Die schönsten Brasilien Sehenswürdigkeiten besuchen wir mit unserem eigenen Fahrzeug. Bei einem so grossen Land wie Brasilien heisst das sehr viel Fahren. Drei Monate stehen uns zur Verfügung. Welche Sehenswürdigkeiten und Attraktionen sollen wir während dieser Zeit anschauen und welche weglassen? Welche Route sollen wir fahren und wie viele Kilometer werden wir zurücklegen müssen, um die schönsten Brasilen Sehenswürdigkeiten in einen Roadtrip zu packen?
Vor unserer Brasilien Reise haben wir uns diese Fragen gestellt und dann eine Route zu den schönsten Brasilien Sehenswürdigkeiten zusammengestellt. Brasilien ist gross, sehr gross sogar. Es ist das fünfgrösste Land der Erde und fast 24-mal so gross wie Deutschland oder 207-mal grösser als die Schweiz. Will man die Brasilien Sehenswürdigkeiten, so wie wir, mit dem eigenen Fahrzeug erkunden, muss man lange Fahrstrecken in Kauf nehmen, um diese zu besuchen. Denn im ganzen Land gibt es schöne Orte, die sich lohnen zu besuchen.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Aufenthaltsdauer für Besucher aus vielen Ländern auf drei Monate beschränkt ist. Für einige Länder, wie auch die Schweiz, gilt zusätzlich eine maximale Aufenthaltsdauer von 90 Tagen während einer Periode von 180 Tagen. Ein Visa-Run, wie man ihn aus asiatischen Ländern kennt, ist auch schwierig, da Brasilien nur wenige Landgrenzen zu seinen Nachbarländern besitzt. Diese befinden sich zudem alle im Süden oder im Westen des Landes. Im Norden und Osten gibt es keine Nachbarländer, dafür unendliche Strände entlang der Küsten.
In diesem Beitrag beschreiben wir unseren 3-monatigen Roadtrip durch Brasilien, welche Route wir gefahren sind, welche Abenteuer wir erlebt haben und welches für uns die schönsten Sehenswürdigkeiten in Brasilien sind. Wenn du am Planen einer Reise nach Brasilien bist, kann dir dieser Artikel bei deiner Routenplanung und der Auswahl der Orte, die du besuchen möchtest, weiterhelfen.
Unsere Reiseroute zu den schönsten Brasilien Sehenswürdigkeiten
In den drei Monaten, welche wir in Brasilien verbringen dürfen, wollen wir so viel wie möglich vom Land sehen. Bei der Wahl unserer Reiseroute haben wir versucht, so viele Brasilien Sehenswürdigkeiten wie möglich abzudecken. Gerne hätten wir mehr Zeit zur Verfügung, aber leider müssen wir mit den 90 Tagen auskommen. Für einmal reisen wir etwas schneller, als wir es im Normalfall gerne machen. Eine der bekanntesten Brasilien Sehenswürdigkeiten, die Iguazú Wasserfälle im Südwesten des Landes, haben wir vor ein paar Jahren bereits besucht und auch das gesamte Amazonasgebiet lassen wir bei dieser Reise aus. Die Reiseroute, für die wir uns entschieden haben, beschreibt eine grosse Schlaufe im Uhrzeigersinn. Sie startet in Paraguay und endet in Uruguay.
Die Reise durch Brasilien führt uns von Paraguay zuerst ins Pantanal im Westen des Landes. Wir durchqueren das grösste Binnenfeuchtgebiet auf einem Ponton von Süden nach Norden. Nach einem Abstecher ins tropische Tiefland von Bolivien fahren wir nach Osten in die Hauptstadt Brasilia. Als nächstes steuern wir São Luis an der Nordküste Brasiliens an. Auf dem Weg in den Norden schauen wir uns, mitten im Nirgendwo, noch die Naturwunder des abgelegenen Jalapao Nationalparks an. Von São Luis aus folgen wir der Nordküste, wo wir die faszinierende Dünenlandschaft des Lençois Maranhenses Nationalparks besuchen. Der auf Pauschal- und Massentourismus ausgerichtete Küstenort Fortaleza begeistert uns wenig. Viel mehr gefallen uns weiter östlich die ruhigeren Strände bei Natal und die Kolonialstädte Olinda und Salvador. Der Chapada Diamantina Nationalpark liegt rund 450 km weg von der Ostküste und begeistern uns mit seinen vielseitigen Attraktionen und Wandermöglichkeiten. Wieder zurück an der Ostküste fahren wir gegen Süden. Ouro Preto und Tiradentes sind zwei weitere Städte mit historischen Kolonialbauten. Nächstes Highlight unseres Brasilien Trips ist Rio de Janeiro, wo wir an drei Tagen die bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Metropole besuchen. São Paulo lassen wir links liegen und besuchen stattdessen den charmanten kleinen Ort Paraty, der in der Kolonialzeit hängengeblieben scheint. Unsere Visa laufen langsam aus und wir müssen uns etwas sputen. Auf dem Weg zurück nach Uruguay schauen wir uns noch die interessante Stadt Curitiba, sowie die deutschen Städte Pomerode und Blumenau an. Porto Alegre und Florianopolis lassen wir wegen schlechtem Wetter und Überschwemmungen aus und überqueren die Grenze bei Jaguarão (Brasilien) / Rio Branco (Uruguay).
Die schönsten Brasilien Sehenswürdigkeiten
• Das Pantanal – Grösstes Binnenfeuchtgebiet der Welt
• Brasilia – Die Hauptstadt von Brasilien
• Jalapao Nationalpark – Abgelegenes Naturwunder
• São Luis – Bunte Kolonialbauten und UNESCO Weltkulturerbe
• Lençois Maranhenses Nationalpark – Dünenlandschaft mit Süsswasserlagunen
• Olinda – Wundervolle Kolonialbauten und UNESCO Weltkulturerbe
• Salvador da Bahia – Kolonialbauten und Lebensfreude
• Chapada Diamantina Nationalpark – Wandern in grandioser Landschaft
• Ouro Preto – Eine der schönsten Kolonialstädte Brasiliens
• Tiradentes – Herausgeputzte Kolonialbauten
• Rio de Janeiro – Zuckerhut, Christusstatue und Traumstrände
• Paraty – Die Altstadt scheint in der Kolonialzeit hängengeblieben zu sein
• Curitiba – Sehr aufgeräumte Stadt mit dem Oscar-Niemeyer-Museum
• Pomerode und Blumenau – Von deutschen Einwanderern geprägt
• Santa Catarina – Passstrassen durch wilde Gebirgslandschaft
• Iguazu Wasserfälle – Gigantische Wassermassen stürzen in die Tiefe
• Amazonas Regenwald – Der grösste Regenwald der Erde
Von Paraguay über die Grenze nach Brasilien
Von unserem Schlafplatz in Paraguay sind es knapp 100 km bis zur Grenzstadt Pedro Juan Caballero. Die Grenze verläuft mitten durch die beiden zusammengewachsenen Städte in Paraguay und Brasilien. Eine klare Trennung gibt es nicht. Nur eine imaginäre Linie auf der Landkarte. Weil wir mit unserem eigenen Fahrzeug unterwegs sind, müssen wir jeweils bei der Einwanderungsbehörde und der Zollbehörde beider Länder vorbei. Bei der Einwanderungsbehörde werden unsere Pässe abgestempelt und bei der Zollbehörde müssen wir die temporäre Einfuhrbewilligung für unser Fahrzeug regeln.
Kurz vor 10 Uhr erreichen wir Pedro Juan Caballero in Paraguay, wo wir unsere Dieseltanks nochmals füllen. Dann gehen wir einkaufen und fahren als erstes zur Einwanderungsbehörde in Paraguay. Alles klappt prima. Mit dem Ausreisestempel im Pass fahren wir zum Gebäude der Zollbehörde, wo wir die temporäre Importbewilligung abgeben wollen. Eigentlich eine Sache von ein paar Sekunden. Doch wir erwischen einen Zollbeamten, der von uns Bestechungsgeld will. Er tischt uns eine fadenscheinige Geschichte auf und will für seine «Hilfe» USD 30 von uns.
Was tun wir? Geben wir das Geld oder sollen wir einfach weglaufen. Inzwischen hat er bereits Marcel’s Pass fotografiert. Als wir dann eine Quittung für die USD 30 verlangen, wird es spannend. Wir müssen uns anhören, wieso wir keine Quittung erhalten werden. Ein ewiges Blablabla. Als dann Marcel nach seinem Namen fragt und diesen demonstrativ aufschreibt, wird er unruhig. Wieder eine ewiglange Erklärung, bis er schliesslich unser Dokument abgestempelt und uns gehen lässt.
Problemlose Einreise in Ponte Porã, Brasilien
Als nächstes müssen wir nach Ponte Porã, so heisst die Grenzstadt auf der brasilianischen Seite der Grenze. Mit dem Pass gehen wir zur Einwanderungsbehörde in Brasilien, doch wir sind 10 Minuten zu spät. Mittagspause. Um 13 Uhr sind wir dann dafür die ersten und werden mit einem herzlichen „Welcome to my country“ begrüsst. Das fühlt sich gut an. Die letzte Station ist die Zollbehörde von Brasilien, wo wir zusammen mit einer hilfsbereiten Angestellten die temporäre Importbewilligung für unseren Camper ausfüllen. Kurz nach 14 Uhr haben wir den gesamten Papierkram erledigt.
Wenn Geld beziehen zur echten Herausforderung wird
Nun müssen wir Geld organisieren. Im Normalfall kein Problem, doch diesmal stellt sich das Geld abheben als komplizierte Aufgabe heraus. Die ersten drei Bankautomaten akzeptieren unsere Karten nicht und auch bei den ATMs in den Apotheken sind wir erfolglos. Wie kommen wir bloss an brasilianische Real? Marcel hat die zündende Idee. Western Union. Doch um Geld zu überweisen, brauchen wir Internet. Wir finden an der Haupteinkaufsstrasse ein offenes WiFi, können so 200 Dollar überweisen und nach einem WU-Schalter suchen. Im Möbelgeschäft ein paar Meter weiter gibt es einen Schalter. Leider scheitert auch dieser Versuch. Anscheinend ist es in Brasilien nicht möglich sich selbst Geld zu übermitteln und zu beziehen. In Argentinien haben wir das einige Male gemacht und es hat problemlos funktioniert. Doch in Brasilien lässt es das System nicht zu. So überweist Marcel ein zweites Mal Geld, diesmal mit Reni als Empfängerin. Zwei Stunden später halten wir endlich Bargeld in lokaler Währung in der Hand.
Es ist 16 Uhr und die Sonne steht schon tief. Kurz vor 17:30 Uhr ist Sonnenuntergang. Wir entscheiden im Casa Quinta Camargo zu campen, denn der Platz befindet sich nur knapp 9 km ausserhalb der Stadt. Hundemüde von der Anspannung erreichen wir das Camp kurz vor Sonnenuntergang. Dort bemerken wir dann, dass wir ja gar nicht in Brasilien, sondern noch in Paraguay sind. Auf der linken Seite der Strasse liegt Paraguay und auf der rechten Seite ist Brasilien. Na, dann sind wir halt doch noch eine Nacht in Paraguay. Aber das ist jetzt definitiv die Letzte.
Das Pantanal ist eine der Top Brasilien Sehenswürdigkeiten
Das Pantanal ist mit einer Grösse von 230’000 km² das grösste Binnenfeuchtgebiet der Welt. Der südliche Teil befindet sich im Bundesstaat Mato Grosso do Sul und der nördliche Teil im Bundesstaat Mato Grosso. Um beide Teile zu besuchen, muss man entweder 1’300 km Fahrt um das Feuchtgebiet auf sich nehmen oder kann auf dem Fluss direkt von Corumba im Süden nach Porto Jofre im Norden des Pantanal schippern. Da wir es lieben auf dem Wasser zu sein und hoffen, während der Fahrt viele Tiere zu sehen, organisieren wir den Transport mit einem Ponton auf dem Wasserweg.
Wenn du mehr über das Pantanal, die Sehenswürdigkeiten in dem riesigen Feuchtgebiet und der abenteuerlichen Fahrt auf dem Ponton von Corumba nach Porto Jofre erfahren möchtest, findest du viele Informationen und Fotos im Beitrag: Auf dem Ponton durch das Pantanal in Brasilien Pantanal. Auf YouTube haben wir auch ein Video mit Aufnahmen des genialen Abenteuers im Pantanal hochgeladen.
Wir verlassen Brasilien für einen Abstecher nach Bolivien
Nach der abenteuerlichen Fahrt auf dem Ponton, der Bootstour mit Jaguar Sichtungen und ein paar ungeplanten Zusatztagen in Porto Jofre ist auch die Brücke und somit die Zufahrtsstrasse Transpantaneira wieder befahrbar. Wir verlassen das Pantanal in nördliche Richtung. Unser Ziel ist die Grenzstadt Caseres, wo wir vorerst die letzte Nacht in Brasilien verbringen. Wir unterbrechen unsere Brasilien Rundreise für einen Monat und werden das Tropische Tiefland von Bolivien erkunden. Hier geht es aber weiter mit der Reise zu den schönsten Sehenswürdigkeiten in Brasilien.
Vom Pantanal nach Brasilia, der Hauptstadt von Brasilien
Die vier Wochen sind rasch vorüber und wir setzten unsere Reise zu den schönsten Brasilien Sehenswürdigkeiten dort fort, wo wir sie unterbrochen haben. Bei der Wiedereinreise erhalten wir leider nur die 70 Tage, welche von unseren 90 Tagen noch übriggeblieben sind. Mist. Wir haben auf 90 Tage Aufenthaltsdauer gehofft, damit wir wenigstens ein bisschen mehr Zeit für die Brasilien Sehenswürdigkeiten haben. Von Caseres an der Grenze fahren wir Richtung Osten. Unser nächstes Ziel ist Brasilia, die Hauptstadt von Brasilien. Lange Fahrtage durch eintönige Landschaften stehen uns bevor.
Der Veu de Novia Wasserfall im Chapada dos Guimaraes Nationalpark
Nach 220 km erreichen wir am frühen Nachmittag den Campingplatz in Cuiaba. Marcel hängt sofort die Hängematte zwischen zwei Mangobäume. Etliche reife Mangos liegen am Boden, diese schneiden wir gleich auf und geniessen das süsse Fruchtfleisch.
Ausgeschlafen fahren wir um 8 Uhr los. Da die Temperaturen heute wieder auf 40 Grad steigen sollen, wollen wir zeitig beim Wasserfall „Veu de Noiva“ (Brautschleierwasserfall) sein. Vom Campingplatz müssen wir jedoch zuerst mitten durch Cuiaba (ca. 600’000 Einwohner) fahren. Und das zur Stosszeit. Doch interessanterweise ist der Verkehr flüssig und wir kommen problemlos voran.
Als wir beim Parkplatz des Chapada dos Guimaraes Nationalpark ankommen, ist es schon brütend heiss. Bis zur Aussichtsplattform sind es rund 600 Meter, doch schon diese Strecke treibt uns den Schweiss auf die Stirn. Die Aussicht auf den Wasserfall, der über eine Abbruchkante in eine tiefe Schlucht stürzt, ist sehr schön. Allerdings sind wir recht weit vom Wasserfall entfernt und die Wassermenge ist nicht sehr gross. Wir entscheiden den 7 km Rundwanderweg zu weiteren, kleineren Wasserfällen auszulassen und einfach etwas länger am Veu de Noiva Wasserfall zu verweilen.
Der Geografischen Mittelpunkt ist keine der Top Brasilien Sehenswürdigkeiten
Einen nächsten Stopp legen wir beim Geografischen Mittelpunkt von Brasilien ein. Der Punkt heisst in unserer App „Geodesic Centre of the Continent“. Der geografische Mittelpunkt von Südamerika liegt aber in der Stadt Cuiaba und es sollte wohl Geografischer Mittelpunkt von Brasilien heissen. Wir nennen es einen schönen Aussichtspunkt. Von oben überblicken wir die Umgebung und sehen Felder, soweit das Auge reicht. Den Rest des Tages fahren wir Richtung Osten. Die Landschaft ist flach und wird von Baumwollplantagen dominiert. Die Ernte ist vorbei und auf den riesigen Feldern liegen die Ballen der gepressten Baumwolle bereit für den Abtransport. Das erinnert uns an Australien und an unseren Bekannten, der eine Baumwollfarm managt. Auch die Erde ist wie in Australien. Knallrot.
Insgesamt fahren wir etwa 330 km. Kurz bevor wir zu unserem geplanten Schlafplatz abbiegen, wird es wieder hügelig. Von der Hauptstrasse fahren wir 3 km weg und finden einen Platz mit Aussicht ins Tal. Doch in dem Moment als wir aussteigen wollen, kommt uns starker Wind entgegen. Dunkle Wolken sind im Anzug, von Regen ist jedoch keine Spur. Wir kochen schnell das Abendessen und verkriechen uns in den Camper. Hauptsächlich wegen den stechenden Insekten, die uns plötzlich um den Kopf schwirren.
Was für ein Traumschlafplatz. Kein Lärm, nur die Geräusche der Natur. Ausgeschlafen wachen wir frühmorgens auf und sind bereit für einen Fahrtag.
Die UFO-Landestelle und Christusstatue bei Barrra do Garças
Ausser den riesigen Feldern gibt es nicht viel zu sehen. Und doch finden wir ein Attraktion entlang der Strecke nach Brasilia. Eine UFO-Landestelle. In der Ortschaft Barra do Garças biegen wir auf eine Naturstrasse ab und plötzlich stehen wir vor einer Schranke. Der Eintritt zur UFO-Landestelle und dem Aussichtspunkt mit einer grossen Christusstatue ist kostenlos. Doch bevor wir hineinfahren können, werden uns die Parkregeln erklärt. Auf Portugiesisch. Wir sind erstaunt, wieviel wir dann doch verstehen. Ein bisschen haben wir uns an die Sprache gewöhnt.
Das Bild sagt alles, was es über die UFO-Landestelle zu sagen gibt.
Den Rest des Tages verbringen wir im Auto. Fahren ist angesagt. Wir schaffen es bis Jussara, wo wir spontan bei einer neu eröffneten Tankstelle einen Platz untern Bäumen zum Campen finden. Es gibt für Lastwagen einen riesigen Platz und ganz hinten in der Ecke stellen wir unseren Taku hin.
Der Platz ist ein Glücksfall, denn es gibt Trinkwasser, Toiletten, Duschen, eine Snackbar und ein Restaurant. Das wäre doch die Gelegenheit auswärts zu essen, denken wir. Als wir jedoch die Speisekarte studieren, machen wir kehrt. Es ist ein edles, teures Steakhouse und da wir im Camper noch genug Lebensmittel haben, zaubern wir selbst etwas Leckeres.
Brasilia ist die Hauptstadt und bietet gleich einige Top Brasilien Sehenswürdigkeiten
Fast 400 km liegen vor uns. Doch wenn die ganze Strecke asphaltierte Strasse ist, sollten wir es bis mittags nach Brasilia schaffen. Die ersten 100 km kommen wir gut voran. Unser GPS schlägt uns eine Strecke vor, wo wir einen grossen Bogen fahren sollten. Wir sehen auf unserer Papier Strassenkarte, dass es eine direkte Strasse nach Brasilia gibt. Die BR-070. Wenn wir etliche Kilometer einsparen können, machen wir das. Dass die BR-070 jedoch nicht durchgehend geteert ist, überrascht uns dann aber. Anfangs ist die Strasse bei Brücken unbefestigt, längere Abschnitte dazwischen sind geteert. Doch je näher wir der Hauptstadt Brasiliens kommen, desto grössere Abschnitte sind unbefestigt, bis schliesslich gar nichts mehr asphaltiert ist. 100 km vor Brasilia treffen wir wieder auf eine gut ausgebaute Teerstrasse und kommen gut voran. Rund 60 km vor Brasilia werden wir noch von einem Gewitter überrascht. All das verlangsamt unser Vorwärtskommen.
Es ist bereits 17 Uhr, als wir das Stadtzentrum erreichen. Der Plan war auf dem Parkplatz beim Fernsehturm zu übernachten. Doch daraus wird nichts, denn auf dem Platz steht eine Bühne und alles ist vollgestellt mit Fahrzeugen und Essensständen. Ein Grossanlass ist im Gange. Was nun? Wir fahren weiter und suchen auf unserer App eine Alternative.
Was wir im architektonisch höchst interessanten Brasilia, der Hauptstadt von Brasilien alles erleben, welch traumhaften Schlafplatz wir am See in der Stadt finden und was die schönsten Brasilia Sehenswürdigkeiten sind, beschreiben wir im Beitrag Brasilia Sehenswürdigkeiten – Tipps und Highlights für die Hauptstadt von Brasilien.
Brasilia: Unterkunft in der Hauptstadt von Brasilien
Du suchst eine spezielle Unterkunft? Dann solltest du dir eine oder gleich zwei Nächte im Brasilia Palace Hotel gönnen. Das Hotel wurde vom berühmten Architekten Oscar Niemeyer geplant.
Weitere Unterkünfte findet du hier: Hotels in Brasilia
Auf dem Weg von Brasilia nach São Luis an die Nordküste von Brasilien
Nachdem wir die beeindruckende, zeitlose Architektur und somit die schönsten Brasilia Sehenswürdigkeiten besucht haben, fahren wir Richtung Norden. Unser nächstes Ziel ist São Luis, an der Nordküste Brasiliens. Auf dem langen Weg an die Küste gibt es zum Glück die beiden entlegenen Nationalparks Terra Ronca und Jalapao, die mit ihren Naturwundern etwas Abwechslung bieten.
Doch um dahinzukommen, müssen wir zwischendurch irgendwo übernachten. Da bieten sich in Brasilien Tankstellen an, die es entlang der Überlandstrassen gibt. Es sind zweckmässige Schlafplätze, an die wir uns inzwischen gewöhnt haben. Obwohl es selten Traumplätze sind von der Aussicht her, sind sie sicher und zweckmässig. Es gibt meistens alles, was Camper brauchen. Saubere Toiletten mit Duschen, Restaurants mit gutem und günstigem Essen, kostenloses Trinkwasser und Kaffee und fast immer auch kostenloses WLAN.
Beeindruckende Höhlen im Terra Ronca Nationalpark
Der Terra Ronca Nationalpark ist abgelegen und nur über eine Kiesstrasse zu erreichen. Unser Navi schlägt uns den direktesten Weg vor. Wie so oft sind die kürzesten Strecken nicht die Schnellsten. Dafür sind sie umso interessanter und abenteuerlicher. Von der gut ausgebauten Teerstrasse biegen wir also auf einen sandigen Track ab und fahren über ein paar schmale, einsturzgefährdete Brücken. Immer wieder zweigen Tracks zu Fazendas ab. Spannend, auch etwas mehr von der ländlichen Region Brasiliens zu sehen.
Pünktlich zur Mittagszeit erreichen wir den Eingang zur Höhle Terra Ronca, wo wir unter einem grossen Schattenbaum etwas essen. Wir geniessen es sehr, wieder mitten in der Natur zu sein. Nach einer längeren Pause packen wir unseren Rucksack und spazieren zur riesigen Höhle. Der Höhleneingang ist beeindruckend, doch die Grösse nehmen wir erst drinnen so richtig wahr. Wir spazieren tiefer in die Höhle hinein, bis es stockdunkel wird. Ein Bach fliesst in die Höhle und verschwindet im Nichts. Wir fragen uns, was sich dahinter verbirgt. Marcel macht einen Versuch weiter in die Höhle zu gehen, doch ohne Guide ist das keine gute Idee. Im Nationalpark gibt es mehrere Höhlen. Einige können im Rahmen von geführten Touren mit Guides besichtigt werden.
Der Jalapao Nationalpark ist ein Naturwunder und eine der Top Brasilien Sehenswürdigkeiten
Der Schlafplatz, an dem wir heute Morgen aufwachen, ist ein Traum und zugleich der Horror. Zwar hören wir den Strassenlärm, doch das ist es nicht, was uns vom Schlafen abhält. Diesmal sind es lästige Krabbeltiere, die uns das Leben schwer machen. Übersäht mit Stichen wachen wir auf, haben aber keine Ahnung, was es genau war. Sandflöhe? Bettwanzen? Winzige Käfer? Oder waren es gar Wasserflöhe, die uns gestern Abend beim Baden im Fluss traktiert haben? Etwas wissen wir jedoch. Wir müssen unsere Bettwäsche so schnell wie möglich waschen. Nicht dass sich irgendwelches Getier einnistet.
Wir sind froh, steht uns ein weiterer Fahrtag bevor. Denn so können wir im klimatisierten Fahrzeug den Juckreiz etwas lindern. Schon verrückt, wir lieben die Natur sehr, doch manchmal kann sie einfach grausam anstrengend sein.
Wie im Märchen – Fervedouro Buritis im Jalapao Nationalpark
Unser nächstes Ziel sind die Fervedouros (das sind kristallklare Wasserlöcher) im Jalapao Nationalpark. Diese Wunder der Natur befinden sich in einem sehr abgelegenen Gebiet, das nur über holprige Kiesstrassen und sandige Pisten erreichbar ist. Um 15 Uhr erreichen wir nach einer abenteuerlichen Fahrt den Fervedouro dos Buritis.
Wir parken Taku, zahlen den Eintritt und spazieren den sandigen Weg hinunter zum Fervedouro dos Buritis. Als wir vor dem natürlichen Pool mit dem glasklaren Wasser stehen, sind wir sprachlos. Wie schön ist das denn? Langsam steigen wir die Holztreppe runter und lassen uns ins Wasser gleiten. Als wir ein paar Schritte in die Mitte des Pools wagen, sinken wir plötzlich ein. Unsere Füsse verschwinden im Bodenlosen. Reni ruft: „Das ist der Beweis, dass es Treibsand gibt.“
Ein komisches Gefühl, wenn die Füsse und Beine einfach im Sand versinken und keinen Widerstand bieten. Faszinierend, wie Wasser aus dem Sandboden gedrückt wird und so eine Art Treibsand entsteht. Wir merken schnell, dort wo es blubbert, ist der Boden soft und nicht tragfähig. Durch den Auftrieb des Körpers kann man aber nicht versinken. Oder doch?
Beim Fervedouro dos Buritis ist die Zeit, die wir im natürlichen Pool verbringen dürfen, auf 20 Minuten beschränkt. Wir geniessen es im erfrischenden Wasser zu schweben und freuen uns schon auf den nächsten Fervedouro. Dieser befindet sich nur wenige Kilometer weiter entfernt. Auf der einspurigen tiefsandigen Piste fahren wir zum Fervedouro Soninho, wo wir auch campen wollen.
Den Fervedouro Soninho haben wir ganz für uns allein
Der Platz ist leer und wir sind die einzigen Besucher. Wir bezahlen 22 Franken für den Eintritt und Camping. Am Fervedouro Soninho dürfen wir so oft und so lange ins Wasser, wie wir wollen. Das nutzen wir natürlich aus. Wir lassen Taku stehen und spazieren zum Fervedouro, den wir ganz für uns allein haben. Nachts ist er sogar beleuchtet und die Stimmung ist gewaltig. Wir sitzen lange am Wasser, schauen den kleinen Fischen zu und starren in den klaren Sternenhimmel. Abwechselnd schauen wir zu den Sternen und zum natürlichen Pool, der von Dschungelpflanzen und Bananenbäumen gesäumt ist.
Am nächsten Morgen. Marcel nimmt nach dem Aufstehen gleich ein kühles Bad im Fervedouro. Nach dem Frühstück wollen wir beide nochmals ins Wasser, doch wir verpassen den Zeitpunkt vor der ersten Tour Gruppe. Es ist Samstag und herausgeputzte, topgestylte Brasilianerinnen kommen her, um dieses Naturwunder zu sehen. Der Hauptgrund scheint jedoch nicht die Natur zu sein, sondern das perfekte Selfie im neusten Bikini zu schiessen. Ohne Frage, die Fervedouros sind sehr Instagrammable.
Da die Zahl der Badenden auf maximal 10 Personen beschränkt ist, warten wir, bis die erste Gruppe aus dem Wasser kommt. Die nächste Gruppe ist bereits im Anmarsch, sodass es nur für ein kurzes Bad reicht. Was sind wir froh, hatten wir gestern die Gelegenheit diesen wunderschönen Ort ganz für uns allein zu haben. Nach der Erfrischung verabschieden wir uns vom Jalapao Nationalpark und setzen die Fahrt an die Nordküste fort.
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Auf dem Weg nach São Luis an der Nordküste von Brasilien schlafen wir an Tankstellen
Im Moment ist in Brasilien „Burning season“. Überall werden Felder und Buschwerk abgebrannt. In der Luft hängt der Geruch von verbranntem Holz. Auch wenn uns gewisse weissmachen wollen, das dies für die Natur gut ist, glauben wir das nicht ganz. Klar, wenn hohes, trockenes Gras entlang der Strasse abgebrannt wird, um eine Feuerschneise zu bilden, ist das sicher sinnvoll. Doch die riesigen Brände, die wir sehen, sind wohl eher Rodungsbrände. Der Himmel ist gesättigt mit Rauch und teils sehen wir den Himmel kaum mehr. Das sind die Schattenseiten der Landwirtschaft, für die immer mehr Nutzfläche benötigt wird.
Bis wir die geteerte Strasse nach Norden erreichen, dauert es ganz schön. Wir kommen an riesigen Fazendas vorbei, wo Baumwolle, Mais und Soja abtransportiert werden. Die Dimensionen sind gewaltig. Felder, soweit das Auge reicht. Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir schliesslich eine Tankstelle, wo wir übernachten könnten. Wir haben zwei zur Auswahl. Eine eingangs der Ortschaft, die andere mittendrin. Wir schauen uns beide an und entscheiden nach dem Bauchgefühl. Die Wahl fällt auf die Tanke am Dorfeingang.
Da wir auf dem Parkplatz direkt vor dem Grillrestaurant stehen und laute Musik aus den Lautsprechern dröhnt, setzen wir uns für ein Bier auch ins Restaurant. Zum zweiten Bier bestellen wir uns ein Hähnchen vom Grill und verbringen mit einem Lastwagenfahrer-Paar einen netten Abend. Dank Google Übersetzer können wir uns einigermassen verständigen und erfahren so vieles über ihr Leben in Brasilien, von ihren Träumen und ihrer politischen Meinung.
Auch der nächste Tag ist ein reiner Fahrtag von Tankstelle zu Tankstelle. Wir realisieren, wie riesig Brasilien ist. Auf 500 km kommen wir an gigantischen Fazendas vorbei. Baumwolle Soja und Mais dominieren in diesem Gebiet. Entsprechend viele Lastwagen sind unterwegs.
Das Meer ist unser Ziel. Doch der Atlantik ist noch hunderte von Kilometern entfernt. Da es auf der Strecke wenig zu sehen gibt, fahren wir durch. Draussen ist es heiss, um die 38 Grad. Wenn wir aussteigen, läuft uns der Schweiss den Rücken runter. Unsere Klimaanlage hilft uns das Fahren erträglich zu machen. So vergeht der Tag eher unspektakulär. Kurz vor 18 Uhr finden wir eine Tankstelle an der verkehrsreichen BR-135.
São Luis ist mit ihren Kolonialbauten eine der Top Brasilien Sehenswürdigkeiten
Wir kommen gut voran und sind überglücklich, als wir kurz nach 10 Uhr São Luis und die Nordküste Brasiliens erreichen. Beim Classic Praia Hotel können wir für 30 Real (CHF 5 / EUR 5.50) auf dem Parkplatz campen. Der Preis beinhaltet Frühstück und wir können die Toiletten und die Aussendusche benützen. Ein Glücksfall, denn die Lage ist genial. Auf der gegenüberliegenden Strassenseite ist gleich das Meer. Dort reiht sich eine Strandbar an die andere. Genial ist, dass wir so Taku an einem sicheren Ort wissen und wir sorgenfrei den Strand geniessen können.
In der Adventure Bar schlürfen wir eine frische Kokosnuss. Ferienfeeling hoch 10. Der Tag vergeht mit relaxen, essen und Caipirinha schlürfen wie im Flug. Als wir um 21 Uhr zurück bei Taku sind, werden wir beschallt mit lauter Musik. In der Bar direkt vor dem Hotel findet ein Live-Konzert statt. Doch wir haben Glück, ab 23:30 Uhr ist es plötzlich mucksmäuschenstill.
Welche Sehenswürdigkeiten São Luis zu bieten hat und ob sich ein Besuch lohnt, kannst du im Beitrag São Luis nachlesen. Die historische Altstadt ist übrigens seit 1997 als UNESCO Weltkulturerbe gelistet.
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Die Dünenlandschaft des Lençois Maranhenses Nationalpark ist eine der Top Brasilien Sehenswürdigkeiten
Die Dünenlandschaft im Lençois Maranhenses Nationalpark ist unser nächstes Ziel. Rund 180 km östlich von São Luis befindet sich Barreirinhas, der Ausgangsort zu den atemberaubenden Dünen im Nationalpark. Bei der Routenplanung für unseren Brasilien Roadtrip wussten wir, dass wir den Lençois Maranhenses Nationalpark auf jeden Fall besuchen wollen. Wir haben schon so viele Fotos und Videos gesehen und der Anblick hat uns immer wieder aufs Neue fasziniert. Diese unglaubliche Weite mit den schneeweissen Dünen und den Lagunen, gefüllt mit kristallklarem Süsswasser, wollen wir unbedingt mit eigenen Augen sehen. Doch der Nationalpark liegt an der Nordküste Brasiliens, weit weg von anderen Brasilien Sehenswürdigkeiten.
Wie wir die Dünenlandschaft des Lençois Maranhenses Nationalparks besucht haben, welche anderen Möglichkeiten es gibt und wieso für uns die Dünenlandschaft zu den Top 3 Brasilien Sehenswürdigkeiten gehört, erfährst du im Beitrag zum Lençois Maranhenses Nationalpark. Auf Youtube haben wir auch einen Video mit Drohnenaufnahmen von den gewaltigen Sanddünen veröffentlicht.
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Fortaleza ist für unseren Geschmack viel zu touristisch
Fortaleza ist die bei Touristen wohl bekannteste Stadt an der Nordküste. Wie erwartet ist Fortaleza eine riesige Küstenstadt mit Hochhäusern. Schön? Nein. Sehenswert? Unserer Meinung nach nicht. Da teilen wir die Meinung mit den grossen Massen von Pauschaltouristen ganz klar nicht.
Auf der Fahrt zum bekannten Iracema Strand kommen wir durch ärmere Gegenden und erleben einmal mehr, die riesigen Gegensätze von arm und reich in Brasilien. Die Strandpromenade ist rausgeputzt. Sehen und gesehen werden, ist die Devise. Teure Autos, Brasilianerinnen und Brasilianer mit schicken Kleidern, edle Restaurants und Bars – alles an einer Strasse. Und zwei Blocks dahinter liegen Menschen auf der Strasse und haben nichts zu essen.
Der Praia do Futuro hingegen, ist schon angenehmer. Der Strand und das Meer sind schön, doch für unseren Geschmack ist es viel zu touristisch. Beach Clubs, Restaurants, Resorts und Barracas (Strandbars) reihen sich aneinander. Überall dröhnt laute Musik aus riesigen Lautsprechern. Es ist Sonntag und die Hauptbeschäftigungen der Brasilianer sind baden, essen, trinken und Selfies schiessen. Menschenmassen strömen zum Strand, da machen wir nicht mit. Stattdessen schlürfen wir eine eisgekühlte Kokosnuss im Auto und verabschieden uns gleich wieder von Fortaleza.
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Die bunten Klippen beim kleinen Küstenort Morro Branco sind sehenswert
Morro Branco ist im Gegensatz zu Fortaleza eine positive Überraschung. Der kleine Küstenort ist zwar ebenfalls überfüllt von lokalen Touristen, doch bei der Wanderung entlang der Sandklippen sind wir praktisch allein. Der rote Sandstein ist durch Wind und Wasser erodiert. So ist eine geniale Landschaft in Rot- und Gelbtönen entstanden. Wir sind fasziniert von den intensiven Farben und schiessen ein Foto nach dem andern.
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Die spektakuläre Nordküste von Brasilen bei Canoa Quebrada
Gegen 15 Uhr erreichen wir den ehemaligen Hippie-Ort Canoa Quebrada. Im Garten der Pousada Via Lactea können wir campen und dabei die Aussicht aufs Meer geniessen. Wir lassen Taku stehen, spazieren am Strand entlang und gönnen uns einen Caipirinha in einer Strandbar. Als sich die Sonne dem Horizont nähert, ist plötzlich Aufbruchstimmung und bald sind wir die einzigen Gäste. Sonntags ist Strandtag. Partystimmung bis am späten Nachmittag. Doch urplötzlich ist es still und alle Besucher sind verschwunden. Diesen Moment geniessen wir in vollen Zügen.
Abends finden wir am Broadway, so heisst die Restaurantstrasse in Canoa Quebrada, ein super Restaurant mit leckerer Pizza. Mit einem Caipirinha stossen wir auf einen weiteren Tag in Brasilien an und sind gespannt, was uns die nächsten Wochen noch alles erwartet.
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Die Dünen und das Fort von Natal sind sehenswert
Die Stadt Natal liegt an der Küste im nordöstlichen Zipfel von Brasilien. Gleich ausserhalb der Stadt gibt es sehenswerte Dünenlandschaften, und das Fort im Zentrum ist ebenfalls sehenswert.
Die Dünen von Genipabu sehen wir uns als erstes an. In Santa Rita parken wir Taku auf einem bewachten Platz. Wir sind Exoten, denn fast alle Besucher buchen eine Buggy Tour. Wir haben absolut keine Lust darauf mit einem lauten Buggy durch die Dünen zu rasen. Viel lieber gehen wir zu Fuss die Düne hoch und sind in wenigen Minuten am selben Ort, wie alle anderen. Statt Souvenirs zu kaufen oder in den brasilianischen Selfie Wahn zu verfallen, gönnen wir uns eine Kokosnuss, setzen uns in den Schatten einer Palme und schauen dem Treiben zu.
Anschliessend spazieren wir noch am Strand von Santa Rita entlang. Wir sind erstaunt, wie voll und touristisch es an einem ganz normalen Dienstag ist. Auf der Fahrt zum Fort von Natal fällt uns auf, dass die meisten Geschäfte geschlossen sind. Ausser Lebensmittelläden ist alles zu. Haben wir etwas verpasst? Einen Feiertag? Einen Shutdown? Egal, wir fahren einfach mal zum Fort. Unter Bäumen parken wir Taku. Auch hier sind unglaublich viele Leute unterwegs. Erneut fragen wir uns: Ist denn schon Ferienzeit?
Das Fort von Natal ist auf jeden Fall sehenswert und fotogen. Nach der Besichtigung des Forts gehen wir auf die Suche nach einer Werkstatt. Wir müssen dringend einen Ölwechsel machen. In Natal haben wir eine gute Adresse, doch leider teilt uns der Tankwart der Tankstelle nebenan mit, dass ein lokaler Feiertag ist. Aha, deshalb sind alle Geschäfte geschlossen in der Innenstadt. Natal ist für brasilianische Verhältnisse nicht so gross, doch wir sind trotzdem froh, als wir wieder aus der Stadt raus sind.
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Traumhafte Palmenstrände an der Ostküste bei Joao Pessoa
Die Stadt Joao Pessoa lassen wir links liegen und fahren weiter entlang der Ostküste. Rund 50 km südlich der Stadt finden wir am Strand einen schönen Campingplatz. Roberto ist der Besitzer des Camps Vida Linda. Als er uns fragt, ob wir mit ihm eine Tour zu den umliegenden Stränden machen wollen, sind wir zuerst skeptisch. Doch nach längerem überlegen sagen wir zu. Wieso nicht.
Morgens um 7 Uhr geht’s los. Wir steigen in den orangen, klapprigen Opel Corsa von Roberto. Das Programm, Strände und Klippen an der Küste erkunden. Zusammen mit Roberto wandern wir rund 4 km an der Küste entlang und geniessen dabei traumhafte Ausblicke auf den Atlantik und wunderschöne palmenbestandene Strände. Wir sehen die Strände Praia Jocuma, Praia Tabatinga, Praia Coqueirinho und Praia Tambaba. Dieser Küstenabschnitt ist so richtig kitschig. So stellen wir uns das Paradies vor.
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Die Kolonialstadt Olinda ist eine der Top Brasilien Sehenswürdigkeiten
Ein grosser Tag steht bevor. Gross, weil wir vorhaben, gleich zwei Städte an einem Tag zu besichtigen. Wie immer, wenn ein Stadtbesuch ansteht, stellt sich für uns die heikle Frage: Wo lassen wir Taku stehen. In Südamerika und gerade in Brasilien, ist das Thema Sicherheit eine Priorität. Wir wollen nichts riskieren. So schauen wir immer im Voraus, ob es bewachte Parkplätze gibt und wo sich diese befinden.
Vom Camping Vida Linda sind es etwa 100 km bis ins Zentrum von Olinda. Die Stadt ist bekannt für ihre bunten Häuserzeilen und wunderschöne Kirchen im Kolonialstil. 1982 wurde Olinda von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Mehr Fotos, unsere Eindrücke und Informationen findest du im Beitrag zu Olinda.
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Die Recife Sehenswürdigkeiten schauen wir uns bei einem kurzen Besuch an
Bevor wir nach Recife fahren, gönnen wir uns eine eisgekühlte Kokosnuss mit herrlicher Aussicht über die Dächer von Olinda und der Skyline von Recife im Hintergrund. Nun sind wir bereit für die Grossstadt. Etwas mulmig ist uns schon, denn Recife gilt nicht gerade als sicherste Stadt von Brasilien. Wir halten uns an die Hauptstrassen und fahren direkt zum Kulturzentrum, wo wir auf einem bewachten Parkplatz Taku mit gutem Gefühl stehen lassen können.
Welche Recife Sehenswürdigkeiten wir uns anschauen, erfährst du im Beitrag zu Recife.
Knapp 70 km südlich von Recife befindet sich ein weiterer bekannter Badeort namens Porto de Galinhas. Für uns ist es dort noch immer zu belebt, deshalb fahren wir einige Kilometer weiter. In Maracaipe finden wir dann den perfekten Platz am Strand. Beim Ecotainer Camping können wir im Garten stehen. Das Meer ist nur wenige Meter entfernt. Hier können wir das Grossstadterlebnis verdauen und am Strand einen Caipirinha trinken. Es ist so gemütlich, dass wir gleich noch einen weiteren Tag am Strand verbringen. Wir brauchen etwas Pause vom Fahren und den vielen Eindrücken der letzten Tage.
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Fahrzeugpflege, weggespülte Strasse und Tankstellen Camp auf dem Weg nach Salvador
Heute steht unser Toyota Land Cruiser im Fokus. Er braucht Pflege, sodass er uns auch die nächsten paar tausend Kilometer sicher ans Ziel bringt.
Gestern hat Marcel auf dem Camp noch die Räder rotiert, was er alle 10’000 km macht. Dann ist der Ölwechsel fällig. Schon vor ein paar Tagen haben wir in Natal einen Versuch gestartet, doch wegen eines Feiertags waren alle Werkstätten geschlossen. Auf dem Weg Richtung Süden finden wir nun die passende Werkstatt. Das Autocenter Holanda fällt Marcel auf der Durchfahrt aus dem Augenwinkel auf. Bei der nächsten Gelegenheit drehen wir um. Wir sprechen die Frau bei der Werkstatt an und haben Glück. Das Öl, das wir brauchen, ist vorhanden. Den Ölfilter haben wir selbst dabei. Rund 30 Minuten später ist der Ölwechsel erledigt und das sehr professionell. Kostenpunkt CHF 64 für 10 Liter Öl und Arbeit. Da lohnt es sich nicht selber zu schrauben und sich die Hände schmutzig zu machen.
Nun kann unsere Reise durch Brasilien weitergehen. Das nächste grosse Ziel ist Salvador, doch auf dem Weg dahin müssen wir nochmals an einer Tankstelle campen.
Eigentlich haben wir eine eher langweilige Fahrt durch Zuckerrohrplantagen erwartet, doch wir erleben auch noch spannenderes. Wir fahren auf einer Autobahn, die plötzlich aufhört. Also echt jetzt. Der Highway BR-101 ist plötzlich einfach gesperrt? Eigentlich müssten wir umdrehen, doch das heisst 70 km Umweg fahren. Wir sehen, dass einige Einheimische durch die Abschrankung fahren. Wir folgen ihnen und umfahren die Sperrung auf einer provisorischen Piste, die durch die Wiese führt. Irgendwann kommen wir an der Stelle vorbei, wo wir ganz klar erkennen, weshalb dieses Teilstück der Strasse gesperrt ist. Die 4-spurige Autobahn wurde einfach weggespült und ist völlig zerstört.
Wir sind froh, konnten wir uns den Umweg ersparen. Gegen 16 Uhr wollen wir an einer Tankstelle Fahrerwechsel machen und entscheiden, gleich dazubleiben. Es ist relativ ruhig, der Platz ist gross und wir können uns hinter einer Mauer verstecken. Nun sind wir gespannt, ob unsere Taktik funktioniert. Es ist Samstag und normalerweise sind das die lärmigen Nächte. Doch wer will samstags schon an einer Tankstelle feiern. Brasilianer sind doch lieber am Strand. Und tatsächlich, es bleibt ruhig.
Der Itapua Caravanpark ist unser Ausgangsort für den Besuch in Salvador
Brasilien ist riesig und drei Monate reichen eigentlich hinten und vorne nicht, das Land gemütlich zu bereisen. Doch wir geben alles, um möglichst viel zu sehen. Deshalb legen wir einen weiteren Fahrtag ein. Wir schaffen mehr als 400 km und erreichen um 15:30 Uhr den Itapua Caravanpark, der rund 30 km ausserhalb von Salvador da Bahia liegt. Juliana, die Besitzerin des Camps, begrüsst uns herzlich. Wir fühlen uns sofort wohl. Das Camp gefällt uns sehr gut, denn es ist in Gehdistanz zum Strand und befindet sich in einer guten Wohngegend. Wir sind so froh, dass wir einen sicheren Platz zum Stehen haben. Denn Salvador gilt als eine der gefährlichsten Städte Brasiliens. Auf dem Platz stehen bereits ein paar andere Camper, alles Brasilianer. Wir richten uns kurz ein, gönnen uns eine erfrischende Dusche und gehen dann zum Strand.
Den Sonnenuntergang verpassen wir leider ganz knapp, doch die Stimmung ist trotzdem noch wunderschön. Wir haben keine Lust zu kochen und gehen aus. Wir finden ein Restaurant ganz in der Nähe des Caravanparks. Bevor wir was zu essen bestellen, geniessen wir ein kühles Bier. Je später der Abend, desto mehr Leute besuchen das Restaurant. Nachdem wir lecker gegessen haben, wollen wir zurück zum Camp. Doch dann hören wir Schweizerdeutsch.
Eine Dreiergruppe sitzt bei einem Caipirinha und unterhält sich in Schweizerdeutsch. Wir sprechen sie an und kurz darauf sitzen wir in gemütlicher Runde und trinken noch was zusammen. Die drei arbeiten für CAT Aviation, eine Privat-Airline. Der Pilot, der Co-Pilot und die Flugbegleiterin. Nach spannenden Gesprächen verabschieden wir uns und sind einmal mehr verblüfft, wie interessant ein Tag zu Ende gehen kann.
Im Stadtteil Pelourinho befinden sich die meisten Sehenswürdigkeiten von Salvador da Bahia
Salvador, die Hauptstadt des Bundesstaats Bahia, hat fast drei Millionen Einwohner und ist die drittgrösste Stadt Brasiliens. Wir sind aufgeregt, denn Salvador ist als eine der gefährlichsten Städte Brasiliens bekannt. Um diesen Ruf loszuwerden ist viel in die Sicherheit investiert worden, vor allem im Stadtteil Pelourinho. Dort wollen wir hin.
Salvador da Bahia ist zwar eine der gefährlichsten Städte in Brasilien, trotzdem können wir einen Besuch wärmstens empfehlen. Überzeuge dich selbst von der Schönheit der Stadt mit den fantastischen Kolonialbauten im Beitrag zu Salvador da Bahia.
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Der Chapada Diamantina Nationalpark lässt Wanderherzen höherschlagen
Bei Salvador verlassen wir die Ostküste für einen Abstecher zum Chapada Diamantina Nationalpark im Landesinneren. Rund 420 km sind es bis zum kleinen Ort Lençois, welcher als Ausgangspunkt für den Nationalpark dient. Der Chapada Diamantina Nationalpark bietet viele verschiedene Attraktionen und wir müssen eine Auswahl treffen. Denn die Zeit reicht nicht, um alle interessanten Orte im Park zu besuchen. Der Wasserfall Cachoeira Buracao, der unterirdische See Poco Encantado und die Wanderung zum Aussichtspunkt ins Vale do Pati sind für uns die Highlights und gehören zu den schönsten Brasilien Sehenswürdigkeiten.
Im Beitrag Chapada Diamantina Nationalpark findest du mehr Informationen zu den schönsten Attraktionen und Wanderungen in der bergigen Region.
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Zurück zur Ostküste, wo wir den schönsten Campingplatz (für uns zumindest) in Brasilien finden
Vom Chapada Diamantina Nationalpark fahren wir wieder zurück an die Ostküste, die wir bei der Stadt Ilheus erreichen. Der Tahito Surf Camping liegt etwas weiter südlich beim kleinen Ort Olivenca. Wir haben Glück und bei unserer Ankunft auf dem Campingplatz ist noch ein letzter Platz direkt am Strand frei. Was für ein wunderschöner Spot so nahe am Strand und unter einer schattenspendenden Palme.
Der Platz gefällt uns so gut, dass wir gleich einen Mini-Urlaub am Meer geniessen und ein paar Tage bleiben. Das Camp ist überschaubar, die Lage könnte nicht besser sein und der Besitzer und die anderen Gäste sind superfreundlich. Es gibt Toiletten, Duschen mit heissem Wasser und eine Gemeinschaftsküche, wo man sich trifft und miteinander zusammensitzen und plaudern kann. Durch die Sprachbarriere ist letzteres nicht so einfach, aber mit Händen und Füssen, ein paar Brocken Portugiesisch, angepasstem Spanisch und ein paar Brocken Englisch geht es irgendwie.
Mit Strandspaziergängen, Wäsche waschen, lesen und relaxen vergehen die Tage wie im Flug. Zum Abschied haben wir am Vorabend mit allen Campern einen leckeren Lammeintopf geschlemmt und viele liebe Einheimische kennengelernt. Wir haben es sehr genossen, auch wenn die Kommunikation echt schwierig war. Doch die Brasilianerinnen und Brasilianer sind so offen und herzlich, da merkt man die Sprachbarriere kaum. Umso schwerer fällt uns der Abschied. Doch irgendwann ist es Zeit loszuziehen, denn wir haben die nächsten Wochen noch einiges auf dem Programm.
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Von der Küste durchs Landesinnere nach Ouro Preto
Von der Küste fahren wir wieder ins Landesinnere. Bis wir die Hauptverkehrsachse Nord-Süd erreichen, geht es auf kurvenreichen Strassen Hügel hinauf und wieder runter. Erst zur Mittagszeit erreichen wir die vielbefahrene BR-116. Hier dominieren wieder die Lastwagen und Autos sind in der totalen Minderheit.
Um 17:30 Uhr, kurz bevor die Sonne untergeht, parken wir Taku bei einer Tankstelle neben einem Laster. Noch ist es ruhig. Doch das ändert sich, als direkt neben uns ein Laster mit Kühlaggregat parkt. Ufff… Die Ohropax liegen schon bereit.
Die wunderschönen Kolonialgebäude machen Ouro Preto zu einer Top Brasilien Sehenswürdigkeit
Nach einer unruhigen Nacht sind wir umso motivierter weiterzufahren. Zudem macht es uns der graue Wolkendeckel und der Nieselregen leicht Kilometer abzuspulen. Die Landschaft ist zwischendurch sogar spektakulär. Es wird bergig und wir kommen an Felshügeln vorbei, die an den Zuckerhut in Rio de Janeiro erinnern.
Am Mittag fahren wir in Ouro Preto, einer sehenswerten Kolonialstadt, ein. Wir finden beim Bahnhof einen Parkplatz, schauen aus dem Fenster und analysieren die Situation. In jeder neuen Stadt ist es anders, sodass wir eine Minute zum „Akklimatisieren“ brauchen. Leider ist der Himmel noch immer wolkenverhangen und bei Nieselregen haben wir gerade keine Lust auf Sightseeing. Was nun? Abwarten und Kaffee trinken. Doch auch zwei Stunden später ist keine Wetterbesserung in Sicht. Im Gegenteil. Die Hügel, in welche die Stadt gebaut wurde, sind in Nebel gehüllt. Doch die Wettervorhersage sieht vielversprechend aus. Morgen soll die Sonne wieder scheinen. Dann bleiben wir die Nacht hier. Das Schöne ist, wir haben ja unser mobiles Haus dabei.
Mehr über die wunderschönen Kolonialbauten, die wir am nächsten Tag in Ouro Preto bei strahlendem Sonnenschein besichtigt haben, findest du im Beitrag zu Ouro Preto.
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Der kleine Ort Tiradentes ist voller historischer Kolonialbauten
Von einer Kolonialstadt in die Nächste. Knapp 170 km von Ouro Preto liegt Tiradentes, ebenfalls eine Stadt mit beeindruckenden Kolonialbauten. Ausserhalb des Ortes finden wir einen super Campingplatz. Auf einer grossen Wiese stellen wir unseren Camper hin, richten uns ein und geniessen bei einer eisgekühlten Limonade die Ruhe. Ausser dem Zirpen der Grillen, dem Vogelgezwitscher und dem Rauschen der Bäume hören wir nichts. Einem tiefen, erholsamen Schlaf steht nichts mehr im Weg.
Wenn du mehr über den touristischen, aber trotzdem sehr schönen Ort Tiradentes mit den vielen Kolonialbauten wissen möchtest, findest du im Beitrag zu Tiradentes viele Fotos und Informationen.
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Besuch bei unserem Freund Günther in Quatis
Als wir im Februar 2019 mit Taku auf dem Frachtschiff von Europa nach Südamerika gereist sind, war Günther mit an Bord. Er ist damals von Deutschland nach Brasilien ausgewandert. Auf dem Frachter haben wir uns vier Wochen lang täglich gesehen und beim Essen viel gequatscht. Die Zeit auf dem Frachter war genial und wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Seit der gemeinsamen Überfahrt hatten wir immer wieder mal Kontakt und nun, 4.5 Jahre später, klappt es doch tatsächlich mit einem Treffen in Brasilien.
Wir haben uns viel zu erzählen und so vergehen die beiden Tage unglaublich schnell. Wir quatschen, trinken Bier, quatschen weiter und trinken noch mehr Bier. Dank Günther lernen wir den ausgewanderten Schweizer Urs kennen, der vor 20 Jahren die Niederlassung einer Schweizer Firma in Brasilien aufgebaut hat. Die Firmenbesichtigung ist spannend und uns fällt sofort auf, dass alles sehr aufgeräumt, sauber und organisiert ist. Beim gemeinsamen Mittagessen erfahren wir mehr über das Leben und die Herausforderungen vom Leiten einer Firma in Brasilien.
Leider ist das Wetter dürftig, sodass wir nachmittags statt in die Berge in einen Delikatessenladen fahren. Dort lädt uns Günther zu einem Bier ein. Während es draussen wie aus Kübeln schüttet, geniessen wir drinnen das kühle Getränk. Wir bleiben bis es dunkel wird und fahren dann zurück zu Günthers Haus, wo wir mit einem Cachaça auf unser Wiedersehen anstossen.
Nach zwei unterhaltsamen Tagen verabschieden wir uns. Für uns ist es Zeit nach Rio de Janeiro zu fahren, denn das Schönwetterfenster ist nur kurz. Es ist Ende Oktober und die Regenzeit steht vor der Tür. Doch es scheint, als ob sie dieses Jahr früher anfängt als sonst.
Rio de Janeiro ist ganz oben auf der Liste der Top Brasilien Sehenswürdigkeiten
Statt der schnellen Route wählen wir die aussichtsreiche und spannende. Besonders interessant ist die Strecke zwischen Rio Claro und Mangaratiba (RJ-149), wo wir auf der kurvenreichen, engen Strasse durch dichten Dschungel fahren. Als es anfängt zu regnen, wird es mystisch und abenteuerlich. Wir kommen an etlichen Erdrutschen vorbei. Teilweise ist nur noch eine schmale Fahrspur vorhanden. Das letzte Stück fahren wir auf der BR-101 Richtung Rio de Janeiro. Der Verkehr wird immer dichter, die Ampeln immer zahlreicher und als wir kurz nach 17 Uhr den Camping bei Fritz erreichen, sind wir unglaublich froh da zu sein. Im tropischen Garten fühlen wir uns sicher und freuen uns riesig auf die Grossstadt.
Fritz ist ein Deutsch-Brasilianer mit einem grossen Grundstück und Eventlokal. Im Garten dürfen Overlander campen und die Infrastruktur des Eventlokals benutzen. Sein Resort, das Fritz House, befindet sich rund 25 km vom Zentrum Rio de Janeiro und ist etwa 16 km von der Copacabana entfernt. Für uns der perfekte Ausgangsort, denn der Platz ist ruhig und mit Uber sind die Sehenswürdigkeiten gut erreichbar. Mit Fritz sprechen wir Deutsch und wir sind dankbar um die wertvollen Tipps für Rio.
Rio de Janeiro. Bei dem Namen kommen uns der Zuckerhut, die Christusstatue und die Copacabana in den Sinn. Welche Sehenswürdigkeiten in Rio de Janeiro uns besonders gut gefallen haben, sowie hilfreiche Informationen zu den Attraktionen in der Millionenstadt findest du in unserem Bericht zu Rio de Janeiro.
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In der Altstadt des kleinen Ortes Paraty scheint die Zeit stehengeblieben zu sein
Dankbar und glücklich setzen wir unsere Reise zu den schönsten Brasilen Sehenswürdigkeiten fort. Rio de Janeiro ist ein Highlight, doch es ist Zeit weiterzufahren. Vor allem, wenn die Wetterprognosen recht haben. Für die nächsten zwei Tage ist Dauerregen angesagt. Wir hoffen, dass wir es noch trocken bis Paraty schaffen, damit wir die historische Stadt ohne Schirm besichtigen können.
Nicht geschafft. Kurz vor Paraty öffnet der Himmel die Schleusen. Ein kurzes, aber heftiges Gewitter prasselt auf uns nieder. Als wir den Campingplatz erreichen, ist der Regenschauer zum Glück bereits wieder vorbei. Der Campingplatz befindet sich knapp 10 Gehminuten von der Altstadt entfernt. So können wir easy zu Fuss ins Zentrum. Und sollte es wieder beginnen zu regnen, ist es nicht so weit zum Zurücklaufen.
Fotos der genialen Stimmung nach dem Regen in den Gassen der historischen Hafenstadt findest du im Beitrag zu Paraty.
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Auf der Hauptverkehrsachse BR-101 entlang der Küste Richtung Süden
Weiter geht es auf der Küstenstrasse BR-101, wo wir immer wieder Aussicht auf den Atlantik haben. Leider gibt es in Brasilien kaum Aussichtspunkte, sodass wir praktisch nirgends anhalten können, um Fotos zu machen. Wir kommen gut voran und finden in Riviera auf einem grossen Parkplatz beim Shoppingcenter einen super Platz zum Stehen. Weil es regnet, verziehen wir uns in den McDonalds und setzen uns mit einer Tasse Kaffee hinters Laptop.
Ein weiterer Fahrtag steht uns bevor. Und was für einer. Von Sonnenschein bis Starkregen haben wir von allem etwas. Doch solche Tage gehören beim Reisen auch dazu. Um den Schlafplatz bei einer grossen Tankstelle sind wir froh, denn bei dem Gruselwetter ist campen auf einer Wiese oder einem schlammigen Platz nicht spassig. Zwischen den Lastern sind wir vom Strassenlärm geschützt und wir schlafen erstaunlich gut.
Das Wetter spielt verrückt. Wolken, Nebel, Sonne, Starkregen wechseln sich ab. Doch das Schöne ist, es ist angenehm warm. Leider führt der viele Regen im Süden von Brasilien zu erheblichen Problemen. Wir hören von Erdrutschen und Überschwemmungen, die hauptsächlich die ärmeren Gebiete betreffen. Auf einem Strassenabschnitt von 70 km wurden 100 Erdrutsche gezählt. Einen Teil davon haben wir vor ein paar Tagen selbst gesehen.
Einmal mehr sind wir froh, um unser Haus auf Rädern. Einerseits können wir uns so jederzeit verkriechen oder einfach weiterfahren. Den heutigen Tag verbringen wir mit Fahren, Kaffee trinken in Tankstellen und wir erledigen auch ein paar Dinge am Laptop. So spielt das Wetter grad keine Rolle.
Die Sehenswürdigkeiten von Curitiba erkunden wir mit einem Hop-on-Hop-off Bus
In Curitiba, der Hauptstadt des Bundesstaats Parana, ist ein bewachter Parkplatz im Zentrum unser Ziel. Dort können wir Taku sicher parken und sogar im Auto übernachten. Das Beste ist, wir haben sogar ein Dach über dem Kopf, denn der Platz ist gedeckt. Als es später wieder schüttet wie blöd, sind wir echt froh drum.
Curitiba hat den Ruf einer Musterstadt. Sie ist sauber und die Kriminalität ist tief. Trotzdem lassen wir all unsere Wertsachen und Reisepässe im Auto. Mit Smartphone, Kreditkarte und ein bisschen Kleingeld ausgestattet, laufen wir ins Zentrum. An der Rua 24 Horas startet der Hop-on/Hop-off Bus, mit dem wir die Sehenswürdigkeiten von Curitiba anfahren. Wir erkunden Städte sehr gerne zu Fuss, haben aber auch schon in New Delhi, Singapur und Kuala Lumpur die Vorzüge der Hop-on/Hop-off Busse entdeckt.
Wie uns die Fahrt mit dem Touristen-Bus gefällt und welche Sehenswürdigkeiten wir in Curitiba besichtigen, findest du im Beitrag zu Curitiba.
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Die Städte Pomerode und Blumenau sind von deutschen Einwanderern geprägt
Von der Grossstadt fahren wir aufs Land. Die kleine Ortschaft Pomerode ist unser Ziel. Über kurvige Strassen und durch eine üppig grüne Hügellandschaft tauchen wir in ein komplett anderes Brasilien ein. Am Nachmittag erreichen wir den Campingplatz Parkstelle in Pomerode. Die Region wurde ab 1861 von Einwanderern aus Pommern besiedelt und noch heute sprechen viele Einheimische Deutsch. Neben den Fachwerkhäusern fällt uns sofort die Sauberkeit auf. Die Gärten sind schön gepflegt, die Strassen sauber und wir sehen keinen Müll am Strassenrand. Es geht also doch.
Auf dem Campingplatz lernen wir die Deutsche Cristina kennen und es ist toll, wieder einmal mit einer anderen Reisenden Deutsch zu sprechen. Nach längerem Gequatsche spazieren wir ins Zentrum, wo viel los ist. Es ist Sonntag und ein Fahrradrennen ist gerade zu Ende gegangen ist. Auf dem Hauptplatz stehen Food Trucks und wir gönnen uns ein feines IPA von der lokalen Brauerei Schornstein. Ein zweites Bier gibt es später auf der Terrasse im Restaurant der Schornstein-Brauerei.
Gemütlich spazieren wir zurück zum Camp, wo wir uns eine Portion Pasta kochen und anschliessend todmüde ins Bett fallen. Noch eine Woche, dann ist Brasilien Geschichte. Und dann ist definitiv Zeit, das Reise-Tempo runterzufahren.
Mit Vogelgezwitscher wachen wir nach einer ruhigen Nacht auf. Wir drehen uns nochmals um und geniessen die Morgenfrische. Beim Frühstück besprechen wir dann die Weiterreise. Uns bleiben noch knapp zwei Wochen in Brasilien. Eigentlich würden wir gerne eine zweite Nacht in Pomerode bleiben, doch die Wetterprognosen sagen wieder Regen voraus. Da wir die kommenden Tage über Passstrassen, Berge Täler und Schluchten fahren wollen, passt uns Regen gar nicht. Spontan entscheiden wir uns für die Weiterfahrt.
Wir verabschieden uns von Cristina und den deutschsprachigen Campinghosts. Einen kurzen Stopp legen wir anschliessend in Blumenau ein. Im Reiseführer wird Blumenau als die deutscheste Kolonie ganz Brasiliens betitelt. Bis vor zwei Wochen war in der Stadt die Hölle los. 17 Tage lang wird hier das Oktoberfest gefeiert, das eines der grössten Volksfeste Brasiliens ist und das grösste Oktoberfest ausserhalb von Deutschland sein soll. Rund 1 Mio. Besucher werden jeweils gezählt. Wir sehen nur noch die Banner, die an das Fest erinnern.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten befinden sich an der Rua 15 de Novembro, wo etliche Gebäude an Deutschland erinnern. Wir starten bei der Statue von Herr Dr. Blumenau der Gründer der Stadt und spazieren durch die belebte Einkaufsstrasse. Automatisch kommen wir so an der Catedral Sao Paulo Apostolo, am Teatro Carlos Gomes, am Castelhinho da Havan und dem imposanten Gebäude der Prefeitura Municipal vorbei. Blumenau ist interessant und auch etwas kitschig. Zwei Stunden reichen uns, sodass wir noch etwas weiterfahren. Um 16:30 Uhr erreichen wir Rio do Sul, wo es im Stadtpark offizielle Plätze für Camper gibt. Strom, Wasser und Toiletten. Und das kostenlos. Wow!
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Die Passstrassen durch die Berge im Bundesstaat Santa Catarina im Süden von Brasilien
Strahlend blauer Himmel begrüsst uns. Perfektes Wetter für die bergige Strecke, die wir heute im Bundesstaat Santa Catarina fahren. Die Landschaft mit den Bergen und grünen Tälern erinnert uns an die Schweiz. Die heftigen Regenfälle der letzten Tage und Wochen haben im Süden von Brasilien ihre Spuren hinterlassen. Immer wieder begegnen wir Erdrutschen, welche über die Strasse niedergegangen sind, Flüssen mit sehr viel Wasser und überfluteten Gebieten.
Den Mittagsstopp legen wir in Urubici ein. Dort finden wir zwei schöne Sehenswürdigkeiten. Eine Kirche und ein Tankstellenrestaurant. Die katholische Kirche „Paroquia Nossa Senhora Mae dos Homens“ ist von aussen schon eindrücklich. Als wir jedoch eintreten, sind wir verblüfft. Wir stehen in einer riesigen Halle. Mit offenem Mund bestaunen wir die schlichte und doch überaus imposante Kirche.
Unsere Mägen knurren. Also los, zum coolen Restaurant bei der Ipiranga Tankstelle. Die Tankstelle ist klein, das Restaurant ist aber wirklich sehenswert. Es ist einem typischen, amerikanischen Diner nachempfunden und voll von Reklameschildern. Leider öffnet das Restaurant erst um 15 Uhr, sodass wir uns auf einer Parkbank an der Strasse mit einem selbstgemachten Schinken-Käse-Sandwich begnügen.
Ab Urubici wird die Strasse so richtig spannend. Wir folgen der kurvenreichen SC-370 bis zum Serra Corvo Branco. Dort fahren wir durch eine enge Stelle, wo links und rechts steile Felswände in die Höhe ragen. Die Strasse ist eng und steil. Teilweise sind die Kurven so eng, dass wir sogar zurücksetzen müssen, um den engen Radius zu schaffen. Abenteuerlich und auf jeden Fall sehenswert.
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Der Mirante da Serra do Rio Rasto bietet bei Sonnenuntergang eine magische Aussicht
Unser Tagesziel ist der Aussichtspunkt „Mirante da Serra do Rio Rastro“, den wir am späten Nachmittag erreichen. Der grosse Parkplatz beim Aussichtspunkt eignet sich perfekt zum Übernachten, denn es gibt eine öffentliche Toilette, die 24 Stunden geöffnet ist. Und die Polizei hat ebenfalls einen Stützpunkt hier. Sicherer könnten wir nicht stehen.
Das Beste ist, dass wir die Aussicht auf die kurvige Passstrasse und die umliegenden Berge zum Sonnenuntergang bewundern können. In den Bundesstaaten Santa Catarina und Rio Grande do Sul lernen wir ein ganz anderes Brasilien kennen. Es ist hügelig und bergig. Wir kommen an Bauernhöfen vorbei und immer wieder erinnern uns die Landschaften, Scheunen und Häuser an die Schweiz.
Bei Bom Jardim da Serra biegen wir auf die BJS/ERS-020 ab. Es ist eine holprige, unbefestigte Strasse. Dafür ist die Fahrt umso interessanter. Landschaftlich, aber auch tierisch. Diesmal werden wir nicht wegen einer Baustelle ausgebremst, sondern von einer Kuhherde. Langsam fahren wir hinter den Kühen her und nach und nach machen sie uns Platz.
Die tiefen Canyons im Bundesstaat Rio Grande do Sul
Nach dem Bundesstaat Santa Catarina erreichen wir Rio Grande do Sul, den südlichsten Bundesstaat von Brasiliens, der an Uruguay grenzt. Wie in Santa Catarina gibt es bergige Landschaften, allerdings scheint die Landschaft noch zerklüfteter mit tiefen Canyons und steilen Abbruchkanten. Einige Canyons, die sich auf privatem Land befinden, können über kurze Wanderwege besichtigt werden. Die bekanntesten sind die Canyons Itaimbezinho und Fortaleza. Sie ziehen die meisten Besucher an.
Wir lesen per Zufall vom Canyon Monte Negro, welcher nicht so bekannt ist, wie die beiden anderen. Nur 5 km ist der Abstecher von der Durchfahrtsstrasse bis zum Ausgangspunkt zum Canyon. Dort sind wir das einzige Fahrzeug auf dem Parkplatz und der Besuch ist kostenlos. Zu Fuss geht es auf einem Trampelpfad durchs Gebüsch und später über eine grosse Wiese. Von weitem sehen wir den Canyon, doch so richtig eindrücklich ist er erst, als wir direkt an der Abbruchkante stehen. Vorsichtig nähern wir uns, doch auch ohne Höhenangst schlagen unsere Herzen schneller. Eindrücklich, was die Natur geschaffen hat.
Wir verzichten auf die beiden Canyons Itaimbezinho und Fortaleza. Nicht nur wegen dem recht hohen Eintrittspreis, sondern vor allem wegen dem schlechten Wetter. Denn inzwischen regnet es wieder.
Von Brasilien über die Grenze nach Uruguay
Dauerregen und Wolken vermiesen uns etwas die Stimmung. Eigentlich wollten wir noch ein bisschen Zeit in Porto Alegre und dem Süden von Brasilien verbringen. Doch das aktuelle Wetter und auch die Aussichten für die nächsten Tage sind eher bescheiden. Bereits vor zwei Monaten gab es schlimme Überschwemmungen im Süden von Brasilien und nun ist erneut Starkregen für mehrere Tage vorausgesagt. Bei diesen Wetterverhältnissen sind wir froh, dass wir uns gegen die Fahrt entlang der Küste am breiten Strand „Praia Cassino“ entschieden haben. Auf den Besuch von Porto Alegre und anderen Brasilien Sehenswürdigkeiten im Süden verzichten wir. Stattdessen entscheiden wir uns nach Uruguay zu fahren. Dort soll das Wetter, vor allem an der Küste, etwas besser sein.
Bis zum Grenzort Rio Branco (Brasilien/Uruguay) sind es noch 200 km. Starker Regen begleitet uns bis zum Zoll. Die Ausreise aus Brasilien ist schnell erledigt. So haben wir einen weiteren Stempel im Pass. Die Grenze zwischen Brasilien und Uruguay befindet sich mitten im Rio Jaguaron. Wir fahren über die Brücke und sind in Uruguay. Dort stoppt uns eine Zollbeamtin von Uruguay. Sie nimmt unsere Pässe mit und verschwindet in einem kleinen Büro. Während wir bei leichtem Regen im Auto warten, will ein zweiter Beamter in unser Fahrzeug schauen. Aufmachen, reingucken, zumachen. Das war’s.
Bald kommt die freundliche Beamtin zurück, händigt uns die Pässe aus und auch sie will noch kurz einen Blick ins Fahrzeug werfen. Für die Einreiseformalitäten müssen wir zur Einwanderungsbehörde, wo wir in wenigen Minuten den Einreisestempel für Uruguay erhalten. Ein letzter Behördengang steht noch an. Uns fehlt noch die temporäre Importbewilligung für Taku. Das Zollbüro befindet sich rund 3 km entfernt. Zwei junge Beamte füllen im Zeitlupentempo das Formular aus. Geduldig warten wir bis die zwei alles eingetippt haben, den Stempel draufdrücken, unterschreiben und uns das Formular aushändigen. Geschafft, wir sind zurück in Uruguay. Drei Monate dürfen wir bleiben. Taku sogar ein ganzes Jahr.
Die Iguazu Wasserfälle sind eine der meistbesuchten Brasilien Sehenswürdigkeiten
Fast zwei Millionen Besucher locken die Iguazu Wasserfälle pro Jahr an. Rund die Hälfte der Besucher stammen aus dem Ausland. Getoppt wird diese Brasilien Sehenswürdigkeit nur noch von den Besucherzahlen in Rio de Janeiro. Natürlich gehört ein Besuch der weltbekannten Wasserfälle bei einem Brasilien Urlaub unbedingt mit aufs Programm. Wir waren auf unserer ersten Südamerika-Reise vor ein paar Jahren in Brasilien bei den Wasserfällen und haben die gigantischen Wassermassen über die Foz do Iguazu stürzen sehen.
Mehr zu unserem Besuch der Iguazu Wasserfälle auf der brasilianischen und argentinischen Seite, wo die besten Aussichtspukte sind und nützliche Informationen findest du im Beitrag Foz do Iguazu.
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Der Amazonas Regenwald ist eine abgelegene Brasilien Sehenswürdigkeit
Der Amazonas Regenwald ist der grösste Regenwald der Erde. Unglaubliche Dimensionen, die wir kaum fassen können. Mitten durch diesen riesigen Dschungel führt die Transamazonica, eine sagenumwobene Strecke. Diese wären wir sehr gerne gefahren und auch die Millionenstadt Manaus, mitten im Dschungel hätten wir gerne besucht. Doch die drei Monate, die uns in Brasilien zur Verfügung steht, reichen dafür einfach nicht aus.
Lange wollten wir bei einer weiteren Reise auch noch in das Amazonas Gebiet vordringen, doch inzwischen wissen wir nicht mehr, ob wir diese Strapazen auf uns nehmen wollen. Die Transamazonica ist ein Mythos, den wir mit Abenteuer, Abgeschiedenheit, Wildnis und unberührtem, dichten Regenwald verbinden. Wie ist es aber wirklich? Ist es tatsächlich noch das grosse Abenteuer in der wilden Natur? Nach all den negativen Medienbeichten von Abholzung, Waldbränden, Dürren und Kommerzialisierung sind wir nicht sicher, ob wir auf den Besuch verzichten und lieber den Mythos so in unseren Köpfen behalten wollen.
Wir werden sehen, ob wir uns doch noch für die riesigen Distanzen, welche ein Besuch des brasilianischen Amazonas mit sich ziehen, aufraffen können. Vielleicht werden wir nochmals nach Brasilien reisen. Vielleicht aber auch nicht. Oder wir besuchen von Bolivien und Peru aus den westlichen Teil des Amazonas.
Manaus: Unterkunft für deine Reise
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Die schönsten Brasilien Sehenswürdigkeiten entlang unserer Rundreise
Wir hoffen, unser Beitrag zu den schönsten Brasilien Sehenswürdigkeiten gefällt dir. Brasilien bietet unglaublich viele Sehenswürdigkeiten, Attraktionen und schöne Orte, die sich lohnen. Wegen der gigantischen Grösse des Landes ist es nicht einfach eine Reiseroute zusammenzustellen, denn die Sehenswürdigkeiten liegen oft hunderte oder gar tausende von Kilometern voneinander entfernt.
Wir haben versucht, während den drei Monaten, so viele Brasilien Sehenswürdigkeiten wie möglich mitzunehmen und eine möglichst grosse Abwechslung von Attraktionen zusammenzustellen. Natürlich haben wir lange nicht alles gesehen, doch wir sind der Meinung, dass wir die Zeit prima ausgenutzt und einen guten Eindruck von Brasilien erhalten haben.
Brasilien Reiseführer
Liebst du es auch, dich durch den Reiseführer zu lesen, bevor du verreist? In diesen vier Reiseführern findest du interessante Informationen über Land, Leute, Kultur und natürlich die Brasilien Sehenswürdigkeiten. Hier kannst du dir dein persönliches Exemplar bestellen:
- I Love Brasilien Reiseführer von S. L. Giger, Swissmissontour mit Routenvorschlägen, Tipps und persönlichen Erfahrungen
- Reiseführer Brasilien (inkl. Reiseatlas) von Stefan Loose
- Brasilien Reisehandbuch von DuMont
- Brasilien Reiseführer von Lonely Planet
Nützliche Tipps für deine Reise nach Brasilien
Vor der Reise gibt es immer vieles zu organisieren, doch das gehört einfach dazu. Für uns ist es wichtig, dass wir möglichst sorgenfrei reisen können und vorbereitet sind, wenn mal etwas nicht rund läuft. Dazu gehört für uns eine Versicherung, fall wir krank werden oder einen Unfall haben, eine Debit- und Kreditkarte, um einfach Geld zu beziehen oder eben Bargeldlos bezahlen können. Da heute fast nichts mehr ohne Internet geht, ist für uns eine SIM-Karte mit Daten wichtig.
Reisekrankenversicherung
Eine Reiseversicherung ist für uns im Ausland nicht wegzudenken. Seit vielen Jahren sind wir bei World Nomads versichert und das gibt uns ein gutes Gefühl. Denn passieren kann immer etwas. Weitere Informationen findest du auf der offiziellen Webseite von World Nomads: Offerte anfragen
DKB Debitkarte oder Kreditkarte
In Brasilien ist das Bezahlen mit einer Debitkarte oder Kreditkarte weit verbreitet. Im Supermarkt, an Tankstellen, an Beach Bars, in Restaurants und Hotels, praktisch überall werden Kartenzahlungen akzeptiert. Wenn wir mit der Debitkarte bezahlt haben, mussten wir jeweils sagen, dass es eine Kreditkarte ist. So hat es meistens funktioniert.
Du hast noch keine Debit- oder Kreditkarte oder du brauchst eine Zweitkarte? Dann schau dir das Angebot von DKB an. Die Internetbank bietet ein kostenloses Girokonto mit einer kostenlosen Visa Debitkarte an. Eine zusätzliche Kreditkarte ist kostenpflichtig.
Hier findest du weitere Informationen und kannst deine DKB Karte beantragen
SIM Karte und Datenpaket für dein Mobiltelefon
In Südamerika kannst du dir praktisch an jedem Kiosk oder Tankstelle eine SIM-Karte und Datenpakete kaufen. Falls du ein Smartphone mit eSIM (digitale SIM-Karte) hast, kannst du eine eSIM von Airalo verwenden. Wir haben als Backup Airalo aktiviert. Diese Lösung hat sich für uns voll und ganz bewährt. Ist dein Mobiltelefon eSIM tauglich können wir dir Airalo wärmstens empfehlen. Hier findest du mehr zu den Produkten von Airalo
Airalo bietet eSIM Lösungen für über 200 Länder und Regionen, aber auch weltweite Datenpakete an. Als Backup haben wir immer eine eSIM mit weltweiter Abdeckung mit dabei. Das Datenpacket mit 1 GB ist für 7 Tage gültig und kostet nur gerade USD 9. So haben wir bereits bei Ankunft in einem neuen Land mobile Daten und können dann entweder noch eine lokale SIM Karte organisieren oder mehr Daten dazu kaufen.
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