Wandern im Torres del Paine Nationalpark steht schon lange auf unserer Wunschliste. Nicht nur weil uns so viele Südamerika Reisende davon erzählt haben, sondern weil wir von der Gebirgswelt Chiles fasziniert sind. Sechs Tage haben wir im Nationalpark verbracht und sind so viel gewandert wie schon seit Jahren nicht mehr.
Wer Patagonien bereist, muss sich auch den Torres del Paine Nationalpark ansehen. Diese Worte haben wir immer wieder gehört. Obwohl wir gerne abseits der Massen reisen, gehört für uns der Besuch des Torres del Paine Nationalpark ganz einfach dazu. Er gilt nicht nur als einer der schönsten Nationalparks in Südamerika, sondern gehört seit 1978 zu den UNESCO Biosphärenreservaten. Zudem haben wir schon so oft Fotos von den markanten Bergspitzen gesehen und wussten lange vor unserer Südamerika Reise, dass wir die faszinierende Bergwelt mit eigenen Augen sehen wollen.
Update des Artikels: 11. April 2023
Wetterglück im Torres del Paine Nationalpark in Chile
Es ist Mitte Februar und wir haben absolutes Wetterglück. Strahlender Sonnenschein, wolkenloser Himmel und fast kein Wind. Das ist für Patagonien eher ungewöhnlich, umso mehr geniessen wir den Moment. Obwohl, ein Zufall ist es nicht, denn wir haben auf dem Weg von Feuerland zum Torres del Paine immer wieder die Wettervorhersagen gecheckt und unseren Besuch im Torres del Paine Nationalpark nicht dem Zufall überlassen. Als ein Schönwetterfenster von fünf Tagen vorausgesagt wurde, sind wir auf direktem Weg nach Puerto Natales gefahren.
Wir sind mit dem eigenen Camper unterwegs und flexibel. Das ist etwas vom schönsten am individuell reisen, ohne Zeitdruck und fixem Plan.
Die meisten haben nicht so viel Zeit wie wir. Das macht nichts, denn auch wenn du nur wenig Zeit hast und das Wetter nur halb so schön ist, der Torres del Paine Nationalpark lohnt sich auf jeden Fall.
In diesem Bericht findest du mehr über die schönsten Wanderungen im Torres del Paine Nationalpark und zusammen mit den Fotos siehst du auf einen Blick, was es zu sehen gibt.
Puerto Natales – Ausgangspunkt zum Torres del Paine Nationalpark
In Puerto Natales heisst es für uns zuerst einmal Einkaufen und all unsere Tanks füllen. Wir kommen von Argentinien und bei der Einreise nach Chile können wir kein frisches Gemüse und Früchte einführen. Im Supermarkt finden wir alles, was wir brauchen und so sind wir gerüstet für eine Woche im Torres del Paine.
Eine Nacht bleiben wir noch in Puerto Natales, denn wir wollen noch ein paar Dinge online erledigen. Im Nationalpark gibt es zwar Internet, es ist jedoch sehr teuer. Wir suchen ein Café und werden fündig. Im Coffee Makers an der Costanera finden wir gutes Internet und treffen dort ein Schweizer Paar, dem wir schon länger auf Instagram folgen. Die beiden sind mit ihrem Land Cruiser unterwegs und so haben wir uns viel zu erzählen. Spannend, ihren Reisegeschichten aus Zentralasien zuzuhören. Stunden später merken wir, dass wir uns ganz schön verquatscht haben. So beschliessen wir gemeinsam einen Stellplatz am See zu suchen. Es ist windstill, was für Patagonien aussergewöhnlich ist, und geniessen ein gemeinsames Abendessen mit traumhafter Aussicht auf den See. Und wie es so ist, wenn man gleichgesinnte Reisende trifft, dann bleibt man spontan einen Tag länger.
Tickets kaufen im CONAF Büro
Nach einer zweiten ruhigen Nacht am See machen wir uns schliesslich auf den Weg zum Torres del Paine Nationalpark. Das Ticket haben wir uns in Puerto Natales bereits besorgt. Bei der Bussstation gibt es ein Büro des Nationalparks (CONAF), wo wir das Ticket mit der Kreditkarte bezahlen können. Das ziehen wir der Barzahlung vor, denn in Chile ist der Bargeldbezug sehr teuer. Die lokalen Banken verrechnen pro Bezug bis zu 8 Euro Gebühren. Wer will, kann das Ticket auch am Parkeingang kaufen. Dort wird jedoch nur Cash akzeptiert.
Der Eintritt in den Torres del Paine Nationalpark für drei Tage kostet 25’000 chilenische Pesos (CLP) und für mehr als drei Tage zahlen wir CLP 35’000. Mit beiden Tickets kann man aus dem Park raus und wieder reinfahren. Beim Verlassen des Parks das Ticket abstempeln lassen.
Falls du kein eigenes Fahrzeug hast, kannst du auch mit einer Tour zum Torres del Paine Nationalpark. Hier findest du Angebote für eine Tagestour ab Puerto Natales
Fahrt von Puerto Natales zum Torres del Paine Nationalpark
Wir planen knapp eine Woche im Torres del Paine zu verbringen und da es keine Versorgungsmöglichkeiten gibt, decken wir uns im Supermarkt in Puerto Natales nochmals ein. Jetzt geht es aber los. Auf der Ruta Y-290 fahren wir bis kurz vor den Eingang Serrano, wo sich eine der Ranger Stationen befindet. Bevor wir jedoch in den Nationalpark fahren, campen wir noch eine Nacht am Rio Serrano. Diesen Tipp haben wir von einer Familie aus Basel erhalten. Wow, ein wunderbarer Platz die Nacht zu verbringen.
Du bist mit dem Mietwagen unterwegs und möchtest auch am Rio Serrano übernachten? Dann schau dir mal diese beiden Unterkünfte an: Pampa Lodge, Quincho & Caballos oder Konkashken Logde.
Torres del Paine Nationalpark – Parkeingang Serrano
Schweren Herzens verlassen wir den schönen Stellplatz, freuen uns aber auch auf die Wanderungen im Torres del Paine.
Beim Serrano Parkeingang zeigen wir unser Ticket und können weiterfahren. Im Nationalpark sind die Strassen unbefestigt und staubig, jedoch in recht gutem Zustand. Bei unserem Besuch werden die Strassen gerade ausgebessert.
Als erstes fahren wir zum Visitor Center, wo sich auch das administrative Hauptquartier des Nationalparks befindet. Auf dem Parkplatz können wir kostenlos stehen, was wir für die erste Nacht in Erwägung ziehen. Es ist noch früh und so fahren wir weiter zum Lago Grey, der sich 17 km vom Visitor Center befindet.
Lago Grey Loop – Rundwanderung auf der Isla del Hielo
Distanz: 6 km | Dauer: 1.5 bis 2 Stunden| Schwierigkeitsgrad: einfach
Die kurze Wanderung zum Lago Grey und dem Lookout ist perfekt sich etwas einzulaufen. Wir parken auf dem grossen Parkplatz und schnüren unsere Wanderschuhe. Der Wanderweg startet bei der Grey Ranger Station, wo wir zuerst den Grey River über eine Hängebrücke überqueren. Vor uns sehen wir bereits den Grey Lake, wo auch ein kleiner Eisbrocken drin schwimmt.
Wer Lust auf eine Schiffstour hat, kann sich den Grey Gletscher von nahem ansehen. Da wir erst gerade auf einer Antarktis Expedition waren und dort unglaublich viele Gletscher gesehen haben, verzichten wir auf eine Schifffahrt.
Unser Ziel ist die Isla de los Hielos, wo ein Rundweg um die Insel führt. Gemütlich spazieren wir am Strand entlang und finden am Ende einen Pfad, der auf die Insel führt. Nach einer Viertelstunde erreichen wir den Lookout und schauen direkt auf den Grey Gletscher. Wir machen eine kurze Pause, geniessen die Aussicht und laufen dann weiter durch den Busch. Der Pfad führt mitten durch die Insel, ist schmal und eng. Wir begegnen nur zwei Personen. Vermutlich gehen die meisten nur bis zum Aussichtspunkt und denselben Weg zurück. Nach einer knappen Stunde treffen wir wieder auf den Strand, wo es inzwischen ganz schön viele Leute hat.
Ferrier Lookout – Steiler Aufstieg wird belohnt mit genialer Aussicht
Distanz: 3 km | Dauer: 3 Stunden | Schwierigkeitsgrad: mittel
Einer der schönsten Aussichten im Torres del Paine bietet der Ferrier Lookout. Der Aufstieg zum Mirador Ferrier ist jedoch nicht ohne. Der Aufstieg ist steil, denn es gilt 700 m Höhendifferenz auf wenigen Kilometern zu überwinden. Für die Strapazen wirst du jedoch mit einer traumhaften Aussicht belohnt.
Der Wanderweg startet bei der Grey Ranger Station, wo du dich ab- und wieder zurückmelden musst. Anfangs führt der Pfad über eine Wiese, dann durch Wälder und schliesslich über Felsen zum Lookout. Von oben siehst du über den Lago Grey und den Lago Pehoe. Die Aussicht auf die Seen mit den verschiedenen Farben ist unglaublich schön.
Für den Aufstieg zum Mirador Ferrier musst du rund zwei Stunden rechnen. Der Abstieg geht schneller.
Zapata Lookout im Torres del Paine Nationalpark
Distanz: 14 km | Dauer: 7 Stunden| Nur mit Guide
Der Wanderweg zum Mirador Zapata startet ebenfalls bei der Grey Ranger Station. Wer sich für die rund 7-stündige Wanderung interessiert, sollte sich bei der Ranger Station melden, denn man braucht einen Guide dafür.
Übernachtung im Camper
Auf dem Parkplatz beim Lago Grey dürfen Camper offiziell über Nacht stehen. Öffentliche Toiletten und Trinkwasser sind vorhanden.
Wir fahren zurück zum Parkplatz am Toro Lake beim Visitor Center. Dort ist es ebenfalls erlaubt kostenlos zu stehen. Toiletten und Trinkwasser sind vorhanden.
Übernachtung im Hotel
Stilvoll eingerichtetes Hotel direkt am Lago Grey. Wunderschöne Aussicht vom Restaurant und Zimmer auf die Berglandschaft. Das Restaurant wird von ehemaligen Gästen gelobt. Sehr sauber und gepflegt.
Salto Grande und Mirador Los Cuernos – Einfache und wunderschöne Wanderung
Distanz: 5 km | Dauer: 1 Stunde | Schwierigkeitsgrad: einfach
Die Nacht auf dem Parkplatz ist ruhig und am Morgen erwachen wir bei strahlendem Sonnenschein. Auch heute weht kein Wind. Wir schlürfen unseren Kaffee und fahren los zum Salto Grande. Wir wollen vor den grossen Tourbussen da sein, um den Massen etwas aus dem Weg zu gehen.
Vom Visitor Center zum Salto Grande sind es 17 km auf unbefestigten Strassen. Wir sind früh dran und noch sind nur wenige Besucher unterwegs.
Der Wanderweg startet gleich beim Parkplatz und führt direkt zum Salto Grande. Der Wasserfall befindet sich zwischen dem Lago Pehoé und dem Lago Nordenskjöld. Obwohl er Salto Grande, also grosser Wasserfall heisst, ist er im Vergleich zum Paine Wasserfall nicht so imposant. Ein Foto vom Paine Wasserfall findest du weiter unten.
Vom Salto Grande führt ein schmaler Pfad durch Graslandschaften und am Nordernskjöld Lake entlang. Auf den gesamten 5 km haben wir Aussicht auf den See. Die Spiegelungen im Wasser wirken unglaublich kitschig. Wir können uns kaum sattsehen, so schön ist es hier.
Überwältigendes Panorama am Cuernos Lookout
Nach einer halben Stunde erreichen wir bereits den Cuernos Lookout und somit das Ende des Wanderweges. Was für ein Panorama. Vor uns präsentieren sich die Torres Spitzen des North Horn, Main Horn und East Horn, der Frances Gletscher und der Nordernskjöld See.
Auf dem Rückweg fallen uns die abgestorbenen Bäume auf und wir fragen uns, ob diese natürlich entstanden sind oder es hier einmal gebrannt hat. Später lesen wir im Reiseführer, dass 2012 bei einem grossen Waldbrand über 13’000 Hektar Wald, Weiden- und Steppenlandschaft verbrannt sind.
Tipp: Der Weg ist einfach begehbar und ein sehr beliebter Stopp für Tourgruppen. Wenn du vor den Massen zum Cuernos Lookout wandern möchtest, solltest du unbedingt vor 10 Uhr da sein. Der Weg ist einfach und führt durch wunderschöne Landschaft mit intensiven Farben.
Ein Muss – Die Tageswanderung zum Mirador Base de las Torres
Distanz: 20 km | Dauer: 5 bis 6 Stunden | Schwierigkeitsgrad: mittel
Die Wanderung zum Mirador Base de las Torres ist der beliebteste im ganzen Park und wird täglich von grossen Scharen Wanderern begangen. Auch wir wollen uns die eindrücklichen Granitfelsen, deren Gipfel auf 2’800 m ü.M. liegen, mit dem Gletschersee im Vordergrund mit eigenen Augen sehen. Damit wir diesen speziellen Moment jedoch nicht mit zig anderen teilen müssen, laufen wir früh los.
Um 4 Uhr klingelt der Wecker
Sanft werden wir um 4 Uhr geweckt. Draussen ist es mucksmäuschenstill. Jetzt zumindest. Bis nach Mitternacht war nämlich noch die Hölle los. Für uns war die Nacht kurz und nicht sehr erholsam, obwohl wir bereits um 20:30 Uhr zu Bett sind. Der Bass der Musik vom Restaurant nebenan hält uns bis fast 1 Uhr in der Früh wach. Wir haben nicht erwartet, dass es im Nationalpark Disco gibt, vorallem nicht neben dem Parkplatz, wo Camper übernachten und Wanderer früh morgens starten.
Auch wenn es nicht die erholsamste Nacht war, nach einer heissen Tasse Kaffee sind wir hellwach. Leise schnallen wir uns den Rucksack an und laufen im stockdunkeln los. Der Weg ist gut ausgeschildert und wir finden ihn auch prima im Lichtkegel der Stirnlampe. Dank Reflektoren sehen wir auch, wie der Weg verläuft. Das hilft zur Orientierung im Dunkeln.
Morgenstund hat Gold im Mund.
Dieses Sprichwort geht uns auf dem Weg zum Mirador Base de las Torres immer wieder durch den Kopf.
Wir kommen gut voran und kurz vor 6 Uhr sehen wir das erste Licht am Horizont. Bis zum Sonnenaufgang dauert es noch eine Stunde, trotzdem müssen wir uns etwas beeilen, um die Morgenstimmung und das schöne Licht an den Torres del Paine einzufangen.
Anstrengender Aufstieg
Der letzte Kilometer ist hart, denn es geht sehr steil aufwärts über Schotter und Felsen. Jeder Schritt kostet Kraft. Ich komme schnell ausser Atem und muss öfters kurze Pausen einlegen. Marcel will das Morgenlicht nicht verpassen und geht voran und ist eine knappe halbe Stunde schneller am Ziel als ich. Leider ist ausgerechnet heute eine Wolkendecke über uns und das schöne Rot an den Granitfelsen entsteht nicht. Dafür sind wir für kurze Zeit ganz allein oben beim See und vor uns sind sie, die imposanten Torres del Paine.
Ein Glücksgefühl überkommt uns. Wir sind oben. Schon so oft haben wir Bilder gesehen und jetzt stehen wir tatsächlich selbst vor diesen eindrücklichen Bergen. Wahnsinn!
Es ist kurz vor 8 Uhr. Wir sitzen einfach nur da, schauen abwechselnd auf den Lago Torres, auf die Granitfelsen und geniessen die Stille. Wir reden nicht viel, sondern saugen einfach diese Stimmung in uns auf. Zwischendurch schauen wir zum Himmel hoch und hoffen, dass sich die Wolken auflockern. Unsere Chancen stehen gut. Um 10 Uhr ist es dann soweit. Strahlend blauer Himmel, keine einzige Wolke und auch kein Wind. Wir sind platt.
Glücksmomente am Base de las Torres
Das Panorama raubt uns fast den Atem. Wir schauen stundenlang auf den See und sind einfach nur happy. Auch, dass wir uns einfach Zeit lassen können.
Überglücklich machen wir uns kurz vor 12 Uhr auf den Rückweg. Inzwischen sind hunderte von Wanderern unterwegs und es ist ganz schön anstrengend, an den Menschenmassen vorbeizugehen. Weil der Wanderweg schmal ist, können wir oft nicht kreuzen und müssen viel warten. Früh aufstehen lohnt sich also.
Beim Abstieg sehen wir nun die Landschaft, die wir beim Aufstieg im Dunkeln verpasst haben. Wunderschön, die Südbuchenwälder, die Schlucht und der Fluss, dem wir die ganze Zeit folgen. Und wir kommen auch am Refugio vorbei, wo heute in der Früh nur ein paar Lichter zu sehen waren.
Kurz nach 15 Uhr sind wir zurück beim Parkplatz. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht, müden Gliedern und roten Wangen fallen wir erschöpft in unsere Campingstühle und gönnen uns ein kühles Bier.
Unsere Tipps für die Wanderung zum Mirador Base de las Torres
Die Wanderung früh morgens starten, weil…
- vom Licht her ist es am Vormittag am Schönsten.
- es hat weniger Leute.
- die Berggipfel sind oft ab mittags in Wolken gehüllt.
- der Aufstieg im Sommer bei frischer, kühler Luft am angenehmsten ist.
Private Trekking Tour zum Base de las Torres
Du hast keine Lust allein auf Tour zu gehen? Hier kannst du einen Trekking-Guide buchen.
Gut zu wissen
Der Mirador Base Torres schliesst um 16:30 Uhr.
Informiere dich vor der Wanderung über das Wetter. Starke Winde können den Aufstieg erschweren.
Übernachtung
Perfekte Lage für die Wanderung zum Mirador Base de las Torres. Das Hotel liegt im Grünen, wunderbare Aussicht auf die Bergwelt. Rustikaler Stil, gemütlich und trotzdem hell. Bequeme Betten, geräumiges Bad und kostenfreies WLAN. Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Rustikale Hütten mit Domzelt. Das EcoCamp ist schön in die Natur eingebettet. Einfach und stilvoll. Es gibt Dome mit eigenem oder Gemeinschaftsbad.
Campen bei der Torres Ranger Station
Da die Nacht auf dem Parkplatz bei der Torres Ranger Station zu laut war, fahren wir zur Laguna Amarga, wo es etwa 200 m von der Ranger Station einen Parkplatz zum Campen gibt. Toiletten sind bei der Ranger Station vorhanden und 24 Stunden geöffnet. Perfekt für eine Nacht.
Ganz in der Nähe gibt es eine Lagune. Marcel entdeckt hier einen superschönen Foto-Spot für den Sonnenaufgang.
Relaxen an der Laguna Azul im Torres del Paine Nationalpark
Die letzten Tage sind wir soviel gewandert, dass wir unseren Muskeln etwas Ruhe gönnen. Wir fahren zur Laguna Azul, die sich im Nordosten des Torres del Paine Nationalparks befindet. Als wir den Stellplatz neben der Lagune sehen, wissen wir, wo wir die nächsten Tage bleiben. Und das Beste ist, von hier können wir sogar die Torres del Paine sehen.
Ab und zu fahren Kleinbusse oder Personenwagen auf den Parkplatz und es gibt auch immer wieder Tourgruppen, die zum See kommen, um ein paar Fotos zu machen. Abends ist es jedoch unglaublich ruhig. Ein herrlicher Platz.
Wanderung zum Mirador Laguna Azul und Laguna Cebolla
Distanz: 10 km | Dauer: 4 Stunden | Schwierigkeitsgrad: einfach
Wenn du genug von den Massen auf Wanderwegen hast, bist du bei der Laguna Azul genau richtig. Der Wanderweg startet hinter dem kleinen Restaurant. Zuerst führt der Weg am See entlang und du kannst auch direkt ans Wasser. Und immer die Torres del Paine Spitzen im Blickfeld. Dann folgt ein Pfad durch das Gras, über Hügel und durch Südbuchenwälder.
Leider ist bei uns der Himmel verhangen und kurz bevor wir die Laguna Cebolla erreichen, fängt es leicht an zu regnen. Wir suchen Schutz unter den knorrigen Bäumen und essen unseren mitgebrachten Lunch. Danach machen wir uns auf den Rückweg. Die Wiesen blühen und wir stellen uns vor, wie schön die Landschaft bei strahlendem Sonnenschein ist.
Kurz bevor wir zurück beim See sind, reisst die Wolkendecke auf. Wir nutzen die Chance und setzen uns an den Kiesstrand. Kein Mensch ist hier. Ja, das gibt es auch im vielbesuchten Torres del Paine Nationalpark.
Auch wenn wir gerne wolkenlosen Himmel haben, für schöne Abendstimmung und spannende Sonnenuntergänge braucht es Wolken. Und auch das wunderbare rot beim Sonnenaufgang. Das Foto ist echt, kein Photoshop.
Campen bei der Laguna Azul
Kostenloser Campingplatz am See. Für Campervans und Wohnmobile auf dem Parkplatz direkt am See, für Zelte bei der Ranger Station. Entweder bei der Ranger Station oder im Restaurant am See anmelden. Toiletten und heisse Dusche vorhanden. Achtung, Wasser in der Dusche nur abends, wenn der Generator läuft. Die genaue Zeit für heisses Wasser im Restaurant fragen.
Fahrt von der Laguna Azul zum Paine Wasserfall
Von sechs Tagen im Torres del Paine Nationalpark haben wir bis auf einen Tag absolutes Wetterglück. Wir wissen, dass das Wetter die nächsten Tage umschlagen soll. Eine Wanderung steht bei uns noch auf dem Programm. Der Mirador Condor.
Von der Laguna Azul fahren wir zurück ins Zentrum des Nationalparks, wo wir uns auf dem Weg noch den Paine Wasserfall ansehen. Den haben wir auf dem Weg zur Laguna Azul verpasst, da wir auf der Ruta Y-156 via Laguna Amarga gefahren sind.
Der kurze Stopp beim Paine Wasserfall lohnt sich. Die Wassermassen des Rio Paine stürzen hier in die Tiefe. Eindrücklich. Nicht nur der Wasserfall, sondern auch die Aussicht auf die Spitzen der Torres del Paine im Hintergrund.
Mirador Condor – Geniale Aussicht auf den Lake Pehoé
Distanz: 1.2 km | Dauer: 40 Minuten | Schwierigkeitsgrad: mittel
Nach dem Wasserfall geht es nun zum Mirador Condor. Bevor wir uns auf den Aufstieg machen, erkundigen wir uns im Pehoé Hostel, wie das Wetter wird. Regen und starker Wind soll es morgen geben. Alles klar, dann los. Ab zum Condor Lookout.
Der Aufstieg ist stellenweise steil und rutschig, dafür aber kurz. In rund 20 Minuten erreichen wir bereits den Aussichtspunkt. Unter uns der Pehoé See, etwas weiter weg sehen wir den Norderskjöld See und in der Ferne das Torres del Paine Gebirge.
Wow! Absolut empfehlenswert, der Mirador Condor. Und wenn du Glück hast, fliegt auch ab und zu ein Kondor vorbei.
Es ist Zeit für uns weiterzuziehen
Nach genialen sechs Tagen im Torres del Paine Nationalpark machen wir uns auf die Weiterreise. Eine letzte Nacht verbringen wir noch beim Toro Lake, bevor wir den Park beim Lago Sarmiento verlassen.
Du hast nicht so viel Zeit? Kein Problem. Auch in drei Tagen kannst du sehr viel vom Nationalpark sehen und die schönsten Wanderungen ablaufen. Wir finden, auch wenn es einer der beliebtesten Nationalparks Südamerikas ist und es überall sehr viele Leute hat, ein Besuch lohnt sich definitiv.
W-Trek und O-Trek – Mehrtages Trekking im Torres del Paine Nationalpark
Outdoor-Begeisterte schwören auf den W-Trek oder den O-Treck. Wir haben keinen der beiden Mehrtageswanderungen gemacht. Während der Hochsaison müssen die beiden beliebten Tracks vorgebucht werden. Der Andrang ist recht gross.
Was kostet der Torres del Paine Nationalpark
Der Eintritt für drei Tage kostet 28’500 chilenische Pesos (CLP) / EUR 32. Wir bleiben länger als drei Tage und kaufen uns ein Ticket für CLP 40’000 / EUR 45 und können so mehr als drei Tage im Nationalpark bleiben. Mit beiden Tickets kann man jederzeit aus dem Park raus und wieder reinfahren. Wer den Park verlässt und wieder rein will, sollte das Ticket beim Rausfahren abstempeln lassen.
Im Vergleich zu Nationalparks in Argentinien ist der Torres del Paine relativ teuer, er bietet aber auch viel. Wo es Toiletten gibt, können wir auf den Parkplätzen kostenlos stehen und am Lago Azul haben wir nicht nur kostenlos gecampt, sondern hatten auch Zugang zu Toiletten, fliessend Wasser und einer Dusche (heisses Wasser nur abends, wenn der Generator läuft).
Mehr Informationen über den Torres del Paine Nationalpark findest du auf der offiziellen Webseite der Nationalparks Behörde conaf.
Unsere Reise geht weiter nach El Chaltén, ins argentinische Patagonien. Wenn du Zeit hast, lass dir das Wanderparadies nicht entgehen. Hier findest du unsere Wandertipps und Highlights beim traumhaften Fitz Roy, Cerro Torre & Co.
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Hast du auch schon Wanderungen im Torres del Paine Nationalpark gemacht? Wo hat es dir am besten gefallen? Wir freuen uns auf deine Erfahrung oder Tipps.
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Das sind wunderschöne Bilder, mit einem sehr interessanten Bericht. Ein ganz klein wenig erinnern mich die Berge an die drei Zinnen im Südtirol, diese sind natürlich noch eindrücklicher. Was uns doch die Natur immer wieder für herrliche Eindrücke beschert, schade, dass es so viele Leute nicht genug zu schätzen wissen. Es ist immer wieder ein Genuss mit euch auf Reisen zu sein und so an euren Erlebnissen teil zu haben. Wir freuen uns auf noch mehr so tolle Geschichten und tolle Bilder.
Liebe Grüsse Ma und Pa
Herzlichen Dank, ihr Lieben. Auch uns sind immer wieder die Drei Zinnen in den Sinn gekommen und dachten, dort möchten wir auch wieder einmal hin. Die Wanderung um die Drei Zinnen steht nämlich schon lange auf unserer Reisewunschliste.
Liebe Grüsse zurück
Ich liebe eure Berichte und vor allen Dingen eure Bilder. Chile hat mich immer schon gereizt. Danke für´s mitnehmen.
Vielen lieben Dank für dein Kompliment zu den Bildern. Das von dir zu hören, freut uns besonders.
Sehr cooler Bericht – danke! Macht Lust, direkt in den Flieger zu steigen.
Vielen Dank für deine Nachricht. Der Torres del Paine Nationalpark ist unglaublich und auf jeden Fall eine Reise wert.
Hallo. Wo genau am Rio Serrano, in der Nähe des Nationalparkeingangs habt ihr übernachtet?
Danke für die Reisetipps
Hallo Nathalie
Das wissen wir nicht mehr genau. Wir haben den Campspot auf der iOverlander-App gefunden.
Viele Grüsse und gute Reise, Reni