Pacific Crest Trail Section I in Washington – Hwy 12 White Pass bis I 90 Snoqualmie Pass

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  • Beitrag zuletzt geändert am:27. April 2023
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PCT Tag 145 – Von Meile 2298.1 bis Meile 2319.5 beim Anderson Lake

Heute Morgen werden wir ausnahmsweise nicht von der Sonne begrüsst. Wir hatten jetzt so lange Zeit immer schönes Wetter und nur ganz selten ein paar vereinzelte Wolken. Heute jedoch hängt eine dicke Wolkendecke über uns.

Kaum wandern wir auf dem PCT weiter Richtung Norden, passieren wir die 2300 Meilen Marke. Wir kommen unserem Ziel nun wirklich immer näher. Den grössten Teil des morgens wandern wir durch feuchten und sehr grünen Wald. Immer wieder kommen wir an kleinen Seen und Tümpeln vorbei und auch etliche Bäche fliessen über den Wanderweg. Zwischendurch fallen sogar einige Regentropfen auf uns nieder, aber richtig zu regnen beginnt es nicht.

Pacific Crest Trail 2300 Meilen

Boardwalk am PCT in Washington

Grüner Wald des PCT in Washington

Schlange am PCT in Washington

Idyllischer See in Washington

Dann steht ein längerer Aufstieg an und wir wandern entlang eines Hügelzugs. Als wir um  einen Felsvorsprung herum wandern, steht plötzlich Mount Rainier ganz nahe vor uns. Obwohl gestern beim White Pass so viele PCT Hiker waren, treffen wir heute den ganzen Tag nur gerade zwei andere Hiker an, die auch Richtung Norden unterwegs sind. Dafür kommen uns einige Wanderer und etliche PCTler entgegen, die in entgegengesetzter Richtug unterwegs sind.

Mt Rainier Washington am PCT

Reni am Anderson Lake in Washington

Nach 16 Uhr erreichen wir den Anderson Lake, wo wir unser Zelt aufstellen. Es ist zwar noch recht früh, wir haben aber gut 21 Meilen zurückgelegt und unsere Energie lässt etwas nach. Morgen ist ja auch wieder ein Tag, an dem wir unserem Ziel entgegenwandern können.

PCT Tag 146 – Von Meile 2319.5 bis Meile 2344.1 beim Luisiana Saddle

Obwohl viele Hiker unterwegs sind, waren wir ganz alleine auf dem Camp am Anderson Lake. Als wir aus dem Zelt steigen, sieht es dann anders aus. Unsere Freunde, die Moskitos begrüssen uns herzlich und stechen uns voller Freude ins Gesicht und den Allerwertesten. So packen wir hektisch das Zelt zusammen, schwingen unsere Rucksäcke auf den Rücken und laufen los.

Die meisten Wolken haben sich wieder verzogen und die Sonne begrüsst uns schon bald. Es ist schwül, sodass Marcel bereits bei der ersten Snackpause auf kurze Hosen umsteigt. Er wagt es, trotz der Mücken. Reni traut der Sache nicht und trägt weiterhin ihre Regenjacke. Doch beim steilen Aufstieg wir es ihr dann doch zu heiss. Hitzestau oder Mückenstiche? Was ist erträglicher? Also dann, die Regenjacke wird gegen das T-Shirt getauscht. Erstaunlicherweise sind die Mücken nicht so stechtfreudig wie auch schon.

Morgenstimmung im Wald von Washington

Idyllischer Bergsee in Washington

Spiegelung im Bergsee auf dem PCT

Chipmunk oder Streifenhörnchen

Tannenzapfen in Washington

Die zweite Snackpause verbringen wir auf einer Anhöhe, wo wir endlich Telefonempfang haben. Endlich, weil wir unseren Transfer nach Seattle buchen wollen. Leider kommen wir telefonisch nicht durch, so versuchen wir es später nochmals. Es sind inzwischen nur noch drei Wochen bis wir am Ziel sind. Deshalb sind wir unsere Rückreise am organisieren. Das Hostel in Seattle und die Flüge nach Uruguay sind gebucht. Doch der Transport vom Trailhead am Harts Pass im abgelegenen Washington bis Seattle fehlt uns noch. Aber das kriegen wir auch noch hin.

Mount Rainier in Washington mit Schnee

Nebel im abgebrannten Wald

Zurück auf dem Trail geniessen wir heute wunderschöne Aussichten auf Seen, Wälder und den schneebedeckten Mount Rainier. Die Sonne brennt auf uns nieder und wir kommen einmal mehr ins Schwitzen. Doch das ändert sich, als wir plötzlich durch den abgebrannten Wald wandern. Dieser ist im Nebel und die Stimmung ist mystisch. Bevor wir im Nebelwald einen Schlafplatz suchen, füllen wir noch unsere Wasserflaschen auf und sind happy, dass dieser Tag auf dem PCT so abwechslungsreich war.

PCT Tag 147 – Von Meile 2344.1 bis Meile 2368.2 mit Aussicht auf Mt. Rainier Saddle

Als wir morgens vom Wecker geweckt werden, ist es noch sehr dunkel. Viel dunkler als sonst. Der Wald, in dem wir gestern bei dichtem Nebel einen Schlafplatz gefunden haben, ist unglaublich dicht und düster. So dicht, dass wir auch noch nicht wirklich sehen können, was für Wetter uns erwartet. Was wir aber sehen können ist, dass sich zum Glück der Nebel verzogen hat und es nicht mehr von den Bäumen tropft.

Als wir dann nach dem Frühstück alles zusammengepackt haben und loslaufen, glauben wir blauen Himmel über uns zu erkennen. Als wir nach 45 Minuten wandern das erste Mal aus dem Wald auf eine Lichtung kommen, begrüssen uns die ersten Sonnenstrahlen. Nur ein paar Wolken sind am sonst blauen Himmel zu sehen.

Nach vier Meilen erreichen wir die Mike Urich Cabin. Eine coole Blockhütte an einer Wiese. Die Hütte wurde vom lokalen Schneemobil Club erbaut und ist auch für Wanderer offen. Die Hütte bietet einer handvoll Leuten Platz zum Schlafen. Für kalte Tage gibt es sogar einen Ofen und genügend Brennholz.

Die Urich Cabin am PCT in Washington

Wir wandern weiter und legen immer wieder kurze Aufstiege zurück, bevor es wieder runter geht. Den ganzen Morgen wandern wir dieses Muster. Das Mittagessen geniessen wir auf einer Anhöhe mit wundervoller Aussicht auf Mount Rainier.

Aussicht auf Mt Rainier in Washington

Am Nachmittag geht es dann ziemlich lange bergab, bevor wir den letzten Anstieg von heute in Angriff nehmen. Zuerst füllen wir aber noch unsere Wasservorräte auf. Leider gibt es auf dem Berg, wo wir campen wollen, kein Wasser und so müssen wir es vom Tal hinauf tragen. Mit 2 kg mehr auf dem Rücken bezwingen wir den steilen Aufstieg und werden mit einem Schlafplatz mit toller Aussicht belohnt.

PCT Tag 148 – Von Meile 2368.2 bis Meile 2388.7 vor Snoqualmie Pass

Einer der Gründe, wieso wir total gern in der Höhe zelten, ist die gewaltige Morgenstimmung bei Sonnenaufgang. Heute wandern wir los und kurz darauf kommt die Sonne am Horizont zum Vorschein.

Morgenstimmung auf dem PCT

Sonnenaufgang am PCT

Das gibt uns Energie für einen neuen Tag auf dem Trail. Als erstes folgt, wie soll es anders sein, ein Aufstieg. Noch ist die Luft herrlich frisch und das Wandern ist sehr angenehm. Nach jedem Aufstieg folgt natürlich auch ein Abstieg. Der fällt uns viel einfacher und wir sind so wahrscheinlich doppelt so schnell, wie wenn es aufwärts geht.

Um 9 Uhr erreichen wir eine Quelle, wo wir Wasser auffüllen können. Wasser ist den ganzen Tag kein Problem, sodass wir nur wenig Wasser tragen müssen. Bei all den Auf- und Abstiegen, die über den Tag verteilt folgen, sind wir sehr froh darüber.

Frösche an der Wasserquelle

Unser Ziel für die Mittagspause ist der Mirror Lake, den wir um 13:30 Uhr erreichen. Wir geniessen die traumhafte Aussicht auf den See und das ganz ohne Mücken oder sonstigen Insekten. Deshalb bleiben wir länger als sonst, denn man weiss ja nie, was als nächstes kommt. Marcel gönnt sich ein erfrischendes Bad im See und Reni ist mal wieder zu feige. Immerhin badet sie ihre Füsse.

Mirror Lake in Washington am PCT

Die erholsame Mittagspause hat uns mit neuer Energie versorgt. So laufen sich die restlichen 4 Meilen bis zum Camp wie geschmiert. Als wir den Platz beim Olallie Creek ansteuern, sehen wir bereits aus der Ferne mehrere Zelte und Leute. Eine grössere Gruppe Beerensucher haben bereits alle Campspots belegt. Mist. Was nun?

Es gibt zwei Varianten. Entweder wir wandern 0.7 Meilen zurück, wo Marcel im Wald einen Schlafplatz entdeckt hat. Oder wir gehen 2.5 Meilen weiter Richtung Snoqualmie Pass, wo es Plätze zum Zelten geben soll. Doch das Risiko ist gross, dass diese schon belegt sind. Wir entscheiden und für die erste Variante. Zum Glück, denn der Platz im Wald ist perfekt.

PCT Tag 149 – Von Meile 2388.7 bis Meile 2393.9 Washington Alpine Club Cabin

In der Nacht hat es doch tatsächlich leicht geregnet. Am Morgen ist zwar alles noch ein wenig feucht, aber der Regen hat wieder aufgehört. Die Wolkendecke scheint nicht allzu dicht zu sein und wir hoffen, dass es weiter aufhellt.

Nur gut 5 Meilen haben wir bis zum Snoqualmie Pass noch vor uns. Doch diese paar Meilen haben es nochmals in sich. Es geht wieder steil rauf und runter und der Weg ist steinig und führt über viele Baumwurzeln. Also müssen wir uns das zweite Frühstück zuerst verdienen. Der Abstieg zum Snoqualmie Pass führt uns dann mitten durch Skilifte die Piste runter direkt in den Skiort.

Snoqualmie Pass Skiort in Washington

Pistenbully Snoqualmie Pass

Dort steuern wir zuerst das Pancake House an, wo wir uns ein zweites, deftiges Frühstück gönnen. Das Pancake House gehört zum Summit Inn Hotel, wo wir unser Verpflegungspaket abholen können. Dieses haben wir uns von Ashland geschickt, da die Einkaufsmöglichkeiten hier sehr limitiert und teuer sind.

Pancake House in Snoqualmie Pass

Frühstück im Pancake House

Versorgungspackete Snoqualmie Pass

Nun müssen wir auf die andere Seite der Interstate 90. Zum Glück gibt es eine Unterführung, durch die wir auf die andere Seite des vielbefahrenen Highways nach Seattle gehen können. Snoqualmie Pass ist die Hauptverkehrsverbindung von Seattle Richtung Westen und der nahegelegenste Skiort. In etwas mehr als einer Stunde wären wir mit dem Auto in Seattle.

Interstate 90 Unterführung

Die Guye Cabin des Washington Alpine Club ist eine historische Unterkunft mit viel Charme und interessanter Geschichte. PCT Hiker können für USD 30 im Massenschlag der Hütte übernachten. Wir sind sehr früh und können uns einen super Schlafplatz im Dachgibel ergattern. Zuesrst müssen wir gleich unsere Kleider waschen und aufhängen, damit sie wieder trocknen können, dann haben wir eine Dusche verdient und danach gehts zurück zurück zum kleinen Zentrum des Skiorts.

Guye Cabin des WAC in Snoqualmie Pass

Massenschlag in der Guye Cabin

Aufenthaltsraum Guye Cabin

Privater Schlafplatz in der Guye Cabin

Bereits ist es wieder Zeit fürs Mittagessen. Bei der DruBru Brauerei gibt es einen schönen  Biergarten mit einem Foodtruck, wo wir einen leckeren Salat essen und ein IPA Bier geniessen. Inzwischen scheint auch die Sonne wieder und der Biergarten füllt sich immer mehr.

Zurück in der WAC Cabin ist unsere Wäsche inzwischen trocken und die Unteekunft hat sich gefüllt. Die Gastgeber kochen ein leckeres Abendessen für die vielen Hiker und zum Dessert gibt es sogar noch frisch gebackene Brownies.

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Pacific Crest Trail Section I in Washington

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