PCT Tag 126 – Von Meile 1906.6 bis Meile 1933.2 am Brahma Lake
Wie gewohnt stehen wir früh auf und wandern noch vor Sonnenaufgang los. Es ist noch sehr ruhig im Shelter Cove Campground. Ein Teil der Camper schläft bestimmt noch. Ein grosser Teil ist aber bereits mit den Booten auf den Odell Lake zum Fischen gefahren.
Wir geniessen noch ein paar Minuten die schöne Morgenstimmung am See und machen uns dann auf den Weg zurück zum PCT. Nach knapp zwei Meilen auf der befestigten Zufahrtsstrasse überqueren wir den Willamette Highway 58 und laufen wieder auf dem PCT Richtung Norden.
Zuerst geht es gleich mal wieder aufwärts. Obwohl wir an einigen Seen und Tümpeln vorbeikommen, hält sich die Mückenplange bis jetzt noch in Grenzen. Doch mit der Zeit werden es wieder mehr und wir sind froh, dass wir unsere Pause im Maiden Peak Ski Shelter verbringen können.
Für die Mittagspause stellen wir dann wieder unser Zelt auf. Wir haben gemerkt, dass wir uns so während der Mittagspause viel besser erholen können. Die fünf Minuten fürs Zelt auf- und abbauen lohnen sich. Denn so können wir eine entspannte Mittagspause geniessen, ohne von den Mücken terrorisiert zu werden.
Am Nachmittag wechseln sich Phasen mit fast keinen Moskitos und Phasen mit vielen der blutsaugenden kleinen Biestern ab. Je nachdem wie dicht der Wald ist und wie viele Tümpel gerade in der Nähe sind. Als wir eine kleine Schotterstrasse beim Charlton Lake überqueren werden wir von Rogue, einem PCT Hiker den wir in den letzten Tage immer wieder getroffen haben, und seiner Hiker Kollegin empfangen. Die Beiden spielen heute Trail Angel und verwöhnen PCT Hiker mit Trail Magic.
Nach dem superleckeren Donut und frischen Früchten haben wir wieder genügend Energie für ein paar letzte Meilen bis zum Brahma Lake. Die letzten Minuten werden nochmals zum Überlebenskampf. Selbst Marcel zieht sich wieder die Regenjacke an, da ihn die Mücken völlig verstochen haben.
Natürlich warten am See bereits Unmengen von Mücken auf uns. Doch der leichte Wind, der über den See weht, hält die Biester etwas in Schach und wir können unser Zelt aufstellen. Zu gerne würden wir ein erfrischendes Bad im See nehmen, doch es sind einfach zu viele Mücken und sie werden bei Sonnenuntergang immer aggressiver.
PCT Tag 127 – Von Meile 1933.2 bis Meile 1953.1 beim Elk Lake
Ups… wir haben verschlafen Es ist bereits 5 Uhr. Müde setzen wir uns in unseren Schlafsäcken auf und bereiten unser Frühstück im Zelt zu. Im Normalfall kochen wir heisses Wasser für Kaffee und heisse Schokolade draussen. Doch wenn eine ganze Armee Mücken vor dem Zelt auf uns wartet, kochen wir lieber drinnen.
Die ersten paar Meilen ist es noch gar nicht so schlimm mit den Moskitos. Doch leider ändert sich das im Laufe des Tages. Teils wandern wir beide in unseren Regenjacken um uns vor den Blutsaugern zu schützen. Zum Glück finden wir für die Mittagspause einen Platz am See, wo es ein wenig Wind und praktisch keine Mücken hat. Genial! Denn so müssen wir unser Zelt mal mittags nicht auch noch aufbauen.
Unser Ziel ist das Elk Lake Resort, wo wir uns die Bäuche vollschlagen wollen. Um ins Resort zu gelangen, verlassen wir den PCT für etwa 2.5 km. Da uns der Gedanke ans Essen Turbokräfte verleiht, sind wir kurz nach 14 Uhr am Elk Lake.
Wir sind erst mal baff, denn es ist viel los. Klar, es ist Freitag und es sind Sommerferien. Die Einheimischen geniessen das herrliche Wetter am, im oder auf dem See. Im Restaurant ist es belebt, aber wir kriegen noch einen Platz draussen mit Sicht auf den See. Wir geniessen einen leckeren, gesunden Salat und fühlen uns wie im Urlaub.
Anschliessend spazieren wir zum See und kühlen unsere Füsse im klaren, frischen Wasser ab. Das Schönste ist, dass wir im T-Shirt einfach dasitzen können ohne von lästigen Mücken belästigt zu werden. Daran könnten wir uns glatt gewöhnen.
Um 17 Uhr gehen wir zurück ins Restaurant und bestellen uns einen Burger mit Pommes. Superlecker! Die Krönung ist dann das Schokladen-Peanutbutter-Eis. Statt auf dem Camping zu übernachten, wandern wir eine Meile zurück Richrung Trail und finden im Wald einen prima Platz zum Schlafen. Wir bevorzugen die Ruhe statt den Rummel der Wochenendausflügler.
PCT Tag 128 – Von Meile 1953.1 bis Meile 1976.2 bei Minnie Scott Spring
Von unserem Schlafplatz nahe vom Elk Lake sind wir rasch wieder zurück auf dem PCT. Auf diesem steht zuerst ein Anstieg an. Wie könnte es anders sein geht es durch Wälder mit Seen. Natürlich gibt es auch wieder Mücken.
So stellen wir für unsere Morgenpause gleich wieder unser Zelt auf und geniessen so eine halbe Stunde ohne Mücken. Nach der Pause ändert sich dann die Landschaft plötzlich. Wir wandern endlich wieder über Ebenen, frei von Bäumen und haben Aussicht auf die spektakulären Drei Schwestern. Dies sind Vulkanberge mit über 3000 m Höhe.
Zur Mittagspause erreichen wir den kleinen Reese Lake. Das Wasser ist glasklar und der See scheint recht tief zu sein. Wir haben in den letzten Tagen so viele Seen gesehen und haben uns immer gewünscht, dass es nicht so viele Mücken hat und wir die Seen mehr geniessen könnten.
Am Reese Lake weht eine leichte Brise und dadurch hat es nicht ganz so viele Mücken. Jetzt kann Marcel einfach nicht mehr wiederstehen. Er zieht sich sofort aus und springt ins Wasser. Die Erfrischung ist gelungen, denn das Wasser ist ganz schön kalt. Nach dem kurzen Bad sofort abtrocknen und Kleider anziehen, denn die Mücken lauern schon auf das Blut.
Am Nachmittag wechseln sich dann waldige Abschnitte und offene Landschaften mit Aussicht auf die Vulkanbege ab. Immer wieder wandern wir auch über kleine Schneefelder und das Schmelzwasser lässt überall Bäche entstehen. Der Obsidian Wasserfall ist ein weiteres Highlight am Nachmittag.
Am späten Nachmittag erreichen wir dann die Lava Felder. Wir wandern durch die faszinierende Landschaft, welche durch die erkalteten Lavaströme entstanden ist. Die Scheefelder, die wir überqueren, stehen farblich in starkem Kontrast mit den intensiven Farben des Vulkangesteins.
Bei der Minnie Scott Quelle finden wir dann am Fusse des Vulkanberges North Sister einen schönen Schlafplatz in der Nähe des Wassers.
Ich habe ja auch Kommentare ueber Mücken in Australien gelesen. Bitte schreibt mir doch ein wenig darüber, warum es in diesem Abschnitt der Wanderung so viele, lästige Mücken hat.
ist doch echt mühsam, an einem so schönen Ort, bei Wasser und Sonne, sich so schützen zu müssen.
Laut den Einheimischen sind die Mücken nach der Schneeschmelze am schlimmsten. Die Ersten seien die aggressivsten und dann würde es abflachen. Anscheinend dauert es rund drei Wochen bis sich das Ganze beruhigt. Leider hatten wir praktisch durch ganz Oregon sehr viele, lästige Mücken. Im Staat Washington war es dann schon viel besser.