Atemberaubende Küsten, üppige Wälder, hübsche Städte und eine faszinierende Tierwelt. In diesem Bericht nehmen wir dich nicht nur zu den schönsten Orten auf der Südinsel Neuseelands mit, sondern auch zu den Pinguinen und Seelöwen. Wer die Natur und Tiere liebt, ist an der Ostküste genau richtig.
Nachdem wir die Westküste erkundet haben, setzen wir unsern Roadtrip durch die Südinsel von Neuseeland an der Ostküste fort. Wir stehen am südlichsten Punkt der Südinsel, beobachten zum ersten Mal eine Pinguinkolonie und laufen die steilste Strasse der Welt hoch.
Clifden – Hängebrücken und Höhlen
Wir sind auf dem Weg ganz in den Süden von Neuseeland. Auf der Fahrt von der Fjordlandschaft kommen wir durch ländliche Gegenden und stoppen bei der Clifden Hängebrücke, die sich 16 km nördlich von Tuataperean an der SH99 befindet.
Die Hängebrücke ist 111.5 Meter lang und führt über den Waiau Fluss. Sie hat historische Wichtigkeit, weil sie für die damalige Zeit hohen Standard an Design und Konstruktion darstellt. Die Planung der Brücke wurde im Jahre 1896 gestartet und im April 1899 nach 10-monatiger Bauzeit eröffnet.
Gleich neben der Hängebrücke finden wir dieses Cottage.
Bei Clifden gibt es auch eine Höhle, die man selbst erkunden kann. Wer das Abenteuer sucht, findet in den Clifden Caves Stalaktiten, Stalagmiten und sieht mit etwas Glück sogar Glühwürmchen.
Achtung: Die Clifden Caves nur bei trockenem Wetter betreten. Bei Regen und Unwetter besteht Überflutungsgefahr. Unbedingt Stirnlampe und zur Sicherheit eine Ersatz-Taschenlampe mitnehmen.
Unterkunft bei Clifden
Clifden Pitstop – Ländliche Umgebung, ruhig. Modernes Studio in neu gebautem Schuppen. Geräumige Zimmer und Bad. Moderne Ausstattung.
Das verschlafene Fischerort Cosy Nook an der Südküste
Wir setzen unsere Reise auf dem State Highway 99 fort weiter in den Süden. Nach 35 km biegen wir ab und machen wir einen Abstecher an die Küste, wo wir einen schönen Platz für die Mittagspause finden.
Das verschlafene Fischerdorf Cosy Nook befindet sich direkt am Meer und besteht nur aus ein paar Häusern. Einige der Hütten sind zwar bewohnt, trotzdem wirkt das Dorf sehr verlassen. Vor einigen Häusern stehen alte Fischerboote auf Eisenbahnschienen. Die Boote können auf den Schienen ins Meer geschoben werden. Viele der Schienen sind jedoch völlig mit Gras überwachsen. Da fahren wohl nicht mehr viele mit den Booten raus zum Fischen.
Imposante Backsteingebäude in Invercargill
Invercargill ist mit rund 50’000 Einwohnern die südlichste Stadt von Neuseeland. Wir finden uns schnell zurecht und spazieren durch die hübschen Gassen. Es gibt ein paar imposante Gebäude aus rotem Backstein, unter anderem Kirchen und der Wasserturm. Die Architektur ist beeinflusst von den ersten Entdeckern aus Europa.
Für Autofans gibt es in Invercargill das Museum Bill Richardson Transport World mit superschönen Ausstellungsstücken. Auch das Motorradmuseum mit klassischen Motorrädern lohnt sich.
Für uns steht Einkaufen auf dem Programm, denn unsere Vorräte gehen langsam zu Ende. Danach zieht es uns wieder ans Meer und in die Natur.
Unterkunft in Invercargill
Admiral Court Motel & Apartments – Gutes Motel an zentraler Lage, Zimmer und Apartments mit guter Ausstattung. Parkplatz direkt vor dem Zimmer, typischer Motel Stil.
ASURE Townsman Motor Lodge – Gute Lage. Typisches Motel, geräumige Zimmer und gut ausgestattete Küchenzeile.
Waipapa Bay
Nach einem Blitzbesuch in Invercargill geht’s weiter über eine Schotterstrasse zur Bucht von Waipapa. Dort entdecken wir den Leuchtturm hinter den Sanddünen. Da wollen wir hin. Der Leuchtturm wurde erbaut nachdem am 29. April 1881 das Dampfschiff SS Tararua auf das vorgelagerte Riff aufgelaufen und am nächsten Morgen gesunken ist. Obwohl das Schiff nahe der Küste kenterte, haben 131 Menschen von den insgesamt 151 Passagieren und Besatzung das Unglück nicht überlebt.
Slope Point – Der südlichste Punkt auf Neuseelands Südinsel
Yeah, wir haben es geschafft. Wir sind am Slope Point, dem südlichsten Punkt der Südinsel von Neuseeland. Noch südlicher geht es nur mit dem Schiff, denn der südlichste Punkt Neuseelands befindet sich auf der vorgelagerten Stewart Insel.
Schon oft haben wir diese Tafel auf Fotos gesehen und jetzt stehen wir selbst hier. Wir können es gar nicht richtig glauben. Es ist kühl und wir sind froh um unsere winddichten Jacken. Die Kälte erstaunt uns ja eigentlich nicht, denn bis zum Südpol sind es nur noch 4’800 km.
Leider verschlechtert sich das Wetter zusehends und es wird immer stürmischer. Bei der Porpoise Bay entscheiden wir uns auf den Campground zu fahren und dort das schlechte Wetter auszuharren. Im seichten Wasser der Bucht tummeln sich Hectors Delfine und lassen sich vom schlechten Wetter kein bisschen stören. Die Hectors Delfine sind sehr klein und mitunter eine der rarsten Delfinarten. Weltweit soll die Population nur gerade um die 7’000 Tiere betragen. Die Delfine kommen sehr nahe zum Strand, um im aufgewühlten, trüben Wasser zu jagen.
Verregneter Spaziergang zu den Purakaunui Falls
Wir befinden uns in den Catlins, einer Region die bekannt ist für das wechselhafte Wetter. Am nächsten Morgen regnet es zwar beim Aufstehen gerade einmal nicht, aber nach dem Frühstück beginnt es wieder zu schütten. Wir entscheiden uns trotzdem weiterzufahren und legen einen Stopp bei den Purakaunui Falls ein. Der Weg zu den Wasserfällen ist nur etwa 15 Minuten entfernt und im Wald sind wir vor dem Regen etwas geschützt. Der Spaziergang hat sich gelohnt, denn die mehrstufigen Wasserfälle sind ein sehr schönes Fotomotiv.
Jack’s Blowhole im Tunnel Rocks Scenic Reserve
Zum Glück lässt der Regen etwas nach und es hellt wenigstens ein bisschen auf. Wir sind auf der Southern Scenic Route unterwegs, wo es mehrere Attraktionen gibt. Eines davon ist das Jack’s Blowhole, rund 6 km von der Ortschaft Owaka entfernt.
Das Jack’s Blowhole ist ein 55 Meter tiefes Loch mitten im Weideland. Faszinierend daran ist, dass das Blowhole rund 200 Meter vom Meer entfernt und so unterirdisch durch einen natürlichen Kanal mit dem Meer verbunden ist. Das Loch hat einen Durchmesser von rund 100 Metern. Wenn eine Welle gegen die Küste rollt, wird Wasser durch den unterirdischen Kanal gedrückt und durch das Jack’s Blowhole hochgespritzt.
Zerklüftete Landschaft am Nugget Point
Den nächsten Stopp legen wir beim Nugget Point ein. Nach einem kurzen Spaziergang erreichen wir den Leuchtturm aus dem Jahre 1870. Von hier aus haben wir eine super Aussicht auf das Meer und die Felsen, die aus den heranrollenden Wellen emporragen. Auf den Felsen tummeln sich Seelöwen, Pelzrobben und viele verschiedene Vogelarten.
Nun geht es weiter auf verlassenen Strassen nach Dunedin, der nächsten grösseren Stadt.
Natürlicher Felsbogen am Tunnel Beach
Bevor wir uns in die Stadt stürzen, stoppen wir nochmals an der Küste. Am Tunnel Beach gibt es einen natürlichen Felsbogen, der uns ein bisschen an die London Bridge entlang der Great Ocean Road in Australien erinnert. Leider ist der Himmel immer noch bewölkt, aber wenigstens regnet es nicht mehr.
Nach etwa einer halben Stunde Fussmarsch ereichen wir die sehr eindrucksvolle Küste mit dem Tunnel Beach. Die Felswände sind von den konstant heranrollenden Wellen ausgewaschen und auch eine riesige Unterspülung ist durch die stetige Wasserbewegung entstanden. Der Strand selbst liegt verborgen in einer kleinen Bucht, umgeben von unglaublichen Felsformationen und durch einen künstlichen Tunnel erreichbar. Der Tunnel wurde von Hand in den Fels gehauen. Den Auftrag dazu hat John Cargill, ein ehemaliges Mitglied des ersten Parlamentes von Neuseeland, erteilt. Er wollte für seine Familie den Strand als Picknickplatz erschliessen.
Dunedin – Von Schottischen Einwanderern geprägt
Gegen Mittag erreichen wir Dunedin. Mit knapp 130’000 Einwohnern ist sie die zweitgrösste Stadt auf der Südinsel Neuseelands. Dunedin ist nicht riesig, doch genau das gefällt uns gut. Das Stadtzentrum ist überschaubar und wir können alle Sehenswürdigkeiten zu Fuss erreichen. Besonders schön sind die Bauwerke im Viktorianischen Stil und die Kirchen.
Dunedin ist der keltische Name für Edinburgh. Das erstaunt nicht, denn die ersten europäischen Einwanderern waren von Schottland. Sie kamen im März 1848 in Dunedin an und noch heute ist der schottische Einfluss ganz deutlich zu erkennen.
Das Bahnhofsgebäude ist eines der schönsten Bauten in Dunedin.
Die First Church of Otago wurde im Jahre 1873 fertig gestellt und wird von dem 56 Meter hohen Kirchturm überragt. Die Kirche wurde vom Architekten Robert Lawson geplant und mit Kalkstein im Gotischen Stil erbaut. Das Innere der Kirche wird von Holz und Stuckatur beherrscht. Erwähnenswert sind auch die schönen, farbigen Kirchenfenster.
Die Baldwin Street ist gemäss Guinness Buch der Rekorde offiziell die steilste Strasse der Welt. Im steilen Teil der Strasse – der 161.2 Meter misst – bewältigt die Strasse eine Höhe von 47.2 Metern. Das entspricht einem durchschnittlichen Steigungsgradienten von 1 zu 3.41. Der steilste Steigungsgradient liegt bei 1 zu 2.86.
Etwas einfacher ausgedrückt: Die Steigung beträgt knapp 35 %.
Wir gehen zu Fuss die Strasse hinauf, da wir unseren Campervan Charly nicht überfordern wollen. Weil die Strasse so unglaublich steil ist, ist der Gehsteig eine Treppe. Die Häuser sind stark in den Berg gebaut und die ganze Welt scheint irgendwie etwas schräg.
Auch diese ehemalige Kirche steht an einer steilen Strasse. Das Gebäude wird heute als Theater genutzt.
Unterkunft in Dunedin
315 Euro Motel and Serviced Apartments – Zentrale Lage. Restaurants und Cafés in der Nähe. Moderne, geräumige Zimmer.
The Stonemason’s Cottage – Ruhige Lage, rund 10 Fahrminuten vom Zentrum. Hübsches, gepflegtes und stilvoll eingerichtetes Cottage.
Faszinierende Tierwelt auf der Otago Halbinsel
Dunedin ist Ausgangspunkt für die landschaftlich wunderschöne Otago Halbinsel. Nach der Stadtbesichtigung fahren wir das erste Mal auf die Otago Peninsula, die von Dunedin mit dem Auto gut erreichbar ist. Es lohnt sich für die Halbinsel einen ganzen Tag einzurechnen, denn es gibt wunderschöne Wanderungen, faszinierende Küstenlandschaften mit Steilküsten, Sandstränden und kleinen Buchten. Aber auch die Tierwelt ist spannend. Albatrosse, Robben und Pinguine.
Sandfly Bay
Zuerst schauen wir uns die Sandfly Bay an. Es stellt sich heraus, dass es hier gar nicht so viele Sandfliegen gibt, wie der Name erwarten lässt. Dafür ist der Abstieg und vor allem später der Aufstieg über den sehr steilen Sandhügel umso abenteuerlicher. Der Zugang zur Sandfly Bay führt über eine riesige, steile Sanddüne, die zwischen dem Strassenende und dem Meer liegt.
Die wilde Landschaft ist für uns so richtig typisch Neuseeland.
Wir gehen am Strand entlang und begegnen diesem riesigen Seelöwen. Er lässt sich nicht stören und gähnt genüsslich. Wir sind so nahe, dass wir den üblen Mundgeruch des Seelöwen riechen können.
Auf dem Rückweg sehen wir auch noch einen Gelbaugen-Pinguin aus dem Wasser kommen und über den Strand watscheln. Wir sind zwar recht weit weg, trotzdem sind wir fasziniert davon den tollpatschigen Pinguin in freier Wildbahn zu beobachten.
Es ist schon spät, sodass wir uns den Rest der Halbinsel am nächsten Tag erkunden.
Wandern auf der Otago Peninsula
Wir haben Glück. Der Himmel ist strahlend blau und die Sonne scheint um die Wette. Einzig der Wind bläst uns fast weg.
Als erstes wandern wir auf den Hügelzügen durch Schafweiden und geniessen die herrliche Aussicht. Ein typisches Bild von Neuseeland. Schafe, Weiden und das Meer im Hintergrund.
Es windet unglaublich stark, sodass wir richtig gegen den Wind ankämpfen müssen. Als wir den Hügelkamm überqueren wollen, brauchen wir all unsere Energie. Wir können uns sogar richtig in den Wind lehnen ohne umzufallen. Plötzlich reisst es mir die Sonnenbrille vom Kopf. Zum Glück bleibt die Brille ein paar Meter weiter entfernt im Gras liegen.
Dass es hier regelmässig windet, sehen wir an den Bäumen und Büschen. Sie sind dem Wind voll ausgesetzt, sodass es für sie nur eine Möglichkeit zum Überleben gibt. Sie müssen sich den Bedingungen anpassen. Deshalb wachsen die Büsche und Bäume einfach in der Windrichtung und lassen die skurrilsten Formen entstehen.
Diese Baumreihe ist ganz schön zur Seite geneigt. Hoffentlich halten die Bäume noch solange bis wir daran vorbeigefahren sind.
Allans Beach
Vom Parkplatz führt ein Fussweg zum Strand. Am Allans Beach weht uns der Wind unbarmherzig entgegen und wir werden gründlich sandgestrahlt. Krass, wie der lose Sand über den Strand peitscht. Leider sind wir am Strand dem Wind voll ausgesetzt und haben kaum die Möglichkeit uns irgendwo in den Windschatten zu stellen. Noch haben wir den Wind im Rücken. Wie es uns wohl auf dem Rückweg ergeht?
Am Strand begegnen wir wieder einer Pelzrobbe, die sich genüsslich im Sand wälzt. Wir setzen uns auf einen Fels und schauen dem Schauspiel zu. Die Pelzrobbe kommt immer näher und am Ende muss Reni plötzlich einen Sprung zur Seite machen. Die Robbe verteidigt ihren Platz und lässt Reni verdattert zurück. Ein Blick zurück und die Robbe schaut uns mit ihrem treuherzigen Blick an, als ob sie keiner Fliege was tun könnte.
Diesem weissen Seehund sind wir egal. Er weiss wohl genau, dass er von uns nichts zu befürchten hat und er der Stärkere ist.
Wir verlassen die Otago Halbinsel und fahren der Küste entlang in nördliche Richtung. Unser Ziel ist die kleine Küstenstadt Oamaru.
Die Moreaki Boulders
Die Strecke von Dunedin nach Oamaru führt der Küste nach, wo wir noch einen Halt bei den Moeraki Boulders einlegen. Die kugelförmigen Felsen befinden sich zwischen Moeraki und Hampden. Über 50 Stück dieser runden Felsformationen liegen am Strand. Die Kolosse können bis zu 2.2 Meter im Durchmesser und bis zu 7 Tonnen schwer sein. Ein Geheimtipp sind die Moeraki Boulders schon lange nicht mehr. Wir haben aber Glück und es sind nur wenige Touristen da.
Wissenschaftler glauben, dass die Entstehungsgeschichte der kugelrunden Steingebilde 60 Millionen Jahre zurückgeht. Es sind Konkretionen, die durch die Veränderung des Meeresspiegels und der Küste freigelegt wurden. Konkretionen sind harte Zusammenballungen/Verdichtungen, die über Zeit und unter Druck aus Sedimenten gebildet werden. Die Kugeln können ganz klein aber auch bis zu drei Meter grosse Gebilde sein. Einige der Konkretionen von Moeraki haben einen Durchmessern von über zwei Metern, also sehr grosse Exemplare.
Sehenswürdigkeiten in der Küstenstadt Oamaru
Am Nachmittag erreichen wir Oamaru, eine kleine Stadt an der Küste mit rund 13’000 Einwohnern. Die Stadt erreichte einen gewissen Reichtum im 19. Jahrhundert mit dem Export von tiefgefrorenem Fleisch. Zudem wurde in der Region das Baumaterial Kalkstein entdeckt. Dank dem Kalkstein gibt es in der Stadt wunderschöne Gebäude in klassischer Form.
Der Hafen spielt eine wichtige Rolle, deshalb entwickelte sich die Gegend rund um den Hafen als erstes. Heute werden die einst verwahrlosten Gebäude Schritt für Schritt wieder Instand gestellt und neu genutzt. In den Viktorianischen Gebäuden sind Restaurants, Shops und Firmen untergebracht und geben dem Quartier einen ganz speziellen Charme.
Kormorane und Pinguine in Oamaru
Oamaru ist nebst der Architektur auch bekannt für Pinguinkolonien. Es gibt zwei verschiedene Arten von Pinguinen hier. Die Gelbaugenpinguine und die Blauen Pinguine. Am Abend wollen wir die Rückkehr der Blauen Pinguine in die Kolonie beobachten. Bevor wir jedoch zur Aussichtplattform kommen, entdecken wir diesen alten Steg. Auf den ersten Blick könnte man diese grosse Krähenscharben-Kolonie schon fast mit Pinguinen verwechseln. Die Krähenscharben (auf Englisch Shag) gehören zur Familie der Kormorane und sind etwa 70 cm gross.
Die süssen Zwergpinguine von Oamaru
Die Oamaru Blue Pinguin Colony wurde 1992 angesichts der Bedrohung des natürlichen Lebensraumes der Pinguine im Hafengebiet gegründet. Die Kolonie verfügt über 180 Nistkästen in denen die Pinguine leben. Seit der Gründung ist die Kolonie von 33 auf über 150 brütende Paare gewachsen. Die Blauen Pinguine ist die kleinste Pinguinart. Sie erreichen eine Grösse von nur etwa 30 cm und wiegen etwa ein Kilogramm. Das Nest verlassen sie vor dem Sonnenaufgang und verbringen den Tag zur Nahrungssuche im Meer. Erst nach dem Eindunkeln kehren die Blauen Pinguine zu ihren Nistplätzen zurück, um ihre Jungen zu füttern. Während der Brutzeit geht immer nur ein Elternteil auf Nahrungssuche, der andere bleibt im Nest bei den Jungen.
Die Rückkehr der Pinguine wird jeden Abend von unzähligen Schaulustigen mitverfolgt. Zum Schutze der Pinguine wurde eine Tribüne gebaut. Wir setzten uns mit den anderen Zuschauern hin und warten, bis die Pinguine aus dem Meer zurückkommen. Leise grinsen wir vor uns hin als die ersten Tiere über die Rampe zu ihren Nistplätzen watscheln. Rund 100 Pinguine kommen zurück und wir sind total begeistert. Sie wirken so tollpatschig und unbeholfen. Das Schauspiel ist leider viel zu schnell vorbei. Als wir zurück zum Campervan gehen, stehen einige Pinguine auf dem Parkplatz. Ob sie sich verirrt haben? Na, sie werden ihren Brutplatz bestimmt auch noch finden, denn die Jungtiere pfeiffen lautstark und warten auf Nahrung.
Pinguine in der Wildnis
Wir fahren zu unserem Schlafplatz ausserhalb von Oamaru direkt an der Küste. Im Scheinwerferlicht unseres Wagens tauchen auf einem kleinen Sandhügel plötzlich zwei Pinguine auf. Es sind Gelbaugenpinguine, denn sie sind etwas grösser. Wahnsinn, wir schlafen heute Nacht also direkt neben Pinguinen.
Am frühen Morgen werden wir dann lautstark von den Pinguinen geweckt. Noch vor Sonnenaufgang geht eine grosse Diskussion zwischen den beiden Pinguineltern los. Wahrscheinlich wird darüber diskutiert, wer denn heute im Nest bleibt und wer sich in die Wellen stürzen muss und den Tag mit der Suche nach Nahrung verbringen wird. Mit schlafen ist also erst Mal nichts mehr. Ich entscheide mich aufzustehen und den Sonnenaufgang über dem Meer zu geniessen. Es ist zwar sehr kalt, aber die Aussicht entschädigt für das Frieren.
Aus meinem Versteck kann ich die Pinguine sehr gut beobachten, ohne dass ich die scheuen Kreaturen störe. Die beiden Pinguine bemerken mich nicht. Es sind Gelbaugenpinguin, eine der seltensten Pinguinarten. Ausgewachsene Tiere erreichen eine Grösse von 63 bis 69 cm, wiegen 5 bis 8 kg und werden 18 bis 20 Jahre alt.
Der eine Elternteil ist losgezogen und wird nun den Tag im Meer damit verbringen, um genügend Futter zu sammeln. Erst beim Eindunkeln wird der Pinguin wieder an Land kommen und dann den Nachwuchs füttern. Diese Familie hat zwei Jungtiere.
Inzwischen geht die Sonne langsam auf und es wird hell. Die Sonnenstrahlen bringen auch ein bisschen Wärme. Links auf dem Bild ist das eine Junge zu sehen, dass noch ein ganz anderes Gefieder und Färbung hat als der erwachsene Pinguin auf der rechten Seite.
Oamaru Backpackers – Super Lage, ganz in der Nähe der Pinguin Kolonie. Moderne, stilvolle Einrichtung. Einige Zimmer mit Meer- oder Gartenblick. Gemeinschaftsküche und Gemeinschaftsbereich. Kostensfreies WLAN.
Merrybrook Studio – Gute Lage, ruhig und mit wunderschönem Garten. Das B&B ist etwas ganz besonderes. Du wohnst wie im Märchen.
Elephant Rocks auf der Südinsel Neuseelands
Auf der Fahrt Richtung Norden machen wir noch einen Abstecher zu den Elephant Rocks im Landesinneren. Die ausgewaschenen Kalksteinformation sieht einem Elefanten tatsächlich ähnlich. Erosion hat über Millionen von Jahren den Fels verändert und den verhärteten Kalkstein freigelegt.
Peel Forest – Verwunschener Wald
Ebenfalls im Landesinnern befindet sich der Peel Forest Park. Er bietet einige schöne Wanderungen durch den Wald. Der Big Tree Walk ist ein kurzer Spaziergang zu riesigen Bäumen. Dieser Totara Baum hat einen Stamm von fast drei Metern Durchmesser und wird auf ein Alter von etwa 1’000 Jahren geschätzt. Er ist 31 Meter hoch und hat einen Umfang von 8.4 Metern. Ganz schön mächtig!
Da es bewölkt ist, entscheiden wir uns für den Allans Track der 2 bis 3 Stunden dauert. Auf dem ersten Teil des Tracks folgen wir dem Fern Walk. Im Peel Forest gibt es rund 68 verschiedene Arten von Farn.
Leider wird das Wetter immer schlechter. Dichte Wolken ziehen auf und es beginnt leicht zu regnen. Zum Glück haben wir einen kurzen Walk gewählt und es wird Zeit zurück zum Campervan zu kommen.
Christchurch ist die zweitgrösste Stadt Neuseelands
Entlang des Highway Nr. 1 fahren wir weiter Richtung Norden. Unser nächstes Ziel ist Christchruch. Mehr zur zweitgrössten Stadt Neuseelands findest du im Bericht Sehenswürdigkeiten in Christchurch. Wir geniessen ein paar Tage das Stadtleben, bevor wir weiter Richtung Norden fahren.
Pelzrobben Kolonie in Kaikoura
Kaikoura ist bekannt für Whale Watching Touren. Leider ist es im Moment stürmisch und regnerisch. Alles andere als ideal für Outdoor Aktivitäten. Auch für die nächsten Tage wird schlechtes Wetter vorausgesagt. So verziehen uns zuerst einmal in ein gemütliches Café und überlegen, was wir tun sollen.
Gegen Mittag hellt es dann ein bisschen auf und wir schauen uns die Pelzrobbenkolonie an. Bereits auf dem Parkplatz treffen wir auf die ersten Tiere. Einer liegt zwischen den Bäumen und er lässt sich nicht stören. Wir gehen zum Wasser und sehen auf dem Felsen ganz viele Pelzrobben.
Das Wetter bessert leider nicht, sodass wir auf eine Whale Watching Tour verzichten. Vielleicht hast du mehr Glück. Hier findest du Angebote für Whale Watching Touren ab Kaikoura
Unterkunft in Kaikoura
The Point B&B – Geniale Lage auf der Halbinsel Kaikoura. Wenige Gehminuten zum Meer. Atemberaubende Meer- und Bergblicke vom B&B. Hübsch eingerichtet und gepflegte Unterkunft.
Kaikoura Cottage Motels – Gute Lage mit Sicht auf die Berge. Gepflegte Anlage. Cottages sind gut ausgestattet, geräumig und mit Terrasse. Gute Preis-Leistung.
Mit der Fähre von der Südinsel zur Nordinsel von Neuseeland
Ein paar Tage bleiben uns zwar noch auf der Südinsel von Neuseeland, das Wetter sagt jedoch auch für die kommenden Tage schlechtes Wetter voraus. Wir entscheiden deshalb die Fähre umzubuchen und schon ein bisschen früher zurück auf die Nordinsel zu reisen. Auf der Fahrt von Kaikoura nach Picton kommen wir nochmals bei dem bekannten Weinbaugebiet Marlborough vorbei und zwischendurch lässt sich sogar die Sonne blicken. Auch wenn nur sehr kurz.
Als wir den Hafen von Picton erreichen, sind wir etwas geschockt. Schon in anderen grösseren Häfen haben wir grosse Mengen Holz gesehen. Auf der Reise sind wir immer wieder an riesigen abgeholzen Feldern und blanken Hügeln vorbeigefahren. Und auch auf den Strassen sind wir vielen Holztransporten begegnet.
Weil wir mehr über die Abholzung wissen wollten, sind wir in Wellington ins Nationalmuseum. Dort haben wir interessante, aber auch schockierende Fakten bezüglich der Veränderung der Landschaft Neuseelands gelesen.
Hier ein paar Daten und Fakten aus dem Te Papa Museum in Wellington
- Vor 800 Jahren waren rund 85 % der Fläche Neuseelands von Wald bedeckt. Heute ist die Fläche des Waldes auf 25 % geschrumpft.
- Als die ersten Menschen aus dem Ostpazifik einwanderten, waren nur gerade 5 % der Fläche Graslandschaft, der Rest war Wald, Sumpflandschaft oder Berge. Heute sind über 50 % für Grasanpflanzung genutzt. Riesige Waldgebiete wurden gerodet und auf die Hälfte reduziert.
- Als um 1840 die ersten Europäer einwanderten, wurde weiterhin grossflächig Wald gerodet und die Waldfläche auf 25 % reduziert.
Wenn diese Entwicklung so weitergeht, wird bald kein Wald mehr vorhanden sein. Wir hoffen, dass ein Teil der abgeholzten Gebiete wieder aufgeforstet werden. Vor allem hoffen wir auch, dass in Zukunft nicht mehr ganze Landstriche und Hügel abgeholzt werden, wie wir es an vielen Orten gesehen haben. Es ist nicht nur schlecht für die Natur, sondern sieht auch sehr hässlich aus. All die Erdrutsche und die Erosionsprobleme im Land sollten eigentlich zum Denken anregen.
Mit diesen Gedanken verlassen wir die Südinsel von Neuseeland und werfen einen letzten Blick zurück auf den Hafen von Picton.
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