Während unserer 1-monatigen Reise durch Bolivien erkunden wir die Sehenswürdigkeiten in Samaipata, die sich zwischen dem Tiefland Boliviens und den Anden befinden. Die bekannteste Attraktion sind die archäologischen Felsruinen «El Fuerte de Samaipata» und der Amboro Nationalpark mit Nebelwäldern, Tafelbergen und Wasserfällen. Die atemberaubende Hügellandschaft ist für uns das Highlight in der Region. Auf der Wanderung zum Mirador Codo de los Andes sind wir hin und weg von der Aussicht auf die Bergwelt und im Amboro Nationalpark können wir im Pool des märchenhaften Wasserfalls «Jardim de las Delicias» schwimmen. Dass wir ganz allein sind, ist die Krönung.
Magst du Orte abseits der üblichen Tourismusrouten? Dann können wir dir Samaipata empfehlen. Das Bergdorf befindet sich 120 km westlich von Santa Cruz. Da es sich auf 1’640 m ü. M. befindet, ist das Klima mild und angenehm. Uns gefällt Samaipata unglaublich gut, denn es ist klein, gemütlich und überschaubar. Und doch verfügt der Ort über eine gute touristische Infrastruktur. Um den Hauptplatz im Zentrum, sowie an den umliegenden Gassen, gibt es gemütliche Cafés und Restaurants, und auch Touren zu den schönsten Sehenswürdigkeiten in Samaipata werden angeboten.
Spaziergang durch Samaipata in Bolivien – Ein Wohlfühlort
Wir sind mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs und haben ausserhalb des Dorfes bei Josiane, einer ausgewanderten Französin, einen genialen Platz zum Campen gefunden. Zufrieden lassen wir unseren Camper stehen und spazieren zur Plaza Principal, dem Hauptplatz des Ortes. Dort finden wir eine Parkbank im Schatten, wo wir die Stimmung auf uns wirken lassen. Es ist Donnerstag und noch ist wenig los. Am Wochenende sieht es ganz anders aus, dann sind richtig viele Leute unterwegs. Bei Einheimische aus Santa Cruz ist die Bergregion sehr beliebt für Ausflüge in den Amboro Nationalpark und zur präinkaischen Stätte El Fuerte. Somit ist es dann an den touristisch interessanten Orten unglaublich voll. Doch die vielen Besucher bringen auch Vorteile. Denn dann sind alle Restaurants offen und die Stadt wirkt belebt. Nicht wie bei unserem Besuch, als am Sonntagabend alles geschlossen war.
Beim Spaziergang durch die Gassen von Samaipata entdecken wir zwei Märkte, wo tropische Früchte und frisches Gemüse verkauft wird. Das lieben wir an Bolivien am meisten. Die frischen, gesunden Leckereien und die Farben.
Sehr fotogen ist auch die Fussgängerzone Arze, die sich gleich beim Hauptplatz befindet. Vermutlich ist sie eine der meistfotografierten Sehenswürdigkeiten in Samaipata. Dort finden wir das Cafe Tango und geniessen eine heisse Tasse Kaffee.
Abends machen wir uns auf die Suche nach einem Restaurant und diesmal ist Tripadvisor wirklich Gold wert. Im Restaurant La Cocina essen wir einen saftigen Burger mit hausgemachtem Brötchen und knusprigen Country Fries. Auch wenn es vielleicht nicht so aussieht, aber es ist mit Abstand der beste Burger, den wir bis jetzt in Südamerika gegessen haben. La Cocina in Samaipata können wir uneingeschränkt empfehlen.
Unterkunft in Samaipata
La Vida es Bella – Gepflegte, gemütliche Zimmer an ruhiger Lage. Gutes Frühstück.
Andoriña Hostal – Bed & Breakfast – Gute Lage, gemütliche Hostel mit liebevoller Ausstattung.
Backpackers Sayana – Zentrale Lage, das Hostel ist ein chilliger Ort mit schönem Garten.
Die Ruinenstätte El Fuerte de Samaipata
Rund 9 km ausserhalb von Samaipata befindet sich die archäologische Stätte «El Fuerte», die von der UNESCO als Weltkulturerbe gelistet ist. Sie ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Samaipata und lässt sich prima in einem halben Tag erkunden. Wir spazieren etwas mehr als zwei Stunden durch das grosse Gelände. Es gibt mehrere Plattformen mit Aussicht auf die eindrücklichen Ruinen, wo wir uns immer wieder fragen, wie es hier wohl vor tausend oder mehr Jahren ausgesehen hat. Der Weg ist gut markiert und führt durch Wiesen, über Treppen und Holzstege.
Die Felsenruinen entstanden vor rund 1500 Jahren. Man ist sich nicht sicher, was dieser Ort genau für eine Geschichte hat. Es wird vermutet, dass es ein ehemaliger Kultplatz war und für religiöse Zwecke verwendet worden ist. Zusätzlich könnte er auch als Festung gedient haben. Was feststeht ist, dass die Gravierungen in den Felsen hauptsächlich aus der Prä-Inka-Zeit stammen.
Wanderung zum Mirador Codo de los Andes
Wenn es irgendwo heisst, Naturliebhaber kommen voll auf ihre Kosten, sind wir ganz Ohr. Nur 23 km östlich von Samaipata gibt es Wanderwege, die durch die faszinierende Bergwelt Boliviens führen. Unser Ziel ist der Mirador Codo de los Andes, wo bei gutem Wetter eine fantastische Sicht auf die unberührte Hügellandschaft und die Tafelberge garantiert ist.
Die meisten Touristen machen die Tour von Samaipata aus und haben nebst dem Taxifahrer auch einen Guide dabei. Da wir mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs und somit flexibel sind, erkunden wir die Umgebung auf eigene Faust. Der Wanderweg ist ausgetreten und offensichtlich, zudem haben wir unser GPS dabei, sodass wir uns unmöglich verlaufen können.
Vom Parkplatz bis zum Mirador laufen wir auf schmalen Pfaden steile Hügel hoch bis wir schliesslich den Grat erreichen. Die Aussicht ist unglaublich. Wir geniessen jede Sekunde und fühlen uns so gut, wie schon lange nicht mehr. Endlich sind wir wieder einmal zu Fuss unterwegs. In den Bergen. Unsere Herzen schlagen mit jedem Höhenmeter schneller. Vor Freude und auch vor Anstrengung.
Während wir auf dem Grat entlangwandern, sehen wir auf einem Gipfel eine andere Wandergruppe. Wir schauen uns kurz an und nicken beide. Da gehen wir auch noch hinauf. Der Aufstieg ist schweisstreibend, doch es lohnt sich total. Rechtzeitig zur Mittagspause stehen wir oben und beissen genüsslich in ein Stück Gruyère von der Queseria Suiza, den wir in Buena Vista gekauft haben. Das Beste ist, der Käse schmeckt genauso wie Gruyère in der Schweiz. Rund eine Stunde sitzen wir auf der Wiese und saugen das wunderschöne Panorama in uns auf.
Beim Abstieg kommen wir zügig voran, sodass wir noch einen zweiten Hügel hochklettern. Rund 15 Minuten führt der steile Trampelpfad in die Höhe. Die Belohnung wartet oben. Aussicht auf Berge, in die Täler und noch mehr Berge.
Faszinierende Wasserfälle im Amboro Nationalpark
Der Amboro Nationalpark ist von verschiedenen Orten aus zugänglich. Von Buena Vista im Norden fahren wir zum Espejillos Wasserfall. Mit dem eigenen Fahrzeug ist die Anfahrt von Buena Vista spannend und abenteuerlich, doch sehr empfehlenswert. Bis zum kleinen Ort Nueva Palestina ist die Kiesstrasse rau, aber in recht gutem Zustand. Als wir dann den Rio Surutu überqueren, sehen wir vor uns nur noch einen einspurigen Track. Er sieht wenig befahren aus und wir kommen uns vor wie in einer anderen Welt. Auf den nächsten Kilometern müssen wir den Fluss mehrmals furten, doch das ist problemlos. Der Wasserstand ist tief und der Untergrund sandig-kiesig. Der Track schlängelt sich bald die Hügel hoch und runter, rundherum ist es dicht und üppig bewachsen. Wir sind im Dschungel. Landschaftlich ist die Strecke genial und eine schöne Abwechslung.
Plötzlich sind wir am Ziel und sehen das Tor zum Wasserfall Espejillos. Der Picknickplatz ist auch ein Campingplatz, wo wir sogar kostenlos stehen dürfen. Wir zahlen den Eintritt (20 Bolivianos pro Person / CHF 2.50) für den Wasserfall und wandern sofort los zum Wasserfall. Noch sind wenig Leute da, doch am Nachmittag kommen je länger je mehr Leute her. Rund 20 Minuten wandern wir an verschiedenen Pools vorbei bis wir schliesslich den Wasserfall erreichen. Der grosse Pool ist voller Leute und die Stimmung wie in einem Freibad in der Schweiz. Auch wir hüpfen ins kühle Nass und geniessen die Erfrischung.
Zwei Stunden später gehen wir zurück zum Camp, wo wir mit unseren Picknick-Nachbarn aus Santa Cruz ins Gespräch kommen. Kurz darauf drücken sie uns eine grosse Portion Fleisch mit Maniok in die Hand und wünschen uns einen guten Appetit. Dankbar lassen wir es uns schmecken und freuen uns riesig über die Gastfreundschaft der Bolivianer.
Ein Wasserfall mit Wow-Effekt – Jardim de las Delicias
Der nächste Wasserfall im Amboro Nationalpark ist praktisch ein Geheimtipp. Einfach ist er nicht zu erreichen. Zum Glück, denn sonst wäre der Wasserfall «Jardim de las Delicias» bestimmt überlaufen. Wer den anstrengenden Weg in Kauf nimmt, wird jedenfalls belohnt.
Die Strasse zum Wasserfall ist holprig, teils sandig und wir müssen mehrmals Flüsse queren. Im Moment ist Trockenzeit und der Wasserstand niedrig, sodass die Strecke absolut kein Problem ist. Nach Regenfällen würden wir jedoch auf keinen Fall diese Strecke fahren wollen.
Wir erreichen den Parkeingang zum Amboro Nationalpark kurz vor dem Mittag. Dort müssen wir uns registrieren und je 100 Bolivianos (CHF 12) Eintritt zahlen. Ein happiger Eintritt für bolivianische Verhältnisse. Die Einheimischen zahlen einen Zehntel. Die letzten Kilometer bis zum Parkplatz führen nochmals über ein paar kleinere Flüsse und es geht auf und ab. Leider können wir die schöne Berglandschaft auf Fotos nicht festhalten, denn entweder sind die Berge zu weit weg oder Büsche sind im Weg.
Als wir schliesslich den Parkplatz erreichen, müssen wir uns erneut registrieren. Wir zahlen nochmals je 10 Bolivianos Eintritt (CHF 1.20) und dann dürfen wir zum Wasserfall. «Wollt ihr einen Guide», werden wir gefragt. «Nein, danke. Wir finden den Weg zum Wasserfall.»
Nach wenigen Gehminuten verzweigt sich der Weg. Links weg geht es zu einem Aussichtspunkt, von wo aus wir den Wasserfall durch die Bäume hindurch in seiner ganzen Pracht sehen. Wir erkennen, dass es mal eine Plattform gab, doch die ist wohl beim letzten Unwetter weggespühlt worden.
Zurück auf dem Hauptweg begleitet uns ein Hund bis zum Fluss. Dort können wir nah an die Abbruchkante und erhalten einen gewaltigen Eindruck von oben auf den imposanten Wasserfall. Sehr eindrücklich, das Wasser in die Tiefe fallen zu sehen.
Nun geht der Weg steil abwärts. Teils gibt es Leitern, teils laufen wir über Stock und Stein bis wir das Flussbett erreichen. Und dann staunen wir nicht schlecht. Wie schön ist das denn. Sofort stellen wir unsere Rucksäcke in den Sand, ziehen uns die Badeklamotten über und springen ins kühle Nass. Herrlich, ein erfrischendes Bad in Bolivien. Und erst noch bei einem wunderschönen Wasserfall. Das Beste ist, wir sind ganz alleine und können die wunderschöne Umgebung ganz für uns alleine geniessen.
Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten im Amboro Nationalpark
Der Amboro Nationalpark ist von verschiedenen Orten aus zugänglich und es gibt verschiedene Touren zu den einzelnen Orten. Wir haben nur die zwei obgenannten Wasserfälle «Jardim de las Delicias» und den «Espejillos» besucht. Doch lohnend sind auch folgende Attraktionen:
- Wanderung zum Mirador del Amboro
- Laguna Verde mit Wasserfällen und natürlichen Pools
- Kanu- oder Kajaktour auf dem Rio Ichilo
- La Yunga mit den Riesenfarmen «Helechos Gigantes»
- Sendero de las Mariposas, Wanderung im Nebelwald
- Las Cuevas Wasserfälle. Wanderung zu den Wasserfällen.
Sehenswürdigkeiten in Samaipata – Unsere Favoriten
Die Sehenswürdigkeiten in Samaipata mit dem Amboro Nationalpark haben sich als Highlight unseres 4-wöchigen Roadtrips durch das tropische Tiefland in Bolivien herausgestellt. Wir sind sehr froh, konnten wir die Region kennenlernen und einmal mehr haben wir gelernt, dass es oft die kleineren Orte sind, die uns am meisten faszinieren.
Für uns gibt es zwei Highlights in der Umgebung von Samaipata. Die Wanderung zum Mirador Codo de los Andes und der Wasserfall Jardim de las Delicias.
Wenn du mehr Reisetipps für die Region suchst, schau dir doch auch diesen Beitrag an: Die schönsten Orte im tropischen Tiefland Boliviens
Klima und beste Reisezeit für das Tiefland und die Region Samaipata
Im Tiefland Boliviens ist es das ganze Jahr über tropisch warm. In höheren Lagen im Westen herrscht angenehmes und gemässigtes Klima.
Die Trockenzeit mit angenehmen, teils auch kühlen Temperaturen, ist zwischen April und Oktober. In den Monaten Juni, Juli und August kann es auch recht kalt sein.
Die Regenzeit dauert von Dezember bis März. Während dieser Zeit ist es schwülheiss und Strassen können nach heftigen Regenfällen unpassierbar sein.
Reiseführer für Bolivien
Zur Vorbereitung und als Infoquelle für unterwegs kaufen wir uns im Normalfall einen Reiseführer. Digital oder in Papierform ist ein Reiseführer für uns noch immer unverzichtbar. Klick auf den Link, um dir dein persönliches Exemplar zu kaufen.
- Bolivien Kompakt von Reise Know How – Taschenbuch, neuste Ausgabe Juni 2023
- Bolivia von Lonely Planet – Taschenbuch in Englisch, Ausgabe Juni 2019
Geld abheben und bezahlen im Ausland
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Reisekrankenversicherung
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SIM Karte und Datenpaket für dein Mobiltelefon
In Südamerika kannst du dir praktisch an jedem Kiosk oder Tankstelle eine SIM-Karte und Datenpakete kaufen. Falls du ein Smartphone mit eSIM (digitale SIM-Karte) hast, kannst du eine eSIM von Airalo verwenden. Wir haben als Backup Airalo aktiviert. Diese Lösung hat sich für uns voll und ganz bewährt. Ist dein Mobiltelefon eSIM tauglich können wir dir Airalo wärmstens empfehlen. Hier findest du mehr zu den Produkten von Airalo
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Do händ ihr jo eimol me wunderschöni Natur chöne gnüsse. Ganz speziell isch sicher s Bad under dem riesige Wasserfall gsi. Au euri Wanderluscht händ ihr wieder emol chöne stille. Ihr sind halt so richtigi Bärggeisse.
En schöne Bricht mit tolle Typs und viel nützliche Informatione. Schön chönd mir immer wieder däbi si. Danke für die tolle Bilder
Herzliche Dank für dini Wort. Mir freued üs jedesmol soooooo fescht über Nochrichte, wie die grad. Danke vo Herze.