Der Sajama Nationalpark in Bolivien wird vom Vulkan Nevado Sajama geprägt

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  • Beitrag zuletzt geändert am:8. März 2024
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Der Sajama Nationalpark liegt auf einer Höhe zwischen 4’200 und 6’542 m und ist rund 1’000 Quadratkilometer gross. Der höchste Punkt ist der Gipfel des Vulkans Nevado Sajama. Der Vulkan Nevado Sajama ist mit seinen 6’542 m der höchste Berg von Bolivien und einer der höchsten Vulkane der Welt. Die Landschaft im Nationalpark ist vulkanisch und es gibt Lagunen, Geysire und Thermalquellen. Es ist der älteste Nationalpark Boliviens und er wurde bereits 1939 gegründet.

Der Nationalpark ist durch den Nevada Sajama sehr beliebt bei Wanderern und Bergsteigern. Doch es ist nicht nur der höchste Berg von Bolivien, der Gipfelstürmer anzieht, denn in der Umgebung locken noch einige andere Gipfel über 6’000 m ü. M. Der im Nationalpark gelegene Ort Sajama kann als Ausgangsort für die Besteigung des Parinacota mit 6’342 m, des Pomerape mit 6’282 m oder des Acotango mit 6’050 m genutzt werden. Die Gipfel liegen alle im Grenzgebiet zwischen dem Sajama Nationalpark in Bolivien und dem Lauca Nationalpark in Chile.

Wer keinen der technisch nicht sehr anspruchsvollen, aber anstrengenden Berggipfel besteigen möchte, kann im Sajama Nationalpark wandern, in heissen Quellen baden, die wunderschönen Landschaften geniessen oder die Lagunen, Geysire und Thermalquellen des Nationalparks besuchen. Ein weiteres Highlight im Sajama Nationalpark war für uns der sehr kleine und abgelegene Ort Tomarapi mit der uralten Kirche. Der Ort Sajama bietet einige einfache Unterkünfte und eine Handvoll Läden und Restaurants zur Verpflegung. Im winzigen Tomarapi gibt es das Eco Hostel mit einfachen Zimmern gleich neben der sehr schönen historischen Kirche.

Vom Salar de Uyuni Richtung Norden zum Sajama Nationalpark

Wir sind von Chile über den Grenzposten Hito Cajon nach Bolivien eingereist. Auf dem Weg von der Grenze zum Salar de Uyuni haben wir entlang der abenteuerlichen Lagunenroute die wunderschöne Andenlandschaft Boliviens erkundet. Nach der Lagunenroute haben wir gleich ein weiteres Highlight in Bolivien, den Salar de Uyuni, besucht. Ein einmaliges Erlebnis mit dem eigenen Fahrzeug über den grössten Salzsee der Welt zu fahren und mitten auf der schier unendlich, scheinenden Ebene zu campen. Über den nördlichen Zugang haben wir den Salar de Uyuni wieder verlassen.

Am Salar de Uyuni kann man übrigens in einem Salzhotel übernachten. Wir haben kurz darüber nachgedacht uns eine Nacht in einem Salzhotel zu gönnen. Doch weil es so gemütlich ist im Camper, haben wir es sein lassen. Falls du Lust auf eine unvergessliche Nacht im Salzhotel hast, schau dir diese Optionen an.

Etwa 400 km sind es vom nördlichen Zugang zum Salar de Uyuni bei Jirira bis zum Sajama Nationalpark. Auf dem Weg haben wir eine stürmische Nacht hinter einem verlassenen Gebäude am Jayocota Meteoritenkrater verbracht.

Auf der Weiterfahrt kommen wir am kleinen Ort Santuario de Quillacas vorbei. Viel gibt es in dem Ort nicht, doch die Kirche lohnt einen kurzen Stopp. Eine zweite Nacht verbringen wir 75 km vor dem Sajama Nationalpark am Flussbett des Rio Tulco bei Cullcu, entlang der Ruta 27. An der Zufahrtsstrasse zu unserem Schlafplatz treffen wir auf Chullpas. Das sind Grabtürme aus der Prä-Inkazeit. Die Abendsonne beleuchtet die hohen Felswände des Flussbettes mit warmem Licht. Doch sobald die Sonne untergeht wird es sehr schnell kalt.

Kirche in Santuario de Quillacas

Am Rio Tulco in Bolivien

Die Tage sind mit strahlendem Sonnenschein angenehm warm, doch in der Nacht wird es im Oktober noch ganz schön kalt. Als wir am Morgen erwachen, sind unsere Scheiben einmal mehr vereist. Doch immerhin scheint die Sonne um 8 Uhr direkt an unsere Heckfenster. Sie ist stark genug und wärmt uns sowie das Fahrzeug auf.

Nach dem wärmenden Frühstück startet Marcel den Motor, der beim ersten Versuch anspringt. Grossartig, denn das ist bei einem Dieselmotor bei Temperaturen unter null Grad nicht selbstverständlich. Auf geht’s zum Sajama Nationalpark. Bereits um 9:30 Uhr stehen wir vor dem Nordeingang des Parque Nacional Sajama. Schon auf der Anfahrt hatten wir geniale Ausblicke auf den imposanten Vulkan, der dem Nationalpark seinen Namen gibt.

Die Rundfahrt durch den Sajama Nationalpark

Als wir von der Hauptstrasse Ruta 27 auf die Kiesstrasse zum Nationalpark abbiegen, kommen wir dem Vulkanberg Nevado Sajama immer näher. Der Sajama Nationalpark ist zwar bei Bergsteigern sehr beliebt, doch anscheinend hat es aber im Moment nur wenige Besucher. Das Nationalparksgebäude an der Zufahrtsstrasse ist komplett verlassen. Den Eintritt zum Nationalpark zahlen wir später im kleinen Ort Tomarapi, wo es ein weiteres Büro des Nationalparks gibt. Während unserem Aufenthalt im Nationalpark begegnen wir nur einer Handvoll anderer Besucher.

Nevado Sajama mit Ruta 27

Nevado Sajama mit Guanakos

Die unbefestigte Strasse Camino Challa-Sajama durch den Nationalpark führt in einer grossen Schlaufe um die Nordseite um den Nevada Sajama herum. So bekommen wir den imposanten Vulkan von allen Seiten zu Gesicht und geniessen immer wieder neue Aussichten auf den Berg. Es ist möglich den Vulkanberg zu besteigen und wir fragen uns ein paar Mal, wie die Route wohl verläuft. Sieht von unten jedenfalls alles andere als einfach aus auf den Gipfel zu steigen, denn es liegt sehr viel Schnee.

Der winzige Ort Tomarapi mit der historischen Kirche

Nach einer halben Stunde Fahrt erreichen wir Tomarapi, ein sehr kleines, gepflegtes Dorf in diesem dünn besiedelten Gebiet. Als wir vor der Kirche parken, begrüsst uns ein freundlicher Nationalpark Ranger. Er informiert uns über den Nationalpark und nimmt uns gleich mit in sein Büro. Wir registrieren uns und zahlen die Eintrittsgebühren von je 100 Bolivianos (ca. CHF 14). Anschliessend dürfen wir uns noch die alte, historische Kirche ansehen, die für uns extra aufgeschlossen wird. Es soll eine der ältesten Kirchen in ganz Bolivien sein. Die Bauart mit lokalen Materialien gefällt uns sehr.

Tomarapi mit Sajama in Bolivien

Tomarapi mit Nevado Sajama

Kirche von Tomarapi in Bolivien

Kirche in Tomarapi

Anschliessend fahren wir weiter auf dem Rundkurs bis zur Ortschaft Sajama. Auf dem Weg kommen wir an der Laguna Huayana Khot und heissen Quellen vorbei. Am Strassenrand sehen wir unzählige Lamas und Alpakas auf den kargen Feldern. Wir sind begeistert von der Landschaft, sodass wir alle paar Meter zum Fotografieren stoppen. So vergeht die Zeit wie im Flug. Im Ort Sajama entdecken wir einen kleinen Laden, wo wir Brötchen kaufen können. Gemütlich setzen wir uns auf die Parkbank in der Dorfmitte und geniessen das Mittagsbrot mit Aussicht auf die verschiedenen Vulkane in der Umgebung.

Laguna Huayna Khota in Bolivien

Laden in Sajama

Dorfplatz von Sajama

Kirche in Sajama

Die abenteuerliche Fahrt zu den Geysiren und den Lagunen im Sajama Nationalpark

Westlich von Sajama führt ein kleiner Track zu Geysieren und Lagunen. Der schmale, unbefestigte Track führt über den Rio Sajama und folgt dann dem Rio Junthuma den Berg hoch. Rund 8 km später erreichen wir den Parkplatz zu den Geysieren. Zu Fuss spazieren wir über die bunte Wiese. Immer wieder kommen wir an blubbernden Löchern vorbei. Einige der Löcher sind mit kristallklarem und kochend heissem Wasser gefüllt, in anderen Löchern blubbert der graue Schlamm oder Wasser mit skurrilen Farben. Wir treffen auf eine Gruppe Franzosen, die in einer der heissen Quellen Eier kochen.

Landschaft im Sajama Nationalpark

Heisse Quellen im Sajama Nationalpark

Thermalquelle gelb

Laut dem kleinen Plan, den wir vom Ranger bekommen haben, müsste die Strasse zu weiteren Lagunen führen. Doch nach wenigen Kilometern wird der Track immer abenteuerlicher und hört dann abrupt auf. Eine tiefe Auswaschung hat den ganzen Track weggewaschen und ein tiefer Graben versperrt uns den Weg. Es gibt kein Weiterkommen und wir müssen umdrehen. Die Lagunen Casiri Macho, Sora Pata und Chiar Kota sind wohl zurzeit nur zu Fuss erreichbar.

Kurz bevor wir den Ort Sajama erreichen, finden wir einen super Platz zum Campen. Eine schöne ebene Fläche direkt am Rio Junthuma. Vor uns der Fluss, dann eine weite steppenartige Ebene mit dem Dorf Sajama und dahinter ragt der imposante Vulkan in den strahlend blauen Himmel. Die Aussicht auf den Berg Nevado Sajama ist genial. Zudem sind wir umgeben von Lamas und Alpakas, die uns neugierig beobachten. Was für ein genialer Schlafplatz.

Schlafplatz im Sajama Nationalpark

Nevado Sajama Gipfel

Abendsonne am Nevado Sajama

Weiterfahrt vom Sajama Nationalpark über die Grenze nach Chile

Nach einer weiteren eisigen Nacht mit Temperaturen unter null Grad sind wir froh, als am Morgen die ersten wärmenden Sonnenstrahlen auf unseren Land Cruiser scheinen und etwas Wärme spenden. Die ersten 12 Kilometer bis zu Hauptstrasse fahren wir noch auf sandiger Piste durch den Sajama Nationalpark, bevor wir schliesslich die RN 4 erreichen. Nur gerade 20 km sind es vom südlichen Parkeingang entlang der RN 4 bis zur Grenze zwischen Bolivien und Chile. In der kleinen Ortschaft Tambo Quemado gibt es eine Tankstelle und wir investieren unsere letzten 100 Bolivianos noch in Diesel. Bis zur chilenischen Grenze Chungara sind es nur noch wenige Kilometer.

Eisblumen an unserem Land Cruiser

Vulkanberge im Grenzgebiet Bolivien Chile

Lagune in Bolivien zur Grenze nach Chile

Als wir in die Halle der Grenzkontrolle einfahren, stehen bereits fünf Reisebusse da. Uffff… das wird wohl länger dauern. Wie die Grenzformalitäten abgelaufen sind und ob wir es noch geschafft haben, die Stadt Arica an der Küste von Chile zu erreichen, kannst du im nächsten Beitrag „Der grosse Norden von Chile“ nachlesen.

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Sajama Nationalpark in Bolivien

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