Pacific Crest Trail Section C – Von der Interstate 10 bei Cabazon zur Interstate 15 beim Cajon Pass in Kalifornien

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  • Beitrag zuletzt geändert am:2. März 2023
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PCT Tag 18 – Von Meile 226.2 bis Meile 241.5 kurz vor Big Bear Lake

Cowboy campen ist genial. Die zweite Nacht hintereinander haben wir unter freiem Himmel geschlafen und wir lieben es. Denn was gibt es schöneres als mitten in der Nacht aufzuwachen und direkt den gewaltigen Sternenhimmel zu sehen.

Und einen grossen Vorteil hat das Cowboy campen auch. Wir müssen das Zelt weder aufstellen, noch abbrechen.

Um 6:50 Uhr sind wir bereits wieder auf dem Trail. Gut so, denn ein anstrengender Tag steht uns bevor. Wir geniessen die morgendliche frische Luft, die wir auf den ersten Meilen haben. Der Weg führt durch das enge Tal und wir müssen den Mission Creek mehrmals überqueren. Es ist ein Hindernislauf durch Gebüsch, Geröll, die Böschung rauf und wieder runter.

Gegen Mittag brennt die Sonne mit voller Kraft runter und wir sind froh, dass wir für die Mittagspause einen schattigen Platz finden.

Mit vollen Bäuchen wandern wir weiter und es geht hauptsächlich aufwärts. Insgesamt steigen wir rund 1700 Höhenmeter auf und kommen ganz schön ins Schwitzen.

Den nächsten Stopp legen wir weiter oben am Mission Creek ein. Wasser auffüllen ist angesagt, denn die nächste Wasserversorgung direkt am Trail gibt es erst in 18 Meilen. Auf einen Schlag ist unser Rucksack um 3 Liter Wasser schwerer.

So ist der nächste Aufstieg gleich doppelt so anstrengend. Wir wandern lange durch ein Waldstück, dass Waldbränden zu Opfer gefallen ist. Traurig zu sehen, wie viele Bäume zerstört wurden. Baumstämme liegen kreuz und quer am Hang oder versperren den Trail. Teils sieht es aus wie in einem Kriegsgebiet.

Inzwischen sind wir wieder auf über 8000 Fuss (ca. 2300 m ü. M.) und die Luft ist um einiges kühler. Wir laufen sogar über letzte Schneereste.

Die letzten Meilen des Tages wandern wir dann noch durch einen schönen Föhrenwald, wo wir einen super Platz zum Campen finden. Wir verkriechen uns zeitig ins Zelt, denn das Thermometer sinkt massiv, als die Sonne untergeht.

PCT Tag 19 – Von Meile 241.5 bis Meile 262.4 kurz vor Big Bear Lake

Was für ein Tag. Obwohl wir einfach nur gelaufen sind, haben wir doch wieder soviel gesehen und erlebt.

Angefangen hat der Tag mit einem traumhaft schönen Sonnenaufgang. Obwohl wir im Normalfall nicht die Frühaufsteher sind, lieben wir es auf dem Trail, den Tag erwachen zu sehen und bei Sonnenaufgang loszulaufen.

Früh morgens ist es still und frisch, sodass wir gut vorankommen. Zum Glück sind die Auf- und Abstiege heute moderat, es geht viel geradeaus oder sogar abwärts.

Unterwegs treffen wir lokale Wanderer, die Richtung Süden wandern, und ein Paar aus Perth in Australien, die ebenfalls den PCT bis Kanada schaffen möchten.

Neben neuen Bekanntschaften und wandern, sind wir auch beschäftigt mit Wasser filtern. Wenn wir all unsere Flaschen füllen (je 4 Liter), sind wir gut 20 Minuten beschäftigt. So sind dann unsere Rucksäcke auch gleich wieder 4 kg schwerer. Das merken wir dann sofort beim weiterwandern, denn mit mehr Gewicht am Rücken sind wir gleich langsamer.

Nach 21 Meilen finden wir dann einen super Platz zum Übernachten. Wir geniessen das Abendessen kurz vor Sonnenuntergang und das erst noch mit Aussicht auf die Wüste.

Marcel ist gerade auf dem Weg zum Aussichtspunkt als mich plötzlich ein Wolf anschaut. Zumindest glaube ich, dass es ein Wolf ist. Ich rufe Marcel zu und wir stehen beide wie versteinert da. Der „Wolf“ kommt langsam aber bestimmt näher, er beobachtet uns genau, schnuppert am Boden und markiert die Bäume. Wie sollen wir uns verhalten? Sollen wir mit ihm reden oder müssen wir zeigen, dass wir gross und stark sind? Wir bleiben einfach ganz ruhig stehen.

Und dann kommt plötzlich ein Mann aus dem Busch spaziert. In dem Moment müssen wir über uns selber lachen. Doch kein Wolf. Zum Glück.

PCT Tag 20 – Von Meile 262.4 bis Meile 266.1 Big Bear Lake

Ein kurzer Wandertag steht heute an. Nach dem wunderschönen Sonnenaufgang wandern wir rund 4 Meilen mit moderatem Höhenunterschied bis zum Highway 18.

Nachdem wir gestern fast einen Wolf gesehen haben, sehen wir heute definitiv zwei Rehe. Die 4 Meilen legen wir in Windeseile zurück und schon stehen wir an der Strasse, wo wir auf einen Hitch in den Ort Big Bear Lake hoffen.

Wir kommen gerade aus den Büschen und schon steht an der Strasse ein Auto. Die Fahrerin lässt die Scheibe runter und fragt uns, ob wir eine Mitfahrgelegenheit in die Stadt brauchen. Wir strahlen sie an und sagen: „Jaaaa, sehr gerne.“

Debby wohnt in der Wüste und ist gerade auf dem Weg zu ihrem Arbeitsort in Big Bear Lake. Sie hat uns auf dem Wanderweg gesehen und gedacht, dass wir sicher gerne mitfahren würden. So ein Riesenglück. Wir können es kaum glauben.

Nach der kurzweiligen Fahrt lädt uns Debby bei der Shopping Mall ab und wir sind so überfordert mit der Zivilisation, dass wir erst mal einen Kaffee trinken gehen. Danach geht Reni Vorräte einkaufen und Marcel sortiert Fotos und wartet draussen mit den Rucksäcken.

Die 1.5 km zu unserem Cottage gehen wir dann mit den Rucksäcken auf dem Rücken und je einer prall gefüllten Einkaufstasche in der Hand. Wir sind natürlich viel zu früh dran und unser Cottage ist noch nicht bereit. War ja auch klar, denn Check-in ist erst um 16 Uhr.

Zum Glück gibt es an der nächsten Strassenecke gleich einen McDonalds, wo wir uns erst mal etwas zu Essen gönnen und ein paar Dinge im Internet erledigen.

Nach dem Mittag kriegen wir dann per E-Mail eine Nachricht, dass unser Cottage bereit ist. Als wir die Türe öffnen, sind wir sprachlos. Wir haben eine richtige kleine Wohnung in einem alten Holzhaus. Wohnzimmer mit Küche und Kamin, grosses Schlafzimmer, ein Bad und eine Veranda mit gemütlichem Garten.

Nach einer ausgedehnten und sehr nötigen Dusche und Wäsche waschen machen wir uns auf den Weg ins Stadtzentrum. Die Skisaison neigt sich dem Ende entgegen, aber es hat noch Schnee auf den Pisten.

In der lokalen Brauerei geniessen wir ein leckeres Bier auf der sonnigen Terrasse und fragen uns, wie weich der Schnee wohl am Nachmittag bei diesen angenehmen Temperaturen sein mag.

Als wir auf dem Bummel durch den Ort das thailändische Restaurant sehen, müssen wir nicht zweimal überlegen, wo wir essen gehen. Wir geniessen das köstliche thailändische Essen und sind froh, dass wir früh dran sind. Denn sobald die Sonne untergeht, wird es empfindlich kühl und wir machen uns auf den Weg zu unserem niedlichen Cottage.

PCT Tag 21 – Zero Day in Big Bear Lake

Die innere Uhr ist auf 5:30 Uhr gestellt und obwohl wir ausschlafen könnten, wachen wir auf. Wie auf dem Trail, doch heute ist es anders. Wir gönnen uns einen Zero Day. Das bedeutet in der PCT Hiker Sprache, dass man eien ganzen Tag keinen Meter auf dem PCT läuft.

In unserem Cottage gibt es eine Küche mit Kaffeemaschine. Genial. Während Reni im 7Eleven Muffins und Donuts holt, brüht Marcel Kaffee auf. Die Sonne scheint, sodass wir das Frühstück auf der Terrasse geniessen können.

Anschliessend packen wir unsere Eisaxt und Microspikes in eine Tasche und laufen zur Post. Bis Kennedy Meadows, dem Ausgangspunkt zu den High Sierras, brauchen wir diese Ausrüstung nicht mehr. Deshalb schicken wir uns die beiden Eisäxte und Spikes dorthin sodass wir nicht unnötiges Gewicht durch die Wüste tragen müssen. Schliesslich sind es doch noch über 400 Meilen bis Kennedy Meadows.

Bevor wir ins Big Bear Village Mittagessen gehen, spazieren wir noch zum See. Momentan ist der Wasserstand sehr tief, denn es hat schon länger nicht mehr richrig geregnet.

Das Zentrum von Big Bear ist überschaubar. Es gibt zwei Strassen, wo sich praktisch alle Läden und Restaurants befinden. Schon seit Tagen träumen wir von einem gesunden Ceasar Salad. Wir entscheiden uns für das Teddy Bear Restaurant und werden nicht enttäuscht. Superlecker ist der Salat.

Den Nachmittag verbringen wir dann im Cottage, wo wir ein neues Video schneiden – auf unserem YouTube Kanal Swiss Nomads findest du das neuste PCT Video von uns – und Marcel veröffentlicht einen neuen Blogpost. So vergeht die Zeit wie im Flug und es ist bereits wieder Apero Time.

Wir spazieren wieder ins Village, wo wir uns im 572 Social ein Bier gönnen. Die Gartenterrasse ist sehr einladend. Anschliessend geht’s eine Tür weiter im Saucy Mams Pizza Essen. Wir platzen fast, sodass wir uns noch ein paar Stücke einpacken lassen.

Leider ist der Zero Day viel zu schnell vorbei, doch wir haben es voll und ganz genossen. Und natürlich freuen wir uns auch morgen wieder zurück auf dem PCT zu sein.

PCT Tag 22 – Von Meile 266.1 bis Meile 285.6 Little Bear Spring Camp

Nach dem superschönen Zero Day in Big Bear Lake geht es heute wieder auf den PCT. Zum Frühstück verdrücken wir noch die Resten der Pizzen, die wir gestern nicht aufgegessen haben. Auch heute schmeckt die Pizza noch vorzüglich.

Kurz nach halb acht verlassen wir unser cooles Cottage und gehen vollbepackt zur Hauptstrasse, wo der Trolley fahren soll. Wir wollen mit dem Bus so nahe wie möglich an die Stadtgrenze und dort versuchen einen Hitch zu kriegen. Natürlich kommt auch heute gerade kein Bus.

Plötzlich bremst ein Auto sehr abrupt und hält neben uns an. Die Scheibe geht runter und wir werden von einem netten Herrn gefragt, ob wir zum PCT wollen. JA. Also dann einsteigen und los geht’s.

Bosco ist vor ein paar Jahren selbst den PCT gelaufen und weiss Bescheid. Er ist gerade auf dem Weg zum PCT und will dort mit seinem Hund laufen gehen. So ein Riesenglück für uns.

Um halb neun sind wir wieder unterwgs auf dem PCT Richtung Norden. Zuerst führt der Weg wieder auf einen Hügel, den Gold Mountain. Der heisst so, weil hier mal Gold abgebaut wurde. Überreste dieser Zeit können wir in der Ferne noch sehen. Verrostete Gerätschaften, vor allem aber halb abgetragene Hügel und riesige Haufen von abgetragenem Gestein wurden zurückgelassen.

Vom nächsten Hügel haben wir nochmals eine tolle Aussicht auf den Big Bear Lake und das Skigebiet.

Dann verläuft der PCT grösstenteils durch Wälder und so ist das Wandern sehr angenehm, da wir nicht ständig der Sonne ausgesetzt sind. Die Steigungen halten sich in Grenzen und so kommen wir gut voran.

Fast den ganzen Tag sind wir alleine unterwegs und treffen nur eine Handvoll anderer Wanderer an.

Nach 20 Meilen erreichen wir den Holcomb Creek, wo es Wasser gibt, und das Little Bear Spring Camp, wo wir heute Nacht schlafen.

PCT Tag 23 – Von Meile 285.6 bis Meile 310 am Deep Creek

Heute Morgen ist es bitterkalt. Wir haben die letzten Wochen zwar schon einiges höher und im Schnee geschlafen, heute fühlt es sich aber irgendwie viel kälter an. Nach dem Frühstück bauen wir das Zelt ab, verstauen alles in unseren Rucksäcken und laufen mit eiskalten Fingern los. Es ist 6:40 Uhr, so früh waren wir auf dem PCT ja noch nie unterwegs. Das ist auch gut so, denn vor uns liegen noch einige Meilen. 

Die Sonne versteckt sich gerade noch hinter einer Schleierwolke und wärmt uns leider noch nicht auf. Wir laufen ziemlich lange bis wir endlich warm kriegen. Als dann die Sonne hinter der Wolke hervor kommt, können wir bald schon die erste Kleiderschicht ausziehen.

Fast den ganzen Tag über folgen wir heute einem Bach und hören das Rauschen des Wassers. Einen grossen Teil des Morgens folgen wir dem Holcomb Creek, den wir auch ein paar Mal überqueren müssen. Das eine Mal können wir über Steine springen, ein anderes Mal über einen Baumstamm balancieren, aber einmal müssen wir durch das Wasser waten.

Irgendwann verlasen wir das Tal des Holcom Creeks und wandern durch Wald und Felslandschaft bis wir das Tal des Deep Creeks erreichen. Dieser Bach ist breiter und es gibt einige Brücken, die uns helfen auf die andere Seite zu gelangen.

Die Mittagspause verbringen wir am Bach unter einer dieser Brücken. Es tut gut die Füsse zu baden und das kühle Wasser ins Gesicht zu spritzen. Das haben wir uns auch verdient, denn heute Morgen haben wir bereits 13 Meilen geschafft.

Praktisch den gesamten Nachmittag folgen wir nun dem Deep Creek. Mal ganz nahe am Wasser, mal hoch über dem Bach an den Flanken des Tals. Bis jetzt haben wir noch keine anderen Wanderer gesehen und wir fühlen uns gerade wie die einzigen Menschen auf der Welt.

Als wir dann die heisse Quelle erreichen, löst sich dieses Gefühl sofort in Luft auf. Es ist Samstag und die heissen Quellen sind ein beliebter Ort der Einheimischen. Etwas irritiert sind wir, als zwei nackte Männer an uns vorbei spazieren. Es geht ziemlich Hippiemässig zu und her. Praktisch jeder ist am Hasch rauchen, die einen Frauen laufen oben Ohne rum, ein anderer praktiziert gerade Yoga und wir finden zum Glück ein einsames Becken, wo wir uns ins heisse Wasser setzen können.

Das Wasser ist sehr warm, sodass wir es nicht allzu lange aushalten. Doch unseren müden Muskeln hat es sicher gut getan.

Da bei den heissen Quellen zelten verboten ist, wandern wir noch zwei Meilen weiter, wo wir einen ruhigen Platz zum Übernachten finden. Marcel geht als erstes zum Fluss und filtert Wasser und stellt das Zelt auf. Währenddessen koche ich das Abendessen.

Insgesamt sind wir heute 25 Meilen (40 km) gelaufen. Ein Rekord. Überglücklich und todmüde liegen wir im Zelt und freuen uns aufs schlafen. 

PCT Tag 24 – Von Meile 310 bis Meile 330.1 nach Silverwood Lake

Wir haben herrlich geschlafen beim Deep Creek. Der Platz im Flussbett hat sich als Glücksfall erwiesen. Es war ruhig und relativ warm, im Vergleich zu den vorherigen Nächten. Kurzes Frühstück mit einer Tasse heissem Kaffee im Zelt und der Tag kann starten.

Die ersten Meilen geht es den Hügeln entlang und es dauert nicht lange, bis wir die wärmende Sonne im Gesicht spüren. Im Moment ist alles am blühen. Wo wir hinschauen gibt es entweder gelb leuchtende Büsche, violette Flieder oder andere Wildblumen.

Ganz so abgelegen fühlt es sich im Moment auf dem PCT nicht an. Immer wieder sehen wir Häuser, Farmen oder wir müssen einen Highway überqueren.

Eine wunderschöne Aussicht geniessen wir auf den Silverwood Lake, denn der Trail führt oberhalb des Stausees durch.

Da der Wind und vorallem die Windböen immer stärker werden, stellen wir unser Zelt bereits vor 17 Uhr auf. Wir finden nämlich einen windgeschützten Platz. So stehen wir morgen etwas früher auf und holen die Meilen nach, die wir heute noch laufen wollten.

PCT Tag 25 – Von Meile 330.1 bis Meile 347.1 zum Swarthout Canyon

Die Nacht war zwar windig, aber unser Platz war optimal gewählt und so konnten wir trotzdem gut schlafen. Gegen Morgen hat es kurz ganz leicht geregnet, aber zum Glück gibt es zwischen den Wolken auch blauen Himmel.

Die Tage werden länger und somit haben wir mehr Zeit zum Wandern. Heute klingelt der Wecker bereits um fünf Uhr. Nach dem Frühstück und Kaffee ist es bereits schön hell und wir laufen los. Wir sind top motiviert, denn heute erreichen wir die Interstate 15 und somit bereits das Ende des Abschnittes C in Kalifornien.

Es gibt aber auch noch einen ander Grund für unseren Motivationsschub. Denn an der Interstate 15 befindet sich ein McDonalds und ein Tankstellenshop, wo wir unsere Mägen füllen können und Proviant zukaufen können.

Wieder einmal trifft das Sprichwort „Morgenstund hat Gold im Mund“ voll und ganz zu. Der Sonnenaufgang ist wunderschön und wir kommen sehr gut voran.

Leider werden die Wolken immer dichter, je höher wir kommen. Zudem wird der Wind immer stärker und bei einigen Böen müssen wir aufpassen, dass wir nicht vom Wanderweg weggefegt werden. Wir wandern an Bergflanken, aber auch auf Kreten entlang, wo die Windböen besonders heimtückisch sind.

Kurz vor der Intertstate 15 ist es dann soweit. Leichter Regen setzt ein. Wir ziehen unsere Regenjacken an und kämpfen gegen den Wind an.

Im McDonalds an der Intertate 15 dann die grosse Enttäuschung. Er ist zwar offen, aber sämtliche Tische und Stühle sind demontiert und die Sitzbereiche abgesperrt. Wir bestellen uns trotzdem einen Burger mit Pommes und setzen uns halt auf den Boden. Genauso machen es auch unsere PCTler Freunde. Denn nach draussen gehen zum Essen ist bei dem Regen und Wind keine Option. Schade, dass aus der gemütlichen Mittagspause und dem Aufwärmen nichts wird.

Wir lassen uns die Laune aber nicht verderben und geniesen das Essen und Quatschen mit anderen PCT Hikern. Anschliessend stocken wir im Tankstellenshop gleich nebenan unseren Proviant auf. Es stehen nochmals fünf Tage ohne Versorgung an. Die Auswahl ist zwar sehr limitiert, aber mit einer gewissen Flexibilität schaffen wir es, uns einzudecken für die nächsten Tage.

Gestärkt und mit wieder schwererem Gepäck machen wir uns auf den Weg. Bei der Interstate 15 beginnt der Abschnitt D des PCT in Kalifornien.

Zuerst geht es durch einen Betonkanal unter der Autobahn durch, dann muss noch ein doppelspuriges Bahngleis durch eine Stahlröhre unterquert und auch noch ein weiteres Bahngleis überquert werden. Nun wird es aber Zeit, dass wir von dieser sehr rege benutzten Verkehrsachse wieder raus in die Natur kommen.

Der Regen ist zwar weg, aber dafür ist der Wind noch stärker geworden. Nach fünf Meilen erreichen wir ein ausgetrocknetes Flussbett. Hier gibt es auch einen Wasser Cache, der von Trailangels aus dem nahegelegenen Ort Wrightwood unterhalten wird. Ein ganzer Schrank voll Wassergalonen und zwei riesige Kühlboxen warten auf die PCT Hiker. Es hat sogar Äpfel, Orangen, Mandarinen und einen Karton Bierdosen. Herzlichen Dank für die Trail Magic.

Nun steht uns wieder ein langer anstrengender Aufstieg mit über 5000 Fuss bevor. Da es heute nach nebst dem Wind auch noch sehr kalt werden soll, sparen wir uns den Aufstieg für Morgen auf und suchen uns im Flussbett einen windgeschützten Platz hinter den Büschen.

Fun-Fact zum Pacific Crest Trail

Wieso wir auf fast allen Fotos eine Mütze oder einen Sonnenhut tragen, kannst du auf folgendem Foto sehen. Entlang des Pacific Crest Trails haben wir nicht jeden Tag eine Dusche.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Anja

    Vielen Dank für euren wunderbaren Wanderbericht und die traumhaften Landschaftsfotografien. Zum Glück ist der PCT so lang…. Dann gibts noch viele weitere Berichte

    1. Marcel

      Liebe Anja,

      Vielen Dank für deinen Kommentar. Wir werden sicher noch ein paar Berichte veröffentlichen zum PCT.

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