Allein schon, dass sich die Coober Pedy Sehenswürdigkeiten unter der Erde befinden und die Einwohner unterirdisch leben, ist eine Attraktion. Als ich das zum ersten Mal gehört habe, konnte ich mir das gar nicht vorstellen. Was heisst das? Leben die Menschen in Coober Pedy in Höhlen? Wird ein Loch in die Erde gebuddelt und die Menschen steigen dann über Leitern in die Tiefe runter? Marcel und ich haben es uns angeschaut und es ist ganz anders.
Interessant ist es schon. Da gibt es eine Stadt mitten im Nirgendwo in Südaustralien. Rundherum ist nichts als Wüste. Sand, Kies, Staub, Trockenheit und Fliegen. Die zwei nächst grösseren Städte sind Alice Springs, nur gerade mal 689 km entfernt, und Adelaide, 846 km südlich von Coober Pedy. Bäume sucht man vergebens, denn davon gibt es in der Region keine. Falls du jemals in diesen Teil von Australiens reist, schau dir die Coober Pedy Sehenswürdigkeiten unter der Erde unbedingt an. Es lohnt sich diese krasse Landschaft zu sehen. Du kannst aber auch virtuell mit uns reisen, dann scrolle weiter und schau dir die Fotos an.
Wir kommen vom Norden, auf dem Oodnadatta Track, einer populären Route im Outback, nach Coober Pedy. Rund 150 km nördlich von der Opal Stadt sehen wir uns die Painted Desert an. Die farbige Wüste ist der Grund, weshalb wir diese Route gewählt haben. Und es hat sich voll und ganz gelohnt.
In der Painted Desert gibt es zwei Aussichtspunkte, die total genial sind. Die Fotos sprechen für sich.
Marcel hat viel zu tun heute. Nicht nur fotografieren sondern auch noch einen Reifen wechseln. Ja, wir haben einen Plattfuss. Schon wieder. Es scheint, als ob wir immer an grossartigen Plätzen einen Plattfuss einfangen. Letztes Mal bei den Olgas (Kata Tjuta) und diesmal in der Painted Desert. Schau dir doch einfach dieses kurze Video an:
Coober Pedy Sehenswürdigkeiten – Unsere Tipps
Wir kommen vom Hintereingang nach Coober Pedy. Die meisten Reisenden stoppen in Coober Pedy während der Fahrt auf dem Stuart Highway von Adelaide nach Alice Springs oder umgekehrt.
Das Wetter spielt im Moment ziemlich verrückt. Von einer Sekunde auf die Andere, als ob jemand am Schalter gedreht hat, kommt starker Wind auf. Ein Sturm ist im Anzug. Der dramatische Himmel verheisst nichts Gutes. Na, wir sind mal gespannt was jetzt kommt. Wir schaffen es gerade noch ein paar Fotos von Coober Pedy zu schiessen bevor es anfängt zu regnen. Riesige Tropfen prasseln nieder, aber der Regen dauert nicht lange. Fünf Minuten später ist alles vorbei, nur die Windböen bleiben.
In der Wüste wechselt das Wetter extrem schnell. Für uns ist es schwierig einzuschätzen, was kommt. Oft hat es dunkle Wolken und wir denken, jetzt fängt es dann gleich an zu regnen. Es passiert nichts. Kaum wird es heller, denken wir, jetzt ist es vorbei. Nichts da, im Gegenteil. Genau jetzt beginnt es zu regnen.
Wieso die Menschen in Coober Pedy unterirdisch wohnen
Die Hitze im Sommer ist unerträglich, ebenso die Kälte im Winter. Kaum vorstellbar, aber die Temperaturen steigen im Sommer über 40 Grad Celsius und im Winter fallen die Temperaturen teilweise unter null Grad. Wir haben auch extreme Temperaturunterschiede erlebt. Am einen Tag können wir uns vor der Hitze kaum retten (38 Grad) und nachts frieren wir bei knappen 4 Grad Celsius. Wir sind uns ja einiges gewohnt von der Schweiz, aber so extrem ist es selten.
Genau das ist einer der Gründe, wieso die Menschen in Coober Pedy unter der Erde wohnen. Dort ist die Temperatur nämlich das ganze Jahr über konstant. Zudem konnten sich die Leute in den Anfangszeiten keine Klimaanlagen oder Heizungen leisten, respektive der Strom, da der Treibstoff der dazu benötigt wird so teuer war. So ist die Idee entstanden, dass Wohnungen unter der Erde gebaut werden könnten. Gesagt getan.
Ehrlich gesagt konnte ich mir nichts vorstellen unter einer unterirdischen Wohnung. Klingt ungemütlich, leben in einer Höhle oder so. Ich lag total falsch. Die Wohnungen sehen ganz normal aus, sie haben einfach keine Fenster.
Und es wird auch nicht in die Tiefe gegraben, sonder die Wohnung wird in den Hügel gebaut, respektive ausgegraben. So ähnlich wie bei einer Terrassenwohnung.
Wie kommen Leute dazu, in dieser harschen Umgebung zu leben?
Die Antwort liegt ebenfalls unter der Erde. Opal.
1915 wurden Opale in der Umgebung von Coober Pedy gefunden. Opale von Coober Pedy sind bekannt für gute Qualität und weltweit populär. Coober Pedy ist der grösste Opal Lieferant der Welt.
Coober Pedy sieht auf den ersten Blick nicht besonders attraktiv aus. Und doch leben hier rund 3‘500 Menschen. Der Grund liegt unter der Erde. Opal hat viele Menschen hierher gelockt. Tausende haben gehofft, reicht zu werden. Sie haben ein Stück Land geleast und begonnen zu graben. Der Reichtum war aber nicht allen gegönnt, denn je nach Landanteil wurden Opale gefunden oder eben nicht. Viele Grundstücke sind wertlos und da spielt extrem viel Glück mit. Das richtige Grundstück zu leasen ist reines Glück. 60 Prozent der Bewohner kommen ursprünglich aus Europa. Sie sind nach dem 2. Weltkrieg nach Australien eingewandert in der Hoffnung hier ihr Glück zu finden.
Noch heute gibt es hunderte von aktiven Minen in der Umgebung von Coober Pedy. Neben der Opal Industrie ist der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle geworden. Touristen kommen nach Coober Pedy, um mehr über die spezielle Lebensweise der Menschen in dieser unwirtlichen Gegend von Australien zu erfahren. Und die einen oder anderen kaufen sich bestimmt auch einen der schönen Edelsteine.
Die Old Timers Mine ist cool
Wir sind bereits zum zweiten Mal in der Old Timers Mine. Witzig, wir erkennen den Betreiber des Minenmuseums wieder und er offeriert uns spontan einen Repeater Rabatt.
Die Old Timers Mine ist genial, denn wir können auf eigene Faust die Mine entdecken, die seit 1916 besteht. Wir gehen durch echte Minentunnels, dort wo einst die Minenarbeiter nach Opal gesucht haben. Ein knochenharter Job. Wir können uns so ein gutes Bild vom Leben eines Minenarbeiters machen.
Der Eintritt in die Old Timers Mine und das Museum für Erwachsene ist AUD 15 (CHF 11.30 / EUR 10.50), für Kinder AUD 5 (CHF 3.80 / EUR 3.50) und Familien zahlen AUD 40 (CHF 30 / EUR 28).
Welche Coober Pedy Sehenswürdigkeiten gibt es sonst noch?
Hast du schon einmal einen Drink in einer Untergrund Bar getrunken? Oder wie wär es mit einem Untergrund Cafe, campen unter der Erde oder übernachten in einem Untergrundhotel oder ein Besuch in einer der Untergrundkirchen? Es gibt praktisch alles Untergrund in Coober Pedy.
Es gibt auch Coober Pedy Sehenswürdigkeiten überhalb der Erde. Sehr empfehlenswert ist der Scenic Drive zu den Breakaways und den Moon Plains. Für die Route benötigst du eine Bewilligung, diese kriegst du im Informationscentrum in Coober Pedy.
Wo befindet sich Coober Pedy?
Coober Pedy ist eine Outbackstadt in Südaustralien. Sie liegt am Stuart Highway zwischen Alice Springs und Adelaide.
Bargeld abheben in Australien
Der Bargeldbezug ist in Australien am einfachsten mit einer Debitkarte oder Kreditkarte am Geldautomaten (ATM). Wir reisen schon viele Jahre mit der Visakarte von DKB und können diese sehr empfehlen. Hier kannst du das kostenlose Girokonto mit Visa Debitkarte beantragen. Eine Kreditkarte ist ebenfalls gegen eine Gebühr zubuchbar.
Reisekrankenversicherung für Australien
Hast du dich bereits um das Thema Reisekrankenversicherung gekümmert? Was, wenn du während der Reise krank wirst, einen Unfall hast oder dir dein Gepäck gestohlen wird? Auch wenn wir nicht gerne an das Thema Versicherung denken, es reist sich entspannter mit der Sicherheit, dass jemand im Fall eines Notfalls da ist. Wir sind seit vielen Jahren bei World Nomads versichert und sehr zufrieden mit dem Service. Du kannst die Reiseversicherung vor deiner Reise oder auch von unterwegs kaufen.
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Reiseführer für Australien
Ein Reiseführer gehört für uns auf Reisen einfach mit ins Gepäck. In Australien sind wir mit dem Lonely Planet gereist und waren super zufrieden damit. Der Reiseführer hat uns bei der Planung geholfen und so haben wir keine Attraktionen verpasst. Bestelle noch heute deinen Australien Reiseführer von Lonely Planet.
Die separate Ausgabe für den Osten findest du hier: Australien Ostküste von Lonely Planet
Die separate Ausgabe für den Westen findest du hier: Australien Westküste von Lonely Planet
Als Ergänzung für Reisende, die gerne abseits der ausgetretenen Pfade reisen, können wir dir unseren kompakten Roadtrips Reiseführer mit 32 aussergewöhnliche Routen durch Australien empfehlen. Insgesamt sind wir 3 Jahre durch Australien gereist und haben 125‘000 km zurückgelegt. In unserem Buch findest du kurze Strecken zu historischen Orten, mehrtägige Offroad Trips bis zum dreiwöchigen Outback-Abenteuer durch eine der einsamsten, abgelegensten Gegenden Australiens.
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Was denkst du über Coober Pedy? Kannst du dir vorstellen unterirdisch zu wohnen, so ohne Fenster?
Hallo Ihr Zwei!
Generell ist mir die Vorstellung ohne Fenster unter der Erde zu wohnen gruselig. Doch es macht ja Sinn in diesem Fall. Und wenn man dort aufwächst, ist es eben so. Spannend ist es auf alle Fälle, wie Menschen leben können, wenn es die Umgebung verlangt. Lg. Gabi
Liebe Gabi
Klingt gruselig, gell. Es hat uns dann aber echt überrascht, als wir in eine dieser unterirdischen Wohnung waren. Durch das helle Gestein wirkt es gar nicht dunkel oder unheimlich.
Ehrlich gesagt ist es mir aber auch wohler über der Erde, mit viel Fenstern und Licht.
Liebe Grüsse,
Reni
Bin über euren Artikel gestolpert – die Faszination teile ich mit euch- mein Onkel und meine Tante lebtenin CP seit 65 Jahren d.h sie waren auch schon dort als es noch keinen Strom etc gab – sehr abenteuerlich ? wir Fliegen am Sonntag wieder hin und freuen uns sehr( bis auf die momentan 46 grad und die vielen Fliegen …
alles gute !
Vielen Dank für deine Nachricht. Wow, vor 65 Jahren. Das klingt sehr abenteuerlich und spannend.
Wir wünschen dir eine gute Reise und viel Spass in Australien.
Waren auch vor vielen Jahren dort mit nem Van der auseinander gefallen ist 😀 🙁 (Motorkühlung zu schwach für die Wüste und Lichtmaschine mit Wackler). In Erinnerung ist mir die Visitenkarte bei einem Mechaniker geblieben: “ You need more space? We dig your room!“ Definitiv ein interessanter Ort.
Ja, Coober Pedy ist definitiv ein interessanter Ort. So anders und ein bisschen verrückt 😉