Fällt es dir auf Reisen auch manchmal schwer zu entscheiden, was du anschauen willst und was nicht? Uns geht es immer wieder so. Besonders dann, wenn die Auswahl an Nationalparks so gross ist. Auf dem Weg von Katherine nach Kununurra haben wir uns für den Besuch des Keep River Nationalpark entschieden. Zum Glück. Der Abstecher hat sich total gelohnt. Nicht nur der verträumte Seerosenteich und die traumhafte Landschaft, sondern auch die einzigartigen Felsmalereien der Aborigines haben uns begeistert.
Der Keep River Nationalpark hat uns unglaublich gut gefallen. Einerseits wegen den abwechslungsreichen Wanderungen, andererseits weil der Massentourismus hier noch fernbleibt. Nach dem überlaufenen Litchfield Nationalpark haben wir im Keep River Nationalpark eine Oase der Ruhe gefunden. Auf den drei Wanderungen haben wir die vielfältige Natur Australiens erlebt und sind nur wenigen Leuten begegnet.
Wo ist denn der Keep River Nationalpark?
Der Keep River Nationalpark befindet sich im Northern Territory, kurz vor der Grenze zu Westaustralien. Von der Abzweigung am Victoria Highway zum Nationalpark sind es nur noch drei Kilometer bis zur Grenze. Dort ist auch die Fruchtfliegengrenze und wer noch frisches Obst und Gemüse, Honig oder Nüsse dabei hat, muss alles an der Grenze abgeben oder vorher noch essen. Wir hatten natürlich auch noch einiges an Frischsachen dabei, so ist uns der Keep River Nationalpark gerade recht gekommen.
Viele Reisende haben die legendäre Gibb River Road auf dem Reiseplan und fahren auf dem Weg zwischen Darwin und Broome am Keep River Nationalpark vorbei. Das ist sehr schade. Wer sich ein bis zwei Tage Zeit nimmt, kann superschöne Wanderungen erleben, die traumhafte Landschaft geniessen, eine Oase mit wunderschönen Seerosen besuchen und faszinierende Felsenzeichnungen entdecken.
Seerosenmeer, Baumsavannen und Gebirgszüge
Cockatoo Lagoon im Keep River Nationalpark
Im Keep River Nationalpark sind die Distanzen nicht gross. Von der Abzweigung am Victoria Highway sind es gerade mal 4 km bis zur Cockatoo Lagoon. Hier gibt es neben einer Ausstellung, wo wir mehr über die Geschichte, Tier- und Pflanzenwelt erfahren auch noch einen wunderschönen Seerosenteich. Viele der Seerosen blühen gerade und mit dem Windrad im Hintergrund gibt die Cockatoo Lagoon ein geniales Fotomotiv ab.
Gurrandalng Walk – 2 km Rundwanderung
Im Keep River Nationalpark gibt es zwei Campingplätze. Unsere erste Nacht verbringen wir auf dem Gurrandalng Camp. Der Campingplatz ist etwa 16 km von der Cockatoo Lagoon entfernt.
Beim Gurrandalng Camp gibt es die gleichnamige Wanderung. Die Felsen sind kurz vor Sonnenuntergang wunderschön beleuchtet, so machen wir uns etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang auf den Weg. Der Gurrandalng Walk ist eine 2 km lange Rundwanderung und was wir in den rund 40 Minuten sehen, ist unglaublich schön. Bilder sagen ja bekanntlich mehr als Worte. Hier ein paar Impressionen vom Gurrandalng Walk.
Jarnem Walks im Keep River Nationalpark
Wir gönnen uns eine zweite Nacht im Keep River Nationalpark und fahren zum Jarnem Campingplatz. Die beiden Camps sind rund 20 km voneinander entfernt.
Der Jarnem Camp ist grösser und die Plätze bieten etwas mehr Privatsphäre und Aussicht auf einen roten Sandsteinfelsen, der abends schön beleuchtet wird.
Jarnem Loop Walk – 7 km Rundwanderung
Direkt vom Campingplatz aus gibt es verschiedene Wanderungen. Wir stehen früh auf und machen uns gleich nach dem Frühstück auf den Weg. Da das erste Stück exponiert ist, nutzen wir die kühlen Morgenstunden.
Auf der Informationstafel studieren wir die verschiedenen Wanderungen und sehen, dass der Jarnem Loop Walk am Lookout und auch am Nigli Gap, einem Überhang mit Felsmalereien der Aborigines, vorbeigeht.
Im Uhrzeigersinn starten wir den Jarnem Loop Walk, der zuerst durch ein Feuchtgebiet führt. Auf dem 7 km langen Rundwanderung kommen wir nach knapp 3 km zur Abzweigung Richtung Jarnem Lookout. Es sind nur etwa 150 Meter bis zum Aussichtspunkt. Hier geht es aufwärts, aber der Aufstieg ist einfach zu bewältigen. Vom Aussichtspunkt überblicken wir die Baumsavanne mit den Sandsteinfelsen im Hintergrund.
Wer genug hat, kann den gleichen Weg zurück. Wir wollen weiter und es lohnt sich auch. Zuerst geht es wieder runter in die Ebene, wo wir von Palmen umgeben sind. Das Landschaftsbild verändert sich und plötzlich stehen wir vor einer rund 150 m hohen Felswand. Der Sandstein ist teils sehr verwittert und durch Erosion sind bienenkorbartige Sandsteindome entstanden. Die Gebilde erinnern uns total an den Purnululu Nationalpark in der Bungle Bungle Range.
Gemäss Informationstafel sind wir jetzt am Nigli Gap und hier muss es Felszeichnungen haben. Wir suchen den Überhang ab und finden eine Zeichnung die erzählt, wie früher Emus gefangen wurden.
Es geht noch ein Stück weiter an den eindrücklichen hohen Felsen entlang und wir geniessen den Schatten der Palmen. Das letzte Stück geht wieder durch das Feuchtgebiet und schon sind wir zurück auf dem Campingplatz.
Die 2.5-stündige Wanderung ist sehr abwechslungsreich und absolut empfehlenswert.
Wer nicht die ganze Rundwanderung machen möchte, kann auch zum Lookout oder zum Nigli Gap hin- und zurück zu wandern.
Der Jarnem Lookout Walk ist rund 5.5 km hin und zurück und du musst mit etwa 1.5 Stunden rechnen.
Zum Nigli Gap sind es 5.2 km hin und zurück und in 1.5 Stunden machbar.
Jinumum Walk – 3 km retour
Im Westaustralien Reiseführer vom 360° Verlag haben wir ein Bild gesehen von Felszeichnungen, die uns nicht mehr aus dem Kopf gehen. Die zwei Männchen, die an Astronauten erinnern, wollen wir unbedingt mit eigenen Augen sehen. So gehen wir am Vormittag früh los. Wir parkieren unseren Camper und laufen los. Der Jinumum Walk führt durch eine breite Schlucht an einem fast ausgetrockneten Fluss entlang. Wir entdecken auch einige Boab Trees (Affenbrotbäume).
Rund 30 Minuten später erreichen wir das Ende des Wanderweges. Leider gibt die Infotafel keine Auskunft darüber, wo wir die Männchen finden. So machen wir uns selber auf die Suche. Wir entdecken viele Zeichnungen von Aborigines, aber die „Astronauten“ finden wir nicht.
Als wir uns näher umschauen, sehen wir einen Weg der mit Ästen zugedeckt ist. Den Fussspuren nach muss es hier weitergehen. Wir steigen über die Äste und grosse Felsbrocken und suchen den Überhang ab. Plötzlich ruft Marcel: „Ich hab sie gefunden. Schau dir die coolen Zeichnungen an.“
Es hat sich gelohnt nicht gleich aufzugeben. Zum Glück haben wir das Bild im Reiseführer gesehen, sonst hätten wir dieses Highlight ja glatt verpasst.
Die zwei Tage im Keep River Nationalpark waren total genial. Die Natur hat uns unglaublich gut gefallen.
Informationen zum Keep River Nationalpark
- Auf dem Gurrandalng und Jarnem Campingplatz gibt es Toiletten, Picknicktische und Feuerstellen.
- Bei der Cockatoo Lagoon gibt es Toiletten.
- Auf der offiziellen Webseite vom Northern Territory findest du detaillierte Informationen zum Keep River Nationalpark
Kosten pro Nacht (Stand August 2017)
- Erwachsene AUD 3.30
- Kinder (5-15 Jahre) AUD 1.65
- Familie (2 Erwachsene und 4 Kinder) AUD 7.70
Gut zu wissen
- Kurz vor dem Gurrandalng Campingplatz gibt es Trinkwasser
- Während der Regenzeit ist der Nationalpark während mehreren Monaten gesperrt (Dezember bis April, teilweise länger)
Bargeld abheben in Australien
Der Bargeldbezug ist in Australien am einfachsten mit einer Debitkarte oder Kreditkarte am Geldautomaten (ATM). Wir reisen schon viele Jahre mit der Visakarte von DKB und können diese sehr empfehlen. Hier kannst du das kostenlose Girokonto mit Visa Debitkarte beantragen. Eine Kreditkarte ist ebenfalls gegen eine Gebühr zubuchbar.
Reisekrankenversicherung für Australien
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Reiseführer für Australien
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Hast du auch schon einmal einen weniger bekannten Ort wie den Keep River Nationalpark in Australien besucht?
Herrliche Bilder, super Aufnahmen von der Natur besonders von Affenbrotbaum….total schön. Da möchte ich nochmal hin!!
Viel Spass Euch beide! Ihr seid zu beneiden….aber ich gönne Euch!
Gruss
Eva-Maria
Herzlichen Dank. Die Affenbrotbäume faszinieren uns auch immer wieder. Jeder der mächtigen Bäume sieht anders aus.
Liebe Grüsse
Reni & Marcel
Auch nach so langer Zeit in Australien findet ihr immer wieder wunderschöne neue Plätze und eindrückliche Naturschauspiele, die ihr uns mit euren tollen Berichten und Bildern nach Hause liefert.
Fühle mich dann jeweils beinahe mit euch auf Besichtigungstour und denke dann immer an unsere gemeinsame Zeit mit den Wanderungen in den Nationalparks.
Liebe Elsbeth
Vielen Dank für deine Nachricht. Ja, es ist unglaublich. Australien begeistert uns immer wieder aufs neue. Und es gibt einfach unglaublich viel zu entdecken. Auch wir denken gerne an die gemeinsamen Wanderungen zurück.
Liebe Grüsse in die Schweiz
Reni & Marcel
Hallo Reni und Marcel
Auch ich möchte Euch mal gratulieren zu den immer sehr interessanten und wunderschöen Berichten.
Mir geht es ganau so, habe jeweils das Gefühl als wäre ich mit Euch. Macht weiter so.
Liebe Grüsse Walter
Lieber Walter
Herzlichen Dank für deine Nachricht. Freut uns sehr zu hören, dass du mit uns mitreisst und mehr so noch mehr von Australien siehst.
Liebe Grüsse
Marcel & Reni
Hallo zusammen,
eure Berichte sind der Hammer!
Ihr habt so viele wunderschöne Orte abseits der Touristenströme entdeckt .
Einen Teil haben wir auch gesehen und wir denken viel an dieses wunderschöne Land.
Etwas weniger bekannt sind auch die Douglas Daly Hot Springs etwas nördlich von Katherine.
Sehr schöne warme Quellen und Bäche zum baden .
Wir fühlten uns dort ( einmal mehr ) wie im Paradies.
Martin und Brigitte
Hallo Martin und Brigitte
Vielen Dank für eure Nachricht und den zusätzlichen Tipp. Australien bietet so unglaublich viel und vorallem die etwas weniger bekannten Orte sind immer wieder ein Highlight.
Liebe Grüsse, Reni und Marcel