze, einfache Etappe. Lohnender Stopp im gemütlichen Ort Chateaux d’Oex.
19. Rossinière → Roches de Naye – 19 km – Sehr steiler Aufstieg mit heiklen Passagen im Wald. Traumhaft schöne Gratwanderung mit Aussicht auf Les Diablerets und die umliegenden Berge.
20. Roches de Naye → Montreux – 13 km – Steiler Abstieg und immer wieder fantastische Aussicht auf den Genfersee.
Die Streckenführung ist so ausgelegt, dass man jeden Abend in einem Ort oder in einer Hütte übernachten kann. In den Sommerferien ist es empfehlenswert die Zimmer im Voraus zu buchen. Wir waren in der Hochsaison unterwegs und haben immer spontan eine Unterkunft gefunden. Hütten müssen meistens vorgebucht werden.
Wir waren mit dem Zelt auf der Via Alpina Wanderung unterwegs und haben die Etappen individuell auf uns angepasst. Die Suche nach einem geeigneten Übernachtungsplatz war nicht immer ganz einfach, sodass wir oft viel weiter gewandert sind, als wir wollten. Doch gefunden haben wir immer etwas.
12 von unzähligen Highlights auf der Via Alpina Wanderung
- Die gewaltige Landschaft der Tektonikarena Sardona (UNESCO Welterbe).
- Die vielen Wasserfälle im Weisstannental.
- Zelten in Urnerboden und die dramatische Stimmung nach dem Gewitter.
- Aufstieg zum Foopass über Alpweiden, die mit Alpenblumen übersät sind.
- Aussicht vom Foopass auf die Ebene. Dort steht die idyllischste Alp, die wir je gesehen haben. Die Alp Wichlenmatt. Wenn wir jemals eine Alp bewirtschaften würden, wäre das unser Traumplatz.
- Imposante Bergwelt beim Surenenpass und Sichtung der ersten Steinböcke auf der Via Alpina.
- Aussichtsreiche Gratwanderung vom Tannensee via Planplatten bis Meiringen.
- Bester Schlafplatz unterhalb der Blüemlisalphütte mit Aussicht auf den Blüemlisalpgletscher und das Hohtürli auf 2778 m ü. M.
- Der Oeschinensee oberhalb von Kandersteg. Besonders schön ist die Aussicht beim Abstieg vom Hohtürli. Am frühen Morgen hat es noch sehr wenige Besucher.
- Das hübsche Château-d’Oex. Wunderschöne Altstadt und gemütliche Atmosphäre.
- Traumhafte Aussicht auf Montreux und den Genfersee vom Rochers de Naye aus.
- Die coolste Unterkunft auf der Via Alpina war für uns das Posthaus Urigen in Unterschächen beim Klausenpass. Hier kannst du es dir ansehen: Posthaus Urigen
Alltagstipps für die Weitwanderung auf der Via Alpina
- Trinkwasser ist auf der gesamten Via Alpina kein Problem. Der Wanderweg führt jeden Tag durch ein Dorf, an Berggasthäusern oder Alpen vorbei. Unsere Wasserflaschen konnten wir täglich mehrmals auffüllen. Zur Sicherheit haben wir auf Mehrtageswanderungen immer unseren Sawyer Wasserfilter dabei, den wir auch bereits ein paar Mal eingesetzt haben. Wenn wir zum Beispiel an einem Fluss Wasser auffüllen und nicht wissen, wo dieser genau durchfliesst, filtern wir zur Sicherheit das Wasser. Das dauert zwar ein paar Minuten länger, doch es lohnt sich. Eine Magenverstimmung riskieren auf einer Weitwanderung ist dämlich. Hier kannst du dir den Sawyer Wasserfilter ansehen. Wir sind super zufrieden. Der Sawyer ist klein, einfach in der Handhabung und filtert verunreinigtes Wasser.
- Einkaufsmöglichkeiten stehen jeden Tag zur Verfügung. Wie vorhin schon erwähnt, kommt man auf der Via Alpina täglich in einem Dorf vorbei, wo man Proviant kaufen oder in einem Restaurant essen kann. Wir hatten anfangs viel zu viel Proviant dabei.
- Sonnenschutz wie Sonnenbrille, Hut und Sonnencreme haben wir fast täglich gebraucht. Auch bei bewölktem Himmel ist man Sonnenbrand gefährdet.
- Schichten tragen. Morgens ist es frisch, nachmittags heiss. Das Zwiebelprinzip hat sich bei uns bewährt.
Herausforderungen und unvergessliche Momente
Bevor wir uns auf die Via Alpina gewagt haben, sind wir den Toggenburger Höhenweg und den Rheintaler Höhenweg gewandert. So haben wir einen ersten Eindruck bekommen, ob uns das Weitwandern mit dem Zelt gefällt. Beide Touren waren ein voller Erfolg, auch wenn das Wetter nicht immer auf unserer Seite war. Die Prüfung für ein 3-wöchiges Wanderabenteuer auf der Via Alpina haben wir bestanden.
Doch drei Wochen sind trotz allem nochmals ganz anders. Vorallem in einem Sommer wie diesem. Das unbeständige Wetter hat uns am meisten zugesetzt. Denn wir wandern, um die Landschaft zu sehen. Bei Regen oder Nebel über Pässe und Berge laufen, macht wenig Spass. Deshalb haben wir täglich die Wetterprognosen studiert, um die Schlechtwettertage oder zumindest die schlimmen Regentage im Hotel zu überbrücken. Auch wenn es manchmal nervenaufreibend war, haben wir uns schlussendlich gut arrangieren können. Acht Nächte von insgesamt 24 haben wir in Hotels geschlafen. So haben wir keine wanderfreien Tage einplanen müssen, sondern der Regen hat uns automatisch zum Ausruhen gezwungen.
Einer der schönsten Momente auf der Via Alpina war sicherlich der Moment, als wir vom Rochers de Naye den Genfersee gesehen haben. In dem Moment standen wir den Tränen nahe. Dem Ziel so nah, nachdem wir fast 400 km quer durch die Schweiz gewandert sind. Ein unbeschreiblich schönes Gefühl.
Doch auch die Übernachtungen im Zelt werden uns noch lange in Erinnerung bleiben. Es ist ein grossartiges Gefühl mitten in der Natur zu übernachten. Am schönsten ist jedoch der Moment, wenn man morgens von der Sonne geweckt wird und beim Blick aus dem Zelt die traumhafte Bergwelt vor sich hat.
Abenteuerliche letzte Nacht auf der Via Alpina Wanderung
Für die letzte Nacht, die wir auf der Via Alpina Wanderung auf dem Rochers de Naye verbracht haben, war schönes, klares Wetter angesagt. Wir wollten unter dem freien Himmel biwakieren. Ohne Zelt, einfach nur auf unseren Thermomatten im Schlafsack mit Millionen von Sternen über uns. Beim Einschlafen war die Welt noch in Ordnung. Wir haben die Sterne angeschaut, die vorbeiflitzenden Satelliten bestaunt und die Sternschnuppen gezählt. Überglücklich sind wir dann eingeschlafen.
Plopp, plopp, plopp… Mitten in der Nacht sind wir aufgewacht als uns die Regentropfen ins Gesicht gespritzt haben. Innert Sekunden waren wir hellwach, sind aus den Schlafsäcken gesprungen, haben im Dunkeln unser Hab und Gut zusammengesucht und versucht uns zu orientieren. Schlaftrunken sind wir ein paar Minuten dem Wanderweg entlang gestolpert, bis wir den verlasseneren Stollen erreicht haben. Diesen Stollen haben wir beim Hochwandern gesehen. Den Rest der Nacht haben wir darin verbracht. Im Stollen war es trocken und wir haben gut geschlafen. Wozu er einst gebaut wurde, wissen wir nicht. Aber wir waren froh um diesen ungewöhnlichen Zufluchtsort und Schlafplatz.
Auch Lara, unseren Trail Angel aus dem Weisstannental, werden wir niemals vergessen. Ein Mädchen, dass uns an ihrem Geburtstag spontan am Wegrand ein eiskaltes Bier in die Hand gedrückt hat. Eine spontane Geste, die eingefahren ist. Ja, die Welt da draussen ist gut und es passieren täglich tausende Dinge, die Glücksgefühle auslösen können. Deshalb, geh raus – wage den Schritt aus der Komfortzone und sei offen für Neues. Du wirst es nicht bereuen.
Via Alpina mit dem Zelt oder Unterkünfte in Hütten und Hotels
Eins vorneweg. Wenn du Lust hast, die Via Alpina zu wandern, dann mach es. Egal, ob du dir die gesamte Strecke vornimmst oder nur einzelne Etappen wanderst. Es lohnt sich auf jeden Fall. Die wenigsten haben drei Wochen Zeit für die gesamte Wegstrecke. Doch das spielt wirklich keine Rolle. Die Schweiz ist so gut erschlossen, dass du praktisch jeden Tag deine Tour unterbrechen und später fortsetzen kannst.
Da wir unabhängig sein wollten, sind wir mit dem Zelt losgezogen. So konnten wir inmitten der Natur an wunderschönen Plätzchen übernachten. Mal wild, mal mitten auf der Kuhweide oder auf dem Campingplatz. Auch wenn es jeden Tag ein schwieriges Unterfangen war, einen guten Platz für unser kleines Zelt zu finden, möchten wir das Erlebnis nicht missen. Hier findest du ein paar Tipps zum Zelten und Biwakieren, falls auch du mit dem Zelt unterwegs bist.
Eine andere Möglichkeit ist in Hotels und Berghütten zu übernachten. Der Vorteil, dein Rucksack ist leichter, du hast ein warmes, gemütliches Bett und die Möglichkeit täglich zu duschen. Für die gesamte Via Alpina wird es zwar recht teuer mit den Übernachtungen, doch ein Flug in ein fernes Land kostet ja auch.
Hier findest du Unterkünfte entlang der Via Alpina: Hotels suchen und buchen
Hotel-Tipps entlang der Via Alpina
Wir haben uns während der 3-wöchigen Wanderung auf der Via Alpina immer wieder einmal eine Hotelübernachtung gegönnt.
Hotel-Tipp in Vaduz / Liechtenstein
Landhaus am Giessen – Gute Lage an der Zollstrasse. Gemütliche, modern und hell gestaltete Zimmer. Fantastisches Frühstücksbuffet.
Hotel-Tipp in Sargans / Schweiz
Hotel Post – Zentrale Lage mitten in Sargans. Moderne, grosszügige Zimmer mit eigenem Bad.
Hotel-Tipps in Unterschächen / am Klausenpass
Hotel Posthaus Urigen – Urchige Zimmer mit eigenem Bad oder Gemeinschaftsbad. Tolle Gartenterrasse mit Aussicht auf die Berge.
Hotel Klausenpass – Traumhafte Lage auf dem Klausenpass. Stilvoll gestaltetes Hotel mit fantastischer Aussicht auf die Schweizer Bergwelt.
Hotel-Tipp in Altdorf
Zum Schwarzen Löwen – Zentrale Lage. Hotel mit schöne Zimmern und Restaurant im Hotel.
Hotel-Tipps in Grindelwald
First Apartment – Helle, moderne Wohnung mit Schlafzimmer mit eigenem Bad und Küche (Backofen, Kühlschrank etc.). Balkon mit Blick auf Grindelwald und Umgebung.
Hotel Gletschergarten – Fantastisches Traditionshaus mit mehr als 115 Jahre Familiengeschichte. Schön gestaltete, renovierte Zimmer. Urchiges Restaurant Wellnessbereich mit Sauna und Dampfbad. Kostenfreier Abholservice vom Bahnhof und Busbahnhof.
Hotel-Tipps in Meiringen
Hotel Victoria Meiringen – Schönes Hotel an zentraler Lage. Kleine, mittlere und grosse Zimmer. Geschmacksvoll eingerichtet.
Hotel-Tipp in Engelberg
Hotel Engelberg „das Trail Hotel“ – Ausgezeichnete Lage in der Fussgängerzone. Je nach Zimmerkategorie mit Berg- oder Stadt. Hauseigenes Restaurant.
Hotel-Tipps in Kandersteg
Hotel Blümlisalp – Gute Lage in Kandersteg. Gut eingerichtete Zimmer mit eigenem Bad. Hauseigenes Restaurant.
Chalet Hotel Adler AG – Top Lage in Kandersteg. Familiengeführtes Chalet mit eigenem Restaurant. Spa-Bereich und Whrilpool.
Hotel-Tipp in Mürren
Eiger Guesthouse – Gemütliches Guesthouse in Mürren. Atemberaubende Aussicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau. Gemütliche, stilvoll eingerichtete Zimmer und hauseigenes Restaurant mit Bar.
Hotel-Tipp in Adelboden
Revier Mountain Lodge Adelboden – Zentrale Lage. Moderne Zimmer mit eigenem Bad. Self-Check-in. Hauseigenes Restaurant und Bar. Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten in Gehdistanz.
Hotel-Tipp in Gstaad
Sporthotel Victoria – Super Lage, direkt am Bahnhof. Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe. Gemütliche, rustikal eingerichtete Zimmer mit eigenem Bad. Hauseigenes Restaurant.
Hotel-Tipp in Rossiniere
B&B La Pivoine – Typisches B&B in einem alten Bauernhaus. Rustikal und gemütlich eingerichtet. Ein B&B mit Charme.
Hotel-Tipps in Montreux
B&B Guest House Du Lac – Super Lage, nahe vom See und vom Zentrum. Helle Zimmer, moderne Einrichtung. Gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Eurotel Montreux – Grosses Hotel an zentraler Lage direkt an der Seepromenade. Zimmer mit oder ohne Seeblick. Schöne Terrasse mit Aussicht auf den See.
Apps und Hilfsmittel für die Via Alpina Wanderung
Navigiert haben wir hauptsächlich mit Maps.me und Swiss Topo. Auf der Webseite und der App von Schweiz Mobil findest du detaillierte Informationen zu den einzelnen Etappen. Die App hat sich bewährt, denn so konnten wir am Vortag nochmals nachlesen, was uns am nächsten Tag erwartet.
Buchtipps
- VON WEGEN. Allein auf der Via Alpina – 2363 Kilometer zu Fuss von Triest nach Monaco
von Christina Ragettli - Via Alpina, Schweiz Mobil von Guido Gisler und David Coulin
- Via Alpina, die Schweizer Alpen in 20 Etappen überqueren
von Alexander Zelenka und Clément Grandjean
Infos und Tipps für die Via Alpina Wadnerung International
Wenn dich auch andere Routen der Via Alpina interessieren, schau doch mal auf via-alpina.org oder auf Wikipedia vorbei. Dort findest du Details vom Fernwanderweg durch die Alpenstaaten Italien, Slowenien, Deutschland, Österreich, die Schweiz, Liechtenstein, Frankreich und Monaco.
Hast du auch schon einmal eine Weitwanderung gemacht? Erzähl uns davon.
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Hallo ihr zwei. Toll habt ihr euch an den Via Alpina gewagt. Wir sind vor ein paar Jahren auf dem Bärentrek (Meiringen bis Gstaad) auf den Geschmack für das Weitwandern gekommen und können nur erahnen, was der ganze restliche Teil noch zu bieten hat. Wünsche euch weiterhin so tolle Abenteuer bis ihr wieder mit eurem Toyota cruisen könnt. GLG Myriam und Timon
Hallo ihr Zwei,
Die Via Alpina war wirklich eine sehr tolle Erfahrung. Die Schweiz ganz langsam und intensiv erkunden war absolut genial. Das Gefühl nach drei Wochen Wandern plötzlich den Genfersee vor uns zu sehen und da reinzuspringen war schon sehr speziell. Viel Schweiss hat die Wanderung gekostet aber es war jeden Tropfen wert.
Hoffen nun dass es gegen Ende Jahr wieder Richtung Südamerika weiter gehen kann (müssen aber noch die Isomatten nähen ;-).
Liebe Grüsse euch Zwei, Marcel und Reni