Roadtrip Neuseeland Südinsel – Die schönsten Orte im Westen

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  • Beitrag zuletzt geändert am:1. Februar 2022
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Neuseeland ist ein Sehnsuchtsziel am anderen Ende der Welt. Traumhafte Strände, wilde Küste, Gletscher, schneebedeckte Berge und Vulkane. All das lockt uns auf die Inseln im Südpazifik. Unser Plan: Ein Roadtrip durch Neuseeland. Wir mieten uns einen Campervan und erkunden als erstes die schönsten Orte an der Westküste auf der Südinsel.

Neuseeland fasziniert uns schon lange. Zwei Inseln mitten im Pazifik, zwei Inseln, wo die Natur im Fokus steht und das am Ende der Welt. Sieben Wochen haben wir Zeit für unseren Roadtrip durch Neuseelands Südinsel und Nordinsel.

Unser erstes Ziel ist die Südinsel Neuseelands

Nach einem langen Flug landen wir kurz vor Mitternacht in Auckland. Die Grossstadt befindet sich auf der Nordinsel von Neuseeland. Die Zollabfertigung dauert rund eine Stunde. Mit dem Einreisestempel für drei Monate im Pass steht unserer Reise nichts mehr im Weg.

Am Flughafen werden wir bereits erwartet. Punkt 1 Uhr nachts holt uns Michaela von der Campervermietung Bedmobils ab. Trotz des langen Fluges sind wir total aufgekratzt. Die Fahrt vom Flughafen nach Auckland City dauert rund 45 Minuten und unsere Vorfreude auf den Roadtrip ist riesig.

Die Autoübergabe läuft problemlos. Charly heisst unser Campervan, unser Zuhause für die nächsten Wochen. Da wir Charly wieder in Auckland abgeben, erkunden wir zuerst die Südinsel.

Mit der Fähre von Wellington nach Picton 

Wellington ist die Hauptstadt von Neuseeland und befindet sich am südlichen Zipfel von der Nordinsel. Am Hafen steht bereits die Fähre mit der wir auf die Südinsel übersetzen. Die Tickets haben wir vor ein paar Tagen online gebucht.

Wir lassen Wellington hinter uns und werden die Hauptstadt bei der Rückkehr erkunden. Unser Ziel ist Picton, ein kleiner Ort im Norden der Südinsel. Leider hat uns das schöne Wetter verlassen und es regnet bei unserer Ankunft.

Nelson – Sympathische Künstlerstadt

Auf dem Weg nach Nelson durchfahren wir die bekannte Weingegend Marlborough leider im Regen. Für wildes und wechselhaftes Wetter ist Neuseeland bekannt, besonders die Südinsel. Das stört uns nicht, denn wir haben ja ein Dach über dem Kopf und geniessen die Freiheit mit unserem Campervan.

Am späten Abend erreichen wir Nelson und suchen uns einen Schlafplatz. Da wild campen rund um Nelson nicht erlaubt ist, fahren wir noch etwas weiter. Ausserhalb von Richmond werden wir fündig. Wir finden einen Platz mit Aussicht auf die Tasman See. Da es draussen sehr windig ist, essen wir nur eine Noodle Soup und verkriechen und in unser fahrbares Schlafzimmer.

Der nächste Morgen begrüsst uns freundlich. Perfekt für eine Stadtbesichtigung. Mit Charly fahren wir mitten in die Stadt rein. Nelson ist überschaubar und ideal zu Fuss zu erkunden. Im Zentrum finden wir immer wieder sehr farbige und stilvolle Häuser.

Nelson blaues Haus

In der South Street stehen die Arbeiterhäuser aus früheren Zeiten. Die einen Häuser sind winzig, aber zum Leben scheint es zu reichen. Uns fällt auf, dass in Neuseeland die meisten Menschen in einem Haus leben. Wohnblocks oder mehrstöckige Häuser sehen wir nur selten.

Arbeiter Haus in Nelson

Wir erkunden die Stadt Nelson zu Fuss und spazieren durch den schönen Queen’s Garden. Hier geniessen wir die Ruhe und schauen den Enten zu. Dann hat Marcel plötzlich die Idee, uns per Selbstauslöser auf der Brücke zu fotografieren. Ich posiere auf der Brücke, Marcel stellt die Fotokamera am Teichrand auf den Boden und rennt… 10 Sekunden hat er Zeit um auf die Brücke zu kommen. Geschafft. Cheese!

Queens Garden in Nelson

Leider fängt es gerade an zu regnen und wir haben die Regenjacke im Auto vergessen. Aber wir lassen uns von ein bisschen Regen nicht unterkriegen. Schliesslich wollen wir noch hoch zum Hausberg und uns das Monument Center of New Zealand ansehen. Der Regen lässt nach und die Sonne schafft es die Wolkendecke zu durchbrechen. Wir geniessen die Aussicht über Nelson mit dem Meer im Hintergrund.

Aussicht auf Nelson in Neuseeland

Unterkunft in Nelson

Waimarie on Riverside Motel und Apartments – Tolle Lage am Fluss mit Spaziermöglichkeiten. Das Zentrum mit Restaurants und Cafés ist fussläufig gut erreichbar. Hübsch eingerichtete Studios und Apartments. Kostenloses WLAN.

YHA Nelson by Accents – Zentrale Lage, gutes Preis-Leistungsverhältnis. Gemeinschaftsküche und grosser Aufenthaltsraum.

Waikoropupu Springs – Glasklares Quellwasser

Wir fahren weiter über das Takaka Gebirge zu den Te Waikoropupu Springs. Das Wasser von der Hauptquelle hat eine konstante Temperatur von 11.7 ºC, ist klar und leicht salzig. Der Ausfluss ist nicht konstant. Er variiert zwischen 7 m3 per Sekunde in der Trockenzeit und bis zu maximal 21 Kubik Metern per Sekunde in der Regenzeit. Das Te Waikoropupu Quellensystem ist das Grösste von Neuseeland.

Te Waikoropupu Quellen in Neuseeland

Traumlandschaft am Farewell Spit

Am frühen Nachmittag erreichen wir die Farewell Spit, die längste Sandzunge Neuseelands. Sie erstreckt sich über 35 Kilometer, ist 800 Meter breit und rund 20 Meter hoch. Bevor wir auf Entdeckungstour an der Farewell Spit gehen, erkundigen wir uns im Besucherzentrum über Wanderungen und Attraktionen in der Umgebung. Aus purem Zufall treffen wir dort auf den Besitzer des Weidelandes gleich neben dem Meer. Wir plaudern ein bisschen und fragen, ob wir hier übernachten dürfen. Er nickt und wir bedanken uns herzlich. Der Stellplatz ist genial. Ruhig und mit Aussicht ins Hinterland auf die Schafweide.

Schafweide bei Farewell Spit

Die Aussicht aufs Meer gefällt uns jedoch noch viel besser. So einen schönen Schlafplatz mit Blick aufs Meer hätten wir uns nicht träumen lassen. Wir lassen Charly stehen und gehen gleich auf Entdeckungstour. Der Strand auf der Südostseite des Farewell Spit besteht praktisch nur aus Muscheln und dunklem Sand.

Auf der Nordwestseite des Farewell Spit sieht es ganz anders aus. Weisser Sand, Grasbüschel und Sanddünen.

Wir laufen über die Sanddünen und fühlen uns wie in einer anderen Welt. Wir haben Glück mit dem Wetter. Der Himmel ist stahlblau. Hoffentlich hält das schöne Wetter an, sodass wir auch morgen diese Traumlandschaft in voller Pracht geniessen können.

Farewell Spit in Neuseeland

Farewell Spit Neuseeland

Am nächsten Morgen weckt uns die Sonne. Marcel packt die Kamera und fängt das schöne Morgenlicht ein. Hier bestätigt sich das Sprichwort: Morgenstund hat Gold im Mund. Wir packen sofort unsere Rucksäcke und wandern auf den Hügel. Die Aussicht auf die Golden Bay kurz nach Sonnenaufgang ist traumhaft schön. Die Wiesen leuchten golden und das Meer ist noch spiegelglatt.

Farewell Spit Morgensonne

Farewell Spit – Strandspaziergang

Die Südostseite der Sandzunge ist ruhig und Besuchern ist es erlaubt ohne Begleitung 2.5 km am Strand entlang zu spazieren. Wegen den Gezeiten, gefährlichen Strömungen und zum Schutz der Natur ist es Besuchern nicht erlaubt weiter zu gehen. Deshalb überqueren wir nach 2.5 km die Sandzunge und wandern etwa 20 Minuten über Sanddünen. Eine faszinierende Hügellandschaft aus Sand.

Mitten auf den Sanddünen merken wir, wie weitläufig die Sandzunge ist. Sand und Grasbüschel soweit das Auge reicht. Der Wind bläst sehr stark und wir können uns lebhaft vorstellen, dass man sich in dieser Sandwüste leicht verirren kann. Steht man nämlich inmitten dieser Fläche, sieht es rundherum überall gleich aus. Der Sandsturm hilft bei der Orientierung auch nicht weiter. Wir haben zum Glück das Meer als Orientierungspunkt. Dieses wird sichtbar sobald wir auf eine Sanddüne hochklettern.

Farewell Spit Dünen

Juhuu… ich weiss wieder wo wir sind. Jetzt heisst es nur noch wieder runterkommen von der Sanddüne. Ist fast wie beim Skifahren. Auch Marcel springt hoch in die Lüfte und in zügigem Tempo die Sanddüne runter.

Wow, das macht Spass!

Farewell Spit ist definitiv ein Highlight unseres Roadtrips durch Neuseelands Südinsel und einer der schönsten Orte im Westen.

Farewell Spit Dünen Reni

Tierische Begegnung am Strand

Zurück am Meer begegnen wir dieser Pelzrobbe, die sich genüsslich im Sand am Wharariki Beach wälzt.

Pelzrobbe am Farewell Spit

Als nächstes suchen wir den Fossil Point am Wharariki Beach. Mit Stirnlampe ausgerüstet gehen wir in die Höhle und finden die Lösung. An den Felswänden erkennen wir verschiedene Steinschichten mit Kohle drin. Das muss es sein.

Fossil Point am Farewell Spit

Den Strand haben wir nun erkundet, jetzt sind die Hügel dran. Weiter geht es durch einen kleinen Wald. Die Baumspitzen sind grün, auf Augenhöhe sehen wir jedoch nur Gehölz. Krass ist auch wie die Bäume in Windrichtung wachsen, da haben sie wohl keine andere Chance. Durch starken Wind sind auch die Baumkronen alle aufeinander abgestimmt und bilden eine Art Dach.

Bäume Farewell Spit

Baum vom Wind geformt

Wir kommen immer höher und können ganz weit auf die Sandzunge Farewell Spit sehen. Wir wandern der Krete entlang und geniessen die wunderbare Aussicht.

Hier oben bläst uns der Wind ganz schön um die Ohren. Unsere Caps packen wir in den Rucksack, sonst bläst sie uns der Wind noch vom Kopf weg. Der markante grasbedeckte Hügelfels ist das Cape Farewell. Inzwischen sind wir rund drei Stunden unterwegs, Zeit für die Mittagspause bevor wir uns auf den Rückweg machen. Die Wanderung ist eigentlich ein Rundweg, da der Weg zurück jedoch über eine Autostrasse führt, entscheiden wir uns den selben Trail zurück zu wandern.

Farewell Spit Neuseeland Südinsel

Farewell Spit Neuseeland Wanderung

Auf dem Rückweg begegnen wir jeder Menge Schafe. Diese zwei posieren richtig schön für uns.

Neuseeland Schafe
Nach einem sehr intensiven Wandertag schlafen wir richtig gut. Am nächsten morgen werden wir wieder mit einem wunderschönen Sonnenaufgang belohnt. Die Farben werden immer intensiver und die Schwäne im Wasser sind nur noch als kleine schwarze Punkte zu erkennen. Die Stimmung an diesem Morgen ist einmalig.

Sonnenuntergang Farewell Spit

Fahrt entlang der Westküste von Neuseelands Südinsel

Nach den wunderbaren Tagen im Norden der Südinsel Neuseelands reisen wir weiter südlich entlang der Westküste. Die Strecke vom Farewell Spit nach Murchison ist kurvenreich und verläuft über das Takaka Gebirge sowie durch das Motueka Tal.

In Murchison übernachten wir am Buller River und setzen unsere Fahrt auf dem State Highway fort. Wir kommen durch die Bullerschlucht, die für ihre Hängebrücke, die Zipline sowie Wildwasser Rafting bekannt ist.

Unser Ziel ist die Küste und der Highway No. 6, einer traumhaft schönen Strecke mit vielen Aussichtspunkten auf die wilde Küstenlandschaft. An der Westküste ist das Meer wild und rau, so sind unglaubliche Formationen entstanden.

Neuseeland Westküste der Südinsel

Punakaiki Pancake Rocks an der Westküste der Südinsel

Einer der faszinierenden Naturwunder sind die Punakaiki Pancake Rocks. Die Ortschaft Punakaiki liegt am Highway zwischen Westport und Greymouth. Diese Strecke gilt als einer der Schönsten in Neuseeland. Da stimmen wir zu.

Die Punakaiki Pancake Rocks gehören zum Paparoa Nationalpark, wo wir eine Berg- und Meerlandschaft voller Schönheit und Überraschungen finden. Die markanten Felsformationen haben ihren Namen nicht von ungefähr. Sie sehen wirklich aus wie aufgeschichtete Pfannkuchen.

Die beste Aussicht auf die Pancake Rocks und die zerklüfteten Felsen gibt es beim Dolomite Point. Unglaublich, wie diese Felsen über Jahrzehnte von den Wellen ausgewaschen und durchlöchert wurden.

Punakaiki Pancake Rocks

Punakaiki Pancake Rocks in Neuseeland

Greymouth ist die grösste Stadt an der Westküste

Nach verschiedenen Foto-Stopps an der Westküste erreichen wir gegen Abend die Stadt Greymouth. Mit 13’500 Einwohnern ist Greymouth die grösste Stadt an der Westküste. Beim Spaziergang durch die Strassen kommen wir an gepflegten alten Gebäude wie dem Speights Ale House vorbei.

Speights Alehouse in Greymouth

Gegen Abend suchen wir uns einem Schlafplatz, wo wir per Zufall zur Brunner Suspension Bridge kommen. Eigentlich wollten wir den Grey River mit dem Camper überqueren, doch das ist nur zu Fuss möglich. So steigen wir aus Neugierde einfach mal aus und sehen uns das Ganze aus der Nähe an. Auf einer Infotafel lesen wir, dass wir in der Brunner Mine Historic Area gelandet sind.

Der Name kommt von Thomas Brunner, der 1848 Steinkohle an diesem Platz entdeckte. Die kommerzielle Kohlengewinnung startete 16 Jahre später. Von 1864 bis 1942 waren bis zu 8 Minen laufend in Betrieb und es wurde Steinkohle gewonnen. Die Produktion war im Jahre 1901 auf dem Höhepunkt. Unter anderem lesen wir auch über das Brunner Desaster. Am 26. März 1896 gab es in der Brunner Mine eine Explosion. Dabei kamen alle 67 Mitarbeiter um, die an dem Tag arbeiteten. Dies war das schlimmste Minenunglück in der Geschichte Neuseelands.

Greymouth Brücke

Nach einer erholsamen Nacht erwachen wir früh morgens. Das Wasser im Grey River ist spiegelglatt und uns erwartet ein sonniger Tag.

Grey River Neuseeland

Shanty Town Heritage Park in Greymouth

Gold prägt die Geschichte von Neuseeland und wir freuen uns, mehr darüber zu erfahren. Im Süden von Greymouth befindet sich der Shanty Town Heritage Park. Die nachgebaute Goldgräber Stadt ist in voller Funktionstüchtigkeit, wie einst 1880 im Goldrausch Zeitalter. Viele der Gebäude wurden stilecht nachgebaut oder renoviert.

Shanty Town Heritage Park Neuseeland

Das Shanty Town kann ganz einfach zu Fuss erkundet werden. Es gibt aber auch eine Dampfeisenbahn, die im Halbstundentakt für die Besucher bereit steht. Wir steigen am Bahnhof ein und geniessen die Fahrt durch wunderschönen Wald. Endstation ist bei der Holz-Sägemühle.

Wir steigen aus und schauen uns die Dampflokomotive etwas genauer an. Im Führerstand ist es sehr heiss. Kein Wunder, denn hier wird ja auch richtig eingeheizt, damit es später dampft. Die Lokomotivführerin überprüft nochmals alles genau, bevor sie die nächsten Passagiere am Bahnhof abholt.

Shanty Town Eisenbahn

Shanty Town Dampflokomotive

Wir schauen uns zuerst die Waldsägemühle an. Diese wurde 2008 eröffnet und wir erhalten einen Eindruck davon, wie die Arbeit einer der ersten Waldsägemühlen an der Westküste Neuseelands ausgesehen hat. Danach gehen wir Gold schürfen. Ein Experte führt uns die richtige Technik vor und wir machen es ihm nach.

Genial, wir finden sogar ein bisschen Gold und wir dürfen es sogar nach Hause nehmen. Na ja, zum Einschmelzen ist es leider etwas zu wenig, dafür aber eine schöne Erinnerung.

Der Weg führt uns weiter zum Chinatown. Der originalgetreue Nachbau entstand nach intensiven Recherchen und erinnert an die wichtige Rolle, welche die chinesischen Goldsucher während des Goldrausches an der Westküste auf der Südinsel Neuseelands spielten.

Shanty Town China Town

Golden Nugget Hotel im Shanty Town

Als wir so auf dem Dorfplatz der Shanty Town stehen, fühlen wir uns in die Vergangenheit zurückversetzt. Rundherum sind historische Gebäude aus der Zeit des Goldrausches.

Nach dem Rundgang durch die verschiedenen Bereiche der Shanty Town, machen wir noch einen kurzen Spaziergang zum Aussichtspunkt. Von oben überblicken wir das gesamte Areal.

Shanty Town Neuseeland

Hokitika war einst eine boomende Goldgräberstadt

Hokitika wurde 1864 als Goldgräber Siedlung gegründet und war während des Goldrauschs ein wichtiger und boomender Hafen. Heute ist die Ortschaft mit gut 4’000 Einwohnern ein eher verschlafenes Nest. Wir holen uns im Visitor Center die Broschüre für den Hokitika Heritage Walk, der uns zu schönen Gebäuden führt.

Hokitika Historisches Gebäude

Hokitika Neuseeland

In Hokitika befindet sich auch die Taramaku Road-Rail Bridge. Die Stahlbrücke ist einspurig, was es für den Autoverkehr schon schwierig macht. Die 740 Meter lange Eisenbrücke ist aber nicht nur für Autos und Lastwagen, sondern auch für den Zug. Die Eisenbahn der Hokitika Industrial Line fährt regelmässig über diese Brücke. Ausweichen ausgeschlossen. Wenn hier ein Zug entgegenkommt gibt es nur noch eine Möglichkeit: Rückwärts wegfahren.

Taramaku Road-Rail Brücke

Franz Josef Gletscher – Attraktion auf der Südinsel

Als Schweizer wollen wir die zwei weltbekannten Gletscher Franz Josef und Fox auf der Südinsel Neuseelands unbedingt sehen. Obwohl Gletscher für uns nichts Neues sind, ist es faszinierend zu wissen, dass nirgendwo sonst in diesen Breitengraden Gletscher und Meer so nahe zusammen sind. Rund 300’000 Besucher pro Jahr machen den Franz Josef Gletscher zur Touristenhochburg der Westküste. Ein Spazierweg führt bis rund 200 Meter nahe ran. Da die Gegend als niederschlagsreichstes Gebiet gilt, wächst der Gletscher seit einigen Jahren wieder.

Die früheren Maori kennen den Franz Josef Gletscher als Ka Roimata o Hine Hukatere, was soviel heisst wie Tränen von der Lawinenfrau. Eine Legende besagt, dass eine junge Frau ihren Liebsten in den Bergen verloren hat. Ihr unaufhörlicher Bach an Tränen sind zum Gletscher eingefroren.

Franz Josef Gletscher Neuseeland

Schon erstaunlich, vor einer Stunde waren noch am Meer und jetzt schauen wir aufs Gletschereis.

Der Fox Gletscher wächst

Der Fox Gletscher ist rund 25 km vom Franz Josef Gletscher entfernt. Vom Parkplatz aus erreichen wir nach einem rund 10 Minuten zu Fuss die Aussichtsplattform. Leider ist der Gletscher mit etwa 80 Meter recht weit von uns entfernt. Seit 1985 wächst der Fox Gletscher durch stetigen Schneefall und Schmelze im Fussbereich. Es heisst, dass der Fox und Franz Josef Gletscher zehnmal schneller wachsen, als andere Gletscher auf dieser Welt.

Im Jahre 1928 wurden die ersten geführten Gletschertouren angeboten. Falls du Lust hast auf eine Halbtagestour zum Fox Gletscher, hier kannst du die Fox Gletscher Tour buchen.

Sehr beliebt bei Besuchern ist auch der Helikopterflug über den Franz-Josef und Fox Gletscher mit Schneelandung

Wenn dich Gletscher interessieren, lohnt sich unser Bericht aus Argentinien. Dort haben wir den Perito Moreno Gletscher besucht. Er wächst täglich um zwei Meter und die Aussichtsplattformen sind ganz nah dran. Hier gibt’s den Bericht mit Fotos: Perito Moreno Gletscher.

Fox Gletscher Neuseeland

Nach der Gletscherbesichtigung machen wir Mittagspause am Lake Matheson. Der Spaziergang rund um den See dauert rund eine Stunde.

Matheson See Neuseeland

Ende der Welt Stimmung an der Jackson Bay

Nach einem Abstecher über Schotterstrassen entlang des Cascade Flusses fahren wir wieder zur Westküste der Südinsel von Neuseeland. Wir geniessen es sehr mit dem Campervan unterwegs zu sein. So sind wir flexibel und haben unser Bett immer dabei.

Am späten Nachmittag erreichen wir die Jackson Bay, ein verschlafenes Fischerdorf. Uns fällt auf, dass praktisch vor jedem Haus ein Schild «zu verkaufen» hängt. Verwundern tut uns das nicht, denn auch für uns fühlt es sich hier wie am Ende der Welt an.

Jackson Bay Neuseeland

Trotz allem hat das Dorf ihren ganz eigenen Charme. Und, hier gibt es die weltbesten Fish and Chips. Selbst ausprobiert!

The Cray Pot ist ein mobiles Restaurant und die Hausspezialität ist Fish and Chips. Da The Cray Pot keine Lizenz zum Alkoholverkauf hat, gilt BYO (Bring Your Own). Da holen wir doch gleich ein Bier aus unserer Kühlbox und geniessen ein superleckeres, fettiges, ungesundes Abendessen.

Cray Pot Restaurant Neuseeland

Nach dem Abendessen haben wir tatsächlich das Glück, zwei Pinguine zu beobachten. Es dauert eine Weile bis die zwei es schaffen aus dem kühlen nass aufzustehen. Die beiden sehen recht unbeholfen aus, bis sie einmal richtigen Stand haben. Sobald sie stehen, watscheln sie stolz von Dannen und verkriechen sich ins Gebüsch.

Pinguine in der Jackson Bay

Leider lässt sich die Sonne mal wieder nicht blicken, aber das kann sich ja noch ändern. Wir haben uns inzwischen ein bisschen an das unbeständige Wetter gewöhnt und wissen, es kann pro Tag vier Jahreszeiten geben.

Bei wolkenverhangenem Himmel fahren wir über den Haast Pass bis nach Wanaka und weiter durch das Cardrona Valley.

Cardona Tal Neuseeland

Im Cardrona Valley kommen wir am historischen Hotel vorbei.

Cardona Hotel Neuseeland

Das Cardrona Hotel war 1863 das erste Mal in Betrieb. Das Hotel hat Charme und ist mit viel Liebe eingerichtet. Wir wollen noch weiter, hätten aber sehr gerne eine Nacht hier verbracht. Du hast mehr Zeit? Hier kannst du deine Übernachtung im Cardrona Hotel buchen.

Nach kurzem Boxenstopp in Cardrona geht es weiter nach Arrowtown.

Arrowtown – Gemütliche Goldgräberstadt

Die ehemalige Goldgräberstadt Arrowtown erlebte in den 1860er Jahren ihren Höhepunkt. Damals lebten über 7’000 Einwohner in der Stadt. Heute sind es noch rund 1’700 Einwohner. Arrowtown lebt heutzutage hauptsächlich vom Tourismus. Viele der alten Bergmannshäuser, Geschäfte und Restaurants sind in den letzten Jahren für den Tourismus restauriert worden.

Arrowtown Neuseeland

Queenstown – Das Paradies für Adrenalin-Junkies 

Am späten Nachmittag erreichen wir Queenstown. Da in Stadtnähe die Übernachtungsmöglichkeiten mit einem Camperbus eher schwierig sind, fahren wir am Wakatipu See entlang. Rund 10 km von Queenstown entfernt finden wir am See einen genialen Stellplatz. Infrastruktur gibt es zwar keine, dafür eine herrliche Aussicht auf den See. Mit Duschen ist also nichts, aber wer braucht das schon, wenn man soviel Wasser direkt vor der Nase hat. Marcel ist mutig und wagt den Sprung ins eiskalte nass.

Waikatipu See Queenstown

Queenstown ist supertouristisch und ideal für aktive Leute. Das Angebot an Action geladenen Aktivitäten sind kaum Grenzen gesetzt. Vom Shotover Jet bis Bungy Jumping ist hier alles im Angebot. Nicht gerade das was wir suchen, deshalb beschränkt sich unser Besuch in Queenstown auf den einen Tag. Die Stadt selber ist hübsch und sehr überschaubar. Das Angebot an gemütlichen Cafés und Restaurants ist riesig und die Kulisse ist atemberaubend. Es hat hier alles was das Herz begehrt. Ausser die Ursprünglichkeit und Gemütlichkeit sucht man vergebens.

Du bist ein Adrenalin-Junkie?

Lust auf einen Tandem Paragliding Flug?

Oder lieber ein River Jet Boat Ride auf dem dem Shotover River?

Du liebst Wildwasser-Rafting? Dann schau hier rein. Rafting mit Stromschnellen der Kategorie 3 bis 5.

Queenstown Neuseeland

Unterkunft in Queenstown

Die Auswahl an Hotels und Hostels in Queenstown ist gross. Wir haben zwei Tipps für dich rausgesucht.

Stay of Queenstown – Top Lage, ruhig und trotzdem nahe am Zentrum. Gut ausgestattete Zimmer und super Preis-Leistung. Garten, kostenfreie Parkplätze und kostenfreies WLAN.

Absoloot Hostel Queenstown – Modernes Hostel mit geniale Aussicht auf den Hafen. Moderne, gemütliche Zimmer, grosse Gemeinschaftsküche und tolle Atmosphäre. Kostenfreies WLAN.

Kingston – Hotspot für Eisenbahnliebhaber

Nach dem Blitzbesuch in der Touristenhochburg Queenstown entfliehen wir dem Rummel und fahren weiter nach Kingston. Wir fahren an der Hügelkette der Remarkables entlang und geniessen die Bergkulisse. Am frühen Nachmittag erreichen wir bereits einen gemütlichen Campingplatz, wo wir es uns auf der Wiese gemütlich machen. Die Sonne scheint herrlich und wir geniessen die warmen Sonnenstrahlen, solange diese da sind. Sobald nämlich die Sonne untergeht, wird es hier unangenehm kühl.

Leider hat sich das schöne, warme Wetter wieder verabschiedet. Nach einer sehr kalten Nacht erwachen wir etwas früher als sonst. So reicht es pünktlich auf die Abfahrt des Kingston Flyers. Um 10:15 Uhr fährt nämlich im Dorf die Dampflokomotive Kingston Flyer ab. Wenn wir schon hier sind, sehen wir uns doch die Abfahrt der Dampflok an.

Der Kingston Flyer verkehrte von 1878 bis Mitte der 1950er Jahre für Passagiere auf der Haupt Süd Linie zwischen Kingston und Gore. Am Hafen von Kingston stiegen die Passagiere dann auf das Dampfschiff um, um den Lake Wakatipu zu überqueren. Die Strasse um den See wurde erst im Jahre 1936 eröffnet.

Heute ist die Kingston Flyer für Touristen und Eisenbahnfreunde unterwegs. Die 14 km lange Zugfahrt von Kingston nach Fairlight ist sehr beliebt, denn sie führt durch spektakuläre Berglandschaft.

Kingston Flyer Eisenbahn

Auf der Weiterfahrt fangen wir die Dampflokomotive ab und schiessen noch ein Foto in der Natur.

Kingston Flyer Eisenbahn

Im nächsten Bericht geht es weiter mit der faszinierenden Fjordlanschaft. Über den New Zealand State Highway 94 fahren wir nämlich zum Milford Sound, einer wunderschönen Landschaft am 14 km langen Meeresarms, die wir auf dem Schiff geniessen.

Hier findest du den Bericht über unsere Bootstour im Milford Sound

Reisetipps und hilfreiche Informationen

Hilfreiche Informationen und alles über die schönsten Sehenswürdigkeiten in Neuseeland findest du auf der offiziellen Webseite von Neuseeland Tourismus.

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