Pacific Crest Trail Section G in Oregon – Hwy 35 Barlow Pass bis Cascade Locks

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  • Beitrag zuletzt geändert am:27. April 2023
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PCT Tag 131 – Von Meile 2083.5 bis Meile 2103.6 nach der Timberline Lodge

Wir haben einen Termin. Um 12 Uhr ist ein Tisch in der Timberline Lodge reserviert. Da der PCT an der Lodge vorbeiführt und es Frühstücks- und Lunchbuffet gibt, gehen viele PCTler dort essen. Auch wir lassen uns das nicht entgehen.

Von unserem Schlafplatz sind es 14 Meilen bis zur Timberline Lodge. Da uns auch noch ein happiger Aufstieg von 1300 Höhenmetern bevorsteht, laufen wir bereits um 5:30 Uhr los. So sollten wir es mit unserem lädierten Fussgelenk und Schienbein schaffen. Da der Trail wieder hauptsächlich durch den Wald führt und uns die Moskotos verfolgen, kommen wir schneller vorwärts als erwartet.

Nach rund 12 Meilen kommen wir dann endlich über die Baumgrenze und wir geniessen das erste Mal richtig coole Aussicht auf Mount Hood. Die Skilifte laufen noch und wir sehen etliche Skifahrer auf der Piste. Verrückt. Wir schwitzen bei über 30 Grad und ein paar hundert Meter höher wird Ski gefahren.

Mount Hood in Oregon

Skifahrer und PCT Hiker am Mount Hood in Oregon

Mount Hood Skigebiet in Oregon

Timberline Lodge in Oregon

Eingang zur Timberrline Lodge in Oregon

Speisesaal der Timberline Lodge in Oregon

Um 11:45 Uhr stehen wir vor der Timberline Lodge. Perfektes Timing. Das Gebäude sieht imposant aus. Im Moment sind Sommerferien und der Parkplatz ist voll. Gut haben wir einen Tisch reserviert. Im Cascade Dining Room dürfen wir uns den Platz aussuchen. Ein Fensterplatz ist frei, den nehmen wir. Am Buffet holen wir uns zuerst einen grossen Salat. Tut das gut wiedermal etwas richtig Gesundes essen. Zwei Stunden später sind wir vollgegessen, sodass wir in der Lounge noch ein paar Dinge im Internet erledigen. Die Zeit fliegt und bald ist es 15:30 Uhr. Zeit weiterzulaufen.

Noch 550 Meilen bis nach Kanada

Wir wandern rund drei Meilen und verlassen dann den PCT. Es gibt nämlich einen Weg oberhalb der Baumgrenze mit Campmöglichkeiten und genialer Aussicht. Wald haben wir schon genug gesehen, deshalb lassen wir uns diesen Sidetrip nicht entgehen. Morgen werden wir dann nach weniger als zwei Meilen wieder auf den PCT treffen.

Camping am Mount Hood in Oregon

Aussicht vom Campspot am Mount Hood

Abendsonne am Mount Hood in Oregon

Sonnenuntergang am Mount Hood in Oregon

PCT Tag 132 – Von Meile 2103.6 bis Meile 2128.3 bei der Indian Spring

Wir lieben exponierte Campingplätze mit Aussicht, wenn es der Wind zulässt. Diese Nacht durften wir an einem wunderschönen Platz mit Sicht auf die Berge Oregons geniessen. Und dann die Stimmung morgens um 6 Uhr. Genial.

Sonnenaufgang am Mount Hood in Oregon

Die erste Meile wandern wir über dem Wald und geniessen nochmals die Aussicht. Leider geht der Trail schon bald wieder abwärts, in den Wald. Darauf haben wir eigentlich gar keine Lust, denn wir sind die letzten Wochen unglaublich viel durch Wälder gewandert. Nun sind wir Waldmüde. Zum Glück gibt es einen kurzen Side Trip zu den Ramona Falls. Die Wasserfälle sind wunderschön.

Flussquerung auf dem PCT in Oregon

Ramona Wasserfall in Oregon

Dann folgen wieder etliche Stunden, die wir durch den Wald wandern. Diesmal erwarten uns mehrere Aufstiege, einer davon lang und steil. Auch ein Hindernislauf steht wieder auf dem Programm. Es liegen viele umgestürzte Bäume auf dem Trail. Bei den einen können wir einfach drüberklettern, bei andern müssen wir unseren Rucksack ausziehen und untendurch kriechen. Das kostet Zeit und erfordert Geduld. Doch irgendwann erreichen wir auch heute unser Ziel.

Mount Hood in Oregon Aussicht

Schmetterling an Blume

Wir finden um 18 Uhr wieder einen Schlafplatz mit Aussicht. Ein Traum. In weiter Ferne sehen wir Mount Adams und die Berge in Washington. Ja, wir haben Oregon fast geschafft. Morgen erreichen wir Cascade Locks am Columbia River. Auf der anderen Seite des Flusses liegt Washington.

PCT Tag 133 – Von Meile 2128.3 bis Meile 2146.9 in Cascade Locks

Gestern Abend konnten wir die untergehende Sonne mit einer grandiosen Aussicht geniessen. Heute Morgen wandern wir gerade los, als die Sonne langsam hinter den Bergen zum Vorschein kommt. Was für ein Privileg so den Tag zu starten.

Kurz nach unserem Schlafplatz zweigt eine Alternativroute vom PCT ab. Diese Route wir von vielen Hikern bevorzugt, weil sie dem Eagle Creek folgt und an wunderschönen Wasserfällen vorbeiführt. Natürlich folgen auch wir dieser Alternativroute.

Zuerst geht es gleich mal ganz schön runter. Kein Wunder, denn wir haben auf 4300 Fuss geschlafen und Cascade Locks liegt auf 100 Fuss. Der Weg ist steil, führt durch abgebrannten Wald und es gibt auch wieder ein paar Baumstämme, die uns den Weg versperren.

Hindernislauf auf dem Pacific Crest Trail

Als wir den Eagle Creek erreichen, wird es flacher und wir können bereits den ersten Wasserfall bewundern. Die Twister Falls sind ganz schön spektakulär. Hier fliesst das Wasser wie in einen Trichter und stürzt dann in die Tiefe.

Wasserfall am Eagle Creek in Oregon

Der Wanderweg durch die Schlucht des Eagle Creek ist richtig spektakulär und wurde teilweise in die steilen Felswände gehauen. Die Tunnel Falls sind das absolute Highlight des Tages und beeindrucken uns sehr.

Der Wanderweg wurde in die senkrechte Felswand gehaueun und führt durch einen kleinen Tunnel hinter dem imposanten Wasserfall durch. Auf dem schmalen Weg hinter dem 40 Meter hohen Wasserfall hindurchzuwandern ist eindrücklich.

Tunnel Wasserfall in Oregon am PCT

Tunnel Falls am Eagle Creek in Oregon

Wasserfall am Eagle Creek in Oregon

Auch der Punch Bowl Wasserfall, wo das Wasser in einen riesigen Pool stürzt, ist ganz schön eindrücklich. Trotz der vielen Stopps und dem Staunen kommen wir gut voran und merken, dass wir es bis zum Mittag nach Cascade Locks schaffen. Das gibt uns gleich noch einen Energieschub und die Meilen schmelzen nur so dahin.

Allerdings sind dann die letzten drei Meilen, welche entlang des Columbia Rivers und dem Hwy 84 führen, nochmals etwas harzig. Der erste Blick auf die Bridge of the Gods ist dann unbeschreiblich. Wir haben es tatsächlich von der mexikanischen Grenze durch ganz Kalifornien und Oregon bis nach Washington geschafft. Was für ein Gefühl. Es sind jetzt weniger als 500 Meilen bis an die Grenze Kanadas

Bridge of the Gods in Cascade Locks

Pacific Crest Trail Marker in Cascade Locks

Da haben wir uns ein Mittagessen aber mehr als verdient. Gleich bei der Bridge of the Gods gibt es das Bridgeside Restaurant. Dieses ist zwar eher touristisch, aber das Mittagessen mit Aussicht auf den Columbia River und die Bridge of the Gods ist toll.

Gleich nach dem Mittagessen können wir bereits einchecken im Columbia Gorge Inn. Als erstes gibt es die wohlverdiente Dusche. Ist das ein Genuss. Dann wird Wäsche gewaschen, ein paar Snacks eingekauft und die kühle Luft im Hotelzimmer genossen.

Zum Abendessen gehen wir in die Thunder Island Brauerei und gönnen uns ein feines lokal gebrautes Bier und ein deftiges Abendessen mit toller Aussicht auf den Columbia River.

Thunder Island Brewery in Cascade Locks

PCT Tag 134 bis 136 – Zero Days in Cascade Locks

Für die ersten zwei Nächte in Cascade Locks konnten wir noch ein Zimmer im Motel ergattern. Danach ist alles ausgebucht. Wir brauchen ein bisschen Zeit, um administrative Dinge zu erledigen, die nächsten Etappen zu planen, Versorgungspakete nach Washington zu versenden und unseren Körpern etwas Erholung zu gönnen. Und natürlich müssen wir auch versuchen möglichst viele Kalorien aufzunehmen und unser Nahrungsmanko etwas auszugleichen.

Ausserdem befinden wir uns gerade in einer Hitzewelle mit bis zu 40 °C. Die Hitze soll nach dem Wochenende nachlassen, deshalb wandern wir erst am Montag weiter. Zum Glück gibt es einen Campingplatz gleich am Columbia River, wo PCT Hiker für USD 5 ihr Zelt aufstellen können.

Am ersten Tag wollen wir die Versorgung für die letzten 500 Meile  durch Washington planen und organisieren. Da es kaum Einkaufsmöglichkeiten entlang des PCT gibt, müssen wir uns Versorgungspakete schicken.

Um die Versorgungspakete zusammenzustellen, müssen wir zuerst ungefähr wissen für wie viele Tage wir Verpflegung brauchen und wo wir die Pakete hinschicken können. Nachdem wir diese Vorarbeit geleistet haben, heisst es Lebensmittel einkaufen. Da es in Cascade Locks nur einen kleinen Laden mit limitierter Auswahl gibt, fahren wir mit dem Bus nach Hood River. Dort ist das Angebot grösser ist.

Hood River in Oregon

Gebäude in Hood River in Oregon

Zuerst brauchen wir aber einen Kaffee und ein Frühstück, damit wir für diese Aufgabe genügend Energie haben. Der Bus stoppt an der Hautstrasse in Cascade Locks und wir hüpfen rein. Die Fahrt dauert rund eine halbe Stunde. Im Walmart kaufen wir einen ganzen Einkaufswagen voller Lebensmittel ein. Diese schleppen wir dann zum Bus und fahren zurück nach Cascade Locks. Zuerst tauschen wir aber auch noch unsere Darn Tough Socken mit Löchern gegen neue aus.

Bus von Hood River nach Cascade Locks

Im Hotelzimmer liegt nun ein ganzer Berg Lebensmittel, den wir auf zwei Versorgungspakete und die kommende Etappe durch Washington aufteilen müssen. Die grosse Ernüchterung kommt, als wir merken, dass das Zeugs einfach nicht in die Kisten passt. Also nochmals alles raus und besser packen. Mit viel Fantasie und etwas Muskelkraft passt schliesslich fast alles rein.

Pacific Crest Trail Verpflegung

Pacific Crest Trail Versorgungspackete

Cascade Locks Bostbüro

Dann zukleben, Adresse drauf und ab auf die Post damit. Die restlichen Lebensmittel teilen wir auf unsere Rucksäcke auf. Ein paar administrative Dinge können wie noch erledigen und dann ist bereits wieder Zeit für’s Abendessen. Ein leckerer Pulled Pork Burger, eine Reis Bowl mit Lachs und dazu ein schmackhaftes Bier der Thunder Island Brauerei. Was für ein Luxus.

Thunder Island Brewery Burger

Reisbowl in der Thunder Island Brewery

Am zweiten Tag schlafen wir etwas länger und erledigen dann administrative Dinge wie Hotel in Seattle buchen, Flüge von Seattle nach Los Angeles buchen, Hotel für den nächsten Zero Day buchen und so weiter. Auch auf einer Weitwanderung durch die Natur gibt es immer viel zu organisieren.

Am Mittag müssen wir auschecken. Wir packen also unsere Rucksäcke und gehen zum Campground, der nur wenige hundert Meter entfernt liegt. Dort stellen wir unser Zelt für die nächsten zwei Nächte auf. Zum Glück finden wir einen Schattenplatz, denn es ist unglaublich heiss an der Sonne. So wie es halt bei 40 Grad ist. Wir sind froh, dass der Campground  am Columbia River liegt und der Wind wenigstens etwas Abkühlung bringt.

Historisches Hafengebäude in Cascade Locks

Schiff auf dem Columbia River in Oregon

Den Nachmittag verbringen wir so gut wie möglich am Schatten, denn die Sonne brennt erbarmungslos auf uns nieder. Im Internet lesen wir von mehreren Waldbränden entlang des PCT. Im Norden von Kalifornien und im Süden von Oregon ist wegen zwei grossen Waldbränden schon eine Strecke von mehr als 100 Meilen des PCT gesperrt.

Im Cascade Locks Ale House laufen alle Klimageräte und Lüfter auf höchster Stufe und trotzdem ist es sehr warm im Restaurant. Vor allem die Leute in der Küche leiden unter der Hitze und darum ist auch das Angebot reduziert. Wir kriegen noch eine leckere Pizza, bevor der Ofen ausgeschaltet wird, um nicht noch mehr Wärme zu produzieren.

Die Nacht im Zelt ist warm und der Zug, der gleich neben dem Campingplatz durchfährt, recht laut. Trotzdem schlafen wir verhältnismässug gut und lassen uns am morgen Zeit mit aufstehen. Heute haben wir Zeit, um gemütlich im Thirsty Café zu frühstücken. Der Kaffee ist supergut und das Café sehr gemütlich. Wir sitzen lange, schreiben an Blogbeiträgen und schneiden Videos.

Thirsty Cafe in Cascade Locks

Am Abend gehen wir nochmals in die Thunder Island Brauerei für ein köstliches Abendessen mit gutem Bier. Die Atmosphäre gefällt uns sehr gut und wir fühlen uns richtig wohl. So kommen wir auch mit anderen Gösten und Personal ins Gespräch. Und wieder einmal haben wir ein paar Tage an einem Ort verbracht, der eigentlich nicht viel bietet und uns trotzdem sehr ans Herz gewachsen ist.

Morgen ist es Zeit weiterzuwandern und wieder fällt uns der Abschied schwer. Auf geht’s zur letzten Etappe durch Washington.

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