Magst du alte, verlassene Geisterstädte? Wir lieben die eigenartige und unheimliche Atmosphäre, wenn wir durch eine Geisterstadt gehen. In Australien gibt es eine ganze Menge verlassener Geisterstädte, Farmen, Minen und andere Gebäude. Gwalia ist ein wunderbares Beispiel einer verlassenen Geisterstadt von der Zeit des Goldrausches in den Goldfeldern Westaustraliens. Tauche in eine vergangene Zeit ein und entdecke mit uns die verlassene Geisterstadt Gwalia.
Gwalia wurde quasi über Nacht zur Geisterstadt als die Goldmine „Sons of Gwalia“ im Jahre 1963 ihre Tore geschlossen hat. Die Goldmine war zu ihren Spitzenzeiten eine der grössten Goldminen von Australien. Gwalia hatte damals über 1‘000 Einwohner, aber als die Mine geschlossen wurde wanderten die meisten Arbeiter ab und die Bevölkerung schrumpfte auf 40 Einwohner.
Heute ist die Geisterstadt Gwalia ein beliebter Anziehungspunkt für Touristen in der Goldfields Region von Westaustralien. Gwalia ist ein sehr gut erhaltenes Beispiel der vielen Orte, welche während des Goldrausches sehr schnell gewachsen aber auch wieder verschwunden sind. Es ist ein wundervoller Ort um ein paar Stunden zu verbringen und mehr über die Geschichte des Australischen Goldrausches und die unglaublich harten Lebensbedingungen zu dieser Zeit zu erfahren.
Was kannst du in der Geisterstadt Gwalia alles sehen?
Die Arbeiterhütten der Geisterstadt Gwalia haben uns am meisten fasziniert. Sie sind in einem sehr guten Zustand und in einigen Hütten haben wir den Eindruck, dass sie immer noch bewohnt sind und die Besitzer nur mal eben weggegangen sind. Die lokale Bevölkerung der Umgebung steckt viel Herzblut und Arbeit in den Erhalt der verbleibenden Gebäude der Geisterstadt Gwalia.
Der historische Bezirk der Geisterstadt Gwalia
Wir lieben es durch die alten Hütten der Minenarbeiter der Geisterstadt Gwalia zu gehen und uns in der Zeit zurückversetzt zu fühlen. Uns erstaunt wie einfach und klein die Häuser und Hütten der Minenarbeiter sind. Das Leben in diesen Hütten war bestimmt sehr hart während sehr heissem aber auch sehr kaltem Wetter.
Das historische Museum der Geisterstadt Gwalia
Das Museum steht auf einem kleinen Hügel und von hier hast du auch einen schönen Überblick über die Hütten der Minenarbeiter und tief ins Erdinnere, in die Tagebaugrube der aktiven Goldmine. Das Museum wurde anfangs der 1970er Jahre gegründet und auf dem Areal befinden sich drei übrig gebliebene Backsteingebäude, das Hoover Haus, das Bürogebäude und das Gebäude zur Probenanalyse. Zudem gibt es drei neue Gebäude, die einen Mix aus Gerätschaften und Artefakte der historischen Goldmine und der Geisterstadt Gwalia beherbergen.
Im Areal des Museums befindet sich ausserdem noch der riesige, originale Förderturm, der aus Holz gefertigt wurde. Dieser Förderturm wurde zusammen mit der Dampfwinde dazu verwendet, die mit Ausbruchgestein beladenen Förderkübel aus dem Stollen der Goldmine zu befördern.
Das Hoover House (Haus des Minenmanagers)
Dieses Haus wurde vom damaligen Minenmanager Herbert Hoover im Jahre 1898 geplant und gebaut. Heute wird das Hoover Haus als Bed and Breakfast genutzt und du kannst in einem der drei herrschaftlichen Zimmer übernachten, ein Mittagessen oder einen Nachmittagstee auf der Veranda des Hoover Haus geniessen.
Open Pit Lookout
Im Areal des Museums gibt es zwei Aussichtsplattformen, welche einen tollen Einblick in die tiefen Tagebaugrube der aktiven Goldmine gewähren. Die Tagebaugrube ist etwa 300 Meter tief und fast ein Kilometer breit, allerdings wird das goldhaltige Gestein heute noch viel tiefer abgebaut und über einen Tunnel an die Oberfläche befördert.
Aussichtspunkt auf dem Hügel Mt Leonora
Vom Aussichtspunkt auf dem kleinen Hügel Mt Leonora kannst du die Aussicht auf die Geisterstadt Gwalia und den Ort Leonora geniessen.
Die Geschichte der Geisterstadt Gwalia
Das erste Gold wurde in der „Sons of Gwalia“ Ader im Jahre 1896 gefunden. Nach diesem Fund hat die in London ansässige Firma Bewick, Moreing and Coy die Mine betrieben und den jungen Amerikanischen Mineningenieur Herbert Hoover mit der Leitung der Goldmine in Gwalia beauftragt. Dieser Herbert Hoover wurde später in seinem Leben zum 31-sten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt.
Die Goldmine „Sons of Gwalia“ wurde von 1896 bis zum 21. Dezember 1963 betrieben. Minenarbeiter aus der ganzen Welt sind nach Gwalia gekommen um nach dem begehrten Metall und dem schnellen Reichtum zu suchen. Ein grosser Teil der eingewanderten Arbeiter stammte aus Italien und Jugoslawien. Sie lebten in einfachen Hütten aus Holz und Wellblech.
Zum Höhepunkt des Goldrausches im Jahre 1911 zählte Gwalia eine Bevölkerung von 1‘114, besass Läden, eine Schule, Pensionen und ein Hotel. Nachdem die Goldmine „Sons of Gwalia“ geschlossen wurde, sind die meisten Arbeiter abgewandert und haben in anderen Minen Arbeit gesucht. Das Hotel wurde ebenfalls geschlossen und ein Jahr nach der Minenschliessung zählte Gwalia noch ganze 40 Einwohner. Auch heute leben noch rund 15 bis 20 Einwohner in der Geisterstadt Gwalia.
Im Jahre 2005 hat die Firma St. Barbara die Rechte an der Goldmine gekauft und begonnen den Boden zu analysieren. Seit 2008 wird die Mine wieder betrieben und Gold abgebaut.
Informationen zur Geisterstadt Gwalia
- Standort: Die Geisterstadt Gwalia liegt 1.5 km südlich von Leonora, einem kleinen Ort 230 km nördlich von Kalgoorlie in der Goldfields Region von West Australien.
- Öffnungszeiten: 10:00 – 16:00, 7 Tage in der Woche
- Eintritt: Eine Spende ist willkommen
- Ausserhalb des Museums gibt es Gratis Stellplätze für autarke Camper
- Mehr Informationen findest du im Internet: www.gwalia.org.au
Komm mit und gehe mit uns durch die Geisterstadt Gwalia
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Magst du Geisterstädte und verlassene Orte? Sag uns und unseren Lesern doch, welches deine liebste Geisterstadt ist und schreibe einen Kommentar.
Sehr spannend und mystisch was für „Food Prints“ Menschen hinterlassen können. Ich finde gut, dass so etwas für die Nachwelt erhalten bleibt. Das ist der beste Geschichtsinterricht.
Grüsse nach down under,
Daniel
Hallo Daniel
Das hast du total recht. Reisen lernt einem soviel und so die Geschichte zu lernen ist viel spannender als im Klassenzimmer 😉
Liebe Grüsse,
Reni