Der Chapada Diamantina Nationalpark im brasilianischen Bundesstaat Bahia zählt zu den schönsten des gesamten Landes. Die Landschaft ist geprägt von Tafelbergen, tiefen Canyons, eindrücklichen Wasserfällen, tiefen Höhlen und tiefblauen unterirdischen Seen. Wer gerne wandert, der kommt hier auf seine Kosten. Denn die Landschaft ist gewaltig schön, eindrücklich und sehr abwechslungsreich. Die Chapada Diamantina ist eines der besten Wandergebieten für kurze Wanderungen, aber auch ausgedehntere Mehrtagestouren in Brasilien.
Für einen Besuch des Chapada Diamantina Nationalparks müssen wir von der Ostküste Brasiliens weg und ins Landesinnere fahren. Rund 420 km von Salvador an der Ostküste entfernt liegt Lençois, der Ausgangsort für den Park. Der Chapada Diamantina Nationalpark bietet sehr viel verschiedene Attraktionen. Allerdings geht ein Besuch ganz schön ins Geld, denn die Preise sind teilweise recht hoch. Zu den Eintritten kommen oft noch Gebühren für die Guides hinzu, welche für viele der Attraktionen zwingend notwendig sind. Da wir unser Budget nicht zu stark strapazieren wollen, müssen wir eine Auswahl treffen und versuchen die schönsten Attraktionen herauszupicken.
Wir wandern auf den Tafelberg Morro do Pai Inacio, wo wir eine grandiose Aussicht in die wunderschöne Landschaft der Chapada Diamantina erhalten, spazieren zu einem schönen Badeplatz am Riberao do Maio, unternehmen eine längere Wanderung zum Mirante do Pati, von wo aus wir eine grandiose Aussicht in das bekannte Wandergebiet Vale do Pati haben, steigen in eine tiefe Höhle zum Poco de Encantada und schwimmen unter dem gigantischen Wasserfall Cachoeira do Buracao. In diesem Beitrag erzählen wir dir mehr von unseren Erlebnissen im Chapada Diamantina Nationalpark. Du findest aber auch Wissenswertes zum Nationalpark, welche Attraktionen sich im Park befinden und wie du diese erkunden kannst.
Von Salvador an der Ostküste zum Chapada Diamantina Nationalpark
Unsere Reiseroute durch Brasilien führt uns vom Pantanal im Westen des Landes zuerst nach Osten in die Hauptstadt Brasilia. Von dort fahren wir direkt an die Nordküste und erreichen Sao Luis. Danach folgen wir grösstenteils der Küste bis zurück nach Uruguay. An der Nordküste besuchen wir den spektakulären Lençois Maranhenses Nationalpark. An der Ostküste ist die Stadt Salvador ein erstes Highlight, bevor wir ins Landesinnere zum Chapada Diamantina Nationalpark fahren.
Die 420 km lange Strecke von Salvador bis Lençois, dem Ausgangspunkt für Besuche des Chapada Diamantina Nationalparks, legen wir auf gut ausgebauten Strassen zurück. Die Fahrt bietet keine grösseren Attraktionen und ist wenig abwechslungsreich. Nach unserem Besuch werden wir vom südlichen Teil des Nationalpark über kleinere Strassen direkt nach Ilheus zurück an die Ostküste fahren.
Inhalt dieses Beitrags zum Chapada Diamantina Nationalpark
- Attraktionen im Chapada Diamantina Nationalpark
- Der Tafelberg Morro do Pai Inacio
- Ribeirao do Meio sind beliebte Badestellen am Fluss mit einer natürliche Rutsche
- Das Vale do Pati ist ein beliebtes Gebiet für Wanderungen und mehrtägige Trekking Touren
- In einer riesigen Höhle befindet sich der tiefblaue See Poco Encantado und Poco Azul
- Höhlen: Gruta do Lapao, Gruta da Torrinha, Gruta Lapa Doce, Gruta Gruta Lapa do Sol, Gruta da Pratinha
- Der Wasserfall Cachoeira da Fumaca
- Der Wasserfall Cachoeira do Buracao ist für uns das Highlight
- Informationen zum Chapada Diamantina Nationalpark
Die Attraktionen im Chapada Diamantina Nationalpark
Der Chapada Diamantina Nationalpark bietet eine Fülle von Attraktionen. Wohl kaum jemand besucht alle interessanten Plätze, denn dies würde sehr viel Zeit in Anspruch nehmen und auch sehr viel Geld kosten. Je nachdem, welche Vorlieben du hast, kannst du dir diejenigen Attraktionen herauspicken, die dich am meisten interessieren. Es gibt Wanderungen, Wasserfälle und viele Höhlen. Wir haben versucht eine möglichst vielseitige Auswahl zu treffen, die auch das Budget nicht zu sehr strapaziert.
Der Tafelberg Morro do Pai Inacio ist das Aushängeschild des Chapada Diamantina Nationalparks
Der Tafelberg Morro do Pai Inacio liegt nur 25 km von Lençois entfernt und bietet grandiose Aussichten über die Landschaft mit den Tafelbergen und den tiefen Canyons der Chapada Diamantina. Die Aufnahmen von diesem Aussichtspukt sind auf jedem Werbeprospekt der Region zu sehen und ist das Aushängeschild.
Von der Hauptstrasse BR-242 führt eine kurze, steile Strasse zum Parkplatz und dem Start der Wanderung. Der Weg vom Parkplatz auf den Tafelberg ist nur etwa 600 m lang, aber recht steil. Umso grandioser ist vom Tafelberg oben die Aussicht über die umliegenden Berge und die tiefen Canyons mit den steilen Felswänden. Am schönsten ist die Aussicht sicher am späten Nachmittag, wenn die Sonne sich dem Horizont nähert und das warme Licht der Sonne die Felswände beleuchtet.
Eintritt für die Wanderung: BRL 12 / CHF 2 pro Person
Ribeirao do Meio ist eine beliebte Badestelle am Fluss mit einer natürliche Rutsche
An einem Zufluss des Rio Lençois befindet sich die beliebte Badestelle Riberao do Meio mit mehreren Pools und einer natürlichen Rutsche über einen Felsen. Von Lençois aus ist die Badestelle über einen gut ausgebauten Wanderweg erreichbar. Je nachdem von wo aus man startet, sind es rund 2.5 bis 4 km. Wir fahren bis ans Dorfende und von da sind es nur etwa 2.5 km bis zur Badestelle. Noch ist wenig los, denn es ist erst 9 Uhr morgens. Auf einem gut ausgebautem Weg wandern wir energiegeladen los und erreichen nach knapp 20 Minuten bereits das Ziel.
Wir machen es wie die Brasilianer. Badehosen anziehen und rein ins Wasser. Obwohl der Himmel bedeckt ist, sind sie Temperaturen angenehm. Wir geniessen die Stunden unter freiem Himmel und im Wasser. Je länger wie bei der Badestelle sind, desto mehr Menschen kommen und je ausgelassener und lauter wird es. Die natürliche Rutsche über den Felsen wird rege benutzt und sorgt für Unterhaltung. Zum Glück ist der Fels mit Algen überzogen und federt die Schläge beim Rutschen etwas ab.
Das Vale do Pati ist ein beliebtes Gebiet für Wanderungen und mehrtägige Trekking Touren
Nach dem Besuch dieser beiden Attraktionen, die sich in unmittelbarer Nähe von Lençois befinden, fahren wir tiefer in den Nationalpark. Ganz vom Norden des Chapada Diamantina Nationalparks fahren wir über ausgewaschene Lehmstrassen und Staubstrassen in südliche Richtung. Manchmal sind die Strassen nur noch Pisten und die Beschaffenheit der Strasse wechselt sich ständig ab. Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir den Startpunkt der Wanderung zum Mirador do Pati. Hier übernachten wir, denn der Platz befindet sich noch ausserhalb des Nationalparks.
Soooooo schön, mitten in der Natur aufzuwachen. Wir hören nur den Wind und Vogelgezwitscher. Perfekter könnten wir uns einen Stellplatz in Brasilien nicht vorstellen. Mit Müesli und Kaffee im Magen wandern wir los. Wir freuen uns riesig, endlich wieder wandern zu gehen. Bewegung fehlt uns in Brasilien sehr. Es gibt sehr wenige Wanderwege oder dann ist es oft auch zu heiss für längere Wanderungen. Im Chapada Diamantina Nationalpark haben wir nun endlich die Gelegenheit länger zu wandern.
Wir starten beim Parkplatz und folgen dem Weg, der sich steil an der Flanke des Gebirgszuges empor schlängelt. Wir navigieren mit MapsMe und finden so den Weg zum Mirador do Pati. Noch ist der Himmel wolkenverhangen und wir sind die Einzigen auf dem Wanderweg. Wir geniessen die frische Luft und erreichen den Aussichtspunkt bereits um 10 Uhr. Wow, was für eine Aussicht. Zu zweit geniessen wir die Ruhe in der Natur.
Doch lange sind wir nicht allein, denn es ist ein brasilianischer Feiertag und somit ein langes Wochenende. Auch wenn die Mehrheit der Brasilianer den Strand bevorzugt, gibt es doch einige Wanderer. Fasziniert sehen wir den top ausgerüsteten, Selfie-wütigen zu, wie sie auf den Felsen posieren und sich dutzende Male in verschiedenen Positionen ablichten lassen. Erst als wir nach vier Stunden den Aussichtspunkt verlassen, realisieren wir, dass wir von uns gar kein Selfie gemacht haben.
Auf dem Rückweg kommen wir dann ganz schön ins Schwitzen. Kein Wunder, denn inzwischen ist der Himmel wolkenfrei und die Sonne brennt erbarmungslos vom Himmel. Zurück bei Taku montiert Marcel gleich unsere Solardusche. Wie herrlich, den Schweiss und Schmutz des Tages abwaschen zu können. Unsere Füsse sind fast so schwarz wie wir sie nach den langen Wandertagen auf dem PCT oft hatten.
Ein zweites Mal geniessen wir vom Parkplatz aus den Sonnenuntergang, doch interessanterweise ist er ohne Wolken nur halb so spannend. Die abendlichen starken Windböen zwingen uns in den Camper, wo wir es uns gemütlich machen. Zum Glück sind die Temperaturen bereits einiges kühler, sodass wir gut drinnen sitzen können.
Es ist Ewigkeiten her, dass wir bis 7:30 Uhr geschlafen haben. Der Platz beim Trailhead zum Mirador do Pati ist bis jetzt mit Abstand der ruhigste freie Stellplatz, den wir in Brasilien hatten. Keine unnötiger menschengemachter Lärm, kein Verkehr, keine laute Musik, nur Vogelgezwitscher und der Wind. Die einzigen anderen Menschen, die wir sehen sind die Gauchos, welche mit ihren Packpferden die abgelegenen Farmen mit Lebensmitteln versorgen. Herrlich.
Die Höhlenseen Poco Encantado und Poco Azul im Chapada Diamantina Nationalpark
Im Chapada Diamantina Nationalpark gibt es sehr viele Höhlen. Einige davon sind für Besucher zugänglich und in zwei dieser Höhlen gibt es sogar unterirdische Seen. Da diese unterirdischen Seen nur mit Guide besucht werden können und die Eintritte teuer sind, werden wir nur einen davon anschauen. Wir überlegen uns lange, welchen wir anschauen sollen und entscheiden uns dann für den Poco Encantado.
Im Poco Azul kann man im kristallklaren Wasser auch schwimmen. Genau darum entscheiden wir uns aber für den Poco Encantado und nicht für den Poco Azul. Wir glauben nämlich, dass die Brasilianer viel lieber den Poco Azul besuchen, da sie sehr gerne und überall planschen gehen und sich ja auch immer dabei fotografieren wollen. So glauben wir, dass die Menschenmassen beim Poco Encantado etwas weniger gross und der Zirkus etwas weniger schlimm sein wird. Wir haben gelesen, dass die Wartezeiten beim Poco Azul sehr lange sein können und man oft mehrere Stunden für die paar Minuten im Wasser anstehen muss.
Von unserem Schlafplatz beim Wanderweg zum Vale do Pati ist es eine 2.5-stündigen Fahrt bis zum Poco Encantado. Am Ticketschalter zahlen wir den Eintritt für den Besuch der Höhle mit dem unterirdischen See. Mit rund 30 Minuten Wartezeit haben wir Glück. Denn es könnte auch viel länger dauern. Zum Beispiel dann, wenn ein grosser Reisebus eintrifft. Viele der Besucher des Chapada Diamantina Nationalpark sind mit geführten Touren unterwegs und werden mit Reisebussen von einer Attraktion zur nächsten gefahren.
Die Instruktionen und Erklärungen vom Guide sind in Portugiesisch, doch irgendwie verstehen wir das Wichtigste. Mit einem Helm und Stirnlampe ausgestattet steigen wir eine steile Treppe hinunter zum Höhleneingang. Dort geht der Guide voraus. Den Helm brauchen wir, um Beulen am Kopf zu vermeiden, denn der Einstieg ist recht eng und steil. Bald öffnet sich die Höhle jedoch zu einer riesigen Kathedrale und wir können die gigantischen Dimensionen im Schummerlicht erahnen. Wir gehen im Lichtstrahl der Stirnlampe weiter bis wir den leuchtend blauen See erreichen. Durch eine grosse Öffnung auf der Seite der Höhle fällt Licht hinein und lässt den See in tiefem Blau erstrahlen. So faszinierend kann die Natur sein.
Zu gewissen Zeiten im Jahr scheinen Sonnenstrahlen durch die Höhlenöffnung direkt in den tiefblauen See und bringen das Blau noch mehr zur Geltung. Wir sind ein paar Wochen zu spät, um dieses Schauspiel mit eigenen Augen zu bestaunen. Doch auch ohne die in den See fallenden Sonnenstrahlen ist die riesige Höhle mit dem tiefblauen See ein atemberaubendes Naturwunder. Rund 15 Minuten bleiben uns zum Fotografieren und die Stimmung auf uns wirken zu lassen. Die Brasilianer hingegen sind wie immer mit Selfies beschäftigt und schnattern unaufhaltsam weiter.
Der Aufstieg zurück ist in wenigen Minuten geschafft und nun gibt es eine Stärkung. Unser Fahrzeug haben wir auf dem Parkplatz eines kleinen Restaurants beim Poco Encantado geparkt und dort wollen wir nun Mittagessen. In unserer Camping App haben wir gelesen, dass das Essen in diesem Familienrestaurant vorzüglich sein soll. Wir bestellen den Tagesteller und essen zum ersten Mal im Leben Kaktus. In Würfel geschnitten und gekocht schmeckt Kaktus lecker. Dazu trinken wir eine grosse, eisgekühlte Kokosnuss.
Eintritt für Poco Encantado: BRL 35 / CHF 6.50 pro Person
Der Chapada Diamantina Nationalpark ist bekannt für seine vielen Höhlen
In den Gebirge der Chapada Diamantina gibt es sehr viele Höhlen. Einige sind für Besucher zugänglich und die eine ist anders als die andere. Die meisten der Höhlen befinden sich nahe dem kleinen Ort Iraquara im Norden der Chapada Diamantina. Die Gruta do Lapao gilt als eine der grössten Quarzsteinhöhlen Brasiliens, die Gruta Lapa do Sol bietet Felsmalereien, die Gruta Lapa Doce ist für den 40 m hohen Tunnel und die Gruta da Torrinha für die speziellen Felsformationen bekannt.
Da uns Höhlen nicht sonderlich interessieren und wir lieber an der Erdoberfläche sind, belassen wir es bei dem Besuch der Höhle mit dem Poco Encantado.
Der Wasserfall Cachoeira da Fumaca im Chapada Diamantina Nationalpark
Der Wasserfall Cachoeira da Fumaca (rauchender Wasserfall) ist ein atemberaubender Anblick, wenn genügend Wasser in die 340 m tiefe Schlucht stürzt. Da die Wassermenge des kleinen Gebirgsbachs oft nicht sehr hoch ist, verstäubt sich das in die Tiefe stürzende Wasser im Nichts. Trotzdem soll sich ein Besuch des Wasserfalls lohnen, da auch die Landschaft sehr schön sein soll.
Da es bei unserem Besuch im Chapada Diamantina sehr trocken ist und die Flüsse wenig Wasser führen, entscheiden wir uns gegen den Besuch dieses Wasserfalls. Stattdessen sehen wir uns den Cachoeira do Buracao an, der auch bei Trockenheit genügend Wasser führen soll.
Der Cachoeira do Buracao ist für uns das Highlight im Chapada Diamantina Nationalpark
Das lange Wochenende dauert noch immer an und ganze Busladungen von Besuchern werden im Chapada Diamantina Nationalpark zu den Attraktionen gefahren. Wir versuchen diesen Menschenmassen etwas zu entkommen, indem wir möglichst früh bei den Attraktionen sind. Bis jetzt hat das prima geklappt. Ob das morgen beim Wasserfall Buracao auch funktioniert?
Wir versuchen es jedenfalls. Die Fahrt bis zum Eingang des Nationalparks ist abenteuerlich. Teils ist die Strasse ausgewaschen, von Schlaglöchern übersät, eng, superstaubig und es geht auch immer wieder steil auf- und abwärts. Da der Nationalpark um 17 Uhr schliesst und campen im Park nicht erlaubt ist, können wir nicht rein. Wir dürfen aber auf dem Parkplatz beim Eingang stehen.
Bekannte Attraktionen besuchen kann in Brasilien, im speziellen im beliebten Chapada Diamantina Nationalpark, eine Herausforderung sein. Besonders dann, wenn wir für eine kurze, 3 km lange Wanderung zu einem Wasserfall, zwingend einen Guide nehmen müssen. Doch wir haben keine andere Wahl, denn allein dürfen wir nicht in den Nationalpark und zum Wasserfall Buracao.
Am Parkeingang melden wir, dass wir an einer Tour interessiert sind. Kurz darauf kriegen wir die Bestätigung, dass ein Guide für uns da ist. Wir zahlen den Eintritt und den Guide und dann kann es losgehen. Rund 3 km wandern wir bis zum Wasserfall Cachoeira Buracao. Der Pfad führt erst durchs Dickicht und dann länger am praktisch ausgetrockneten Flussbett entlang. An kritischen Stellen gibt es Leitern, ansonsten ist die Wanderung nicht anspruchsvoll.
Ein erstes Highlight erwartet uns beim Aussichtpunkt oberhalb des Wasserfalls. Weil wir dort ganz nah an die Klippe gehen dürfen, werden wir mit einem Klettergurt und Seil gesichert. Whooooo! Ein cooles Gefühl, denn wir können so fast schon ein bisschen über dem Wasserfall schweben. Wir stehen auf einem Felsvorsprung und zu unseren Füssen donnern die Wassermassen 85 m über die Abbruchkante in die enge Schlucht.
Anschliessend geht es weiter. Und zwar abwärts. Erst über eine steile Treppe, dann erneut über Stock und Stein. Plötzlich befinden wir uns in einer Schlucht, die uns an den Karijini Nationalpark in Australien erinnert. Den Rucksack deponieren wir auf einem Felsen, ziehen die Badehosen an und natürlich die Schwimmweste (diese ist obligatorisch). Dann springen wir ins Wasser und es macht platsch und plopp. Untertauchen ist mit der Schwimmweste unmöglich. Wir gleiten durch das braunrote Wasser. Links und rechts von uns ragen steile Felswände gen Himmel. Wir fühlen uns winzig klein, doch das Gefühl durch diese Schlucht zum Wasserfall zu schwimmen, ist unbeschreiblich. Bald weitet sich die wenige Meter breite Schlucht und wir sehen den Wasserfall Buracao vor uns. Wahnsinn.
Noch vor wenigen Minuten standen wir oberhalb des Wasserfalls. Nun können wir ihn von unten bestaunen. In dem Moment vergessen wir alles um uns herum. Es ist ein magischer Moment unter den Wasserfall zu schwimmen und die Gewalt der Natur hautnah zu spüren. Eine Stunde bleibt uns beim Wasserfall. Genial, denn so können wir die Umgebung so richtig geniessen. Auf dem Rückweg stoppen wir dann erneut an interessanten Stellen, wo wir Fotos machen können. Als wir kurz nach 12 Uhr den Parkplatz erreichen, sind wir zufrieden. Die Tour war unerwartet gut. Der Wasserfall Cachoeira do Buracao ist für uns das Highlight des Chapada Diamantina Nationalparks.
Nach diesem genialen Vormittag fahren wir weiter. Wir haben zwar längst nicht alle Attraktionen des Chapada Diamantina Nationalparks gesehen, doch das würde unser zeitliches Limit und auch unseren finanziellen Rahmen sprengen. Wir haben versucht einen möglichst guten Mix hinzukriegen und sind zufrieden mit den Attraktionen, die wir mitnehmen konnten. So haben wir einen Einblick in die wundervolle Welt der Chapada Diamantina erhalten. Unser nächstes Ziel ist das Meer, wo wir ein paar Tage Pause einlegen wollen. Chillen, geniessen und die Weiterreise durch Brasilien planen. Doch eine Nacht auf einer Tankstelle steht uns noch bevor.
Eintritt für den Cachoeira do Buracao: BRL 90 / CHF 16.50 pro Person
Informationen und Wissenswertes zur Chapada Diamantina
Die beste Reisezeit für einen Besuch im Chapada Diamantinna Nationalpark
Die beste Reisezeit für einen Besuch des Chapada Diamantina Nationalpark liegt in der brasilianischen Trockenzeit von April bis September. Warme Tagestemperaturen mit angenehmen Nächten und sehr wenig Niederschlag machen diese Zeit zur optimalen Reisezeit. Zwischen November und März gibt es etwas mehr Niederschlag. Besuche sind aber trotzdem möglich und auch viele sonnige Tage bieten die Möglichkeit für Trekking Touren.
Wissenswertes zum Chapada Diamantina Nationalpark
Der Chapada Diamantina Nationalpark ist von der felsigen Landschaft mit tiefen Canyons, Wasserfällen und vielen Höhlen geprägt. Es gibt eine wahre Fülle von Attraktionen, welche aber ziemlich weitläufig im Nationalpark verteilt sind. Ohne eigenes Fahrzeug schliesst man sich am besten einer geführten Tour zu verschiedenen Attraktionen an oder nimmt an einer der mehrtägigen Trekking Touren teil.
Der kleine Ort Lençois liegt rund 420 km westlich von Salvador entfernt und ist Ausgangspunkt für die Erkundung der Attraktionen im Chapada Diamantina Nationalpark. Der Ort wurde als Diamantensucherstädtchen gegründet und steht seit 1973 unter Denkmalschutz. Die bunten Häuser verleihen dem Ort einen ganz besonderen Charme. Lençois gilt als Hauptzugangsort für die Attraktionen und liegt im Norden des Parks. Es gibt Hotels, Restaurants und ganz viele kleine Läden mit Souvenirs.
Unterkünfte in Lençois
Hotel-Tipps in Lençois für deinen Aufenthalt:
Chapada Backpackers Hostel – Günstiges und gemütliches Hostel. Doppelzimmer, Dreierzimmer und Dorms. Gemeinschaftsküche und Innenhof, wo man andere Reisende trifft. Super Preis/Leistung.
Pousada do Tom – Super Lage im Zentrum von Lençois. Stilvoll eingerichtete Zimmer, inkl. Frühstück. Tolle Aussicht vom Frühstücksraum auf die Stadt.
Pouso da Trilha Hospedagem – Zentrale Lage und trotzdem ruhig. Charmante Pousada mit schöner Terrasse und Garten. Geräumige Zimmer mit eigenem Bad.
Die Landschaft im Chapada Diamantina Nationalpark hat uns unglaublich gut gefallen. Wenn du eine Reise durch Brasilien planst und neben wunderschönen Stränden auch Berge sehen willst, können wir dir die Region empfehlen.
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Nützliche Tipps für deine Reise nach Brasilien
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