Die Vorbereitung auf den Pacific Crest Trail ist eine komplexe Aufgabe. Die Distanz von 4265 Kilometer, die verschiedenen Klimazonen sowie der teils sehr abgeschiedene Streckenverlauf, machen die Planung einer Weitwanderung entlang des Pacific Crest Trail alles andere als einfach. Wie kann ich mich denn auf eine Weitwanderung quer durch Amerika überhaupt vorbereiten? Was muss ich beachten und was darf ich auf keinen Fall vergessen? Genau auf diese Fragen findest du in nachfolgendem Beitrag Antworten.
Eine intensive Vorbereitung auf den Pacific Crest Trail und eine detaillierte Planung kann helfen, die Sicherheit für deine Wanderung auf dem Pacific Crest Trail zu erhöhen und deine Ängste oder auch Stress zu minimieren. Rund 40 % der Thru-Hiker – der Wanderer, welche den PCT an einem Stück in einer Saison durchwandern – kommen nicht am Ziel an. Die Gründe dafür sind vielseitig. Körperliche Probleme, Erschöpfung, Krankheit oder auch Unfälle zwingen Wanderer zum frühzeitigen Stopp. Mit einer guten Vorbereitung und einem gewissen Mass an Planung kannst du viele dieser Risiken reduzieren.
Auch die psychische Belastung der Weitwanderung durch abgelegene Regionen sollte auf keinen Fall unberücksichtigt gelassen werden. Während der intensive Zeit der Vorbereitung und Planung setzt du dich mit dem Trail auseinander und lernst viel über dein Vorhaben. Dieses Wissen gibt dir Sicherheit und Vertrauen für das bevorstehende Abenteuer.
Doch lass dich nicht verrückt machen und dich überwältigen von dem riesigen Abenteuer, für das du dich entschieden hast. Auch mit der besten Vorbereitung wirst du auf Situationen treffen, die du nicht geplant hast und unterwegs bewältigen musst. Du kannst nicht alles Planen und im Voraus berechnen. Freiraum für spontanes Handeln und die Flexibilität sollten nicht durch einen zu detaillierten Plan eingeengt werden. Finde das für dich richtige Mass an Planung und Vorbereitung auf den Pacific Crest Trail. Und denke immer daran: «Auch die längste Reise beginnt immer mit dem ersten Schritt»
Informationen, Kartenmaterial und Apps für den Pacific Crest Trail
Du hast dich also dazu entscheiden den Pacific Crest Trail zu wandern? Herzlichen Glückwunsch und viel Glück für dein Abenteuer! Die Entscheidung ist dir sicher nicht leichtgefallen. Wer hat schon ein halbes Jahr Zeit, verzichtet für diese Zeit freiwillig auf jeglichen Luxus und schleppt sein ganzes Hab und Gut auf dem Rücken mit. Bestimmt hast du genau solche und andere kritischen Kommentare in deinem Bekanntenkreis gehört, als du verkündet hast, dass du den Pacific Crest Trail in Angriff nehmen wirst. Lass dich nicht beirren und verwirkliche deinen Traum. Du wirst nicht allein Sein und schon viele andere haben es auch geschafft. Es ist also möglich.
Doch wie gehst du nun bei der Vorbereitung auf den Pacific Crest Trail vor? Zum Glück gibt es eben schon viele, die genau diesen Trail gelaufen sind. Dementsprechend einfach ist es eigentlich, sich auf den Pacific Crest Trail vorzubereiten. Es gibt Bücher, Kartenmaterial, Webseiten, die Pacific Crest Trail Association und viele andere Informationsquellen, wo du die nötigen Hinweise, Hilfe und Tipps für deine Weitwanderung findest.
Informationsquellen, welche uns bei der Vorbereitung auf den PCT geholfen haben
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- PCTA.org Webseite mit Kartenmaterial und vielen wichtigen Informationen zum Trail. Diese Seite ist sicher eine der wichtigsten Informationsquellen für dein Vorhaben. Hier gibt es die begehrten Long-Distance Pacific Crest Trail Permits und vieles mehr.
- Far Out Guides App (früher unter dem Namen Guthook bekannt). Diese App ist kostenpflichtig, aber ein absolutes Muss. Der gesamte Trail ist beschrieben und du kannst mit der App deine Etappen planen. Die Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser und Ausrüstung sicherstellen und geeignete Plätze zum Zelten oder Unterkünfte in Orten finden. Ein Höhenprofil ist genauso enthalten wie eine detaillierte Karte mit Höhenlinien.
- Halfmiles PCT App. Diese App ist vor allem während dem Wandern nützlich, denn du kannst damit Distanzen zu deinen nächsten Zielen berechnen.
- National Geographic PCT Map. Für die Planung sehr gut. Die einzelnen Abschnitte in den drei Staaten Kalifornien, Oregon und Washington sind eingezeichnet und du hast eine super Übersicht mit den Karten.
- Halfwayanywhere.com. Sehr ausführliche Webseite mit einer riesigen Fülle an Informationen für die Vorbereitung auf den Pacific Crest Trail. Jedes Jahr werden Fragebögen von PCT Hikern ausgewertet und zu unglaublich umfangreichen Statistiken verarbeitet. Hier kannst du nachlesen, wie viele Hiker den Trail wandern, wie viele davon sich vegetarisch oder vegan ernährt haben, wie oft sie im Zelt geschlafen haben, wie viele Paar Schuhe sie benutzt haben und vieles, vieles mehr. Vor allem die Statistiken zum Thema Versorgung und Ausrüstung haben uns enorm geholfen.
- Das Buch «Ultraleicht auf Tour»: Produkte und Packkonzepte für minimales Gewicht. Ein Ausrüstungsratgeber» von Axel Klemm hat uns bei der Auswahl unserer Ausrüstung während der Vorbereitungsphase zum Pacific Crest Trail gute Dienste geleistet.
- Das Buch «Bildband Traum und Abenteuer Pacific Crest Trail». Begegnungen und Grenzerfahrungen auf dem spektakulärsten Fernwanderweg der Welt. Atemberaubende Bilder und Geschichten einer unglaublichen Reise» von Alexander Hormann hat uns Inspiration für den PCT geliefert.
- Das Buch «Laufen, Essen, Schlafen» von Christine Türmer ist einer der Klassiker für Weitwanderer.
- Der Film «Der Grosse Trip – Wild» mit Reese Witherspoon, der aus dem gleichnamigen Buch von Cheryl Strayed entstanden ist, hat für einen gewaltigen Boom des Pacific Crest Trails gesorgt. Als inspirationsquelle einfach grossartig.
Das Pacific Crest Trail Long-Distance Permit
Willst du den gesamten Pacific Crest Trail als Thru-Hike wandern, also in einer Saison an einem Stück, dann benötigst du dazu eine Permit. Am einfachsten ist es dir eine Long-Distance Permit der PCTA (Pacific Crest Trail Association) zu holen. Diese erlaubt dir, den gesamten PCT zu wandern. Allerdings sind die Permits limitiert und du brauchst eine Portion Glück, um eine zu kriegen.
Die PCTA vergibt die Permits in einem Onlineverfahren. Für die Monate März, April und Mai werden pro Tag 50 Permits vergeben. Diese sind sehr begehrt und es ist ein grosser Ansturm auf diese. In unserem Beitrag «Permit für den Pacific Crest Trail und das US- Visum» haben wir beschrieben, wie wir uns die Permit für den PCT geholt haben.
Auf Webseite der PCTA gibt’s die Permits und viele Informationen zum Trail.
Grundsätzlich kann man den PCT auch ohne das Long-Distance Permit wandern. Dann musst du aber für viele Abschnitte lokale Permits einholen und diesen Aufwand solltest du nicht unterschätzen. Wenn du also eines der sehr begehrten Long-Distance Permits ergattern kannst, dann ist das die einfachste Lösung. Wir hatten grosses Glück und haben beide eines dieser Permits gekriegt.
Folgende Eckpunkte musst du vor dem Antrag der Permit für den PCT festlegen
Willst du NOBO oder SOBO wandern?
Wie bitte? Was bedeutet denn diese Frage? NOBO ist die Abkürzung für Northbound, also von Süden Richtung Norden wandernd. SOBO bedeutet demzufolge, dass du im Norden an der kanadischen Grenze startest und Richtung Süden zur mexikanischen Grenze wanderst. Die meisten Thru-Hiker sind NOBO unterwegs. Sie wandern also von der mexikanischen Grenze Richtung Norden zur kanadischen Grenze. Diese Richtung wird bevorzugt, weil die Wandersaison so etwas länger ist und die Schneeverhältnisse einfacher sind.
Wann willst du für den Pacific Crest Trail aufbrechen?
Die Long-Distance Permits für den Pacific Crest Trail werden für die Zeit zwischen dem 1. März und dem 31. Mai ausgegeben. Für jeden Tag dieser drei Monate werden maximal 50 Permits vergeben. Je früher du startest, desto mehr Schnee wirst du in Kalifornien auf dem Trail noch antreffen, dafür sind aber die Temperaturen in der Wüste angenehmer und die Hitze erträglicher.
Je später du startest, desto weniger Schnee wirst du in Kalifornien antreffen, dafür wird es aber in der Wüste sehr heiss sein und gegen Ende der Wanderung können in Washington bereits die ersten Schneefälle einsetzten.
Wieso haben wir einen relativ frühen Starttermin gewählt?
- In der Wüste sind die Temperaturen noch nicht so heiss und die Wasserversorgung sollte noch einfacher sein als später in der Saison.
- Vor dem Schnee in Kalifornien haben wir Respekt aber keine Angst. Wir sind uns an Schneefelder von Wanderungen in der Schweiz gewöhnt.
- Wir wollen nicht unter Zeitdruck geraten, weil in Washington die Schneefälle gegen Ende der Wanderung einsetzten.
Wie lange willst du auf dem PCT unterwegs sein?
Der Pacific Crest Trail ist 4265 km lang. Willst du im Durchschnitt jeden Tag 30 km weit wandern, entspricht dies 140 Tagen. Sicher magst du nicht jeden Tag gleichviel wandern aber 30 km ist sicher ein guter Tagesschnitt. Dann möchtest du sicher auch mal einen Tag Pause einlegen und dich von den Strapazen erholen. Ein knappes halbes Jahr wirst du also für deinen Thru-Hike auf dem Pacific Crest Trail brauchen. Vielleicht bist du auch etwas schneller unterwegs, aber zwischen 4.5 und 6 Monaten solltest du für deine Wanderung einplanen.
Für uns ist die Wanderung kein Wettrennen und wir wollen unsere Zeit in der Natur geniessen. Deshalb planen wir für den Pacific Crest Trail ein halbes Jahr ein. Sollten wir früher am Ziel sein, fällt uns bestimmt etwas ein, um die Zeit bis zum Rückflug zu füllen.
Das California Fire Permit
Das California Fire Permit ist zwingend notwendig, wenn du den Pacific Crest Trail wandern möchtest und dabei einen Campingkocher benutzen willst. Das Permit ist einfach zu kriegen. Du musst einen kurzen Video schauen und danach ein paar Fragen beantworten. Danach kannst du dir das Permit ausdrucken. Jedes Jahr wird Kalifornien von Waldbränden heimgesucht. Die Permit soll das Bewusstsein der Wanderer für die Risiken wecken und dich über die Risiken beim Umgang mit Feuer sensibilisieren.
Das California Fire Permit gibt es Online ab Januar. Gültig ist es für das Kalenderjahr.
Das Canada PCT Entry Permit
Der nördliche Terminus des Pacific Crest Trails liegt an der Grenze zwischen der USA und Kanada. Willst du nach dem PCT nach Kanada einreisen und dort zum nahegelegenen Manning Resort weiterwandern, benötigst du dazu ein Permit. Wegen COVID19 wurde die Ausgabe dieser Permits gestoppt. Auch bei unserem Start zum Pacific Crest Trail sind die Permits leider noch nicht erhältlich. Vielleicht ändert sich die Situation noch und bis wir in die Nähe der kanadischen Grenze kommen, können wir vielleicht diese Permits noch beantragen.
Mehr Informationen zum Canada PCT Entry Permit gibt es auf der Webseite der PCTA.
Das Visum für die USA
Willst du den Pacific Crest Trail als Thru-Hike an einem Stück wandern, dann wirst du dafür fünf bis sechs Monate benötigen. Für die Bürger vieler Länder gibt es das ESTA Visum für die USA. Das ESTA Visum kriegt man einfach, es ist aber nur drei Monate gültig und reicht somit nicht aus den PCT zu wandern. Du müsstest während der Wanderung das Land verlassen und erneut einreisen, was aber nicht immer funktioniert.
Willst du länger als 3 Monate in die USA reisen, benötigst du ein B-2 Visum. Dieses Visum erlaubt dir als Tourist für bis zu sechs Monate einzureisen und das während 10 Jahren. Ja, das B-2 Visum ist 10 Jahre gültig und ein multiple Entry Visum. Genau das richtige also für den PCT.
Der Haken am B-2 Visum ist, dass es nicht ganz so einfach ist es zu kriegen. Zuerst muss online ein umfangreicher Antrag ausgefüllt werden. Hierbei musst du ganz schön viele Informationen von dir preisgeben. Ist der Antrag einmal eingereicht, musst du die Visumsgebühr von USD 160 einzahlen. Erst mit der Einzahlung wird der Antrag bearbeitet. Nun musst du einen Interview Termin auf der US-Botschaft vereinbaren. Für den Interview Termin solltest du relevante Dokumente wie einen Reiseplan und Vermögensausweis bereithalten, aber auch die familiäre Bindung zu deinem Heimatland beweisen können. Natürlich brauchst du auch deinen Reisepass, in den das Visum eingetragen wird für den Termin.
Das B-2 Visum für die USA beantragst du am besten in deinem Heimatland. Genau das ging bei uns aber nicht. Wir wollten unsere Weltreise in Südamerika fortsetzten und hatten bereits unsere Flüge nach Argentinien gebucht. Leider haben wir keine Interviewtermine in der US-Botschaft der Schweiz gekriegt bis zu unserer Abreise. Durch die COVID-Situation wurden nur besonders wichtige Notfälle bearbeitet. In Uruguay hat es dann aber schlussendlich einwandfrei geklappt, das B-2 Visum zu kriegen. Mehr dazu in unserem Beitrag «Permit für den Pacific Crest Trail und das US- Visum».
Das Budget für den Pacific Crest Trail
Zur Vorbereitung auf den Pacific Crest Trail gehört auch ein Budget. Sicher willst du wissen, was dich das Abenteuer ungefähr kosten wird, ob du überhaupt genügend Geld hast und wieviel du noch sparen musst. Da wir schon viele Jahre unterwegs sind und für all unsere Reisen regemässig Budgets erstellen, fällt uns dieser Punkt nicht allzu schwer. Doch normalerweise sind wir mit unserem eigenen Fahrzeug unterwegs und so ist die Situation einer Langzeitwanderung auch für uns neu.
Die grössten Kostenfaktoren für den Pacific Crest Trail sind sicher die Anreise mit dem Flugzeug, die Ausrüstung, sowie die Verpflegung und die Unterkünfte unterwegs.
Die Anreise nach Amerika
Einer der grössten Kostenfaktoren während der Vorbereitung für den Pacific Crest Trail ist für internationale Wanderer der Flug nach Amerika. Wir befinden uns zurzeit mit unserem Fahrzeug in Südamerika und fliegen nicht von Europa nach Amerika, sondern von Uruguay. Obwohl wir schon auf dem gleichen Kontinenten sind, sind die Flüge nicht günstiger, als wenn wir von Europa aus anreisen würden. Um die EUR 1000 / CHF 1000 haben wir für die Anreise eingeplant.
Die Ausrüstung für den Pacific Crest Trail
Bist du schon erfahrener Fernwanderer und hast bereist eine Ausrüstung, brauchst du vielleicht nicht allzu viel dazuzukaufen. Vielleicht bist du aber auch ein Neuling oder hast einfach nicht die geeignete Ausrüstung für den Pacific Crest Trail. Vielleicht willst du dir auch in Amerika ein paar der ultraleichten Ausrüstungsgegenstände neu kaufen. Je nachdem was du bereits besitzt und was du neu kaufen musst, können sich die Kosten für die Ausrüstung stark unterscheiden. Zwischen 0 und USD 5000 können sich aufsummieren. Gemäss Auswertung der Umfrage von Halfwayanywhere.com haben Thru-Hiker im Jahr 2021 vor der Wanderung im Durchschnitt fast USD 1500 für Ausrüstung ausgegeben.
Auf unseren Fernwanderungen in der Schweiz hatten wir teilweise geliehenes, aber auch günstiges und teilweise qualitativ nicht so tolles Equipment mit dabei. Aus diesen Erfahrungen haben wir gelernt und unsere Schlüsse gezogen. Für den Pacific Crest Trail wollen wir bei der Ausrüstung keine Kompromisse eingehen. Schliesslich werden wir ein halbes Jahr damit durch die Wildnis wandern und unsere Sicherheit hängt davon ab.
Während der Vorbereitung auf den Pacific Crest Trail haben wir uns sehr intensiv mit dem Thema Ausrüstung befasst und sehr viel recherchiert. Das Resultat ist eine detaillierte Pacific Crest Trail Packliste mit sämtlichen Ausrüstungsgegenständen inklusive Gewicht und Preis. Wir haben einige Ausrüstungsgegenstände aus der Schweiz mitgebracht, werden aber vieles auch in den USA neu beschaffen. Für unser neues Wanderequipment werden wir voraussichtlich um die USD 4000 ausgeben. Das ist unglaublich viel Geld. Es ist aber auch eine Investition in unsere Zukunft, die Sicherheit unseres Lebens und den Komfort auf Weitwanderungen.
Die laufenden Kosten während des Pacific Crest Trail
Die Pacifc Crest Trail Association schreibt auf ihrer Webseite, dass ein Wanderer im Durchschnitt zwischen USD 4000 und USD 8000 für den Pacific Crest Trail ausgibt. Gemäss Auswertung der Umfrage von Halfwayanywhere.com haben Thru-Hiker im Jahr 2021 im Durchschnitt fast USD 8000 für die Wanderung des PCT ausgegeben. Dies beinhaltet sämtliche Kosten wie Anreise, Ausrüstung, Hotels und Verpflegung.
Während der Wanderung des Pacific Crest Trail wirst du immer wieder Geld ausgeben. Folgende laufenden Kosten werden sich je nach deinen Ansprüchen und Vorlieben aufsummieren.
- Unterkünfte: Ab und zu willst du dir sicher ein Hotel, Hostel oder auch eine Nacht auf einen Campingplatz leisten. Während diesen Aufenthalten kannst du endlich wieder einmal den Schmutz und Schweiss vom Körper waschen, deine Kleider waschen und deinem Körper eine Pause gönnen.
- Verpflegung: Während einer Fernwanderung kannst du kaum genug Kalorien kriegen. Restaurantbesuche versüssen dir das Leben mit Abwechslung vom einfachen Essen, das du auf der Wanderung mitttragen musst.
- Ersatzmaterial: 4265 km hinterlassen Spuren. Deine Ausrüstung wird genauso strapaziert wie dein Körper. Du wirst bestimmt den einen oder anderen Ausrüstungsgegenstand ersetzen müssen. Gemäss Halfwayanywhere.com braucht ein PCT Thru-Hiker im Durchschnitt 4.6 Paar Schuhe.
- Kartenmaterial, Apps und Kommunikation: Deine ständigen Begleiter für die Navigation auf dem Trail und Verbindung zur Aussenwelt.
- Auslandskrankenversicherung für die USA: Vergiss auch nicht, dich um genügend Versicherungsdeckung für deinen Aufenthalt von einem halben Jahr in den USA zu kümmern
Etappenplanung für den Pacific Crest Trail mit Versorgungsplan
Der Thru-Hike auf dem Pacific Crest Trail ist eine logistische Herausforderung. Wie soll man ein halbes Jahr im Voraus planen, wenn man zu Fuss 4265 km durch die Wildnis wandert und komplett den Wetterbedingungen und sämtlichen Einflüssen der Elemente ausgesetzt ist?
Gute Frage. Auch wir haben versucht uns einen Plan aufzustellen, wie wir den PCT wandern möchten, wann wir wo sein werden, wo wir einkaufen können, wie viel Proviant wir auf welchen Abschnitten mittragen müssen, wo wir genügend Wasser herkriegen, wo wir Schlafen können und vieles mehr. Eine schier unlösbare Aufgabe. Je nachdem welcher Typ Mensch du bist, wirst du sehr viel Zeit in die detaillierte Planung der Wanderung stecken oder den Ausgang völlig offenlassen. Es gibt Wanderer, welche ihre Etappen, Schlafplätze und Unterkünfte bereits vor dem Start definiert haben und sich sämtlichen Proviant in Pakete zum Trail schicken lassen. Dieser Aufwand ist uns zu gross und zu aufwändig. Ein gewisses Mass an Planung ist sicher erforderlich, aber wir wollen es auch nicht übertreiben.
Tagesetappen, Schlafplätze, Hotels, Orte, Versorgungsmöglichkeiten, Wasserstellen, Ruhetage. All diese Dinge haben wir in einer Liste versucht festzuhalten. Am Ende haben wir aber aufgegeben und uns damit abgefunden, dass wir eine solches Abenteuer einfach nicht planen können und auch nicht wollen. Wir lieben die Freiheit und die Flexibilität. So haben wir uns einfach einige Eckpunkte niedergeschrieben und werden uns ganz auf das Abenteuer Pacific Crest Trail einlassen. Wir werden versuchen uns so weit wie möglich in Orten entlang des Pacific Crest Trails mit Proviant zu versorgen und spontan entscheiden, wann wir einen Ruhetag oder ein Hotelzimmer brauchen.
Einen separaten Beitrag über die Versorgungsorte findest du hier: Trail Towns auf dem PCT
Körperliche und geistige Vorbereitung für den Pacific Crest Trail
Die Belastung während der Wanderung von Mexiko nach Kanada sind für die Ausrüstung, aber auch für Körper und Geist enorm. Es braucht schon eine grosse Portion Willenskraft und ein gewisses Fitnesslevel, um eine Wanderung im Ausmass des Pacific Crest Trails durchzustehen. Je besser dein Fitnesslevel ist, desto einfacher wirst du es auf der Wanderung haben. Regelmässiges Wandern oder andere sportliche Aktivitäten, welche die Beinmuskulatur stärkt, sind sicher eine gute Vorbereitung auf den Pacific Crest Trail. Gemäss der Umfrage von Halfwayanywhere.com haben 72 % der Thru-Hiker vor dem PCT trainiert. Die meisten davon im Rahmen von Tageswanderungen.
Im letzten Sommer waren wir wegen der globalen COVID19 Situation länger in der Schweiz als geplant. Während dieser Zeit waren wir viel am wandern. Wir sind unter anderem entlang der Via Alpina quer durch die Schweiz gewandert, haben auf dem Toggenburger und dem Rheintaler Höhenweg die Ostschweiz intensiv erkundet, haben unseren ersten 4000er bestiegen und waren auch sonst sehr viel zu Fuss unterwegs. Am Ende der Saison haben wir gut 1’000 km zurückgelegt und viele Nächte in unserem Zelt geschlafen.
Gerne wären wir mit dem erreichten Fitnesslevel zum Pacific Crest Trail gestartet. Den europäischen Winter haben wir dann aber in Südamerika verbracht. Mit unserem Offroad Camper sind wir durch Argentinien und Uruguay gereist. Uruguay ist sehr flach und wandern ist nicht gerade der Volkssport Nr. 1. So war es nicht einfach unseren Fitnesslevel zu halten. Regelmässige Yoga Sessions und ausgedehnte Spaziergänge entlang der wunderschönen Strände haben wir, wenn immer möglich, in Angriff genommen. So sind wir zwar nicht mehr auf dem gleichen Level wie nach der intensiven Wanderzeit in der Schweiz, aber auch nicht völlig untrainiert. An das Leben in der Natur und das Draussensein sind wir uns aber dank dem Campen gewohnt.
Für ein halbes Jahr werden wir fast jeden Tag Wandern und zwar etwa 30 km pro Tag. Ob unsere Körper und unser Geist diese Belastung durchstehen werden, wissen wir noch nicht. Auch das beste und härteste Training würde einen Erfolg nicht garantieren. Wir werden am 18. März unseren ersten Schritt auf dem Trail machen und dann einfach einen Fuss vor den anderen setzten, bis wir hoffentlich am nördlichen Ausgangspunkt ankommen.
Nachtrag
Die Zeit auf dem PCT bleibt für uns unvergesslich. Sie hat etwas in uns verändert. Wie wir uns nach den 6 Monaten auf dem Trail gefühlt haben und ob wir es wieder tun würden, kannst du hier nachlesen: Wie der Pacific Crest Trail unser Leben verändert hat
Flug in die USA
Brauchst du noch einen Flug für den Pacific Crest Trail nach Amerika?
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Geld abheben und bezahlen in den USA
Bargeld abheben ist in Amerika am einfachsten mit einer Debitkarte oder Kreditkarte am Geldautomaten (ATM). Wir reisen seit vielen Jahren mit der Kreditkarte von DKB und sind sehr zufrieden. Hier kannst du das kostenlose Girokonto mit Visa Debitkarte beantragen. Die Visa Kreditkarte ist kostenpflichtig und ist gegen eine Gebühr zubuchbar.
Reisekrankenversicherung für die USA
Hast du dich bereits um das Thema Reisekrankenversicherung gekümmert? Was, wenn du während der Reise krank wirst, einen Unfall hast oder dir dein Gepäck gestohlen wird? Auch wenn wir nicht gerne an das Thema Versicherung denken, es reist sich entspannter mit der Sicherheit, dass jemand im Fall eines Notfalls da ist. Wir sind seit vielen Jahren bei World Nomads versichert und sehr zufrieden mit dem Service. Du kannst die Reiseversicherung vor deiner Reise oder auch von unterwegs kaufen.
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SIM Karte und Datenpacket für dein Mobiltelefon
Damit du auf dem Pacific Crest Trail mit der Aussenwelt verbunden bleibst, brauchst du natürlich auch Mobilfunkempfang und ein Datenpacket. Statt einer teuren SIM Karte zu kaufen haben wir uns entschieden eine eSIM (digitale SIM-Karte) von Airalo zu verwenden. Diese Lösung hat sich für uns voll und ganz bewährt. Ist dein Mobiltelefon eSIM tauglich können wir dir Airalo wärmstens empfehlen.
Airalo bietet für über 200 Länder und Regionen, aber auch Weltweite Datenpakete an. Für die USA haben wir für USD 11 ein Datenpacket mit 3 GB für jeweils 30 Tage online gekauft und auf unserem Mobiltelefon installiert. Das hat sehr gut geklappt und war eine grosse Erleichterung für uns auf dem PCT
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Liebe Reni, lieber Marcel
Wow, nun ist es soweit – ihr startet bald auf den PCT. Ein besonderes Abenteuer, das euch prägen wird.
Wir wünschen euch von Herzen alles Gute auf eurem Trip. Keine Blasen an den Füssen, optimales Wanderwetter, ausreichend Wasserstellen, einen guten Orientierungssinn, enorme Ausdauer und vor allem Freude am Wandern in der vielfältigen Natur.
Wir sind natürlich gespannt auf eure Berichte und hoffen von euch so gut wie möglich auf dem Laufenden gehalten zu werden.
Take care and all the best.
See you
Chris und Helen
Liebe Helen, lieber Chris,
Vielen lieben Dank für eure Wünsche. Wir sind bereits seit einer Woche unterwegs und lieben es. Die Landschaft und die Leute hier sind sooooo genial.
Liebe Grüsse aus Julian,
Reni und Marcel
Hallo Reni & Marcel
ich schaue mir gerade euren Blog an und freue mich wie ein Schneekönig für euch.
Wenn alles Klappt sehen wir uns 🙂
Ich fliege am 15 Juli in die USA und versuche mich dann zum Northern Terminus durch zu schlagen mit Bus und Trampen. Schon allein das finde ich sehr spannend und nur bedingt planbar 🙂
Euch noch viel Spaß
„Ultreya“
Liebe Grüße Michael
Hallo Michael,
Das mit dem Northern Terminus und der Kandischen Grenze iat ein bisschen doof und schade. Wir haben die Hoffnung aucj aufgegeben das sicj da noch was tut bks wir da sind.
Wir halten die Augen offen, damit wir uns nicht verpassen.
Liebe Grüsse und einen guten Start.