Continental Divide Trail Abbruch – Das unerwartete Ende und wie es dazu gekommen ist

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrag zuletzt geändert am:17. September 2024
Du betrachtest gerade Continental Divide Trail Abbruch – Das unerwartete Ende und wie es dazu gekommen ist

Das Abenteuer Continental Divide Trail endet für uns sehr abrupt und unerwartet. Doch manchmal kommt es einfach anders als man es sich wünscht. Jeder hat wohl schon Enttäuschungen erlebt und Tiefschläge einstecken müssen. Dass wir den Continental Divide Trail abbrechen mussten, ist für uns eine herbe Enttäuschung. Denn wir haben das Wandern in der wunderschönen Natur, die Begegnungen mit anderen Wanderern und den netten Menschen entlang des Trails unglaublich genossen. Das Leben in der Natur mit unserem ganzen Hab und Gut in einem Rucksack auf unseren Schultern, ist einfach sehr befriedigend und erfüllt uns mit Glück und Zufriedenheit. Doch leider war uns dieses Glück dieses Mal nicht vergönnt. Die Entscheidung ist uns unglaublich schwer gefallen, aber am Ende haben wir keine andere Alternative gesehen, als das Abenteuer Continental Divide Trail abzubrechen. Wie es genau dazu gekommen ist, erzählen wir in diesem Beitrag.

Über Wochen und Monate vor dem Start im April haben wir geplant und uns intensiv mit der Vorbereitung auf die Weitwanderung entlang des Continental Divide Trails beschäftigt. Wir haben unsere Packliste optimiert, die nötige Ausrüstung organisiert, die genaue Strecke zusammengestellt, die Etappen geplant, die Versorgungsorte ausgewählt und uns um die nötigen Bewilligungen gekümmert. Nachdem wir die Flüge, den Bus und den Shuttle für die Anreise gebucht haben, sind wir am 8. April in Amerika angekommen. Die letzten Ausrüstungsgegenstände waren rasch eingekauft und auch die Verpflegung für die erste Etappe, sowie Versorgungspakete für drei weitere Etappen in New Mexiko haben wir organisiert.

Die Anreise hat bereits wenige Schritte nach dem Verlassen unseres Zuhauses mit einem Hindernis gestartet. Und auch auf dem weiteren Weg sind wir immer wieder auf kleinere Herausforderungen gestossen. Trotzdem waren wir Top motiviert und bereit, die nächsten sechs Monate von der Grenze zu Mexiko bis nach Kanada zu wandern und uns den Herausforderungen des Continental Divide Trail zu stellen.

Was ist passiert auf dem Continental Divide Trail? 

Bereits in der zweiten Woche ist es passiert. Auf einem einfachen Stück des Continental Divide Trails ist Marcel beim Wandern von einem Stein gerutscht und hat sich das Fussgelenk verdreht. Ein stechender Schmerz durchfährt Marcels Fussgelenk. Er setzt sich hin und nach einer kurzen Pause scheint wieder alles O.K. zu sein mit dem Fussgelenk. Nur hin und wieder schmerzt es bei gewissen Belastungen. Nach einer kurzen Pause und einem Versorgungstopp bei Doc Campells Post und den Gila Cliff Dwellings tauchen wir in die tiefe Schlucht des Gila Rivers ein. Für zwei Tage laufen wir dem Fluss entlang und durchqueren ihn über 40mal. Die Schuhe sind von morgens bis abends nass und die Füsse eiskalt vom Schmelzwasser. Trotz der grossen Belastung des Fussgelenks spürt Marcel keine Schmerzen. Leider ändert sich das schlagartig, als wir aus der Schlucht auf die Hochebene aufsteigen und das Fussgelenk nicht mehr gekühlt ist. Nach drei Tagen ist dann Schluss. Marcel kann kaum mehr gehen und das Fussgelenk schmerz bei jedem Schritt. Was nun? Wir befinden uns mitten in einem Wald auf einer abgelegenen und kaum befahrenen Forststrasse.

Marcel schleppt sich unter starken Schmerzen zur 3 Meilen entfernten Kreuzung, wo wir zum Glück von einem jungen Paar auf dem Heimweg eines Camping Wochenendes mitgenommen werden. Der nächstgelegene, grössere Ort ist Socorro und bis dorthin nehmen uns die Beiden mit. Nach fünf Nächten im Motel ist die Entzündung etwas zurück und auch die Schmerzen im Fussgelenk etwas abgeklungen. Doch ans Weiterwandern ist noch nicht zu denken. Wir fahren von Socorro nach Grants, einem etwas grösseren Ort mit einem Spital, der direkt am CDT liegt. Die guten Neuigkeiten sind, es ist nichts gebrochen und auch keine Bänder gerissen. Das Fussgelenk ist verstaucht und stark entzündet. Ein paar Wochen Ruhe und Ibuprofen sollte die Entzündung bekämpfen. Es fällt uns extrem schwer ruhig zu sitzen und im Motelzimmer auszuharren.

Nach drei Wochen Pause sind die Schmerzen im Fussgelenk in einem Rahmen, der ein Weiterwandern erlaubt. Klar wäre es besser noch länger zu warten, aber wir können einfach nicht mehr im Motelzimmer sitzen und warten. Gut  zwei Wochen wandern wir durch New Mexiko und kommen der Staatsgrenze zu Colorado näher. Die Landschaft wird immer spannender und aufregender. Das mit dem langsamen Wiedereinstieg und dem reduzieren der Tagesetappen klappt leider nur bedingt. Wenn die einzigen Wasserquellen 20 Meilen / 32 Kilometer auseinanderliegen, müssen wir einfach diese Strecke an einem Tag bewältigen. Ansonsten müssten wir noch mehr Gewicht in Form von Wasser mitschleppen. Genauso verhält es sich mit der Versorgung. Reduzieren wir die Tagesetappen, müssen wir dafür zusätzliche Lebensmittel mitschleppen. Pro Tag wiegt unser Proviant rund 1 kg.

Leider sind die Schmerzen im Fussgelenk Marcels neue Begleiter. Einmal sind sie etwas weniger, einmal etwas mehr. Aber immerhin können wir wandern, sind in der Natur und kommen Schritt für Schritt vorwärts. Nach drei Wochen starten wir die erste Etappe durch Colorado. Der Continental Divide Trail in Colorado führt mitten durch die Rocky Mountains. Die Durchschnittshöhe liegt auf rund 3’500 Metern, der höchste Punkt auf 14’270 Fuss / 4’350 Meter. Der Winter hat in Colorado relativ spät eingesetzt und gegen Ende nochmals sehr viel Schnee gebracht. Von diesem Schnee ist zwar bereits einiges weggeschmolzen. In höheren Lagen liegt aber immer noch viel Schnee und die Nordhänge sind noch weitgehend schneebedeckt. Bis vor etwa zwei Wochen sind kaum Wanderer auf den CDT durch Colorado gestartet. Erst seit ein paar Tagen haben sich vermehrt Wanderer auf dieses Teilstück aufgemacht. Viele andere CDT Hiker haben eine Pause eingelegt, sind weiter nördlich gefahren, um in Wyoming weiterzuwandern oder haben eine der tieferliegenden Alternativrouten gewählt. Wir haben uns dazu entschieden der Hauptroute des CDT durch Colorado zu folgen.

Continental Divide Trail Abschnitt 7 in Colorado

Die Landschaft ist absolut atemberaubend. Nicht nur wegen der dünneren Luft in der Höhe, sondern vor allem wegen der spektakulären Aussichten auf die grandiose Bergwelt der Rocky Mountains von Colorado. Die Gipfel sind noch schneebedeckt und auch viele der zu traversierenden Steilhänge liegen noch unter einer meterdicken Schneeschicht. Das Wandern ist eine grosse Herausforderung. Wir sind ganz schön gefordert, fühlen uns in einigen Situationen unsicher und einige Male haben wir auch richtig Angst. Die Risiken, die wir eingehen, sind höher als uns lieb ist. Die Tage von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang sind unglaublich anstrengend und wir kommen an unsere Grenzen. Nach einer Woche durch die Rocky Mountains wandern, sind wir ganz schön erschöpft. Wie nicht anders zu erwarten, leidet auch Marcels Fussgelenk unter der enormen Belastung. Alle Strapazen sind schnell vergessen, als uns unsere Schweizer Freunde Corina und Raphael am Wolf Creek Pass überraschen. Sie erwarten uns mit einem Apero am Ende der Etappe. Trail Magic vom Feinsten. Doch wie soll es nun weiter gehen mit unserer Wanderung entlang des Continental Divide Trail?

Wolf Creek Pass CDT Colorado

Tag 61 bis 64 – 1st Choice Inn, Rawlins

Eigentlich wollten wir nach der superspannenden Woche in den Rocky Mountains von Colorado einen Zero Day im touristischen Pagosa Springs einlegen. Die anstrengenden Tage stecken uns in den Knochen, deshalb haben wir gleich zwei Nächte im Motel gebucht. Nach dem Apero am Wolf Creek Pass fahren wir mit Corina und Raphael nach Pagosa Springs. Wir sind im selben Hotel, wobei die Beiden nur eine Nacht bleiben. Sie sind mehrere Monate durch die USA gereist und es bleiben ihnen nur noch zehn Tage mit ihrem Mietwagen bevor sie zu ihrem Camper in Südamerika zurückkehren. Wir verbringen einen schönen Abend im Hotel und geniessen ein feines Glas Rotwein zur Pizza. Wir reden übers Reisen und diskutieren, wie es bei uns auf dem CDT weitergeht. Schlussendlich kommen wir zum Schluss, dass es vernünftiger ist nach Wyoming zu fahren und dem Schnee in den Rocky Mountains in Colorado für den Moment den Rücken zu kehren. Die Bedingungen sind einfach nicht optimal. Der viele Schnee in den teilweise sehr steilen Hängen, gepaart mit den warmen Temperaturen führt zu grossen Risiken von Lawinen und Schneerutschen. Ausserdem ist die grosse Belastung für Marcels Fussgelenk einfach zu viel.

Die Reise von Pagosa Springs in Colorado bis Rawlins in Wyoming ist zwar lang und zeitintensiv, doch möglich. Wir müssten ein Stück per Anhalter fahren und dann könnten wir mit dem Greyhound via Denver nach Rawlins. Zwei bis drei Tage und wir wären am Ziel. Dann sagen Corina und Raphael: „Hey, wir fahren euch nach Rawlins, wenn euch das weiterhilft. Das machen wir gerne für euch.“ Wyoming ist zwar alles andere als auf ihrem Weg, doch sie wollen uns helfen. „Was? Ihr seid verrückt. Euer Ziel ist doch Memphis und dann Florida. Wyoming ist doch die total falsche Richtung für euch.“, sagen wir. „Kein Problem. Echt, wir machen das gern für euch.“, antworten die Beiden. Marcel und ich schauen uns an und sagen: „Ihr seid grossartig. Das Angebot nehmen wir sehr gern an, denn das hilft uns total.“

Und so geht plötzlich alles ganz schnell. Die Rucksäcke sind im Nu gepackt und finden im Mietauto der Beiden Platz. Beim Check-Out sagen wir, dass wir vorzeitig abreisen und fragen, ob wir einen Teil des Geldes für die zweite Nacht zurückerstattet bekommen. Die freundliche Mitarbeiterin sagt: „Klar. Ihr habt ja direkt über uns gebucht. So kann ich euch den gesamten Betrag für die zweite Nacht gutschreiben.“ Wow, das ist ja genial.

Na dann, los geht’s. Ein komisches Gefühl plötzlich mit dem Auto zu reisen und so schnell vorwärts zu kommen. Unser Kopf kommt nicht ganz mit. Marcel verfolgt auf seiner App die Route und immer wieder schauen wir in die schneebedeckten Berge, wo der Continental Divide Trail verläuft. Wir durchfahren auch Ortschaften wie Salida, Leadville und Riverside Encapment. Alles Orte, in denen wir einen Versorgungstopp eingelegt hätten, entlang des CDT durch Colorado. Es fühlt sich eigenartig an, denn zu Fuss wären wir erst in ein paar Wochen an diesen Orten vorbeigekommen.

Bisons am Strassenrand in Colorado

Leadville in colorado

Als wir abends um 20 Uhr Rawlins in Wyoming erreichen, sind wir platt. Im Kopf müssen wir das zuerst noch verarbeiten. Für das haben wir die nächsten paar Tage Zeit, denn vier Nächte ist ein Doppelzimmer im 1st Choice Inn unser Zuhause. Die Zeit brauchen wir auch, um uns neu zu organisieren und Marcels Fussgelenk tut die Pause auch gut. Die Tage im Schnee Colorados haben dem Fuss doch etwas mehr zugesetzt als wir dachten.

Trotz dem langen Tag im Auto, sind wir vier aber noch zu aufgekratzt schon ins Bett zu gehen. In unserem Hotelzimmer geniessen wir einen genialen Abend mit Quatschen und Reisegeschichten austauschen. Die Zeit fliegt und obwohl wir viele Stunden zusammen sind, geht uns der Gesprächsstoff nicht aus. Es wird spät, sehr spät. So spät, dass Corina und Raphael auch noch eine zweite Nacht im Hotel bleiben. Cool, denn so bleibt uns noch ein zweiter gemeinsamer Abend. Wir geniessen die Gesellschaft sehr, vor allem nach der Zeit in der einsamen Wildnis.

Abendessen mit Freunden in Rawlins am CDT

Leider vergeht auch der zweite Tag in Rawlins viel zu schnell und schon heisst es Abschied nehmen. Doch uns bleiben wunderschöne Erinnerungen an eine Zeit mit lieben Menschen. Wir werden diese Tage nie vergessen und freuen uns schon auf ein Wiedersehen mit unseren Freunden. In Südamerika, in der Schweiz oder sonst wo auf der Welt. Nochmals herzlichen Dank für alles, liebe Corina und Raphael. Eure spontane Art, eure Grosszügigkeit und Offenheit sind unglaublich. Wir sind euch sehr, sehr dankbar.

Unterkünfte in Rawlins

1st Choice Inn – Günstiges Motel in der Nähe von Einkaufsmöglichkeiten (Walmart, Tankstelle, Bottleshop) und diversen Fast-Food Optionen (McDonalds, Burger King, Subway, Starbucks). Von aussen sieht das 1st Choice Inn nicht besonders attraktiv aus, die Reception und die Zimmer sind jedoch gepflegt und geräumig. Frühstück im Preis inbegriffen. Die Preis-Leistung stimmt. Kostenfreies WLAN.

Holiday Inn Express – Typisches Holiday Inn Express. Shopping Center in der Nähe, sowie diverse Fast-Food-Ketten. Gemütliche Zimmer, Innenpool, Fitnesscenter. Frühstück inklusive. WLAN kostenlos.

Vorbereitung für die Fortsetzung auf dem CDT in Wyoming

Und nun sind wir wieder alleine. Fühlt sich komisch an. Während Marcel unseren Plan anpasst und sich um die nächsten Abschnitte in Wyoming kümmert, schreibe ich Tagebuch, schneide Videos und erledige Einkäufe für den nächsten Abschnitt. Unter anderem brauchen wir Bärensprays. Bald kommen wir nämlich in Grizzly Country. Im Walmart finden wir in der Waffenabteilung zwei Bärensprays. Einen Ausweis will niemand sehen. Ja, im Walmart kann man Waffen und Munition kaufen. Zumindest hier in Wyoming.

Bärenspray für den CDT in Wyoming

Nach vier intensiven Tagen ist es wieder soweit. Unsere Rucksäcke sind gepackt, das Essen für fünf Tage ist verstaut, die Bärensprays montiert und unsere Körper sind auch wieder ausgeruht und bereit für den Trail. Einzig in unseren Köpfen sind wir noch nicht ganz angekommen. Doch das wird sich sicher auf den ersten Meilen des nächsten Abschnittes auf dem CDT ändern.

Tag 65 – Brickyard Inn, Rawlins – Der Versuch ist gescheitert

Nach einer weiteren erholsamen Nacht sind wir bereit, den ersten Abschnitt durch Wyoming anzugehen. Vor uns liegen zuerst etliche Meilen durch flaches Weideland mit viel Wind und Sonne. Doch irgendwie freuen wir uns darauf. Ist wieder etwas ganz anderes nach den anstrengenden, schneebedeckten Bergen von Colorado.

1st Choice Motel in Rawlins Wyoming

Rawlins in Wyoming

Continental Divide Trail durch Rawlins in Wyoming

Im 1st Choice Inn checken wir aus und laufen Richtung Zentrum von Rawlins. Der CDT führt direkt durch die Kleinstadt. Die ersten paar Meter sind für Marcel noch etwas mühsam. Sein Fussgelenk ist noch steif, doch normalerweise wird es geschmeidiger nach ein paar Minuten einlaufen. Doch diesmal ist es anders. Bereits nach einer halben Meile schmerzt sein Fuss so sehr, dass er kaum mehr gehen kann. Was jetzt? Sollen wir umdrehen und zurück ins Motel? Eigentlich wollten wir noch ins Thai Restaurant essen gehen und dann ab in die Natur. Die Distanz zurück ins Motel ist fast genauso weit wie zum Thai im Stadtzentrum. Wir laufen weiter, so gut es geht. Kurz vor 12 Uhr sitzen wir im gepflegten Thai Restaurant Anong’s und bestellen uns ein Pad Thai und einen Thai Ice Tea. Für einen kurzen Moment ist unsere Welt wieder in Ordnung. Leider hält dieser Moment nicht lange an.

Anongs Thai Restaurant in Rawlins

Traurig schauen wir uns an und fragen uns, wie es weitergehen soll. So jedenfalls nicht. Unter Schmerzen wandern ist Unsinn, vor allem wenn wir gegen die 20 Meilen pro Tag schaffen sollten. Kürzere Etappen planen ist fast nicht möglich wegen dem Essen, den Übernachtungsmöglichkeiten und der Wasserversorgung. Was sollen wir bloss tun? Die letzten Wochen hatte Marcel ständig Schmerzen in seinem Fussgelenk, aber irgendwie sind wir trotzdem recht gut vorwärtsgekommen. Leider werden aber die Schmerzen nicht wie erhofft weniger, sondern im Gegenteil eher schlimmer. Sollen wir versuchen weiter zu wandern oder nochmals eine längere Pause einlegen? Wir tun uns sehr schwer mit einer Entscheidung. Was jedoch klar ist, heute ist noch nicht der richtige Tag, zurück auf den CDT zu gehen.

Nach dem superleckeren Thai-Essen steuern wir das Brickyard Inn an, das sich in der Nähe befindet. Es ist Sonntag und die Rezeption ist nicht besetzt. Die Telefonnummern, die an der Türe angebracht sind, telefonieren wir alle ab. Doch keiner geht ran. Wir waten 10 Minuten, 20 Minuten. Dann zieht ein Gewitter vorbei von dem wir zum Glück unter dem Vordach der Rezeption geschützt sind. Nach 30 Minuten rufen wir nochmals an. Diesmal geht die Besitzerin ran. Wir kriegen von ihr einen Code und die Zimmertür öffnet sich. Abgerechnet wird dann später.

Dass wir schon wieder in einem Motel landen, damit haben wir nicht gerechnet. Doch es ist wohl das einzig Richtige. Auf den Trail gehen, macht so absolut keinen Sinn. Die Frage ist nur, wie lange bleiben wir? Wie lange braucht das Fussgelenk bis es wieder bereit ist für lange Wandertage? Oder sollen wir einen Schlussstrich ziehen? Den CDT abbrechen und die Erlebnisse einfach so in Erinnerung behalten, wie wir sie bis jetzt erlebt haben? Tausende Gedanken schwirren uns durch den Kopf. Welche Optionen gibt es? Wir diskutieren und drehen die Ideen hin und her. Von Reisen mit dem Mietwagen bis zur Rückreise in die Schweiz legen wir alles auf den Tisch, was uns in den Sinn kommt. Bevor wir endgültig entscheiden, schlafen wir nochmals drüber.

Tag 66 bis 67 – Brickyard Inn, Rawlins

Nach einer unruhigen Nacht wachen wir auf. Noch immer schwirren uns tausende Gedanken im Kopf rum. Die Gedankenspirale können wir kaum stoppen. Tief im Innern wissen wir jedoch beide, was das Vernünftigste ist. Es fällt uns schwer die Worte auszusprechen, doch es ist wohl das beste für den Körper einen Schlussstrich zu ziehen und die Wanderung entlang des Continental Divide Trail abzubrechen. Die Belastung wäre die nächsten drei Monate für das Fussgelenk einfach zu gross. Vor zwei Monaten sind wir an der Grenze zu Mexiko gestartet und haben etwa 600 Meilen auf dem CDT zurückgelegt. Wir haben fast ganz New Mexiko durchwandert und einen ersten Eindruck der wundervollen Bergwelt von Colorado erhalten. 3’100 Meilen lang ist die gesamte Wanderung. Wir haben also erst einen Fünftel des CDT geschafft. Mit einem angeschlagenen Fussgelenk unter Schmerzen nochmals viermal soweit wandern, ist einfach nicht realistisch.

Und was, wenn Marcel morgen wieder gut laufen kann? Da gibt es nur eins. Einmal um den Block laufen, probieren wie es sich anfühlt und vielleicht ist dann die Entscheidung einfacher. Marcel schnürt die Schuhe und kehrt nach wenigen Minuten zurück. Sein trauriger, schmerzerfüllter Blick verrät alles. Es geht nicht. Das Fussgelenk ist steif und tut weh. Mehr als am Tag zuvor.

Deprimiert sitzen wir auf dem weichen Bett, umarmen uns und können die Tränen nicht mehr zurückhalten. Im Moment fühlt es sich an, als ob uns jemand den Teppich unter den Füssen wegzieht. Wie in einem Film rasen Szenen der letzten zwei Monate durch unsere Köpfe. Viel haben wir erlebt, noch viel mehr hätte uns erwartet. Doch der CDT läuft uns nicht davon. Er ist auch später noch da. Deshalb denken wir an die wunderschöne, anstrengende und auch abenteuerliche Zeit in New Mexico und Colorado zurück. Die Erinnerungen bleiben, die kann uns keiner mehr nehmen.

Die Idee von einer Reise mit dem Mietwagen oder einem Camper verwerfen wir. Einerseits, weil wir im Moment einfach nicht bereit dazu sind. Andererseits, weil wir planen nach unserem Roadtrip durch Südamerika irgendwann mit unserem Camper Taku noch Nordamerika zu bereisen. Was sich im Moment am besten anfühlt ist, in die Schweiz fliegen, wo Familie und Freunde sind. Dort sind wir gut aufgehoben und haben Zeit, das Fussgelenk richtig auszukurieren.

So heisst es nun umorganisieren. Wir verbringen einen halben Tag mit Greyhound und Inlandflug buchen, den Flug in die Schweiz umbuchen und drei Übernachtungen für die Zwischenstopps organisieren. Der Plan: Rawlins – Denver – Chicago – Zürich. Damit nichts vergessen geht, notieren wir alles auf einem Blatt Papier und buchen eins nach dem andern. Bis auf den United Airlines Flug von Denver nach Chicago klappt alles prima. Nach einer halben Stunde am Telefon mit dem Kundendienst, ist dann auch diese Buchung erledigt. Den Rest des Tages verbringen wir mit telefonieren, WhatsApp schreiben und essen.

Tag 68 – MainStay Suites, Denver Airport

Pläne ändern gehören zum Leben. Auch wenn es manchmal schwerfällt, es zu akzeptieren. Doch wir sind sicher, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben.

Bis zum Auschecken aus dem Hotel bleiben uns noch drei Stunden. Nach dem Frühstück setzen wir uns auf die Bank vor dem Zimmer, sitzen Gedankenverloren da und schlürfen eine Noodle Soup. So wie wir es bis vor kurzem jeden Tag auf dem Trail getan haben. Ein Löffel, ein Topf mit zwei Beutel Ramen Nudeln. Unser Abschiedsessen vom CDT.

Kurz vor 11 Uhr verlassen wir das Brickyard Inn im Zentrum von Rawlins und laufen langsam zur Haltestelle des Greyhound, die sich knapp zwei Meilen ausserhalb der Ortschaft befindet. Obwohl wir langsam unterwegs sind, treffen wir eine Stunde zu früh im Travel Center ein. Dort gibt es ein bequemes Sofa, wo wir die Wartezeit gut überbrücken können.

CDT Schild in Rawlins Wyoming

Grayhound von Rawlins nach Denver

Der Greyhound fährt pünktlich um 13:25 Uhr ein. Keine zehn Minuten später sitzen wir bereits im Bus und fahren Richtung Denver. Aussen sieht der Bus prima aus, doch drinnen ist er alles andere als gepflegt. Trotzdem gehen die 4.5 Stunden der Fahrt von Rawlins nach Denver schnell vorbei. Mit Film schauen, Tagebuch schreiben und aus dem Fenster schauen. Immer wieder sehen wir die schneebedeckten Berge und die Hügelzüge, über welche der CDT verläuft. In Gedanken verabschieden wir uns nun definitiv vom Leben auf dem Continental Divide Trail.

Kurz nach 18 Uhr treffen wir an der Union Station in Denver ein. Zum Hotel in der Nähe vom Flughafen können wir mit der Bahn fahren. Wir laufen ans Ende des Gebäudes, nehmen die Rolltreppe und sehen den Zug zum Airport einfahren. Vier Minuten bleiben uns bis zur Abfahrt. Wir schaffen es gerade noch zwei Tickets zu lösen und kaum sitzen wir im Zug, fährt er ab. Das ist Timing. Rund 30 Minuten später steigen wir aus und haben nur noch ein paar hundert Meter Fussweg vor uns bis zum Hotel MainStay Suites. Als wir um 19:30 Uhr im Zimmer ankommen, sind wir geschafft. Nicht unbedingt körperlich aber mental.

Während Marcel duscht, geht Reni im mexikanischen Restaurant gegenüber Enchiladas und einen Burger holen. Wir essen im Zimmer und gehen schon bald ins Bett. Morgen geht die Reiserei weiter. Zum Glück wissen wir noch nicht, was uns erwartet.

Unterkünfte in Denver

Hotel am Flughafen Denver International Airport

MainStay Suites – Grosse Zimmer mit kleiner Küchenzeile (Kaffeemaschine, Kühlschrank, Geschirr etc.) WLAN kostenfrei. Frühstück und stündliche Flughafen Shuttle im Preis inbegriffen. Restaurants und Einkaufsmöglichkeit in nächster Nähe.

Hotels im Zentrum von Denver

Aloft Denver Downtown – Super Lage mit Restaurants und Cafes in der Nähe. Modernes Hotel im Zentrum von Denver. Schön gestaltete Zimmer mit eigenem Bad. Kostenloses WLAN.

Element Denver Downtown East – Gute Lage im Zentrum. Zimmer mit eigenem Bad, Schreibtisch und Küchenzeile. Fitnesscenter und kostenloses WLAN.

Tag 69 (Teil 1) – Denver Airport

Ausnahmsweise erwachen wir vor dem Wecker. Klar, ein Flug steht an und unsere innere Uhr sagt uns: Aufstehen. Im Frühstücksraum des Hotels gibt es ein typisch amerikanisches Frühstück mit Bagels, Creme Cheese, Rührei, Müsli und Filterkaffee. Passt. Pünktlich um 8 Uhr steigen wir in den Airport Shuttle Bus, der uns zum Flughafen bringt. Noch klappt alles wie am Schnürchen. Eingecheckt haben wir Online und das Gepäck ist auch schon bezahlt. Am Flughafen müssen wir nur noch das Gepäck aufgeben. Durch die Sicherheitskontrolle sind wir schnell durch und es bleiben uns noch zwei Stunden bis zum Abflug.

Doch bei den zwei Stunden bleibt es nicht. Kurz nachdem das Boarding stattfinden sollte, wird die Anzeige angepasst. 30 Minuten Verspätung. Ok. Dann werden wir informiert, dass es ein technisches Problem beim Flugzeug gibt. Wir verstehen zwar die englischen Worte, doch was es genau ist, keine Ahnung. Unser Online-Übersetzer hilft. Es geht um das ABS. Eine weitere Stunde später wird uns mitgeteilt, dass ein Ersatzteil bestellt ist und sobald es angeliefert wird, kann die Reparatur erfolgen. Wir müssen uns eine weitere Stunde gedulden, dann gibt es wieder Updates. Leider sind die heiss erwarteten News negativ. „The airplane is out of service. We are in the process of organising another airplane. We apologize for the inconvenience. More information will follow.“ Wann und ob wir fliegen können, steht noch in den Sternen.

Warten auf den Flug am Airport Denver

Wir sind erstaunt, wie gelassen die Reisenden sind. Keiner ruft aus, keiner flucht. Einige buchen auf einen anderen Flug um, doch die meisten warten geduldig. Wie wir. Wir kommen mit anderen Passagieren ins Gespräch und so vergeht die Zeit doch noch recht schnell. Und dann die Meldung: „We have another airplane. Bording for flight no. 2312 to Chicago is approximately 3 pm. Please change the Gate. New departure Gate is B45.“ Im selben Moment erhalten wir per Mail einen Essensgutschein von je 15 Dollar. Diesen lösen wir im Smash Burger ein und essen genüsslich einen Bacon Cheese Burger. Dann geht das Warten weiter. Immerhin sind wir nun satt und so fällt uns das Warten wieder einfacher.

Inzwischen ist der Abflug auf 15:30 Uhr angekündigt und somit haben wir über 5 Stunden Verspätung erreicht. Zum Glück haben wir keinen Anschlussflug, wie einige andere, die auf demselben Flug sind.

Um 15:45 Uhr sitzen wir dann endlich im Flugzeug. Langsam setzt sich das Flugzeug in Bewegung und wir fahren zur Startbahn. Doch zu früh gefreut. Der Pilot informiert uns, dass wir die 16ten in der Schlange sind. Stau auf der Startbahn? Ja, so in etwa. Wenn jedes Flugzeugs ein paar Minuten zum Abheben braucht, warten wir voraussichtlich weitere 30 Minuten. Immerhin sitzen wir im Flugzeug und wir kommen bald weiter. Und dann ist es endlich soweit. Wir kriegen die Starterlaubnis. Die Maschine der United Airlines hebt ab. Mit über 5.5 Stunden Verspätung.

United Flug von Denver nach Chicago

Tag 69 (Teil 2) – HI Hostel, Chicago

Der Flug ist recht entspannt bis auf ein paar Turbulenzen. Wir müssen noch eine Extra-Schlaufe drehen, wegen eines Unwetters. Wir sehen die dicken fetten Wolken und sind froh, müssen wir da nicht durch. Unsere Flugzeit verlängert sich so noch ein bisschen, doch auf das kommt es nun auch nicht mehr an.

Felder aus dem Flug von Denver nach Chicago

Wolken auf dem Flug von Denver nach Chicago

Gewitter auf dem Flug von Denver nach Chicago

Sonnenuntergang auf dem Flug von Denver nach Chicago

Chicago aus dem Flugzeug

Als wir um 20:20 Uhr in Chicago landen, sind wir froh endlich anzukommen. Nun steht uns noch eine 45-minütige Fahrt ins Zentrum bevor. Geschafft sitzen wir in der Bahn. Sie fährt kurz nach 21 Uhr los. Es schüttelt uns hin und her in der klapprigen Bahn, da sind unsere Schweizer Züge absoluter Luxus. Während es rumpelt und schüttelt, müssen wir uns konzentrieren, das wir nicht einschlafen.

Am Airport Chicago

CTA Station am Chicago Airport

Bei der CTA Station Jackson steigen wir aus und sind im bekannten The Loop, mitten in der Downtown von Chicago. Bis ins HI Hostel sind es rund 10 Gehminuten. Ganz so entspannt, ist es jedoch nicht. In einer dunkeln Gasse tummeln sich viel Obdachlose und Drogenabhängige und ein ungutes Gefühl schleicht sich an. Kaum haben wir die Kreuzung hinter uns, ist auch das Publikum wieder anders. Alles ist im grünen Bereich, doch genau deshalb kommen wir nur ungern nachts in einer neuen Stadt an. Egal, wo auf der Welt.

Kurz nach 22 Uhr erreichen wir das HI Hostel in Downtown Chicago. Todmüde fallen wir ins Bett. Dass wir von Tür zu Tür von Denver nach Chicago über 14 Stunden brauchen, haben wir nicht erwartet.

HI Hostel in Chicago

Tag 70 und 71 – HI Hostel, Downtown Chicago

Das HI Hostel befindet sich mitten im Loop, dem Zentrum von Chicago. Was für ein Szenenwechsel. Aus dem Zelt haben wir jeweils in die einsame Natur geblickt, vom Hostel aus schauen wir an die Fassaden von Hochhäusern und sehen die quietschende U-Bahn vorbeifahren. Ein komisches Gefühl überkommt uns, denn so spannend es ist, ganz freiwillig sind wir nicht – oder noch nicht – hier. Doch zuviel überlegen und nachtrauern bringt nichts. Jetzt heisst es vorwärtsschauen. Die Gedanken an den CDT lassen wir vorbeiziehen und konzentrieren uns auf die Stadtbesichtigung. Bevor wir uns in die Strassen Chicagos wagen, steuern wir den Frühstücksraum im 2. Stock an. Am Buffet können wir aus Bagel, Waffeln, Croissants und Müesli auswählen.

Als wir um 9 Uhr rausgehen, kommt uns warme Luft entgegen. Ein heisser Tag erwartet uns. Allzu viel haben wir nicht vor, doch wenn wir schon mal in Chicago sind, möchten wir zumindest ein bisschen Grossstadt-Feeling erleben. Chicago ist bekannt für moderne Architektur und die fantastische Lage am Lake Michigan und dem Chicago River. Dank der zentralen Lage sind wir vom HI Hostel in wenigen Gehminuten bereits im Grant Park. Das Highlight ist der Buckingham Fountain, ein riesiger Springbrunnen. Noch hat es wenig Leute unterwegs, sodass wir den Springbrunnen mit der Skyline im Hintergrund problemlos fotografieren können.

Buckingham Fountain Chicago

Chicago Skyline

Der Sprühnebel, der uns vom Springbrunnen entgegenkommt, bringt eine herrliche Erfrischung. Es ist nämlich schon brütend heiss. Bevor wir am Lakeshore Drive zum Millennium Park spazieren, setzen wir uns noch ein Weilchen in den Schatten. Die vielen Parks und Grünflächen gefallen uns an Chicago. Vor allem an Tagen wie diesen, wenn die Sonne stark und die Temperaturen hoch sind. Im Millennium Park laufen wir über die futuristische BP Fussgängerbrücke und kommen so direkt in den Jay Pritzker Pavillon. Abends finden auf der Open Air Bühne öfters kostenlose Konzerte statt. Die Hauptattraktion im Millennium Park ist jedoch das Cloud Gate oder auch bekannt als «The Bean». Leider ist die riesige silberne Bohne, wo sich die Skyline drin spiegelt, abgesperrt. Die Plattform, auf der The Bean draufsteht, wird renoviert. Wir erfahren, dass die Arbeiten vor fast einem Jahr begonnen haben. Bei der nachträglichen Recherche lesen wir, dass wir die Wiedereröffnung um wenige Tage verpasst haben. Schade! Inzwischen ist das Kunstwerk wieder für Touristen zugänglich. Jährlich zieht das Cloud Gate über 5 Millionen Touristen an.

Cloud Gate mit Skyline von Chicago

Cloud Gate in Chicago

Nun ist Zeit für eine Erfrischung. Am Chicago River finden wir einen Sitzplatz im Schatten und schlürfen einen Iced Coffee, während wir die Ausflugsboote vorbeifahren sehen. Die Aussicht mit dem Fluss und den Hochhäusern ist genial. Am Wasser ist es so richtig angenehm, auch Dank den schattenspendenden Bäumen. Gemütlich schlendern wir dem River Walk entlang bis zum Navy Pier. Da ein Feiertag ist, sind viele Familien unterwegs. Am Navy Pier gibt es das Childrens Museum, ein Riesenrad, Karusselle und einen Food Court. Letzteren steuern wir an, denn langsam macht sich Hunger breit. Und wenn wir schon in Chicago sind, müssen wir unbedingt einen der legendären Chicago Hot-Dogs probieren. Genüsslich beissen wir in den Hot-Dog, der mit leckeren Zutaten überhäuft ist. Der Hunger ist vorerst gestillt und wir sind rundum zufrieden. Lange halten wir es im Food Court jedoch nicht aus. Die Hektik und der Lärm sind uns zu viel. Da sind wir lieber draussen in der Wärme.

Chicago Trump Building

Chicago River

River Walk Chicago

Chicago Theatre

Chicago Downtown

Chicago Hinterhof

Wolkenkratzer in Chicago

Navy Pier Chicago

Navy Pier Chicago Vergnügungspark

Zurück am Chicago River schlendern wir bis zur Chicago Brewery Riverwalk, wo wir uns ein kühles Bier gönnen. Zum Abschluss nochmals ein richtig gutes Indian Pale Ale (IPA). Beim zweiten Bier kommen wir ins Gespräch mit unseren englischen Sitznachbarn. Witzigerweise finden wir heraus, dass einer der Beiden auf den Malediven Tauchen gelernt hat. «Auf welcher Insel?», fragen wir. «Auf Kuredu!» Das kann doch nicht wahr sein. So ein Zufall und erst noch 2007, dem Jahr als wir auf Kuredu als Tauchlehrer angefangen haben zu arbeiten. Die Welt ist klein.

River Walk Chicago am Abend

Chicago Brewery Riverwalk

Mit einem letzten Abendessen im Panda Express schliessen wir diese Reise ab. Wir sind sehr traurig, dass es vorbei ist, doch wir freuen uns auch auf das Wiedersehen mit unseren Familien und Freunden in der Schweiz.

Unterkünfte in Chicago

Hotels im Zentrum von Chicago

HI Chicago Hostel – Zentrale Lage im The Loop. U-Bahn, Einkaufsmöglichkeiten, Cafés und Restaurants in nächster Nähe. Super Preis-Leistung. Grosser Gemeinschaftsraum im zweiten Stock. Dort ist auch der Frühstücksraum. Doppelzimmer oder Schlafsäle in diversen Grössen. Mehrere Gemeinschaftsbäder in den einzelnen Stockwerken. Tolle Atmosphäre.

Freehand Chicago – Ausgefallenes Hotel in der Nähe vom River Walk. Viele Restaurants und Bars in der Nähe. Hoteleigene Bar ist besonders cool. Gemütliche, teils urige Zimmer. Hat Charme. Doppelzimmer und Mehrbettzimmer. Kostenfreies WLAN.

Hotels am Flughafen Chicago O’Hare International Airport

Aloft Chicago O’Hare – Modernes Hotel, knapp 1 Meile vom Flughafen. Kostenloser Shuttle Service. Trotz Nähe zum Flughafen ruhig. Moderne Zimmer mit Bad, Fitnesscenter und kostenfreies WLAN.

Holiday Inn Express & Suites – Gute Lage in der Nähe vom Flughafen. Grosszügige Zimmer mit eigenem Bad. Supermarkt 10 Minuten zu Fuss. Frühstück inbegriffen. Kostenfreies WLAN.

Wenn du die Unterkunft lieber auf Agoda buchst, schau hier vorbei: Hotels für deine Reise

Tag 72 – Zürich Flughafen

Uffff, es ist so weit. Unsere Rucksäcke sind gepackt, ein letzter Blick ins Zimmer und dann schliessen wir die Türe. Pünktlich um 11 Uhr checken wir aus und spazieren langsam zur U-Bahn-Station Jackson. Für 5 Dollar fahren wir mit der Bahn zum Flughafen Chicago O’Hare und diesmal sehen wir noch etwas von Chicago. Nicht wie bei der Anreise vorgestern, als es bereits dunkel war.

HI Hostel Aussicht

HI Hostel Aussicht auf die U-bahn

Am Flughafen checken wir ein, legen unsere 20 kg schwere Tasche auf das Förderband und steuern das Gate an. Nun ist unser CDT Abenteuer definitiv zu Ende. Bald fliegen wir in die Schweiz und werden die USA wohl frühestens 2025 wiedersehen. Und was haben wir in der Zeit dazwischen vor? Darüber müssen wir uns zuerst noch Gedanken machen, unsere Ideen bündeln und neu planen.

Mond aus dem Flugzeug

Unsere Reise geht auf jeden Fall weiter und es bleibt spannend.

Vielen Dank für’s virtuelle mitwandern, mitfiebern und eure Kommentare hier auf dem Blog. 

PS: Auf YouTube gibt es den letzten Abschnitt und die Reise vom Trail zurück in die Schweiz als Film.

Hinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate Links. Wenn du über einen der Links etwas kaufst oder buchst, erhalten wir eine kleine Provision.

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Locher Iris

    Liebe Beide-ein Genuss mit bei der Digiwanderung dabei zu sein, lieben herzlichen Dank. Gerne würden wir mal mit euch kontakten, sind auch viel am Reisen, obwohl wir leider “ auch „aus gesundheitlichen Gründen unsere Südamerika nochmals um ein Jahr schieben müssen.Seit vorerst mal unbekannterweise herzlich gegrüsst Iris&Martin

    1. Reni

      Liebe Iris und Martin
      Vielen Dank für eure Nachricht. Tut uns leid zu hören, dass ihr ebenfalls eine Reise aus gesundheitlichen Gründen aufschieben müsst. Da die Vorfreude etwas unglaublich schönes ist, könnt ihr euch so umso länger auf die Reise freuen. Gerne schauen wir bei euch auf der Webseite vorbei. Sind gespannt auf eure Reiseerlebnisse.
      Liebe Grüsse,
      Reni und Marcel

  2. Violanda Hofstetter

    Liebe Reni und Marcel
    Was für eine schwere Entscheidung, aber die Gesundheit geht vor.
    Ich drücke die Daumen, dass jetzt in der Schweiz der Fuss von Marcel komplett erholen kann. Ich bin mir fast sicher, dass ihr irgendwann eures Abenteuer CDT wieder fortsetzen werdet
    Eure spannenden Reports werde ich vermissen
    Macht’s guet
    Lieber Gruss
    Violanda

    1. Reni

      Herzlichen Dank, liebe Violanda.
      Die Entscheidung ist uns alles andere als einfach gefallen, doch wie du richtig sagst, die Gesundheit geht vor. Schliesslich wollen wir ja noch viele Wanderungen machen und da ist die vollständige Genesung von Marcels Fuss wichtig. Inzwischen hat sich das Fussgelenk recht gut erholt, sodass wir bald mal in die Berge fahren können. Einen Teil vom CDT werden wir voraussichtlich schon noch machen. Entweder wir knüpfen da an, wo wir aufgehört haben oder laufen die schönsten Abschnitte in Wyoming und Montana.
      Liebe Grüsse,
      Reni und Marcel

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.