Ein Camper ist wie das eigene Haus. Die meiste Zeit beim Campen verbringen wir Draussen in der Natur. Das ist auch das, was wir so lieben am Campen. Bei einem Haus auf Rädern gibt es natürlich immer etwas zu tun. Einen Camper optimieren braucht Zeit. So haben wir die letzten Wochen Häuser gehütet und uns Zeit genommen für unseren Troopy. Es hat sich gelohnt. Das Resultat der Verbesserungen zeigen wir dir in diesem Bericht.
Draussen in der Natur sind wir ständig den Naturgewalten ausgesetzt und die Natur kann ganz schön anstrengend sein. Wir versuchen uns auf die Launen der Natur einzustellen und optimieren unseren Camper entsprechend. Fertig sind wir noch lange nicht, denn es gibt wie bei einem Haus ständig etwas zu verbessern. Aber wir sind die letzten Wochen einen grossen Schritt weitergekommen.
Vor mehr als vier Monaten haben wir zum dritten Mal ein Camper Fahrzeug in Australien gekauft. Wir wussten, was wir wollten und haben unser Traumfahrzeug, einen Toyota LandCruiser Troopcarrier, gefunden. Der Innenausbau hat uns auf Anhieb gut gefallen, aber klar, wir wussten beim Kauf bereits, dass wir ein paar Dinge verbessern wollen.
Camper optimieren – Das muss sein
- Markisen für Schatten
- Upgrade Outdoor-Küche, neue Ablagefläche
- Strom während dem Fahren
- Solarpanel für Strom, wenn wir nicht fahren
- Belüftung Kühlschrank optimieren
- Scheiben tönen für ein angenehmes Innenraumklima
- Moskito- und Fliegennetz an der Hecktüre
Schatten – Das Allerwichtigste beim Campen
Schatten ist das A und O beim Leben in der Natur. Einen gemütlichen Nachmittag draussen zu verbringen bei 40 Grad ohne Schatten ist unmöglich. Deshalb sind Markisen für uns extrem wichtig. Oft genug sind wir im Outback, wo es keine Schatten spendenden Bäume gibt, weitergefahren obwohl wir gerne länger geblieben wären.
Zwei Markisen müssen her. Eine für die Seite und eine an der Rückseite unseres Campers. Wir haben die Markise an der Seite im Hochdach mit Nieten montiert. Dies ist eine sichere Verbindung, die auch den Vibrationen auf den Wellblechpisten Stand hält. Schrauben kann es mit den Vibrationen lösen. Nieten sind sicherer.
Nach der Montage haben wir die Markise natürlich sofort ausprobiert. So sind wir sofort an den Strand gefahren und sie ist total genial. Aber schau selbst:
So eine Markise ist aber nicht nur Schutz vor der gleissenden Sonne, sondern auch gegen Regen. Wir montieren deshalb eine zweite Markise an der Rückseite unseres Toyota LandCruisers.
Gerade wenn es plötzlich anfängt zu regnen, sind wir ab sofort geschützt, der Koch und auch unser Essen bleiben im Trockenen. travelaustralia.ch, der Australien Spezialist im Zürcher Niederdorf, hat uns die beiden Markisen freundlicherweise offeriert, vielen Dank! Ein total sinnvolles Geschenk, denn die beiden Markisen haben unseren Troopy massiv aufgewertet. Egal ob am Strand oder im baumlosen Outback, wir haben jederzeit Schatten dabei. Und beim Kochen werden wir nicht mehr nass.
Upgrade unserer Outdoor Küche
Wenn es das Wetter zulässt kochen wir draussen. So spielt es keine Rolle, ob wir Fleisch oder Zwiebeln anbraten. Die Gerüche bleiben draussen.
An der Hecktür unseres Campers haben wir eine klappbare Ablagefläche, auf der wir unseren Gasgrill zum Kochen aufstellen können. Die Abdeckungen der Türen waren mit Teppich überzogen und vom Kochen schon ganz schmutzig. Diese Abdeckungen haben wir bereits in der ersten Woche mit neuen Presspanplatten ersetzt und so schaut unsere Küche gleich viel besser aus.
Was uns jedoch gefehlt hat, ist eine Ablage und Arbeitsfläche. Im Baumarkt haben wir uns ein Tablar, Scharniere und ein Gelenk gekauft. Mit der Handsäge hat Marcel das Brett auf die richtige Grösse geschnitten und eine praktische, kleine Ablagefläche an der Rückseite der Sitzbank montiert. Genial, denn jetzt können wir draussen Gemüse rüsten oder die Klappe als Ablagefläche benutzen.
Solarpanel – Eine geniale Investition
Während der letzten beiden Roadtrips durch Australien hatten wir immer wieder das Problem mit dem Strom. Die Batterie, die den Kühlschrank mit Strom versorgt, wird während dem Fahren geladen. Ebenso unserer Elektronik. Wenn wir fahren, können wir sämtliche elektronischen Geräte über die Bordelektronik laden. Dazu verwenden wir verschiedene Adapter. Wir haben auch einen Wechselrichter über den wir 220V Geräte betreiben und Akkus laden können.
Sobald wir jedoch mehrere Tage am selben Ort standen, war die Batterie für den Kühlschrank nach etwa drei Tagen leer. So waren wir gezwungen, weiter zu fahren oder in einem Caravan Park mit Stromanschluss zu übernachten.
Bei diesem Trip wollen wir total frei und unabhängig sein. Die Lösung ist ein Solarpanel und die Investition lohnt sich. Wir haben uns ein klappbares 120W / 12V Solarpanel gekauft und es gibt uns die totale Freiheit.
Seit wir das Solarpanel dabei haben, können wir so lange an einem Ort bleiben wie wir wollen. Die Batterien werden dank Sonnenenergie geladen, unser Kühlschrank läuft ohne die Batterie leer zu saugen und wir können alle unsere elektronischen Geräte laden.
Wenn wir unterwegs sind, versuchen wir so oft als möglich frei zu Campen. Wir sind keine Fans von Caravan Parks, denn diese sind meist sehr teuer für was man dafür kriegt. Oft sind die Campingplätze sehr nahe zusammen und nicht selten gleich neben einer viel befahrenen Strasse. Da wir weder Strom, Küche noch Spielplatz brauchen, bevorzugen wir das Campen in der Wildnis. Die letzten Monate sind wir ganz selten in einen Caravan Park. Es gibt in Australien nämlich unglaublich viele Plätze mitten in der wunderschönen Natur.
Und seit wir ein Solarpanel haben, ist es auch kein Problem mehr, dass es in der Wildnis keinen Strom gibt. Dank der heutigen Technologie können wir unsere eigene Energie produzieren.
Die Belüftung vom Kühlschrank optimieren und Energie sparen
Es gibt Tage, da ist es 40 Grad heiss. An diesen Tagen sind nicht nur unsere Körper am Anschlag, sondern auch unser Kühlschrank. Bei Hitze muss der Kühlschrank mehr arbeiten um die Kühlung hinzukriegen, dadurch wird der Kompressor heiss, die Effizienz sinkt und der Kühlschrank produziert noch mehr Wärme. Die Raumtemperatur können wir nur bedingt beeinflussen, aber die Belüftung des Kühlschranks können wir optimieren. Wir haben nachgeforscht und hoffen mit der verbesserten Belüftung die Effizienz des Kühlschrankes zu verbessern und bis zu 25 % weniger Energie zu verbrauchen.
In unserem Camper war der Kühlschrank eingebaut und die Lüftungsschlitze waren durch die Abdeckungen praktisch vollständig verdeckt. Marcel hat die Bretter entsprechend zugeschnitten und die Belüftung ist nun gewährleistet. Frischluft kommt an die Lüftungsschlitze und so entsteht kein Wärmestau mehr.
Scheiben Tönen und die Hitze im Fahrzeuginnern minimieren
Uns ist aufgefallen, dass praktisch alle Fahrzeuge in Australien getönte Scheiben haben. Das hat einen guten Grund. Klar, es sieht cool aus. Aber das ist nicht der Hauptgrund. Getönte Scheiben blocken Sonneneinstrahlung und UV-Licht und es wir weniger heiss im Fahrzeug.
Wir haben uns Folien gekauft, die 35 % vom Licht durchlassen und die restlichen 65 % werden geblockt. So lässt sich die Innenraumtemperatur reduzieren und wir sparen Sprit, weil so die Klimaanlage weniger oft zum Einsatz kommt. Und auch der Kühlschrank muss weniger kühlen.
Moskito und Fliegennetz an der Hecktüre
Es gibt Zeiten, in denen es im Outback von lästigen Fliegen nur so wimmelt. Bei Sonnenuntergang verschwinden die lästigen Viecher zwar, sie werden jedoch oft gleich von den Moskitos abgelöst. Wenn die Tage dann noch heiss sind und wir alle Türen vom Camper offen haben zum Durchlüften, sind im Nu die Plagegeister im Camper.
Kurz nach dem Start dieses Roadtrips haben wir gemerkt, wir brauchen ein Fliegennetz für die Hecktür. Dies gibt es leider nicht ab der Stange, aber wir sind ja geübt im selber machen. Das Material ist schnell gekauft. Ein grosses Stück weisser Vorhang, zwei starke Magnete und Clips, um den Vorhang zu befestigen genügen. Es fehlt uns nur noch eine Nähmaschine, um den Stoff auf die richtige Grösse zu nähen. Aber auch das Problem lässt sich lösen. Wir haben ein Haussitting und dort können wir die Nähmaschine benutzen.
Das Camper Setup passt – Neue Ideen für Camper optimieren
Wir sind zufrieden mit unserem Camper Setup. Es gibt aber noch immer ein paar Dinge, die wir in Zukunft verbessern wollen. Einen Camper optimieren ist wie ein Haus unterhalten. Vor allem wenn man täglich drin wohnt, kommen ständig neue Ideen dazu.
Für den Roadtrip um die Welt wollen wir uns noch einen Wasserfilter einbauen, sodass wir immer genügend Trinkwasser dabei haben. Auch beim Stauraum im Camperinnern gibt es noch Verbesserungspotenzial. Eine Idee für eine Ablage unterhalb der Fenster haben wir bereits und auch bei den Schränken können wir noch mehr rausholen.
An der Outdoor Messe Abenteuer & Allrad in Bad Kissingen haben wir letztes Jahr noch weitere Ideen zum Camper optimieren aufgeschnappt. Mal sehen, was wir die nächsten Monate noch anpassen und optimieren an unserem Camper.
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Hast du noch mehr Ideen, wie wir unseren Camper optimieren können? Schreib uns doch deinen Tipp in die Kommentarbox.
Wir haben ein einfaches Zelt gekauft ca. 3×3 und ca.2 meter hoch ( ca. 100.- CHF): das war unser Wohnzimmer !! Sehr schnell aufgestellt und praktisch gegen Fliegen , Wind und Regen !!
Das klingt auch sehr cool. Wir bevorzugen es im Fahrzeug zu schlafen, weil wir doch des öfteren Regen haben. Aber platzmässig ist ein Zeit natürlich super und geräumig.
Wir denken an das meiste habt ihr bereits gedacht. Den Wasserfilter würde ich so wählen, dass man ihn auch extern brauchen kann, ev. 2. Da ihr auch in etwas kältere Gefilde oder grosse Höhen (Anden) befahren werdet, braucht’s vielleicht auch eine Standheizung oder sonst einfach fest kuscheln 🙂 .
Bei unserem Troopy empfanden wir (=Helen) den Beifahrersitz inkl. Notsitz eher unangenehm- bin mir nicht mehr sicher, ob ihr einen Einzelbeifahrersitz habt-wäre zu überlegen einen Einzelsitz einzubauen. Wrecker haben sicher irgendwo einen guten Occasionssitz. So liesse sich der Zwischenraum auch als Stauraum nutzen mit einer Box für Kartenmaterial, Reiseführer, Taschenlampe, Sackmesser und natürlich einer grossen Sammlung mit Kabelbindern 🙂
Für Dünenquerungen (French Line) eine Fahne an einer Fischerrute (leicht, flexibel), für das Nachtessen ist auch gesorgt, wie ihr ja wisst, gibt es in australischen Wüsten manchmal erstaunlich viel Regen und dann Wasserlöcher. Wer weiss, vielleicht beisst ein Barramundi an…
Hallo ihr Beiden,
Vielen Dank für die Tipps und Hinweise. Wir haben in der Tat noch eine ganze Liste an Dingen, die wir gerne an unserem Fahrzeug verbessern wollen. Beifahrersitz, Standheizung, Wasserfilter sind zum Beispiel solche Dinge auf der Liste. Wenn immer wir Zeit haben kümmern wir uns wieder um etwas. Vielleicht klappt es mal wieder mit einem Housesit und dann hätten wir auch wieder Zeit ein paar Dinge in Angriff zu nehmen. Sobald wir Richtung Ostküste kommen sollte es auch einfacher werden. Hier in WA ist es oft schwer an Dinge ranzukommen. Wir halten euch auf jeden Fall auf dem Laufenden.
Nochmals vielen Dank für den Input und bis bald.
Marcel und Reni
hoi zama
wir planen seit geraumer zeit unsere reise …. wielange wir unterwegs sein werden…. wir lassen alles offen.
abmelden etc check nur eine frage an euch …. wie habt ihr das mit dem auto/nummerschild/versicherung geregelt bekommen? ist ja nicht ganz einfach wenn man abgemeldet ist….
viele schöne momente euch… gutes reisen… und danke für rückmeldung
co & katy
Hoi Zäme
Das sind coole Pläne. Wünschen euch schon jetzt eine super Reise.
Unser Camper ist in Australien zugelassen, dort haben wir es auch gekauft. Die Versicherung schliessen wir je nach Land an der Grenze ab oder bereits vor der Einreise. In vielen Ländern muss man eine lokale Versicherung abschliessen, um einreisen zu können.
Wie es mit Schweizer Kennzeichen läuft, können wir euch leider nicht sagen. Da haben wir keine Erfahrungen mit.
Liebe Grüsse
Reni
Moin moin aus Hamburg,
wo finde ich denn eine generelle Beschreibung Eures Troopers? Isolation, Innenausbau, Markiesen Ok… aber was ist das für ein Auto, wie kam das Dach darauf?, Baujahr, KM, PS, Hubraum, Verbrauch etc… also die Basics und auch gerne ein bisschen mehr…
Hintergrund ist der das wir so ziemlich alles was Ihr mit dem Trooper gefahren seid, mit den Motorrädern und Zelt gemacht haben. Aber wir werden ja alle nicht jünger also schauen wir uns um nach etwas mit 4 Rädern…
LG Kerstin und Sascha
Guten Morgen aus der regnerischen Schweiz,
Vielen Dank für den Hinweis. Einen allgemeinen Post über unser Fahrzeug gibt es tatsächlich noch nicht auf unserem Blog. Das hätte unser treuer und zuverlässiger Reisebegleiter natürlich längst verdient. Steht jetzt auf unserer ToDo Liste und wir in den nächsten Wochen angepackt.
Hier vorab mal ein paar Details:
Toyota Land Cruiser VDJ78 von 2007
Australisches Kennzeichen
4.5l Turbo Diesel, rund 12 liter/100km
5 Gang manuell mit zuschaltbarem 4WD und Low Range
Doppel Diesel Tank mit je 90l
Doppel Batterie System
Wassertank 40l
Umgebaut wurde das Fahrzeug in Australien durch die Campervermieter Britz (Hochdach, Camperausbau, etc)
Hoffe die Angaben helfen euch beim Entscheid für ein geeignetes Fahrzeug. Bei weiteren Fragen einfach eine Nachricht schreiben. Wir haben bis jetzt nur gute Erfahrungen mit Toyota Land Cruisern gemacht. Ist ja jetzt bereits unser dritter und alle waren einsame Spitze.
Viel Spass beim planen und liebe Grüsse aus der Schweiz
Marcel und Reni