Simpson Desert – Abenteuerlich, abgeschieden, angsteinflössend

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  • Beitrag zuletzt geändert am:28. November 2022
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Auf 500 km gibt es über 1100 Dünen zu queren. Schwerstarbeit für unseren Troopy und Fahrer Marcel.

Ich sitze mit dem Schreibblock auf dem Schoss, dem Fliegennetz über dem Kopf und Ameisen im Bauch auf einer Sanddüne mitten in der Simpson Desert.

Ja, wir sind in der Simpson Desert. Den ersten Fahrtag haben wir hinter uns und somit auch bereits etliche Sanddünen überquert. Es liegen noch 230 km vor uns bis wir unser Ziel, Birdsville, erreichen. Klingt nach wenig, aber mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 km/h haben wir noch viele Stunden Fahrt über Dünen und durch Dünentäler vor uns.

Reni Fliegennetz

Während ich so dasitze, eben auf dieser Sanddüne, und in die Weite schaue, geniesse ich den Moment der Ruhe. Die Sonne geht unter und die Stimmung ist wunderschön. Ein Moment zum Geniessen.

Sonnenuntergang Simpson Desert

Meine Gedanken schweifen ab und ich frage mich zum x-ten Mal, wieso fahren wir eigentlich durch die Wüste. Wegen der wunderschönen Landschaft? Ja. Weil die Wüste nach Abenteuer riecht? Logisch. Und weil die Strecke wegen der vielen Dünen anspruchsvoll ist? Genau.

Sanddüne Fahrt

Ist aber die Wüstendurchquerung was wir beide wollen? Nicht ganz. Was für Marcel ein grosartiges 4WD Abenteuer ist, ist für mich eine angsteinflössende Angelegenheit. Ich gebe zu, ganz freiwillig bin ich nicht hier. Wäre ich alleine unterwegs, würde mich die Simpson Desert nicht reizen. Sanddünen sind mir ein Graus und die Isoliertheit ist gewöhnungsbedürftig.

Aber vor was habe ich denn Angst? Und wieso hat Marcel sogar Spass dabei? Als Beifahrer habe ich viel Zeit zum Nachdenken und Fragen stellen. Also frage ich:

Marcel, wieso fahren wir eigentlich durch die Wüste?

Einfach so zum Spass! Weil die Landschaft atemberaubend ist, wir in der Schweiz keine Sanddünen haben und ich das Abenteuer und die Herausforderung dieser Wüstendurchquerung mag.

Was gefällt dir an der Wüste am besten?

Das Spiel der Farben und Formen des Sandes.

French Line

Macht dir das 4WD Fahren im Sand Spass?

Ja, sehr. Wir haben ja extra ein Auto gekauft, das auch anspruchsvolle Strecken meistert. Beim 4WD Fahren bin ich als Fahrer gefordert, ich muss mich voll konzentrieren, ständig den Fahrstil und die Geschwindigkeit anpassen und vorausschauen. Das macht Spass.

Hast du keine Bedenken in der Wüste, weit weg von jeglicher Zivilisation, stecken zu bleiben?

Nein, unser Fahrzeug ist in Top Zustand, wir haben genug Diesel getankt, genug Trinkwasser und Lebensmittel dabei. Zudem schaue ich täglich unter die Motorhaube und unter den Wagen. Und wenn wir tatsächlich eine Panne haben, dann versuchen wir das Problem zu lösen. Darum haben wir Ersatzteile und Werkzeug bei uns und da unser Troopy auf bewährte „altmodische“ Mechanik aufgebaut ist, können wir sicher etwas improvisieren. Wenn wir das Problem nicht alleine lösen können, dann warten wir auf Hilfe. Mindestens ein Fahrzeug kommt täglich auch in der Simpson Desert vorbei.

Troopy Sanddüne

Macht dir die Abgeschiedenheit keine Angst?

Nein, wir sind sehr gut für den Trip vorbereitet.

Welche 4WD Strecke steht auf deiner Liste als nächstes zuoberst?

Die Canning Stock Route

Reni: Hmmm, das habe ich befürchtet, dass Du das sagst. Wenn sich jemand freiwillig meldet mit Dir die Canning Stock Route zu fahren, kann ich in dieser Zeit ja Heimaturlaub machen. Wär doch was.

Marcel: Das sehen wir dann, wenn es soweit ist. So, genug Fragen beantwortet. Jetzt möchte ich Deine Meinung hören.

Also, Reni, du hast immer Bedenken, es könnte etwas Schief gehen. Was ist denn deine grösste Angst?

Dass Du ein gesundheitliches Problem hast und nicht mehr fahren kannst. Ich traue mir nämlich nicht zu, Hunderte von Sanddünen zu queren. Aber wer weiss, im Notfall geht mehr als man denkt.

Sandpiste

Wieso hast du dich überhaupt auf die Durchquerung der Simpson Desert eingelassen?

Weil mein innerer Schweinehund sagt, wage es und schau es Dir an. Erst wer dieses Abenteuer selbst erlebt, kann sich eine Meinung dazu bilden.

Du sagst selbst, dass du nicht ganz freiwillig hier bist. Gefällt dir dieser Trip wenigstens ein bisschen?

Ja, sehr. Die Landschaft ist einmalig. Ich hätte nicht geglaubt, dass die Wüste so facettenreich ist. Die Farben verändern sich ständig, einerseits mit der Sonne aber auch von der Vegetation her. Es ist auch faszinierend zu sehen, wie viele Tiere in diesem rauen Gebiet überleben können.

Fazit von unserer Fahrt durch die Simpson Desert

Die Durchquerung der Simpson Desert ist eine einmalige Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Die Landschaft ist einmalig, die Isoliertheit gar nicht so furchteinflössend und es gibt viele andere, die durch die Simpson Desert fahren.

Reni Sprung

Die Erkenntnis aus der Durchquerung der Simpson Desert

Wir haben es überstanden. Und ich bin stolz!

Ich gestehe, alle Angst war umsonst. Die Beschilderung war perfekt, sich verirren unmöglich und unser Fahrzeug hat uns keine Sekunde im Stich gelassen. Das Schlimmste an der Simpson Desert waren weder die Dünen noch die Abgeschiedenheit. Das Schlimmste waren die lästigen Fliegen, die uns von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang begleitet haben.

Marcel Sprung

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